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Ratgeber: Isomatte

Die Isomatte oder auch schützt dich beim Campen vor Umwelteinflüssen und unterstützt den Schlafsack bei der Wärmedämmung gegen Kälte von unten. Isomatten sind keine Luxusmatratzen. Verspannungen, Unterkühlung, unruhiger Schlaf und am Ende schlechte Laune auf Tour – das können die Folgen der falschen Isomatte sein.

Gerade bei mehrnächtigen Touren empfiehlt es sich eine ordentliche Isomatte dabei zu haben, die Packmaß, Gewicht und Komfort wie auch Wärmeleistung optimal miteinander vereint. Unser Ratgeber Isomatten erklärt, was du wissen musst, wenn du eine Isomatte online kaufen möchtest.

Isomatten darf man nicht mit Luftmatratzen verwechseln! Isomatten haben die deutlich höhere Isolationskraft und sind wesentlich bequemer!
Isomatten darfst du nicht mit Luftmatratzen verwechseln! Sie haben die deutlich höhere Isolationskraft und sind wesentlich bequemer. Foto: Exped

Wo liegen die Unterschiede zwischen Isomatten?

Während sich die meisten Isomatten äußerlich – haptisch wie auch optisch – nur marginal unterscheiden, liegen die Hauptunterschiede im Inneren. Du kannst dabei grob in zwei verschiedene Kategorien einteilen:

  • Luftmatten: Dabei handelt es sich um Isomatten, die, wie der Name schon sagt, mit Luft gefüllt werden. Sie sind zwischen ca. 5 – 10 Zentimeter dick und punkten somit mit einem hohem Komfort bei einem sehr geringen Packgewicht (350 – 800 Gramm). Um die Konvektion (Austausch zwischen Warm- und Kaltluft) der Luft im Inneren zu unterbinden, befinden sich unterschiedliche Materialien und/oder Konstruktionen in der Isomatte. Kammern mit Daunen- oder Kunstfaserfüllungen kommen hier genauso zum Einsatz wie verschiedene Lagensysteme und reflektierende Folien (vgl. Rettungsdecke), die die Körperwärme reflektieren. Aufgrund der sehr leichten Isolatoren – bis zu 95% Luft – sind Luftmatten die derzeit beste Wahl wenn es um das Verhältnis zwischen Packmaß, Isolationskraft und Gewicht geht
     
  • Schaumstoffmatten: Sie sind die „Urväter“ aller Isomatten. Das von John Burroughs 1972 zum Patent angemeldete Prinzip hat sich bis heute millionenfach bewährt und ist in Fachkreisen sogar schon zum Synonym für „Isomatte“ avanciert. Im Inneren der Isomatte befindet sich ein offenporiger Zellschaumstoff. Durch seine Struktur ist es möglich, dass er durch die Umgebungsluft quasi aufquillt und eine softe Struktur erhält. In Isomatten ist dieser Schaumstoff luftdicht abgepackt und kann durch ein Ventil mit Luft gefüllt werden. Komprimierst du die Isomatte, entweicht die Luft und der Schaumstoff im Inneren lässt sich widerstandslos minimieren.

    Öffnest du das Ventil, nimmt der Schaumstoff wieder seine ursprüngliche Form an. Durch das Verschließen des Ventils bleibt die Luft im Inneren und die Isomatte hat „sich selbst aufgeblasen“ (eigentlich hat nur der Schaumstoff Luft angesaugt und seine natürliche Form wieder angenommen). Mittlerweile gibt es viele verschiedene Arten von Schaumstoff und viele verschiedene Arten von Stanzungen, um Packmaß und Gewicht sowie die Isolierkraft zu optimieren.
    Schaumstoffmatten sind je nach Einsatzzweck zwischen 2,5 – 12 Zentimeter dick. Entsprechend der Dicke richten sich hiernach auch Komfort und Isolierkraft: je dicker, desto komfortabler und besser isolierend. Allerdings sind die Dicke und die Isolierkraft auch stets proportional zum Gewicht. Schaumstoffmatten kommen auf eine Gewichtsspanne von ca. 450 – 2.500 Gramm.

