Im test

Test: LAUFMAUS - Laufaccessoire

LAUFMAUS - Laufaccessoire
Eine Maus dir Beine zu machen
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • intelligentes und innovatives Lauf-Gadget
  • automatische Optimierung der Laufhaltung
  • extrem leicht
  • gute Passform
  • Wirkung von Sportwissenschaftlern und Medizinern getestet und bestätigt

Nachteile

  • Preis
  • Klettband zur Fixierung des Fingers
  • Weicheres Obermaterial wäre vermutlich angenehmer
  • Man muss sich drauf einlassen können damit es funktioniert
  • Man hat die Hände nicht mehr frei für anderes
  • Hände kühlen aus bei kalten Temperaturen

Bewertung

WAS STECKT HINTER DER MARKE

Laufmaus

Häufig steckt hinter einer innovativen Idee ein persönliches Interesse um ein individuelles Problem zu lösen, für welches es bis dato noch keine Lösung auf dem Markt zu erwerben gibt. Wenn dann aus der Idee eines kreativen Kopfes ein Produkt entsteht, welches für andere ebenfalls von Interesse sein kann, werden hin- und wieder Erfolgsgeschichte geschrieben. In manchen Fällen ist mit der Entwicklung eines solchen Produkts eine tragische Vorgeschichte verbunden. Wenn aus einer so dramatischen Geschichte etwas so Positives entsteht, kann man vor dem Kampfeswillen und dem Engagement des Erfinders nur den Hut ziehen. So wie in diesem Fall.

Die Entwicklung der Laufmaus ist nahtlos mit der Regenerations-Phase ihres Erfinders Dr. med. Horst Schüler aus Münster nach einem schweren Unfall verbunden. Somit ist es zwangsläufig erforderlich mit der Entwicklungsgeschichte auch eine höchstpersönliche zu erzählen. Der Entwicklung der Laufmaus kam zu Gute, dass der Protagonist dieser Geschichte Facharzt, Sport- und Allgemeinmediziner sowie Osteopath und leidenschaftlicher Sportler ist.

Lange Jahre sammelte er neuestes Wissen in den Bereichen Biomechanik, Orthopädie oder Diagnostik. Auch altes Wissen aus traditioneller chinesischer Medizin, Philosophie oder Naturheilkunde fand Einzug in seine Therapiemethoden um seinen Patienten zu helfen. Das er einmal selbst zum Patienten werden wird und von seinem Know-How profitieren wird konnte er nicht ahnen.

Im Jahr 2007 erlitt er durch einen Autounfall schwere Verletzungen, welche denn einstmals sportlichen Doktor ans Bett fesselten. Ein chirurgischer Eingriff war vorerst zu riskant. So wurden Bewegungsunfähigkeit und chronische Schmerzen zu ständigen Begleitern, bis sich über ein Jahr später endlich ein Arzt fand, welcher sich an den schwierigen Eingriff herantraute. Durch eine Operation wurde eine etwa 50-prozentige Verbesserung des körperlichen Zustands hergestellt. Als Sportler und aktiver Mensch war das für Schüler jedoch nicht akzeptabel und es begann ein langer harter 7-jähriger Kampf bis er wieder beschwerdefrei war.

 

Aus diesen Jahren ging der Knete-Prototyp der Laufmaus hervor. Ein Meilenstein bei ihrer Entwicklung stellte die Erkenntnis dar, dass Schüler wenn er Arme und Hände in Entlastungsposition bringen konnte eine deutliche Verbesserung auf den gesamten Körper bemerkte und dies seine Verkrampfungen minderte. Die Entdeckung dieses entlastenden Effekts markiert die Geburtsstunde der Idee zur Laufmaus. Schülers erste Prototypen entstanden nach monatelangen Versuchen in dessen Garage. Heute ist der Mediziner 68 Jahre alt und konnte dank seiner Laufmaus die Folgen der Rückenmarksverletzung und die Lähmung auf ein Minimum reduzieren.

Laufmaus

Er ist immer noch mit Leib und Seele Arzt und möchte auch andere Menschen von den Errungenschaften seines Leidenswegs profitieren lassen. Folglich versammelt er ein ganzes Entwicklungsteam aus Medizinern, Sportwissenschaftlern, Ingenieuren und Produktspezialisten um sich. Dieses Expertenteam war begeistert vom Prototyp und innerhalb von fünf Jahren wurde aus dem einstigen Prototypen aus Knete die seit Sommer 2020 erhältliche Variante der Laufmaus, welche von der Flowtastic GmbH aus Emsdetten hergestellt und vertrieben wird. Jeder der möchte und sich darauf einlässt, kann sich heute mit der Laufmaus in den Händen, wieder Beine machen, oder seine Leistungsfähigkeit steigern. So zumindest das Versprechen.

WIE FUNKTIONIERT DIE LAUFMAUS?

Aus dem Knete-Prototypen wurde ein hochwertiges medizinisches Laufprodukt, welches ergonomisch geformt, extrem leicht (<70g pro Maus) und computerdesignt ist. Es gibt sie in zwei Größen Small (<16cm) und Large(>=16cm). Die Größenermittlung wird mittels messen der Länge von der Handbasis zum Ende des Zeigefingers vorgenommen. Die Größe ist ausschlaggebend dafür, dass die Impulse die korrekten Zonen erreichen.

Laufmaus

ABMESSUNGEN (L x B x H) LARGE:  17cm x 6cm x 5cm SMALL: 15cm x 5,5cm x 4cm

Die Laufmaus besteht aus einer atmungsaktiven Oberfläche aus einem hochwertigen Kunststoff, welcher bis zu 40% aus recycelten SMMA-Kunststoff zusammengesetzt ist. Dieser wird in die Form der Maus gebracht und mit einer speziellen Struktur versehen. Dank der vielen Luftlöcher soll übermäßiges Schwitzen verhindert und eine gute Luftzirkulation entstehen.

