27.09.2024
Winterwanderschuhe sind per Definition wasserdichte und isolierende Modelle, die sich für den Outdoor-Einsatz bei niedrigen Temperaturen und auf nassem oder gefrorenem Untergrund eignen. Durch den Schnee stapfen, Spuren hinterlassen und dabei die einmalige Atmosphäre des Winters genießen – mit der richtigen Ausrüstung wird eine Winterwanderung zum grandiosen Erlebnis. Und dabei kannst du auch schon in der Ebene tolle Abenteuer erleben – es muss eben nicht immer ein (hoher) Berg sein!
Damit du aber nicht den Boden unter den Füßen verlierst, braucht’s geeignetes Schuhwerk. Doch wodurch unterscheidet sich ein Wanderschuh für den Winter von „normalen“ Wanderschuhen und auf welche Features solltest du auf keinen Fall verzichten? Das verraten wir dir in unserem Ratgeber.
Lies hier die aktuellsten Tests und Bewertungen von Wanderschuhen aus der Community.
Welches Material ist perfekt für deine Winterwanderschuhe - Leder oder Gummi?
Leder kann sicherlich als das universellste Material für alle gängigen Wanderschuhe bezeichnet werden. Seine Eigenschaften machen selbst im tiefen Winter eine hervorragende Figur. Bei optimaler Pflege ist es sehr stark wasserabweisend, hoch atmungsaktiv und je nach Materialdicke auch gut isolierend.
Hingegen wirst du reine „Gummischuhe“ in der Praxis wohl kaum antreffen. Dennoch kommt Gummi (meist EVA und/oder PU, teilweise auch Kautschuk und Latex) in verschiedenen Hybridmodellen aus Gummi und Leder vor. Dabei erweist sich Gummi als perfekter Nässeschutz. Gleichzeitig sind dicke Gummisohlen gute Isolatoren gegen den (gefrorenen) Untergrund.
Wie warm sollten deine Winterwanderschuhe sein?
Wer sich aktiv bewegt produziert unweigerlich Wärme. Bei zu starker Wärmeproduktion kann sich diese im Schuhe stauen. Das Resultat: Schweißbildung, nasse Füße und auf lange Sicht sogar kalte Gliedmaßen – trotz guter Isolierung. Daher solltest du dich bereits vor dem Kauf im Klaren darüber sein, wie verfroren du tatsächlich bist.
Es gibt Winterwanderschuhe, die tatsächlich bis minus 40 Grad und mehr isolieren. Allerdings stellt sich die Frage, ob dies bei einer Wanderung wirklich nötig ist. Wer lange an ein und demselben Ort stehen bleibt (Tierbeobachtung, etc.), der wird sich sicher darüber freuen. Dünnere Isolierungen reichen in der Regel aber für Winterwanderungen meist völlig aus.
Das sagt Produkt-Tester davhoffi über seine Winterwanderschuhe LOWA Camino LL: "Hervorragender Wanderstiefel mit bequemem Lederfutter". Er hat das Produkt selbst getestet, ist Mitglied bei OUTSIDEstories und ausgewählter ProduktScout im Produkttester*innen-Team. Nutze die Erfahrungen aus der Community und schau dir die vielen unabhängigen Ausrüstungsbewertungen an.
Wie viel Schutz gegen Nässe sollten deine Winterwanderschuhe bieten?
Gerade im Winter, wo Schnee, Eis und Matsch – alles Formen von Wasser – uns an allen Ecken und Enden begegnen, ist es enorm wichtig, dass die Winterwanderschuhe auf jeden Fall wasserdicht sind. Wasserdichte, atmungsaktive Membranen halten das Wasser sicher aus dem Schuhinneren fern.
Allerdings besteht je nach Membranmodell die Gefahr, dass Wasser zwischen die Schuhaußenhülle und die Membran gelangen kann. Bei eisigen Temperaturen, kann das Wasser dort sogar gefrieren. Es verhindert so nicht nur die Atmungsaktivität, es kann sogar zu Erfrierungen führen.
Allerdings sind das Nebenwirkungen, die in der Praxis nur äußerst selten auftreten. Um dem vorzubeugen muss das Außenmaterial perfekt imprägniert sein, dass Wasser bereits direkt auf der äußersten Schicht abperlt. Bei Schuhen mit einem hohen Gummirand hält sich die Atmungsaktivität von Haus aus in Grenzen, dennoch muss das übrige Material ebenso bestens gepflegt sein.
Schuhe ohne Membran – Volllederschuhe – haben im Winter ebenso ihre Berechtigung. Bei einer optimalen Pflege stehen sie Modellen mit Membran generell in Nichts nach.
