03.01.2024
Kühlboxen halten Lebensmittel und Getränke unterwegs kalt und frisch - daher sollten sie auf keinem Camping-Trip fehlen. Die Auswahl einer portablen Camping-Kühlbox für Caravans, Wohnmobile, Vans, Camping oder den Im-VW-Caddy-Schläfer hängt - neben dem technischen Prinzip - von einigen Kriterien ab. Eines wird dir dann gleich klar werden: Jedes System hat seine Vor- und Nachteile.
Unter anderem solltest du dir Gedanken machen, wie viel Kühlvolumen du wirklich brauchst. Zudem lohnt ein Blick auf die Ausstattung der Boxen. Gibt es Tragegriffe oder Rollen? Wie ist der Deckel verarbeitet und verfügt die Kühlbox womöglich über einen Ständer?
Die Top-7-Features - das Wichtigste in Kürze
- Wo soll deine Kühlbox zum Einsatz kommen? Im Auto, Van, Wohnmobil, beim Camping? Überlege dir auch, wie mobil die Kühlbox sein soll. Steht sie irgendwo im Wageninneren, hinter dem Fahrzeug oder willst du sie mit an den Strand nehmen?
- Wie laut darf das Gerät sein? Manche Bauarten verursachen doch recht laute Geräusche (Kompressorbrummen, Lüftergeräusch). Achte darauf, wenn die Kühlbox im Schlafraum stehen soll.
- Was willst du kühlen? Möchtest du nur Getränke fürs Picknick mitnehmen oder willst du deine verderblichen Lebensmittel auf großer Tour haltbar machen?
- Welche Energieversorgung steht dir zur Verfügung? 12 Volt im Auto, 230 Volt Netzanschluss oder autark über Gasbetrieb? Eventuell macht auch ein Hybrid, der Strom und Gas kann, Sinn. Achte auch auf die Effizienzklasse der Geräte.
- Welche Außentemperatur herrscht in deiner Zielregion? Sie hat bei einigen Modellen erheblichen Einfluss auf die Kühlleistung. Richtig unabhängig bist du nur mit einem Kompressor-Kühler. Wenn du Medikamente, Proben oder andere thermoempfindliche Dinge transportieren musst, ist das immer die erste Wahl.
- Welches Volumen soll die Kühlbox haben? Mit rund 40 Liter Inhalt hast du das Wichtigste kalt gestellt. Manch anderer aber sucht eventuell eine viel größere Kühlbox, um etwa frische Fische zu kühlen.
- Was soll deine Kühlbox kosten? Die Spanne ist groß. Ab rund 65 Euro steigt man mit kleineren Geräte ein, robuste Kompressorgeräte mit Eisfach schlagen mit bis zu 1.500 Euro zu Buche.
Entscheidungsmatrix: Die Eigenschaften von Kühlboxen
Es gibt im Prinzip vier Funktionsweisen für Kühlboxen:
-
Thermoelektrik
-
Kompressor
-
Absorber
-
Passiv (d.h. reine Kühlbox ohne Technik)
Thermoelektrische Kühlbox (TEC) - Kann beides: kalt und warm
Kühlgeräte mit thermoelektrischem Peltier-Element (engl.: TEC thermoeelectric cooler) haben den großen Vorteil, dass sie mit 12 Volt-Strom aus der Autobatterie sowohl als auch mit 230 Volt Netzspannung betrieben werden. Der Wermutstropfen: Die Kühlleistung hängt von der Außentemperatur ab. Als Faustregel schaffen sie eine Temperaturdifferenz von zirka 25 bis 30 Grad zur Außentemperatur - innen kommt man dann auf rund 5 Grad. Das heißt mit anderen Worten: thermoelektrische Geräte sind nicht die erste Wahl für heiße Regionen!
Funktionsweise der thermoelektrischen Kühlbox
Basis der thermoelektrischem Kühlbox ist ein Peltier-Element. Laut Wikipedia ist das "ein elektrothermischer Wandler, der basierend auf dem Peltier-Effekt (nach Jean Peltier, 1785–1845) bei Stromdurchfluss (von Gleichstrom) eine Temperaturdifferenz oder bei Temperaturdifferenz einen Stromfluss (Seebeck-Effekt) erzeugt".
Auf der einen Seite wird es kalt auf der anderen warm. Ein Effekt, der durch Wärmetauscher und Lüfter sogar noch verstärkt wird. Grundsätzlich eignet sich eine thermoelektrische Kühlbox für kleine und mittlere Volumina. Ideal sind rund 40 Liter.