Die Wirkung wurde mittlerweile auch von vielen Sportwissenschaftlern und Medizinern getestet und bestätigt. Sie findet nicht nur Verwendung im medizinischen Bereich, sondern bietet Läufern jeglichen Alters und jeglicher Laufart sowie allen Alters- und Leistungsklassen eine Möglichkeit die individuelle Leistungsfähigkeit zu verbessern. Die Laufmaus in der Hand soll die Haltung optimieren und automatisch zu einer besseren Haltung der Hände „Läufer-Dreieck“ und dadurch zu einer besseren Haltung des gesamten Bewegungsapparates führen. Die Form und die Auflage der Hand auf die Laufmaus sollen im Gehirn die Stellreflexe für eine aufrechte und gesunde Haltung auslösen. Initiiert wird dies durch Reize und Signale der Handinnenflächen.

Das funktioniert wie folgt (Zitat: www.Laufmaus.run): „Der Daumen zeigt nach vorn oben, der Zeigefinger ist gestreckt und die Handaußenfläche ist leicht nach außen gedreht. Dadurch wird der Oberkörper aufgerichtet und stabilisiert. Körperspannung, Körperkontrolle und Körpersteuerung verbessern sich sichtbar und spürbar.“ Laut Hersteller führt das zu einigen Veränderungen.

Laufmaus

 

SICHTBARE VERÄNDERUNGEN

  • Die Hände erfahren eine leichte Außenrotation und bringen Elle und Speiche in eine Parallelstellung 
  • Die Schultern bewegen sich nach hinten unten 
  • Der gesamte Oberkörper richtet sich auf
  • Der Brustkorb öffnet sich
  • Nackenpartie dehnt sich
  • Der Hals streckt sich
  • Der Kopf zeigt in Laufrichtung und nimmt eine neutrale Position ein
  • Der Blick ist nach vorn gerichtet

Laufmaus

SPÜRBARE VERÄNDERUNGEN

  • Entspannung der Nackenmuskulatur
  • Extremitäten werden besser durchblutet
  • Der Thorax bekommt mehr Raum
  • Der Atem wird tiefer
  • Hand-Schulter-Arm-Komplex entspannt sich
  • Organe arbeiten effektiver
  • Faszien und Muskeln werden besser angesteuert und ausbalanciert
  • Anatomischen Engstellen öffnen sich
  • Die Psyche reagiert mit Motivation und Freude und man erreichst schneller einen Flow-Zustand
  • Stressresilienz, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit steigern sich

 

WIE MACHT SICH DIE LAUFMAUS IM EINSATZ?

Zugegeben als ich die Laufmaus von OUTSIDEstories zum Testen angeboten bekommen habe und mir vor der Testzusage das Infomaterial auf der Produkt-Webseite überflogen habe, war ich doch etwas skeptisch, ob das funktionieren kann. Ich habe dann mit meiner Frau darüber gesprochen, was sie davon hält und sie war sehr angetan von dem Konzept und meinte „…das musst ausprobieren…“ und „…ich weiß beim Laufen irgendwie nie so recht, was ich mit meinen Händen angefangen soll, die sind bestimmt super…“. Das Problem mit den Händen kenne ich zwar nicht und als einfacher Gelegenheitsläufer muss ich auch gestehen, dass ich recht selten über meine Laufhaltung nachdenke. Ich schnür' halt meine Schuhe und lauf los, FERTIG.

Laufmaus

Früher hätte ich gleich gesagt, was für ein Quatsch und an einen solchen Humbug glaube ich nicht. Da ich aber über die Jahre in verschiedensten Bereichen mit einer ähnlich drastischen Meinung herangegangen bin und mehrfach eines Besseren belehrt worden bin, so zum Beispiel was die Wirkung kinesiologischer Tapes angeht. Also habe ich mich entschieden auch der Laufmaus eine Chance zu geben und versucht möglichst unvoreingenommen an die Versuche heranzugehen.

Bevor ich die Maus dann das Erste Mal in den Händen hatte, habe ich mir detaillierte Informationen über sie besorgt und mich zunächst mit der Verwendung und den Grundlagen bezüglich Laufen mit Laufmaus besorgt. Wie ihr oben schon gelesen habt, ist der Erfinder nicht irgendjemand, der mal einen ersten Hilfe-Kurs gemacht hat, sondern ein Mann mit einem riesigen Erfahrungs- und Wissensschatz im Bereich der Medizin. Ich hingegen nur ein Freizeit-All-Round-Sportler und Informatiker, daher wäre es auch vermessen gewesen, voreingenommen zu urteilen.

Die Erklärung der Wirkweise und Funktion der Laufmaus auf der Webseite finde ich wirklich klasse. Wie oft war ich schon beim Arzt und habe eine halbe Stunde später vergessen, was er mir jetzt genau alles an lateinischen Fachbegriffen um die Ohren gehauen hat. Man hat sich mit dem Webauftritt wirklich sehr viel Mühe gegeben um etwas so Komplexes anschaulich mit Grafiken, Videos und Texten zu erklären, dass auch ein Nicht-Mediziner versteht worum es geht, ohne dass man gezwungen ist ausschweifende Fachliteratur lesen zu müssen. Bisher bin ich eigentlich nie auf die Marketing-Materialien der Testobjekte eingegangen, aber ich finde die Webseite verdient wirklich Lob und darum möchte ich sie erwähnen. Der Informatiker in mir ist hocherfreut :-D.

LaufmausLaufmaus

Laut der Webseite beruht das Prinzip der LAUFMAUS auf Studien aus der Hirn-, Evolutions- sowie Verhaltensforschung. Zu verdanken ist die Funktionsweise der Laufmaus unserer Abstammung vom Vierbeiner, auch im aufrechten Gang werden die Hände für Balance und Richtungswechsel mit einbezogen. Das klingt für mich logisch, da man zum Beispiel beim Balancieren auf einem Holzstamm ganz automatisch die Hände zu Hilfe nimmt um nicht herunterzufallen, ohne das wirklich wissentlich zu steuern. Auch das die Entwicklung unseres feinen Tastsinns, welcher durch das freiwerden der Hände im Zweibeiner-Modus, immer feinfühliger wurde im Laufe der Evolution ist kein Geheimnis.  Medizinisch nennt man das dann Sensomotorik, was bedeutet Gehirn und Hände sind extrem gut vernetzt und feinste Reize können registriert und verarbeitet werden. Diesen Sinn nutzt die Laufmaus dazu Reize zu erzeugen, welche für Körperspannung und -steuerung, Leistung und Erfahrung verantwortlich sind. Dadurch sollen die oben erwähnten Veränderungen hervorgehen.

