03.01.2024
Mountainbike-Schuhe bilden beim Biken wichtige Kontaktpunkte zwischen dir und deinem Rad. Sie sorgen dafür, dass du nie den Halt verlierst. Sowohl bei der Fahrt als auch bei Schiebe-Passagen kommen die Eigenschaften der Mountainbike-Schuhe zum Tragen. Sie sind ein extrem wichtiger Bestandteil der Bike-Ausrüstung und spielen rund um den Sport eine wichtige Rolle.
Wenn du dich noch fragst, welcher der richtige Mountainbike-Schuh für dich ist, bist du hier genau richtig. Im folgenden Ratgeber erklären wir dir, was du beim Thema Mountainbike-Schuhe beachten solltest.
Warum machen spezielle Mountainbike-Schuhe Sinn?
Schuhe haben beim Radfahren eine wichtige Aufgabe - sie müssen robust sein und unsanfte Rempeleien mit der Umgebung, den Pedalen und dem Untergrund unbeschadet überstehen. Gleichzeitig schützen sie die empfindlichen Zehen, sowie den Fersenbereich vor Verletzungen.
Um diese Voraussetzungen zu erfüllen, sollten die Mountainbike-Schuhe robust verarbeitet sein. Im Zehenbereich dient eine spezielle Schutzschicht der Sicherheit. Zudem sind viele Bike-Schuhe im Fersenbereich mit harten und widerstandsfähigen Materialien, wie Fiberglas ausgestattet.
Welche Aufgabe hat die Zwischensohle der Mountainbike-Schuhe?
Im Zwischensohlenbereich ist es wichtig, dass die MTB-Schuhe stabil verarbeitet sind. Hier befindet sich das Herzstück eines jeden Radschuhs, denn an dieser Stelle entscheidet sich, ob die Hauptaufgabe der Bikeschuhe adäquat ausgeübt werden kann: die Kraftübertragung.
Um mit möglichst wenig Kraftverlust in die Pedale treten zu können ist eine stabile Sohle hilfreich, denn je stabiler diese ist, desto weniger Energie wird in die Verformung der Schuhe vergeudet. So kommt der Schmalz aus den Wadeln direkt in den Umlauf der Pedale und es kann vorwärts gehen.
Diese Eigenschaft alleine reicht jedoch nicht für eine gelungene Kraftübertragung. Zusätzlich hängt sie auch noch von der Verbindung zwischen Schuh und Pedal ab. Hier wird zwischen einer Klick-Verbindung (Clickies) und einer flachen Gummisohle (Flats) unterschieden.
Welche Mountainbike-Schuhe brauchst du für welchen Einsatzbereich?
Abgesehen von der Robustheit des Außenmaterials muss ein guter Mountainbike-Schuh auch eine Schiebepassage mit Wurzeln oder Geröll bei leicht feuchten Bedingungen wegstecken und dem Träger immer ausreichend Grip gewährleisten. Hier ist es wichtig auf ein gutes Profil zu achten. Dieses muss mit der Performance auf den Pedalen abgewogen werden.
Das sagt Produkt-Tester Bast_S über seine VAUDE TVL Asfalt Tech Dualflex Rad-Schuhe: "Luftiger Bike Schuh für den moderaten Einsatz im Alltag". Er hat das Produkt selbst getestet, ist Mitglied bei OUTSIDEstories und ausgewählter ProduktScout im Produkttester*innen-Team.
Bei der Verwendung von Flat-Pedals ist eine flache eher profilarme Sohle zu empfehlen. Diese performt dann bei Schiebepassagen nicht so gut wie ein Schuh mit einem groben Profil. Der Schuh mit Profil kommt dafür auf den flachen Pedalen schneller an seine Grenzen.
Rennradschuhe hingegen eignen sich daher meist überhaupt nicht um damit zu laufen. Sie sind mit einer extrem steifen Sohle versehen, um eine perfekte Kraftübertragung zu ermöglichen. Schiebepassagen sind bei Rennradtouren eben höchst selten der Fall, weshalb auf diese Eigenschaft der Schuhe verzichtet werden kann.