Die Pro- und Contras einer thermoelektrischen Kühlbox
Pro:
- 12 Volt- und 230 Volt-Betrieb
- geeignet für den Einsatz im Auto
- läuft auch bei Schräglage
- robuste Technik
- kann kühlen und wärmen
- geringes Gewicht
- Dauerbetrieb möglich
- wartungsarm
Contra:
- nicht geeignet für hohe Außentemperaturen (bis max. ca. 30 Grad Umgebungstemperatur)
- nicht ganz geräuschlos (Ventilator) - im Dauerbetrieb nicht für Innenraum geeignet
- Netzanschluss für Dauerkühlung notwendig
- relativ lange Abkühlzeit (Getränke vorkühlen)
Preisspanne:
- Je nach Volumen von 65 bis rund 250 Euro
Diese recht günstigen und für viele Camping- und Picknick-Einsätze geeigneten Kühlboxen sind genau das was sich brauche.
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Die Kompressor-Kühlbox - Der Profi-Eismann
Gleich vorweg: Der Kompressor ist der Weltmeister im Kühlen. Und das in den Disziplinen Temperatur und Zeit - unabhängig von der Umgebungstemperatur! Diese Technik ist also für den Einsatz in sehr warmen Regionen und wenn man darauf angewiesen auch in tiefe Minusgrade zu kühlen - für Medikamente, Proben oder temperatursensible Ausrüstung etwa.
Auf der anderen Seite gibt es diese Leistung nicht ohne gewissen Voraussetzungen. Der Kompressor benötigt einen 230 Volt-Anschluss! Zudem arbeitet diese Technologie nicht völlig geräuschlos. Man sollte sich also Gedanken machen wo man die Kompressor-Kühlbox installiert.
Funktionsweise einer Kompressor-Kühlbox
Das Funktionsprinzip: Verdunstungskälte. Das Kältemittel wird über einen Verdampfer vom flüssigen zum gasförmigen Aggregatzustand gebracht. Die Wärme in der Kühlbox wird dabei vom Verdampfer entzogen – es wird kalt. Der Kompressor saugt nun das Gas an, verdichtet es und und leitet es an den Kondensator. Unter hohem Druck wird das Gas nun wieder flüssig und fließt im Kreislaufsystem zurück zum Verdampfer.
Die Pro- und Contras einer Kompressor-Kühlbox
Pro:
- unabhängig von der Umgebungstemperatur
- kühlt immer auf die gewünschte Temperatur
- Normal- und Tiefkühlung möglich
- erreicht die gewünschte Temperatur in kürzester Zeit
- funktioniert auch in Schräglage
- Dauerbetrieb möglich
Contra:
- läuft nicht geräuschlos
- relativ hohes Gewicht - unpraktisch bei häufigem Standplatzwechsel
- 230 Volt Stromversorgung notwendig
Preisspanne:
- Je nach Volumen und Leistung von ca. 230 bis zu 1.500 Euro
Ich möchte mobil alles dauerhaft eiskalt machen. Und zwar ohne Kompromisse im Minusbereich:
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Absorber-Kühlboxen - Die Hybride unter den Kühlboxen
Absorber-Kühlsysteme gehören häufig zur Grundausstattung vieler Caravans und Wohnmobile. Es gibt sie als Kühlschränke mit Eisfach oder als mobile Kühlbox. Die Absorber-Kühlbox hat einige eindeutige Vorteile: Sie läuft geräuschlos und sie lässt sich mit 12 als auch 230 Volt, aber auch mit Gas betreiben. Mit anderen Worten: Ideal für den Roadtrip oder die Nacht in der Pampa ohne Stromanschluss. Gleichzeitig aber auch ideal für den Einsatz auf dem Campingplatz oder zu Hause.
Der gravierende Nachteil ist jedoch, dass Absorber nur bis zirka 25 bis 30 Grad Außentemperatur ordentlich kühlen. Der Inhalt erreicht dann zirka 5 Grad. Mehr geht nicht. Ist es draußen heißer, stößt die Absorbertechnik an ihr Limit. Kenner raten in einem solchen Fall die Kühlbox auf jeden Fall aus der direkten Sonneneinstrahlung zu nehmen und in den Schatten zu stellen, das bringt einige Grade mehr Kühlleistung.