Nach viel Theorie und der Einsicht, dass das alles sehr logisch klingt, was ich gelesen habe, konnte ich dann die Laufmaus, bzw. Mäuse, da sie immer im Paar genutzt werden das erste Mal selbst in der Hand halten. Verpackung und Erscheinungsbild sind ähnlich der Webseite eine runde Sache und lassen wenig Spielraum für Kritik. Einzig, dass man den Pocket-Guide separat erwerben muss finde ich etwas unschön, besonders da die Laufmaus einen sehr stolzen Preis hat.

Laufmaus Laufmaus Laufmaus

Der finanzielle Aspekt ist für mich schon zu Beginn der Testphase ein interessanter Punkt gewesen. Sicherlich, es steckt einiges an Marketingkosten, Entwicklungskosten und weitere Kosten hinter einem Produkt. Verglichen zum reinen Materialwert (Verpackung, Plastik, Gummiband) sind die 79 € schon eine Hausnummer. Da auch bei mir Geld leider noch nicht vom Himmel fällt, hätte sich mein Interesse an der Laufmaus wahrscheinlich schon beim Blick auf den Webshop eingestellt. Nur wenn ich mit ähnlichen motorische Probleme zu kämpfen hätte, würde ich einfach alles versuchen um das in den Griff zu bekommen, egal wie hoch der Preis ist. Als rein medizinisches Produkt um solch drastisch einschränkende Probleme gelöst zu bekommen, würde sich der Preis für mich dann auch in „möglicherweise zu gewinnender“- Lebensqualität aufwiegen und eine Bereitschaft ihn zu berappen erzeugen.

Mein erster Lauf mit der Laufmaus war irgendwie anstrengend für den Kopf, ich konnte mich nicht wirklich entspannen und war permanent darauf bedacht, es richtig zu machen und hörte unentwegt in meinen Körper um heraus zu finden, ob irgendetwas anders ist als vorher. Ich habe basierend, auf dem Video über die Verwendung, wirklich darauf geachtet „ordentlich“ zu laufen. Aber erzwingen kann man die angepriesenen Veränderungen wohl auch nicht. Außer das meine Hände durch die Mäuse blockiert waren, was mich eher genervt hat beim ersten Mal und diese mit der Zeit auch leicht schwitzig wurden konnte ich nichts nennenswert anderes vom ersten Lauf mitnehmen. Vielleicht habe ich aber auch einfach ein Wunder beim ersten Mal erwartet, welches nicht eingetreten ist. Mir wurde aber schon vorher gesagt, dass man mindestens fünf Mal laufen soll, damit man sich überhaupt daran gewöhnen kann.

Laufmaus Laufmaus

Das bedeutet, dass eine Eingewöhnungsphase nötig ist, es heißt ja auch „wenn man sich darauf einlässt“ und umso häufiger man die Dinger dann auch zum Laufen verwendet, umso mehr geraten sie dann im Kopf in Vergessenheit. Sobald man diese Schwelle ins „nicht mehr wahrnehmen“ überschritten hat, ist man über den sprichwörtlichen Berg und es funktioniert. Im Klartext heißt das, die Laufmaus tut das was versprochen wird. Zwischenzeitlich habe ich während dem Laufen immer mal wieder auf die Haltung geachtet. Manchmal wissentlich, manchmal mal eher intuitiv und war doch positiv überrascht, dass mein Bewegungsmuster beim Laufen deutlich näher am Soll liegt, wenn ich die Mäuse verwende und sich somit das Laufen leichtgängiger anfühlt und das ohne das ich mich immer wieder darauf konzentrieren muss eine ordentliche Haltung einzunehmen. Ich habe die Laufmaus mittlerweile mehrmals verwendet und für mich funktioniert sie, aber es hat wirklich gedauert, bis mein Kopf bereit war sich drauf einzulassen und sie nicht mehr als Störfaktor wahrzunehmen.

Es gibt aber nach dem Testzeitraum doch auch Makel am Produkt die ich nicht so toll finde. Dies sind aber nicht bezogen auf die Funktionsweise, sondern auf das Material selbst. Das Einstellen der Klettfixierung für den Zeigefinger, welche optisch so aussieht als hätte man ein Kabelbinder-Klettband für PC-Kabel verwendet, ist ein ziemliches Gefummel und durch den Klett auch nicht mit Handschuhen zu verwenden, sonst reibt man den Handschuh auf. Daher bei kalten Temperaturen eher schlecht zu verwenden, wenn man sich nicht die Finger abfrieren möchte. Außerdem finde ich er reibt irgendwie auch am Finger. Hier sollte man sich eine bessere Lösung einfallen lassen. Die Verwendung von Klett ist in meinen Augen nicht optimal.

Laufmaus Laufmaus

Das blanke, harte Plastik führt trotz der Luftlöcher bei mir mit der Zeit zu schwitzigen Händen, ein weicheres Obermaterial als Überzug würde sich denke ich besser anfühlen. Diese negativen Punkte sind aber wirklich sehr individuell zu betrachten. 

Laufmaus Laufmaus Laufmaus

FAZIT?

