14.11.2024
Klettersteige in den Sextner Dolomiten gehören zu den besten weltweit. Mittendrin: Der markante Gebirgsstock der Drei Zinnen. Allerdings ist das legendäre Dreigestirn und Wahrzeichen der Dolomiten längst nicht alles, was die Bergwelt dir hier zu bieten hat.
Info: Ganz grundsätzlich sind Klettersteige auf einer sechsstufigen Skala von A bis F nach aufsteigender Schwierigkeit bewertet – an Hand dieser Info findest du die passende Tour für dich. Alle Informationen zu den verschiedenen Schwierigkeiten kannst du zum Beispiel hier in einer Übersicht bei ganz unten im Text nachlesen.
Wir haben dir hier die 3 rockigsten Klettersteige ausgesucht, die sportlich anspruchsvoll, aber landschaftlich ein Highlight sind. Teilweise kletterst und wanderst du auf historischen Pfaden und verbindest, was leider in der Geschichte nicht immer so zusammengehört hat. Auf alten Kriegssteigen, Schützengräben und Galerien bekommst du einen Eindruck, welchen unsäglichen und unnötigen Strapazen die Soldaten im ersten Weltkrieg her ausgesetzt waren. Heute versteht man die Routen jedoch als "Friedenswege".
Tipp: Für einen Klettersteig braucht es immer ein Klettersteigset, Helm, Gurt und Handschuhe. Kosten: rund 150 Euro.
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Klettersteige in den Sextner Dolomiten Nr. 1: „Dolomiten ohne Grenzen“ - Die neue Klettersteigrunde

Der alpine Friedensweg „Dolomiten ohne Grenzen“ - die "Dolomiti senza confini" - führt dich vorbei an Schauplätzen des Krieges. Dabei überwindest du nicht nur deine eigenen Grenzen, sondern auch die Grenzen zweier Länder.

Auf diesem außergewöhnlichen Höhenweg begegnest du Bergbegeisterten jeder Nationalität in Frieden. Du kannst Freundschaft mit deinen Mitmenschen und der Natur schließen. Die Runde verbindet auf 108 Kilometern Weglänge Italien und Österreich miteinander. Du „erkletterst“ zwölf Klettersteige und kannst in 17 Schutzhütten im Dolomiten UNESCO Welterbe einkehren.

Die Klettersteige erstrecken sich über die Gebiete des Cadore, der Dolomitenregion Drei Zinnen bis hin zum Osttiroler Gailtal. Dort, wo damals Kriegsgräben, Felstunnels und Geschützstellungen waren, erlebst du heute eine sensationelle Landschaft, einen Ort der Versöhnung und ein Gefühl vollkommener Freiheit.
Kurzprofil "Dolomiten ohne Grenzen":
- Gesamtlänge: 108 km
- Gesamtgehzeit: 4-9 Tagesetappen
- Startort: z.B. Lunellihütte, Sexten in Südtirol
- Einkehrmöglichkeit: 17 Hütten entlang des Weges, beispielsweise die Dreizinnenhütte oder die Büllelejochhütte (unbedingt vorher reservieren!)
- Endpunkt: z.B. Rotwandwiesen, Sexten in Südtirol
- Weitere Infos: Klettersteigrunde Dolomiten ohne Grenzen

Klettersteige in den Sextner Dolomiten Nr. 2: Hängebrücken überqueren und Klettern rund um den Zwölferkofel

Bizarre Berglandschaften und imposante Schluchten. Auf dem „Severino Casara“, dem Klettersteig rund um den berühmten Zwölferkofel, fühlst du dich wie auf einem anderen Planeten. Der 2015 eröffnete Klettersteig, führt dich entlang der Südseite des Berges, bis zur Büllelejochhütte, der höchstgelegensten Schutzhütte in den Sextner Dolomiten.

Für Freunde des Adrenalin-Kicks wird es in der zweiten Hälfte des Steiges besonders spannend. Hier überwindest du die bekannte Kriechstelle sowie die tiefe Felsschlucht, die durch eine tibetische Hängebrücke verbunden ist.

