03.06.2025
Das Fichtelgebirge. Dieses stille Mittelgebirge im Nordosten Bayerns ist weit mehr als nur ein Wanderziel – es ist ein Ort, an dem Natur, Geschichte und Mythen zu einem einzigartigen Erlebnis verschmelzen.
Hier entspringen bedeutende Flüsse wie Main, Saale, Eger und Naab, als wollten sie in alle Himmelsrichtungen die Geschichten dieser Landschaft hinaustragen. Das Fichtelgebirge begeistert mit seinen bizarren Felsformationen, tiefen Wäldern, klaren Seen und einem Wanderwegenetz, das sowohl Genusswanderer als auch ambitionierte Gipfelstürmer glücklich macht.
► Wir haben dir 5 Wanderungen im Fichtelgebirge von leicht bis mittelschwer ausgesucht.
Wandertipp Fichtelgebirge #1: Weißmain-Ochsenkopf-Steig von Bischofsgrün
Der abwechslungsreiche Weg bietet neben tollen Aussichten auch schattige Wege in den Wäldern der Ochsenkopfregion. Zum Großteil verläuft die Route auf interessanten Steigen, die Wanderern ein Hochgefühl vermitteln. Tolle Aussichten bieten sich am Weißmainfelsen mit der typischen Wollsackverwitterung des Granits sowie auf dem Aussichtsturm Asenturm am Ochsenkopf-Gipfel.

Der Ochsenkopf ist mit 1.024 Meter Höhe der zweithöchste Berg im Fichtelgebirge. Eine Wanderung auf diesen „Hausberg“ der Bischofsgrüner darf als „Pflichtprogramm“ für jeden Wanderer gewertet werden, der das Fichtelgebirge besucht.
Der Startpunkt des zertifizierten Wanderwegs Weißmain-Ochsenkopf-Steig liegt oberhalb der Talstation Ochsenkopf Nord.

Die dortige Hinweistafel beschreibt den Weg. Die runde Markierung weist den Weg, der in östlicher Richtung aus dem Ort hinausführt, vorbei an den Wintersportanlagen in das Hochtal des jungen Weißen Mains. Auf romantischem Pfad am Flüsschen entlang, gelangt man nach Karches (ehemaliger Hochofen), wo das Waldrasthaus am See zur Einkehr einlädt.
Nun geht es aufwärts zum Weißmainfelsen, der über Forststräßchen und später auf schmalem, steinigem Pfad erreicht wird. Der Treppenaufstieg auf diese gewaltige Granitbastion eröffnet schöne Ausblicke ins Schneebergmassiv. Über die Weißmainquelle führt der Weg hinauf zum Ochsenkopfgipfel.

Nach der Einkehr im Asenturm lockt die Aussichtsplattform mit einer umfassenden Aussicht über das Hohe Fichtelgebirge. Nach dem Abstecher zum „Wahrzeichenfelsen“ gehts es auf teilweise etwas rauem Bergweg in direkter Linie hinunter zum Vogelherd und über den Hügelfelsen, welcher einen herrlichen Blick auf Bischofsgrün gewährt, zurück zum Ausgangspunkt.
Besondere Highlights:
- Aussichtsturm am Ochsenkopf
- Weißmainquelle
- Seilbahnen am Ochsenkopf
Kurzprofil Tour 1:
- Höhenmeter: 370 hm
- Gesamtstreckenlänge: 11,1 km
- ⏱ Gesamtgehzeit inkl. Abstieg: 4 Stunden
- Schwierigkeit: mittel
- Besonderheit: Einkehrmöglichkeit Waldrasthaus Karches
- Startort: Bischofsgrün
- Zielort: Bischofsgrün
- Weitere Infos: Fichtelgebirge

Wandertipp Fichtelgebirge #2: Lehrpfad Schiefe Ebene - von Neuenmarkt nach Marktschorgast
1848 – nur 13 Jahre nach der 1. Eisenbahn in Deutschland zwischen Nürnberg und Fürth – konnte der spannendste Abschnitt der 566 Kilometer langen „Ludwigs-Süd-Nord-Bahn“ von Lindau nach Hof eröffnet werden.

Zwischen Neuenmarkt und Marktschorgast musste sie an der Grenze von Fichtelgebirge zu Frankenwald die „Fränkische Linie“ mit einem Höhenunterschied von 160 Meter überwinden!
Für die Bewältigung der Steigung ohne Hilfsmittel im reinen Lokomotivbetrieb gab es kein Vorbild, die „Schiefe Ebene“ ist der Prototyp für alle folgenden Gebirgsbahnen wie Semmering, Brenner oder Gotthard.