Im Enduro-Bereich wird viel mit Flat-Pedals gearbeitet. Hier haben die Schuhe meist ein flaches Gummiprofil, damit sich die Zähne der Pedale eingraben können und eine maximale Reibung entsteht.
Allmountain-Schuhe besitzen ein Profil und eignen sich daher besser für Schiebepassagen bei anspruchsvollen Untergründen.
Wie wichtig ist die Passform deiner Mountainbike-Schuhe?
Das A und O beim Schuhkauf ist die Passform. Um dir den Spaß am Sport nicht vor dem Beginn kaputt zu machen, solltest du darauf achten, dass die Ferse nicht herausrutschen kann und die Zehen genügend Spielraum haben. Vor allem bei langen Abfahrten sollten die Zehen nicht unangenehm im vorderen Bereich der Zehenbox anstoßen. Daher beim Anprobieren immer einen kleinen Abstand mit einkalkulieren und nicht meinen "das passt schon so" - die Rache für Nachlässigkeit wird schmerzhaft.
Um den Fuß sollte der Radschuh möglichst eng anliegen und den ihn angenehm zu umschließen. Faltenbildung solltest du vermeiden. Das kann hier zu unangenehmen Druckstellen führen.
Du bist selbst gerne mit dem Mountainbike auf den Trails unterwegs und hast Interesse dich in der Community zu engagieren? 👉 Werde Produkt-Tester*in bei OUTSIDEstories 👈
Welche Verschlussmöglichkeiten existieren bei Mountainbike-Schuhen?
Um die MTB-Schuhe individuell perfekt anpassen zu können, variieren die Verschlussmöglichkeiten.
- Klettverschlüsse haben den großen Vorteil, dass das Verschließen und das Öffnen in einer sehr kurzen Zeit möglich ist. Schnell sind die Schuhe aus- und angezogen.
- Ein Schuh mit Schnürung dauert gewöhnlich etwas länger, hat aber den Vorteil, dass er individuell an jeder Stelle fester gezogen werden kann. Speziell für den Einsatz auf dem Fahrrad sind Schnürsenkel eher gefährdet, sich in der Kette zu verfangen. Um dies zu vermeiden sollte auf eine Verstaumöglichkeit der Schnürsenkel geachtet werden.
- Neben den beiden klassischen Verschlüssen gibt es auch Drehverschlüsse und Ratschenverschlüsse, die meist mit einem Schnürsystem verbunden sind und sich kurzerhand einstellen lassen. Diese sind oft in einem höheren Preis, gleichzeitig aber in einer höheren Stabilität und mit vereinfachtem Handling spürbar.
Welche Pedale eignen sich für welche Mountainbike-Schuhe?
Klickpedale
Schuhe mit einer Aufnahme für Klickpedale (sog. Cleats oder Schuhplatte) lassen sich beim Aufsteigen aufs Fahrrad direkt mit den Pedalen verbinden. So entsteht eine maximale Stabilität und die perfekte Kraftübertragung. Vor allem beim Bergauffahren ist eine deutliche Entlastung der Muskulatur zu spüren, da auch in der Aufwärtsbewegung der Beine eine Zugbelastung vorgenommen werden kann.
Beim Bergabfahren entsteht zudem eine feste Verbindung mit dem Bike, was zu einer stabilen Position auf dem Sportgerät führt. Schuhe mit Klick-Funktion sind etwas teurer als die nicht klickbaren Pendants und sind selbstverständlich auch mit den passenden Pedalen zu kombinieren.
Im Rennradsport führ quasi kein Weg an Clickies vorbei, doch auch im Downhill-Bereich finden sie eine immer stärker wachsende Verwendung. Mountainbike-Schuhe sind zudem oft mit Stahl oder Messingplatten versehen, während Rennradschuhe hochwertige Kunststoffe besitzen, um die Leichtigkeit zu erhöhen.