Selbst für echte Dolomitenkenner*innen ist der „Severino Casara“ noch ein echter Geheimtipp. Wenn du auf der Suche nach einem unentdeckten und wenig begangenen Klettersteig bist, ist die Tour rund um den Zwölferkofel genau das Richtige.
Kurzprofil Klettersteig Zwöferkofel:
- Gesamtlänge: 19 km
- Gehzeit: 9 h
- Höhenmeter: 1.400 hm
- Schwierigkeit: anspruchsvoll
- Startpunkt: Parkplatz bei der Fischleinboden-Hütte, Sexten in Südtirol
- Endpunkt: Parkplatz bei der Fischleinboden-Hütte, Sexten in Südtirol
- Weitere Infos: Dolomiten ohne Grenzen

Klettersteige in den Sextner Dolomiten Nr. 3: Der „Innerkoflersteig“: Durch den Stollen auf den Paternkofel

Eins sollte bei der Tour auf den Paternkofel neben der Kletter-Ausrüstung und einem Helm nie fehlen: die Stirn-Lampe! Bevor der wohl bekannteste Klettersteig der Sextner Dolomiten dich hoch hinauf auf den Gipfel führt, geht es zunächst mehrere hundert Meter durch einen dunklen Kriegsstollen – der „Galleria Paterna“ tief im Inneren des Berges.

Der nach dem berühmten Dolomitenkletterer Innerkofler benannte Kriegssteig verläuft entlang der ehemaligen italienischen Frontlinie. Dort, wo früher noch der Gebirgskrieg tobte, werden Kletterer und Kletterinnen heute mit einer spektakulären Aussicht auf die Nordwände der Drei Zinnen belohnt.

Wer möchte, weitet den Abstieg mit dem Schartenweg zu einer Rundtour aus. Dieser dauert etwa eine Stunde länger, ist jedoch landschaftlich besonders malerisch und lohnt sich besonders für Bergliebhaber*innen, die von dem einmaligen Panorama noch nicht genug bekommen können.
Kurzprofil "Klettersteig Paternkofel":
- Gesamtlänge: 5,3 km
- Gehzeit: 3 h
- Höhenmeter: 417 hm
- Schwierigkeit: mittel
- Startpunkt: Auronzo Hütte an der Drei-Zinnen-Straße, Misurina
- Endpunkt: Auronzo Hütte an der Drei-Zinnen-Straße, Misurina
- Weitere Infos: Klettersteige Sextener Dolomiten

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Die 9 entscheidensten Ausrüstungsgegenstände für eine Via Ferrata:
- Klettergurt (unverzichtbar)
- Klettersteig-Set mit zwei Karabinerarmen (unverzichtbar)
- Kletterhelm ((unverzichtbar)
- Robuste Wanderschuhe mit gutem Halt (unverzichtbar)
- Rastschlinge
- Klettersteighandschuhe (optional, aber empfehlenswert für besseren Griff)
- Rucksack für Proviant und Wasser
- Erste-Hilfe-Set
- Entsprechende Wetter-Bekleidung

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Hier ausgewählte Onlinehändler, die wir empfehlen können:
☝️ Schall- und Hüsler-Skala zur Einschätzung der Schwierigkeitsgrade bei Klettersteigen
Beim Klettersteigen ist Vorsicht das oberste Gebot. Unterschätze weder dich selbst noch deine Kletterkollegen. Informiere dich im Voraus über die Besonderheiten des Steigs – oft reicht schon eine schwierige Passage, um Probleme zu verursachen. Und vergiss nie, die richtige Ausrüstung mitzunehmen.
► Klettersteige werden nach der sechsstufigen Schall-Skala* von A bis F klassifiziert, wobei A die leichteste und F die schwierigste Stufe darstellt.
Schall-Skala (A - F):
- A (entspricht K1): Wenig schwierig, vergleichbar wie K1.
- B (entspricht K2): Mäßig schwierig, mit steilerem Felsgelände und ausgesetzten Stellen.
- C (entspricht K3): Schwieriger, mit längeren Leitern und Trittstiften.
- D (entspricht K4): Sehr schwierig, oft senkrechte Passagen.
- E (entspricht K5): Extrem schwierig, anspruchsvolle Kletterstellen.
- F (entspricht K6): Noch anspruchsvoller, selten anzutreffen.
* Die Schall-Skala kommt überwiegend in Deutschland und Österreich zum Einsatz. Die Hüsler-Skala (K) ist vor allem in der Schweiz und Liechtenstein geläufig.

Haftungsausschluss: Diese Tour(en) wurde(n) nach bestem Wissen aufbereitet. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben wird dennoch nicht gegeben. Das Befahren und Begehen erfolgt stets auf eigene Gefahr. Lies hier den vollständigen Haftungsausschluss.
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