Funktionsweise der Absorber-Kühlbox:
Die Absorbertechnik funktioniert indem konzentrierte Ammoniaklösung in einem Boiler erhitzt und unter Druck als Gas ausgestoßen wird. Nun wird das Gas in einem Kondensator mit Zugabe von Wasserstoff flüssig verdampft - dabei wird die Wärme in der Kühlbox entzogen. Das Ammoniak-Gas wird schließlich im Absorber von einer schwachen Ammoniaklösung aufgenommen und fließt als Lösung zum Boiler zurück, der Kreislauf beginnt erneut. Der große Vorteil: Das System funktioniert geräuschlos.
Pro und Contras einer Absorber-Kühlbox:
Pro:
- läuft völlig geräuschlos
- autarker Betrieb: Funktioniert mit Strom (12 V/230V), Akku oder Gas
- kein externer Stromanschluss nötig
- kein sperriges Format - kann überall eingeladen werden
- langlebig
- großes Fassungsvermögen
Contra:
- abhängig von Umgebungstemperatur
- nicht empfehlenswert für den Einsatz bei Temperaturen über 30 Grad
- Stand: Muss immer exakt waagerecht ausgerichtet sein (es bilden sich sonst Luftblasen in der Leitung, die die Kühlleistung mindern)
Preisspanne:
- Je nach Volumen und Leistung von ca. 200 bis zu 350 Euro
12 oder 230 Volt-Strom und Gas-Betrieb. Diese Unabhängigkeit ist genau das Richtige für mich.
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Passiv Kühlbox mit Kühlakkus - Der Picknicker
Quasi eine Wildcard unter den Kühlboxen haben die klassischen Passiv-Kühlboxen und Kühltaschen. Sie erzeugen selber keine Kälte, sondern halten die Temperatur dank beigelegter Kühlakkus im möglichst tiefen Bereich. Da sie über keine Technik verfügen sind sie deutlich günstiger und natürlich völlig wartungsfrei.
Ihre Leistungsfähigkeit hängt von der Stärke der Isolierung der Seitenwände als auch des Deckels ab. Achten sollte man auf die Verarbeitung des Deckels und des Schließmechanismus. Nicht vergessen sind Tragegriffe und /oder Riemen. Große Boxen haben teilweise auch Laufräder zum leichteren Transport.
Pro:
- Keine externe Energieversorgung erforderlich
- geringes Gewicht
- absolut wartungsfrei
- Leistung unabhängig von Lage der Kühlbox
- niedriger Preis
Contra:
- eingeschränkte Kühlleistung
- Dämmwirkung abhängig von der Isolierung und der Umgebungstemperatur
- für Akkus wird externer Tiefkühlschrank benötigt
Bei Kühltaschen gibt es jede Menge stylisches und praktisches, das sein Geld kostet. Hände weg von Billo-Produkten aus dem Discounter oder Baumarkt. Grundsätzlich ist die Kühlleistung bei den Taschen aber nicht so stark wie bei Kühlboxen. Für ein Picknick oder einen Ausflug kann es jedoch die richtige Wahl sein.
Preisspannen:
- Passiv-Kühlbox: Je nach Volumen und Leistung von ca. 25 bis zu 300 Euro
- Kühltaschen: ca. 10 bis zu 350 Euro
Wo bekomme ich eine Kühlbox?
Campingartikel wie diese bekommt man nur im spezialisiertem Fachhandel. Nicht alle Outdoor-Online-Händler haben diese Ausrüstung im Programm. Im nächsten Abschnitt haben wir einige Spezialisten verlinkt.
Was darf eine Kühlbox kosten?
Auch bei dieser Ausrüstung gilt das Grundprinzip: Nicht am falschen Ende sparen. Gute Qualität zahlt sich über einen längeren Zeitraum auf jeden Fall aus.
Kühlboxen im Test 2022 | Empfehlungen der Redaktion
Die empfehlenswerteste Kompressor Kühlbox | ENGEL MR-040F Kompressorkühlbox |
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Die empfehlenswerteste Absorber-Kühlbox | DOMETIC CombiCool ACX 40 Absorberkühlbox 38 Liter | |
Die empfehlenswerteste Kühlbox für Kühlakkus |
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Kühlboxen allgemein
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Thermoelektrische Kühlbox: Je nach Volumen von 65 bis rund 250 Euro
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Kompressor-Kühlbox: Je nach Volumen und Leistung von ca. 230 bis zu 1.500 Euro
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Absorber-Kühlbox: Je nach Volumen und Leistung von ca. 200 bis zu 350 Euro
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Passiv-Kühlbox: Je nach Volumen und Leistung von ca. 25 bis zu 300 Euro
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Kühltaschen: ca. 10 bis zu 350 Euro
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