Auf acht Kilometer verbindet der Lehrpfad Schiefe Ebene die Tal- mit der Bergstation und führt den Wanderer hautnah an die einmaligen Kunstbauwerke, die erst die spektakuläre Trasse ermöglichten.
Als Start wird das DDM Neuenmarkt empfohlen. Der Weg führt durchs Eisenbahnerdorf an die Steilrampe und an Infostationen zu Bau und Betrieb vorbei bis hinauf nach Marktschorgast. Für den Rückweg empfiehlt sich die stündlich mögliche Zugfahrt.

Besondere Highlights:
- Deutsches Dampflokomotiv Museum in Neuenmarkt!
- Spektakuläre Bauwerke der Eisenbahn
Kurzprofil Tour 2:
- Höhenmeter: 163 hm
- Gesamtstreckenlänge: 8,4 km
- ⏱ Gesamtgehzeit inkl. Abstieg: 2:40 Stunden
- Schwierigkeit: mittel
- Besonderheit: Lehrpfad
- Startort: Neuenmarkt
- Zielort: Marktschorgast
- Weitere Infos: Fichtelgebirge

Wandertipp Fichtelgebirge #3. Sagenhafte Steinwaldrunde von Friedenfels
Auf 14 Kilometern führt dieser familienfreundliche Rundwanderweg zu allen Highlights im Steinwald, wie dem Oberpfalzturm und der bekannten Burgruine Weißenstein.

Die Tour beginnt auf dem Wanderparkplatz der Burgruine Weißenstein. Von dort aus geht es auf dem Weg zur Aussichtsplattform Oberfalzturm über das Sattelmoor im Steinwald sowie die Wasserrinne und den Katzentröglsteig. Der Aufstieg über die 150 Stufen des Turms wird mit einer atemberaubenden Aussicht über das Fichtelgebirge, Egerland, Stiftland und den Oberpfälzer Wald belohnt.

Anschließend führt die Route zum Schlossfelsen und der Dreifaltigkeitskapelle, bevor die Burgruine Weißenstein das nächste Ziel ist. Dieses faszinierende Stein-Monument wurde bereits um 1100 errichtet und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel und Veranstaltungsort.
Der Hackelstein mit dem Klettersteig am „Augsburger Felsen“ sorgt – falls gewünscht – für genug sportliche Herausforderung auf dem Weg zu einem kleinen Rastplatz.

Anschließend ist dieTour mit einem Abstecher zu dem Basaltkegel Plößberg zu Ende und auf dem Rückweg zum Wanderparkplatz gibt es noch die Möglichkeit, im Marktredwitzer Haus einzukehren. Wer will, kann die Wanderung auch verkürzen, indem er nach der Burgruine Weißenstein der Beschilderung zurück zum Parkplatz folgt.
Besondere Highlights:
- Oberpfalzturm, Dreifaltigkeitskapelle, Burgruine Weißenstein
Kurzprofil Tour 3:
- Höhenmeter: 263 hm
- Gesamtstreckenlänge: 14,1 km
- ⏱ Gesamtgehzeit inkl. Abstieg: 4:30 Stunden
- Schwierigkeit: mittel
- Besonderheit: Einkehrmöglichkeit Marktredwitzer Haus
- Startort: Wanderparkplatz Weißenstein in Hohenhard, Waldershof
- Zielort: Wanderparkplatz Weißenstein in Hohenhard, Waldershof
- Weitere Infos: Fichtelgebirge
Wandertipp Fichtelgebirge #4: Rundwanderweg 1 – Dreiländereckweg von Regnitzlosau
Der 11,9 Kilometer lange Wanderweg bietet vom Hohenberg eine tolle Aussicht ins Hofer Land und führt durch die schöne Natur der Gemeinde Regnitzlosau zum Dreiländereck Bayern Sachsen Böhmen und entlang der Regnitz zurück zum Ausgangsort.

Vom Parkplatz in der Ortsmitte von Regnitzlosau folgen wir dem Wanderweg 1 in die Schwesendorfer Straße und biegen nach 100 Metern links in die Erbesgasse ab. Es geht an der neu errichteten Ochsenkopfgondel hinauf zum Hohenberg. Auf Flurbereinigungswegen geht es meist gerade hin bis zum Dreiländereck.
Hier laufen die Grenzen von 1844 am Mühlbach zum Dreikönigreichs-Eck, dem damaligen Königreich Bayern, Königreich Sachsen und Königreich Böhmen zusammen. 1989 fiel diese Grenze in einer friedlichen Revolution, bleiben werden die Gedanken an Vertreibung und die Entwürdigung des Menschen durch den Menschen. Heute ist dieser Ort, ein Ort der Ruhe, der Besinnung aber auch ein „Grünes Band“, geprägt von Idylle und Beschaulichkeit.