Der Abstieg mit den Klickpedalen lässt sich durch eine leichte Drehbewegung des Fußgelenks initiieren. Dieser Vorgang sollte vor der ersten Verwendung mit ein paar Trockenübungen zu Hause einstudiert werden, um ein peinliches und schmerzhaftes Umkippen zu vermeiden.
Flat Pedals
Im Mountainbike-Bereich erfreuen sich Flat-Mountainbike-Schuhe hoher Beliebtheit. Die flachen Sohlen der Schuhe sind aus einem weichen Gummimaterial gebaut, damit sich die Zähne der Flat-Pedals perfekt in die Sohle eingraben können. So entsteht eine feste Verbindung mit den Pedalen und ein sicherer Stand ist auch auf sehr ruppigen Trails gewährleistet.
Bei der Verwendung von Flatpedals sind Schienbeinschoner zu empfehlen, da im Sturzfall, oder bei einem ungewollten Abrutschen von den Pedalen die spitzen Pins eine Verletzungsgefahr darstellen. Je ruppiger der Einsatzbereich mit dem Mountainbike, desto wichtiger wird eine große Auflagefläche der Pedale. Deren Größe ist gleichzeitig auch für einen stabilen Halt und einen sicheren Stand auf dem Bike verantwortlich. Auch die Länge der Pins ist wichtig. Je länger, desto besser kleben die Schuhe am Pedal und desto mehr Traktion herrscht.
Ein großer Vorteil gegenüber den Klickpedalen, ist die Freiheit des Fußes. Er kann zu jedem Zeitpunkt das Pedal verlassen, ohne eine Drehbewegung mit dem Fuß einleiten zu müssen. So kann auch mal der ein oder andere Trick eingestreut werden und ein Fuß vom Pedal gelöst werden. Auf Schiebepassagen ist das durchgehende Profil ein zusätzlicher Vorteil gegenüber den Klick-Schuhen, da die Flats hier mehr Grip haben.
Atmungsaktivität bei Mountainbike-Schuhen - braucht es das wirklich?
Um auch bei schweißtreibenden Einsatz nicht in den Bikeschuhen umherzuschwimmen und einen angenehmen Tragekomfort zu erleben, hilft es, wenn die Schuhe atmungsaktiv sind. So kann feuchte Luft nach Außen zirkulieren und dort verdunsten. Gleichzeitig ist bei Schuhen, die auch bei Regen eingesetzt werden sollen auf eine wasserdichte Membran zu achten.
Mountainbike-Schuhe im Test 2022 | Empfehlungen der Redaktion
Die empfehlenswertesten Mountainbike-Schuhe für Damen | GIRO Riddance |
|
Die empfehlenswertesten Mountainbike-Schuhe für Herren | FIVE TEN Trailcross LT | |
Die empfehlenswertesten Mountainbike-Schuhe für Flat-Pedals | VAUDE TVL Asfalt Tech Dualflex | |
Die empfehlenswertesten Mountainbike-Schuhe für Klick-Pedale | ION Rascal |
Was kosten Mountainbike-Schuhe?
Der Preis von Mountainbike-Schuhen hängt ganz von der Marke und dem jeweiligen Einsatzzweck ab. Je nachdem für welches Produkt du dich entscheidest, reicht die Preisspanne von 50 bis 300 Euro.
Wo kannst du Mountainbike-Schuhe kaufen?
Mountainbike-Schuhe sind enorm wichtig für ambitionierte Biker. Sie müssen robust sein, angenehm am Fuß sitzen und dem Einsatzzweck entsprechen. Überleg` dir gut, welche Art von Schuhen du wirklich brauchst.
Über den Preisvergleich in den Bewertungen, der auf OUTSIDEstories getesteten Mountainbike-Schuhe, kannst du herausfinden, welches Modell für dich in Frage kommt. Falls du dort nichts findest, kannst du auch gleich bei einem MTB-Spezialisten schauen:
Hier einige Onlinehändler die eine große Auswahl an MTB-Schuhen anbieten:
➡️ Bergfreunde
➡️ Bergzeit
➡️ Decathlon
➡️ Doorout
➡️ Rose
- Anmelden oder Registieren, um eigene Kommentare verfassen zu können