Das sagt Produkt- Tester hencheck über seine THERM-A-REST NeoAir Uberlite: "Ultralight Schlafkomfort für erfahrene Outdoor Enthusiasten". Er hat das Produkt selbst getestet, ist Mitglied bei OUTSIDEstories und ausgewählter ProduktScout im Produkttester*innen-Team.

Welche Isomatte für welchen Einsatzzweck?

Bergsteiger, Trekkingfans und Ultraleichtgewichtsfetischisten kommen an warm isolierenden Luftmatten einfach nicht vorbei. Entscheidend ist das Verhältnis von Packmaß und Gewicht zur Isolierkraft. Die Isolierkraft wird mit dem „R-Wert“ angegeben. Je höher dieser ist, desto stärker ist die Isolation:

R-Wert 1-2 2-4 4-6 6 und höher
Einsatzbereich Sommer Frühling-Herbst Ganzjährig Extreme Kälte

Wer weniger auf minimalistisches Gewicht und Packmaß angewiesen ist (Kanufahrer, Reiter, Camper, etc.), kommt sehr gut mit einer bequemen Schaumstoffmatte aus. Auch hier kommt derselbe Index zur Angabe der Isolierkraft zum Tragen.

Vorteil der Schaumstoffmatten: Sie sind aufgrund anderer Außenmaterialien in der Regel um einiges stabiler als Luftmatten – damit, zu ihrem Nachteil, allerdings auch schwerer.

Klein, leicht und kompakt sind die Anforderungen an eine Isomatte bei autarken Touren!
Klein, leicht und kompakt sind die Anforderungen an eine Isomatte bei autarken Touren. Foto: Exped

In welchen Größen gibt es Isomatten?

Moderne Isomatten kommen nicht einfach nur mehr in Standardgrößen. Beinahe jede individuelle Länge und Breite ist auf dem Markt verfügbar. Matten im XS-Format (ca. 50 x 115 cm) eignen sich perfekt für Kleinkinder – allerdings dürfte hier der Preis-Nutzen-Faktor überwiegen, so dass du nicht wirklich am Preis, sondern vielmehr am Nutzen sparst. Ultraleichtgewichtsfanatiker und Minimalisten hingegen stehen auf diese winzigen und kompakten Matten. Der Oberkörper liegt gut isoliert auf der Matte, während die Füße meist auf dem Rucksack platzfinden. Das ist sehr spartanisch, aber für manchen Grammjunkie die Erfüllung!

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Auch im Basecamp bieten Ultraleichtmatten einen hervorragenden Komfort_Isomatten
Ultraleichtmatten bieten in jedem Basecamp einen hervorragenden Komfort. Foto: Exped

Das andere „Extrem“ sind Isomatten im XXL-Format (ca. 80 x 200 Zentimeter). Diese, meist Schaumstoffmatten, ähneln in Komfort und Liegefläche beinahe schon dem heimischen Bett. Wer zum Transport nicht unbedingt auf einen Rucksack angewiesen ist, sondern im Idealfall ein mobiles Transportmittel hat, kann auf unbeschwerte Nächte hoffen.

Nicht nur für unterwegs - Isomatten bilden auch zuhause ein hervorragendes Gästebett.
Nicht nur für unterwegs - Isomatten bilden auch zuhause ein hervorragendes Gästebett. Foto: Exped

Ideal ist jedoch eine Isomatte, auf der du bequem mit ausgestreckten Beinen liegen kannst. Auch in der Breite sollte sie so gewählt sein, dass du nicht links oder rechts davon herunterkullerst. Vor allem unruhige Schläfer wachen gerne mal neben der Matte auf – eine breitere Isomatte verhindert diese ungewollten nächtlichen Abflüge. Zudem unterstützt das richtige Oberflächenmaterial, dass der Schlafsack von der Isomatte abrutscht.

 

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Längs- oder quergestreift?