Die Laufmaus ist ein raffiniertes, durchdachtes und innovatives Laufprodukt, dessen Wirkweise funktionieren kann, wenn man es zulässt. Für Profi-Läufer oder für Patienten mit motorischen Einschränkungen rechtfertig sich vermutlich auch der Preis. Der Laie muss selbst entscheiden, ob sich diese Investition für ihn rechnet. Nach dem Test bin ich von ihrer Wirkweise durchaus überzeugt, aber in ihrer ersten Version auf dem Markt steckt für mich auch noch Potenzial bezüglich Material-Optimierung. Die Vergabe der Sterne fällt mir diesem mal wirklich extrem schwer, da ich irgendwie hin und her schwanke, ob ich jetzt das "reine" Produkt ohne Funktion bewerten soll, oder die geniale Idee die dahinter steckt. Die Idee und Funktionsweise selbst hätte in meinen Augen durch aus 5 Sterne verdient, das Produkt selbst hat für mich aber wie schon gesagt, noch Potential zur Verbesserung. Jetzt ist es aber Zeit die PC-Maus durch die Laufmaus zu tauschen und  #wirsehenunsdraussen….

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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WEITERE BEWERTUNGEN

Große Auswirkung dank kleinem Gadget
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Geringes Gewicht
  • Gute Passform (liegt gut in der Hand)
  • Atmungsaktiv durch Obeflächenstruktur
  • Schnellere Pace beim Laufen
  • Nacken-schonenderes Laufen
  • Materialwahl + Verpackung haben nachhaltigen Charakter

Nachteile

  • Kalte Hände, da Nutzung mit Handschuhen schwierig
  • Klettbänder für Zeigefinger keine optimale Lösung
  • Hoher Anschaffungspreis

Bewertung

Tester: Christian

Testprodukt: LAUFMAUS (Größe: SMALL = 15cm x 5,5cm x 4cm)

Laufmaus 1Laufmaus 2Laufmaus 3Laufmaus Logo

Testzeitraum: 5 Wochen

Was ist die LAUFMAUS und welchen Zweck soll sie erfüllen: Da viele von Euch wahrscheinlich, wie ich zu Beginn des Tests, keine wirkliche Vorstellung von der Funktionsweise der LAUFMAUS haben, möchte ich Euch zu Beginn einen kurzen theoretischen Input geben:

  • Die LAUFMAUS richtig anlegen: Damit man die richtige LAUFMAUS an der richtigen Hand anlegt, hat der Hersteller in der Oberfläche die Buchstaben R und L eingeprägt.

    Buchstaben R und L

    Nachdem man zunächst die Hand durch die Schlaufe der jeweiligen LAUFMAUS geführt hat, wird der Zeigefinger durch die verstellbare Schlaufe so leicht fixiert, dass Mittelfinger, Ringfinger und kleiner Finger locker an der Unterseite der LAUFMAUS anliegen und diese umschließen. Der Daumen ruht dabei entspannt auf der Oberseite der LAUFMAUS. Dadurch liegt die LAUFMAUS direkt an der „Lebenslinie“ der Handinnenfläche an.

    In der HandIn der Hand 2In der Hand 3

    Da LAUFMAUS.run alles perfekt in einem Video festgehalten hat, schaut es Euch am besten an:

  • Das soll sie bezwecken: Durch das Tragen der LAUFMAUS werden die Unterarme leicht gedreht, wodurch Elle und Speiche in eine Parallelposition gebracht werden. Diesem Effekt sollen laut Hersteller weitere sichtbare und spürbare folgen: Zunächst einmal sollen die Hände eine leichte Außenrotation erfahren, der gesamte Oberkörper soll sich aufrichten, der Kopf soll in Laufrichtung zeigen und der Blick nach vorne gehen, die Schultern sollen sich nach hinten unten bewegen, der Brustkorb soll sich öffnen, die Nackenpartie soll sich dehnen und der Hals strecken. All diese Veränderungen in der körperlichen Haltung sollen dazu führen, dass sich die Nackenmuskulatur entspannt. die Extremitäten besser durchblutet werden, der Thorax mehr Raum bekommt und der Atem tiefer wird, sich der Hand-Schulter-Arm-Komplex entspannt, die Organe effektiver arbeiten, die Faszien und Muskeln besser angesteuert und ausbalanciert werden, die anatomischen Engstellen sich öffnen, die Psyche mit Motivation und Freude reagiert und der Flow-Zustand schneller erreicht wird sowie die Stressresilienz, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit sich steigern (vgl. laufmaus.run/function).

Verpackung und erster Eindruck: Ehrlicher Weise muss ich zugeben, dass ich zu Beginn skeptisch bezüglich der Wirkungsweise der LAUFMAUS war. Trotzdem war ich aber auch gespannt auf die ersten Läufe und habe ihr „einfach mal eine Chance gegeben“.

Als Mensch, der im Sinne der Nachhaltigkeit gerne auf Verpackungsmaterial aus Kunststoff verzichtet, war die Freude für mich nach dem Öffnen des Paketes sehr groß, als ich die schwarze, sechseckige Papptower-Verpackung der LAUFMAUS entdeckte, die einerseits schlicht, andererseits aber auch edel wirkt. Durch das Öffnen des fächerförmigen Eingangs an der Oberseite der Box kam das LAUFMAUS-Set sowie das mitgelieferte Equipment zum Vorschein. Allein durch diesen ersten Eindruck und die innovative Gestaltung der Box konnte die LAUFMAUS bereits bei mir erste Pluspunkte sammeln.

PapptowerPapptower offenHülle

Besonders gut finde ich, dass man in der Verpackung eine kleine Kurzanleitung inkl. Tipps und Tricks rund um die LAUFMAUS findet, die einen ersten Überblick gibt. 

BroschüreBroschüre 2Broschüre

Optik/Material: Die LAUFMAUS gibt es in den beiden Größen Small und Large. Hierdurch soll gewährleistet werden, dass die oben beschriebenen, gewünschten Effekte in den korrekten körperlichen Zonen erreicht werden sollen. Welche Größe man benötigt kann man ganz einfach selbst bestimmen:

Groesse
(Laufmaus.run)

Auch wenn der Aspekt der Optik bei einem Produkt dieser Art eigentlich zu vernachlässigen ist, soll auch auf diesen kurz eingegangen werden. Farblich gesehen gibt es die LAUFMAUS lediglich in der Farbe Schwarz. Hierdurch ist sie sehr schlicht und passt zu jedem Outfit. Trotzdem hat der Hersteller mit dem elastischen Band einen dezenten farblichen Hingucker an der LAUFMAUS angebracht, der allerdings nicht erschlagend wirkt. Was ich besonders schön finde, dass man beim Kauf zwischen sieben verschiedenen Bandfarben auswählen kann, sodass praktisch für jede*n etwas dabei ist.