Hier bei uns beginnt der 1.393 Kilometer lange Wanderweg „Grünes Band Deutschland“, das wiederum in das „Grüne Band“ quer durch Europa eingebunden ist. Beim Dreiländereck halten wir uns links und gelangen über Mittelhammer entlang der Regnitz nach Unterhammer und Nentschau.
Dort besteht Wochentags die Möglichkeit, den guten Nentschauer Kuchen in der Bäckerei Bareuther zu probieren. Über die kleinen Orte Mühlberg und Henriettenlust geht es zurück nach Regnitzlosau.
Besondere Highlights:
- Sehenswürdigkeiten: Gondel vom Ochsenkopf, Aussicht vom Hohenberg, Soldatengrab, Dreiländereck, Hammermühle, Hopfenmühle
Kurzprofil Tour 4:
- Höhenmeter: 82 hm
- Gesamtstreckenlänge: 11,9 km
- ⏱ Gesamtgehzeit inkl. Abstieg: 3:00 Stunden
- Schwierigkeit: sehr leicht
- Besonderheit: Einkehrmöglichkeit Bäckerei Bayreuther, Nentschau (wochentags)
- Startort: Parkplatz Friedrich-Adolf-Soergel-Straße 1, 95194 Regnitzlosau; Am Dreiländereck bei Hinterprex
- Zielort: Parkplatz Friedrich-Adolf-Soergel-Straße 1, 95194 Regnitzlosau; Am Dreiländereck bei Hinterprex
- Weitere Infos: Fichtelgebirge

Wandertipp Fichtelgebirge #5: Rundwanderweg Marktredwitz - Kösseine - Luisenburg – Marktredwitz
Ausgangspunkt dieser 18 Km langen Wanderung ist der Wanderparkplatz Marktredwitzer Stadtwald, unterhalb der Gaststätte "Forsthaus".

Das Zeichen Weiß-Blau-Weiß führt den Wanderer über den Wenderner Stein (685 Meter, Phylitfelsen mit welliger Struktur), den Graentzerstein (Totenmal für einen verdienten Forstmann und Heimatfreund, gest. 1900), den Püttnerfelsen (Felsgruppe) oder Schlageterfelsen (Gedenkfelsen für den bei der Ruhrbesetzung 1923 erschossenen Widerstandskämpfer Leo Schlageter. Dieser Felsen liegt an einer Waldstraße, die um einen Kilometer kürzer zur Kösseine führt.
Im letzten Teil des Steilaufstiegs mündet die Markierung in den rot-weiß markierten „Steinwaldweg“, der zum Gipfel leitet. Kösseinegipfel, 939 Meter, aussichtsreichste Höhe des Fichtelgebirges mit Aussichtsturm und Unterkunftshaus des Fichtelgebirgsvereins, erbaut 1903 und Granittrümmerfeld.

Der Abstieg erfolgt auf der Markierung „H“ auf rotem Feld nördlich bis zum Haberstein, dann auf der Markierung Weiß-Blau östlich bis zum Burgstein, danach mit dem Zeichen „Blaupunkt“ über den Kaiserfelsen zum Kreuz, der obersten Stelle des Felsenlabyrinths (Europas größtes Granitsteinmeer und nationaler Geotop – Riesige Felsbrocken umrandet von Höhlen und Schluchten bestimmen diese einzigartige Landschaftskulisse inmitten des Fichtelgebirges) Abstieg bis zur Luisenburg-Gaststätte (Markierung bergauf durch blaue und bergab durch rote Pfeile).
Von dort aus führt die Wanderung auf dem „Quellenweg“ (Q auf gelbem Feld) ostwärts über Bad Alexandersbad (Heilbad im Wald, am Fuße der Luisenburg, seit 1977 staatliche Anerkennung als Bad, „MeinAlexbad“, Kurpark mit Schlossterrassen) zurück nach Marktredwitz.
Hinweise auf besondere Highlights:
- Ein Besuch des Felsenlabyrinth Luisenburg lohnt sich immer wieder.
Kurzprofil Tour 5:
- Höhenmeter: 370 hm
- Gesamtstreckenlänge: 18,6 km
- ⏱ Gesamtgehzeit inkl. Abstieg: 6:20 Stunden
- Schwierigkeit: mittel
- Besonderheit: Gastronomie: Kösseinehaus, Luisenburg Gastronomie und Hotel, Restaurant Pension Schweizerhaus, Café Das Logierhaus, Restaurant im Hotel Alexandersbad, Gaststätte Forsthaus
- Startort: An der Putzenreuthstraße
- Zielort: An der Putzenreuthstraße
- Weitere Infos: Fichtelgebirge
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Haftungsausschluss: Diese Tour(en) wurde(n) nach bestem Wissen aufbereitet. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben wird dennoch nicht gegeben. Das Befahren und Begehen erfolgt stets auf eigene Gefahr. Lies hier den vollständigen Haftungsausschluss.
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