Luftmatten benötigen auf Grund ihres komplexen Innenlebens eine stabile äußere Form. Diese wird durch Längs- bzw. Querrillen erzeugt. Subjektiv könntest du meinen, dass du auf Längsrillen vermeintlich weniger abrutschst als auf Querrillen. Dennoch ist bewiesen, dass Querrillen wohl angenehmer für den Schlaf wären. Was tatsächlich auf den individuellen Schlaf zutrifft, solltest du beim ausgiebigen Probeliegen selbst testen.

Schlaf ist eine individuelle Sache und gerade auf Tour unverzichtbar_Isomatten
Schlaf ist eine individuelle Sache und gerade auf Tour unverzichtbar. Foto: Exped 

Welche Isomatte ist besser? Selbst aufblasen oder selbstaufblasend?

Ein Leerzeichen und ein einziger Buchstabe machen scheinbar den ganzen Unterschied. Weitgefehlt! Luftmatten müssen in der Regel selbst aufgeblasen werden, während sich Schaumstoffmatten „selbst aufblasen“. Welche Methode allerdings schneller funktioniert, das hängt von der Lagerung der jeweiligen Matte und der eigenen Lungenkapazität ab.

 

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Viele der Luftmatten haben zusätzlich einen Pumpsack, mit dem du lungenschonend und mit ein wenig Übung die Matte ebenso schnell mit Luft gefüllt bekommst.
Pumpsäcke bieten einen großen Vorteil: Sie verhindern die Entstehung von Luftfeuchtigkeit durch das Aufblasen und damit die Schimmelbildung im Innern der Matte.  

Schone deine Lunge und setze auf selbstaufblasende Isomatten oder einen Pumpsack_Tatonka
Schone deine Lunge und setze auf selbstaufblasende Isomatten oder einen Pumpsack. Foto: Tatonka

Wie kannst du deine Isomatte "pimpen"?

Wer mit einer dünnen Isomatte (niedriger R-Wert) in kalten Gefilden unterwegs ist, kann mit einem einfachen Trick seine Isomatte zu einer durchaus frosttauglichen Matte pimpen. Hierzu wird unter die eigentliche Isomatte eine weitere EVA-Isomatte gelegt. Das geschlossen-porige EVA-Material (Ethylvinylacetat) isoliert zusätzlich gegen die Bodenkälte. Gleichzeitig sind reine EVA-Matten sehr leicht (ca. 400 g). Allerdings sind sie vom Packmaß her relativ unhandlich

Was sind Hybridmatten?

Neu sind derzeit Hybridmatten. Sie vereinen die besten Eigenschaften von Schaumstoffmatten mit Luftmatten. Dementsprechend sind sie angenehm leicht, schnell aufgeblasen und besitzen ein kleines Packmaß bei einem respektablen Gewicht.

Ebenfalls neu sind großdimensionierte Ventile, durch die die Luft sehr schnell eingeblasen und in wenigen Sekunden wieder abgelassen werden kann.

Hybridmatten sind angenehm leicht, schnell aufgeblasen und besitzen ein kleines Packmaß bei einem respektablen Gewicht. Foto: Exped
Hybridmatten sind angenehm leicht, schnell aufgeblasen und besitzen ein kleines Packmaß bei einem respektablen Gewicht. Foto: Exped

Wo kannst du eine Isomatte kaufen?

Einige Online-Outdoor-Fachhändler führen eine große Auswahl an Isomatten. Wir empfehlen dir, um die richtige Isomatte für den richtigen Einsatzzweck zu kaufen, dich vorher genau zu informieren und gegebenenfalls auch die Isomatte erst Probe zu liegen.

Auch über den Preisvergleich in den Bewertungen, der auf OUTSIDEstories getesteten Isomatten, kannst du herausfinden, bei welchem Online-Händler dein bevorzugtes Modell vorrätig ist.

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Was kostet eine Isomatte?

Der Preis von Isomatten hängt ganz von der Marke und des jeweiligen Modells ab. Achte hierbei jedoch nicht nur auf den Preis, sondern auf die Art der Isomatte und die Materialien, denn es geht um deinen Komfort.

Je nachdem für welche Isomatte du dich entscheidest, reicht die Preisspanne von 20 bis zirka 350 Euro. Nutze auch den tagesaktuellen Preisvergleich von OUTSIDEstories. 

 

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