Schnüre
mögliche Bandfarben (Laufmaus.run)

Des Weiteren finde ich auch die Oberflächenstruktur der LAUFMAUS sehr gelungen, die mich etwas an Bienenwaben oder Eisschollen erinnert. Durch diesen Aufbau kann zum einen das Gewicht gering gehalten werden (siehe unten), zum anderen wirkt sie hierdurch sehr schick.

Waben

In Sachen Material finde ich wirklich fantastisch, dass bei der Produktion zumindest zu 40 Prozent auf recycelten SMMA-Kunststoff zurückgegriffen wird, der auch im Bereich der Inneren Medizin verwendet wird und daher gesundheitlich unbedenklich ist. Zudem lässt sich die LAUFMAUS aufgrund der Robustheit des Materials super reinigen, indem man sie einfach mit in die Waschmaschine steckt.

Die LAUFMAUS im Einsatz: Meine anfängliche Skepsis konnte bereits bei den ersten Läufen mit der LAUFMAUS aufgelöst werden. Das Anlegen der LAUFMAUS ist recht einfach. Durch die Clips an den Bändern der LAUFMAUS kann die richtige Schlaufengröße ganz einfach eingestellt werden, sodass das Band so fest wie nötig und so leicht wie möglich den Unterarm umschließt.

 Band 1Band 2

Insgesamt liegt die LAUFMAUS auch sehr gut in der Hand, besonders weil der Zeigefinger sicher fixiert Halt gibt. Bei der Fixierung des Zeigefingers sehe ich persönlich jedoch noch Verbesserungspotential, da sich das Einstellen der Klettbänder etwas mühselig gestaltet. Hier wäre ein Gummiband vielleicht besser.

FingerklettFingerklett 2

Obwohl ich sehr kritisch beim Laufen bin und normalerweise meine Hände gerne frei habe, störte die LAUFMAUS mich erstaunlicherweise nicht. Dies liegt meines Erachtens an drei Faktoren: (1) Die LAUFMAUS ist wirklich sehr leicht, sodass man das zusätzliche Gewicht nicht merkt, (2) durch die luftdurchlässige Oberflächenstruktur entsteht kein Schweißstau in der Handinnenseite und (3) ist die Form der LAUFMAUS so gestaltet, dass sie von der Hand leicht und locker umschlossen werden kann.

Gewicht 1Gewicht 2

Wo für mich ein weiteres Verbesserungspotential liegt ist der Aspekt, dass man beim Laufen mit der LAUFMAUS schlecht Handschuhe tragen kann, da sie ansonsten sehr schlecht in der Hand liegt und die Sicherheit verloren geht. Gerade bei niedrigen Temperaturen (unter 5 Grad) führt dies dazu, dass besonders zu Beginn der Läufe meine Hände sehr gefroren haben. Nach einigen Kilometern hatte sich dieser Zustand zwar verbessert, doch bis dorthin empfand ich die Kälte als sehr störend.

Auswirkungen nach mehrmaliger Nutzung: Ich habe mit der LAUFMAUS sowohl kurze (bis 6 Kilometer), als auch längere Läufe (17 bis 21 Kilometer) absolviert. Dabei habe ich versucht das Optimum, wie es im Video von LAUFMAUS zum „Runner triangle“ beschrieben wird, herauszuholen:

Was mir beim Laufen mit der LAUFMAUS besonders schnell auffiel, war, dass meine Armhaltung sich sehr schnell veränderte. Zum einem bewegte ich meine Arme – bedingt durch die Drehung welche die LAUFMAUS erzeugt – enger am Körper vorbei, zum anderen nahm ich sie bewusster nach vorne-oben mit und konnte hierdurch mit mehr Druck nach vorne laufen. Dies merkte ich insbesondere daran, dass sich meine Pace bei kürzeren Läufen um ca. 15 Sekunden verbesserte, ohne dass mein Tempo gegen Ende der Einheiten einbrach. Bei längeren Läufen verbesserte sich meine Pace zwar nicht, jedoch hatte ich das Gefühl, dass ich gleichmäßiger lief und meine Beine durch den bewussteren Armeinsatz nicht so stark beansprucht wurden. Was zu Beginn etwas irritierend auf mich wirkte, war, dass ich nach den ersten Läufen einen Muskelkater in den Unterarmen bekam, da durch die von der LAUFMAUS erzeugten Bewegungen wohl Muskel beansprucht werden, die ich bisher selten beim Laufen nutzte. Diesen Muskelkater konnte ich jedoch nur bei den ersten Läufen feststellen.

Des Weiteren habe ich versucht beim Test besonders auf die von LAUFMAUS prognostizierten Veränderungen zu achten. Hierbei konnte ich beobachten, dass mein Oberkörper beim Laufen mehr aufgerichtet war und ich im Bereich des Nackens nicht so schnell verkrampfte. Da ich selbst des Öfteren Probleme im Nackenbereich habe, ist der letzte Aspekt für mich besonders erfreulich, weshalb die LAUFMAUS diesbezüglich bei mir große Punkte sammeln konnte und ich die spürbare Veränderung „die Nackenmuskulatur entspannt sich“ vollkommen unterstreichen kann. Was ich ebenfalls deutlich spürte, war, dass ich besser Luft bekam. Nachdem ich im November eine Thorax-OP hatte, wurde mir schnell bewusst, dass ich beim Laufen mit der LAUFMAUS tiefer einatmen konnte und hierdurch beim gesamten Lauf vollkommen im Flow war.