Welche Fütterung eignet sich am besten für deinen Winterwanderschuhe?
Die Fütterung des Schuhinneren ist immer vom subjektiven Wärme-Kälte-Empfinden abhängig. Besonders Verfrorene bevorzugen kuschelig warme und weiche Plüsch- bzw. Fellfutter. Diese suggerieren nicht nur rein optisch und psychologisch eine mollige Wärme. Durch ihre vielen kleinen „Luftpolster“ isolieren sie hervorragend.
Allerdings solltest du hier auf eine sehr gute Materialwahl setzen. Billige Imitate sehen meist nur warm aus, können aber mit echten Funktionsmaterialien nicht mithalten. Um Gewicht zu sparen setzen viele Hersteller auch auf Kunstfaser-Isolierungen – ähnlich wie in einem Schlafsack.
Herausnehmbare Innenschuhe sind immer eine Königslösung. Zum einen geben sie eine gleichmäßige Isolation über die gesamte Schafthöhe und zum anderen kannst du sie zum Trocknen ganz einfach herausnehmen. So werden die Schuhe innen wie außen in kürzester Zeit wieder trocken. Thermosohlen isolieren generell nur gegen den Boden, d.h. von unten kann die Kälte nur schwer in den Schuh kriechen. Gleichzeitig bleibt die Wärme des Schuhinneren dort, wo sie hingehört: drinnen. Zum Trocknen kannst und solltest du sie herausnehmen.
Was sollte die Sohle deiner Wanderschuhe alles können?
Wer sich über Schnee und Eis sicher hinfort bewegen möchte, braucht unbedingt jede Menge Grip unter den Füßen. Viele Winterwanderschuhe sind daher mit speziellen Gummimischungen in der Sohle ausgestattet und funktionieren nach dem selben Prinzip wie Winterreifen.
Die Gummimischung ist bei Winterwanderschuhen etwas weicher. Zudem sind feine rutschhemmende Stoffe aus Textil oder sogar feinsten Glaspartikeln mit eingearbeitet. Auf blankem Eis wird der direkte Unterschied zwischen einer herkömmlichen „Sommersohle“ und einer speziellen Wintersohle ersichtlich.
Hilfreich sind oftmals auch Grödeln, eine einfache Form der Steigeisen, die im Winter auf Wanderungen oder wenn es sehr eisig ist, eingesetzt werden können. Der Vorteil der Grödel im Vergleich zu Steigeisen ist, dass sie relativ leicht sind und dass sie mit nicht steigeisenfesten Schuhen getragen werden können.
Welche Winterwanderschuhe eignen sich zum Schneeschuhwandern?
Wer dem Trend des Winters – Schneeschuhwandern – folgen möchte braucht vor allem wasserdichte und feste Schuhe. Schneeschuhbindungen sind im Gegensatz zu Skibindungen wesentlich labiler. Das hängt vorrangig mit den Schuhen zusammen. Daher empfiehlt es sich für das Schneeschuhwandern eher festere Schuhe zu verwenden. Je fester die Sohle, umso besser das Zusammenspiel zwischen Fuß und Schneeschuh.
Abgesehen davon verrät dir unser ausführlicher Ratgeber zum Thema Schneeschuhe alles was du darüber wissen solltest.
Was kosten neue Winterwanderschuhe?
Je nachdem für welche Winterwanderschuhe du dich entscheidest, reicht die Preisspanne von ca. 100 Euro bis an die 350 Euro. Nutze den tagesaktuellen Preisvergleich von OUTSIDEstories.
► Winterwanderschuhe für Erwachsene online beim Outdoor-Experten kaufen
► Winterwanderschuhe für Kids online beim Spezialisten kaufen
Wo kannst du Winterwanderschuhe kaufen?
Sportfachgeschäfte führen meist eine große Auswahl an Modellen, sowohl im Laden als auch online. Über den Preisvergleich in den Bewertungen, der auf OUTSIDEstories getesteten Winterwanderschuhe, kannst du herausfinden, bei welchem Online-Händler dein bevorzugtes Modell vorrätig ist.
Unter anderem haben wir mit diesen Onlinehändlern gute Erfahrungen gemacht:
Winterwanderschuhe im Test | Empfehlungen der Redaktion
Die empfehlenswertesten Winterwanderschuhe für Herren | HANWAG ALASKA WIDE GTX |
|
Die empfehlenswertesten Wanderschuhe mit Membrane für Damen | LOWA Renegade Mid GTX |
|
Die empfehlenswertesten Winterwanderschuhe für Herren mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis |
|
- Anmelden oder Registieren, um eigene Kommentare verfassen zu können