Fazit: Trotz anfänglicher Skepsis konnte die LAUFMAUS bei mir Punkten. Auch wenn noch nicht alle Potentiale ausgeschöpft sind, ist sie bereits jetzt für meine Bedürfnisse so gut entwickelt, dass sie meine Nackenproblematik unterstützen kann und meinen Laufstil verbessert. Aus diesem Grund werde ich auch künftig auf die LAUFMAUS zurückgreifen und kann sie trotz der meines Erachtens sehr hohen Anschaffungskosten nur wärmstens empfehlen. Ich denke es ist allerdings sehr wichtig, dass man sich zum einen auf die LAUFMAUS einlässt, zum anderen die bewusst die Arme einsetzt und somit die Wirkung der LAUFMAUS maximal ausschöpft.

 

 

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WEITERE BEWERTUNGEN

Hände u. Finger werden gestützt u. sind deutlich entspannter
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • clevere Idee zur Verbesserung der Haltung und Lauftechnik
  • gerade am Anfang konzentriert man sich deutlich mehr auf die Arm-/Körperhaltung
  • nach einiger Zeit und Gewöhnung übernimmt die Laufmaus die richtige Haltung automatisch
  • die Maus muss nicht aktiv fest gehalten werden und ist sehr leicht
  • sehr robust und hält wahrscheinlich ein ganzes Läuferleben
  • angenehme Oberfläche, super Passform

Nachteile

  • der Kopf muss frei sein und man muss sich wirklich darauf einlassen
  • reiner Materialpreis/Materialgegenwert wirkt im Bezug zum Kaufpreis eher gering
  • die Hände sind belegt
  • Handgelenksbänder nicht in schwarz oder grau verfügbar

Bewertung

laufmaus_1

 

Die Laufmaus ist ein sehr spezielles Produkt, welches bei vielen Läufern schon beim Anblick ein Kopfschütteln auslöst.

Da ich schon des Öfteren überrascht wurde bin ich der Meinung man sollte offen sein für Neues, Menschen, Lebensmittel und anderen Dingen und Allem zuerst ein Mal eine Chance geben bevor man sich ein Urteil bildet.

Genau diese Chance hatte auch die Laufmaus die letzten Wochen. Ob das kleine Tool seine Chance genutzt hat oder nicht zeigt der folgende Bericht.

 

Testfacts

  • Tester: Patrick
  • Testzeitraum: ca. 3 Wochen (+-150km)
  • Hersteller: Flowtastic GmbH
  • Modell: Laufmaus
  • Kategorie: Laufzubehör
  • Technologien: Ergonomische Form, atmungsaktive Oberfläche, 17 patentierte Key Features
  • Farbe: Schwarz
  • Gewicht: ca. 70g (pro Stück)
  • Preis: UVP 79€

 

Optik/Haptik

Den Punkt „Optik/Haptik“ gibt es in allen meiner Testberichte weshalb ich ihn auch hier einbinden wollte. Im Gegensatz zu Laufschuhen oder Laufbekleidung gibt es bei der Laufmaus aber nicht viel zur Optik zu sagen. Das Produkt soll bequem in der Hand gehalten werden bzw. die Hand formen und dabei möglichst leicht sein, weshalb ich am Design jetzt auch nichts anders gemacht hätte 😉 .

Auch zur Verarbeitungsqualität gibt es hier nicht viel zu sagen, es handelt sich halt um ein Stück Kunststoff welches per 3D Druck, Spritzguss oder sonst wie in Form gebracht und mit einer Handgelenksschlaufe und einer Klettverschlussschlaufe für den Zeigefinger versehen wurde.

Geliefert wird die Laufmaus in einer schicken Verpackung a la Choclait Chips, einer farbigen Schlaufe und einer Anleitung. Die Laufmaus ist in 2 verschiedenen Größen erhältlich und sollte natürlich in der richtigen Größe gewählt werden. Die Farbwahl entfällt da es die Laufmaus sowieso nur in schwarz gibt und weil sie fast vollständig von der Hand umschlossen wird ist das auch ganz egal. Bei der Schlaufe kann man zwischen 7 bunten Farben wählen, ein einfaches schwarz oder grau fehlt hier leider.

Auch wenn die Laufmaus zwar einen robusten Eindruck macht und wahrscheinlich mind. ein Läuferleben locker überdauert, sehe ich erst einmal 2 Stücke Plastik für 79€.

Das ist natürlich nur eine nüchterne Betrachtung des reinen Endproduktes oder besser gesagt des Materials in meiner Hand ohne Berücksichtigung aller notwendigen Schritte und Kosten bis dahin (Idee, Forschung, Patente, Produktion usw.).

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Laufen mit der Laufmaus

So, kommen wir zum ersten Lauf mit der Laufmaus. Hand durch die Schlaufe, Zeigefinger in die Öffnung stecken, kurz kontrollieren ob die Finger und der Daumen richtig positioniert sind und schon kann es los gehen. Am Anfang ist es besonders vom Kopf her ein befremdliches Gefühl, denn normalerweise hat man während dem Laufen nichts in der Hand oder wenn, dann vielleicht eine Flasche oder das Smartphone und man weiß auch genau warum man es in der Hand hält.

Am besten ist es also nicht weiter darüber nachzudenken und es einfach so an zu nehmen. Das gleiche gilt übrigens auch falls evtl. das Gefühl aufkommt die anderen Läufer würden merkwürdig schauen oder die „Dinger“ in der Hand sogar belächeln ;-).

Hat man den Kopf erst einmal frei ist der Anfang echt leicht denn die Laufmaus erfordert keine Vorkenntnisse, komplizierte Abläufe oder Einrichtung.

Die super leichten Kunststoffgebilde liegen perfekt in der Hand, die Finger und Daumen nehmen wie von selbst eine angenehme natürliche Position ein. Nach den ersten Kilometern, in denen ich mich schon sehr auf die Laufmaus, die richtige Nutzung und evtl. Änderungen oder Verbesserungen konzentriert habe was natürlich den Laufspaß eher gemindert hat, sind meine Gedanken dann irgendwann abgeschweift und ich habe die Laufmaus für einige Kilometer gar nicht mehr wahrgenommen. Als ich dann gedanklich wieder beim Test der Laufmaus war und über die letzten Kilometer und mein aktuelles Gefühl nachdachte, glaubte ich das erste Mal, nicht nur theoretisch, sondern „wirklich“ zu verstehen wie die Laufmaus funktionieren soll.

Ab diesem Zeitpunkt finde ich es auch komisch zu sagen, „ich halte die Laufmaus in der Hand“, denn so fühlt es sich nicht an. Mein Gefühl beschreibt eher die Aussage „ich lege meine Hand auf die Laufmaus“. Obwohl es ein zusätzliches Gewicht und ein Fremdkörper ist, fühlt es sich ein klein wenig so an als würde die Laufmaus die Hand stützen und die Bewegung führen. Nach inzwischen ca. 150km kann ich für mich definitiv bestätigen das meine Hände und Finger lockerer und leichter sind weil ich sie auf die Laufmaus auflegen kann.

Erst nach einigen Läufen ist mir auch aufgefallen das die leicht nach vorne geneigte Haltung der Handgelenke, dazu führt das auch der restliche Körper sich minimal nach vorne neigt. Das führt dazu das man stärker in die Vorwärtsbewegung kommt und dementsprechend auch etwas schneller wird. Diese Empfindung ist bei mir aber wirklich absolut subjektiv und minimal, ebenso bedeutet das nicht das natürlich nicht das meine Zeiten jetzt direkt besser sind, denn schneller zu laufen heißt erst einmal auch etwas schneller müde zu sein :-).

Obwohl ich also die positiven Effekte der Laufmaus nicht messen oder nachweisen kann und auch nicht glaube das die Laufmaus mich merklich schneller oder effizienter macht, kann ich jedem Kritiker nur sagen, „ich mag das Gefühl mit der Laufmaus“.

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Fazit

Die Laufmaus ist eines der am schwersten zu beurteilenden Produkte die ich bisher getestet habe. Es gibt praktisch keinerlei Parameter welche ich, wie bei Laufschuhen die Dämpfung, Sprengung oder den Grip, auch nur halbwegs Objektiv bewerten könnte.

Hier gilt „Laufen ist Gefühlssache“ und Gefühle sind nicht nur schwer zu beschreiben sondern noch viel schwerer nachzuvollziehen.

Klar ist, egal ob Laufanfänger oder Profi man muss sich mental auf die Laufmaus einlassen, sonst wird das nichts.

Dazu gehört auch den Preis von 79€ nicht als Materialpreis zu sehen, sondern das Produkt zuerst wertfrei zu testen und dann Kosten und Nutzen ab zu wägen. Denn ohne Nutzen ist jeder Euro zu viel, mindert die Laufmaus aber z.B. irgendeinen Schmerz oder verbessert die Laufhaltung wäre der Preis fast geschenkt.

Nachdem ich jetzt genug drum herum geschrieben habe versuche ich mal meine Meinung zur Laufmaus irgendwie verständlich zu verschriftlichen.

Meine erster Gedanke bei der Laufmaus war, dass es sehr nervig ist die ganze Zeit etwas in der Hand zu halten, denn das habe ich schon das ein oder andere Mal mit Handy oder kleiner Flasche gemacht. Da die Laufmaus aber super leicht ist und perfekt in der Hand liegt wird sie praktisch komplett durch die Schlaufe am Zeigefinger und die natürliche Handform gehalten, sie muss also nicht aktiv gehalten werden.

Direkt der nächste Gedanke der mir durch den Kopf ging, „als ob ich zu dumm bin richtig zu laufen“. Während meines Tests habe ich mit vielen anderen Läufern gesprochen und dabei schnell bemerkt das genau diese Reaktion alles andere als selten ist, denn wir Läufer haben unseren Stolz und viel Läuferehre ;-). Dabei geht es ja nicht darum uns das Laufen bei zu bringen oder uns zu kritisieren, sondern eher um eine Art Tuning. Wenn man also nochmal kurz darüber nachdenkt wird schnell klar, OK, das war ein emotional nachvollziehbarer aber recht dummer Gedanke. Egal welches Ziel man als Läufer verfolgt, ob es um die nächste Bestzeit, den Spaß an etwas Bewegung oder die Verbesserung der allgemeinen Gesundheit geht, jede kleine Verbesserung spart Energie und schont unseren Bewegungsapparat.

Damit ist der erste Teil meines Fazits, es gibt keinen vernünftigen nachvollziehbaren Grund der gegen die Nutzung der Laufmaus spricht, weder von meiner Seite aus noch von den Läufern mit denen ich gesprochen habe.

Die negative Seite ist damit also erledigt, aber wie sieht es auf der anderen Seite aus? Wer jetzt gespannt darauf wartet das ich von der Verbesserung meiner Zeiten, deutlich verändertem und optimierten Laufstil oder merkbarer Energieersparnis berichte, den muss ich leider enttäuschen. Wer allerdings jetzt denkt ich wäre enttäuscht von der Laufmaus oder kann dem Produkt nichts Positives abgewinnen liegt damit falsch.

Ich achte zwischendurch immer mal wieder aktiv darauf effizient zu laufen, richtig auf zu setzen, ab zu rollen, die Arme ordentlich zu bewegen und sogar auf die Haltung meiner Hände. Dadurch fühlt sich das Laufen heute deutlich geschmeidiger und natürlicher an als noch vor einigen Jahren. Oft merke ich dabei aber auch, dass mich die aktive Beachtung meiner Bewegungen irgendwie nervt, manchmal entstehen dabei sogar Verspannung in Händen, Armen oder Schultern, was für mich der zweit wichtigste Grund ist die Laufmaus auch weiterhin zu nutzen (nicht bei jedem Lauf, aber immer mal wieder). Wenn ich mit der Laufmaus laufe denke ich nicht über meine Hände, Handgelenke oder Finger nach, die Haltung ist festgelegt und tatsächlich überträgt sich dieses Gefühl auch auf Ellenbogen und die Armbewegung. Es fühlt sich ein Bisschen so an wie eine Führung oder Stütze.

Was für mich aber einfach der wichtigste Pluspunkt oder Nutzen der Laufmaus ist, ist ein Argument welches unwiderlegbar ist und für mich auch das Laufen selbst beschreibt, „ich mag das Gefühl und fühle mich damit wohl“.

 

Bei vielen meiner Testberichte spreche ich im Fazit mehr oder weniger nachvollziehbare  Kaufempfehlungen aus und versuche das Preis-/Leistungsverhältnis in Bezug auf Leistung und Konkurrenz einzuschätzen. Bei der Laufmaus kann und will ich das nicht wirklich tun, denn es gibt keinen Markt oder Konkurrenten und auch sonst keine Bezugsgrößen.

Als alleinverdienender Familienvater mit überschaubarem Einkommen leiste ich mir selten etwas oder denke lange über meine Anschaffungen nach. Deshalb bin ich wirklich froh das ich die Möglichkeit bekam die Laufmaus zu testen, gekauft hätte ich sie mir nämlich definitiv nicht. Selbst für einen deutlich geringeren Preis wäre ich niemals auf die Idee gekommen mir solch ein Produkt zu kaufen, denn ich jage keine Bestzeiten und hatte auch keine schlechte Haltung oder Verspannungen. Im Nachhinein würde ich sagen das gute Gefühl beim Laufen und die extreme Langlebigkeit der Laufmaus wären mir 79€ wert.

Was auf jeden Fall eine klare Empfehlung für jeden Läufer ist, „probier die Laufmaus unvoreingenommen aus, wenn du die Gelegenheit dazu hast“.

 

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Eine wirklich super Beschreibung der Laufmaus. Ich werde in der kommenden Woche meine Bewertung noch nachlegen und ich finde auch, dass eine Bewertung garnicht so einfach ist.. aber ich denke Du hast in vielem den Nagel auf den Kopf getroffen.

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WEITERE BEWERTUNGEN

Kleine Maus mit großer Wirkung
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Angenehm zu halten
  • Sorgt für eine gesündere Armbewegung beim Laufen
  • Entlastet die Beine durch den verstärkten Armeinsatz
  • Richtet den Körper auf
  • Verbessert die Atmung

Nachteile

  • Die Hände kühlen bei Kälte stärker aus
  • Der Preis ist ziemlich hoch

Bewertung

Das Erste, was bei der LAUFMAUS auffällt, ist ihre schöne, hochwertige Verpackung. Sie wird in einem schwarzen Pappturm geliefert, der sehr edel aussieht und sich oben mittels einer Spirale öffnen lässt. Innen sind die zwei Laufmäuse sicher in Fächern verstaut, zusätzlich liegt ein hübsches, schwarzes Stofftäschchen für unterwegs bei. Kunststoff wird außer bei den Laufmäusen selbst nirgendwo verwendet.

Die Laufmaus kommt in edler Verpackung

Die Laufmaus kommt in edler Verpackung

Die LAUFMAUS hat ihren Namen wohl daher, dass sie an eine Computermaus erinnert. Sie wurde vom Facharzt, Sport- und Allgemeinmediziner und Osteopath Dr. med. Horst Schüler entwickelt, als er nach einem Autounfall mit Rückenmarksverletzung nahezu bewegungsunfähig war. Weil die Physiotherapien in der Reha keine Besserung brachten, suchte er selbst nach einem Weg, seinem Körper von den Armen anfangend die Beweglichkeit zurückzugeben und vor allem die krankheitsbedingte Verkrampfung der Arme zu lösen. Inzwischen soll Dr. Schüler wieder vollständig genesen sein.

Die Laufmaus ist ergonomisch geformt

Die Laufmaus ist ergonomisch geformt

Die LAUFMAUS war mir empfohlen worden, aber ich gebe zu, am Anfang war ich etwas skeptisch. Beim Laufen die ganze Zeit so eine Art hohle Computermaus in den Händen zu halten, erschien mir doch eher anstrengend. 

Erstaunlicherweise zeigte sich schon beim ersten Lauf mit der Laufmaus, dass das Gegenteil zutrifft: Die Laufmaus macht das Laufen tatsächlich leichter und angenehmer. 

Die LAUFMAUS ist ergonomisch so geformt, dass man sie automatisch richtig hält. Der Zeigefinger wird durch eine mit Klettverschluss größenverstellbare Schlaufe geführt, dank Einbuchtungen findet die Hand dann ganz automatisch in die richtige Haltung. Mit einem Band lässt sich die LAUFMAUS am Handgelenk befestigen, damit man sie problemlos unterwegs auch mal kurz loslassen kann, um z.B. aufs Handy zu schauen. Sie wiegt fast gar nichts und ist durch die Perforierung an der Oberseite luftdurchlässig.

Leicht und gut in der Hand zu halten

Leicht und gut in der Hand zu halten

Leicht und gut in der Hand zu halten

Die Wirkung der LAUFMAUS beruht laut Hersteller darauf, dass sie die Hände beim Laufen in eine gestreckte Position bringt, die Signale an das Gehirn weitergibt. Dadurch soll der Oberkörper aufgerichtet und stabilisiert werden, Körperspannung und Haltung werden besser, der Brustkorb öffnet sich, die Atmung wird leichter und tiefer. Man nimmt beim Laufen intuitiv eine gesunde und ideale Haltung ein. Und das alles nur, weil man die kleine LAUFMAUS in den Händen hält.

Was soll ich sagen: Es funktioniert! Natürlich bin ich beim Laufen nicht ständig damit beschäftigt, Körperhaltung und Atem zu kontrollieren, und was währenddessen IN meinem Körper vorgeht, weiß ich schon gar nicht. Aber ich laufe mit der LAUFMAUS inzwischen so gerne, dass ich sie gar nicht mehr aus der Hand geben will.

Positive Veränderungen, die ich bemerkt habe:

- meine Arme schwingen leichter und mit mehr Kraft, die Bögen sind größer. Die Bewegung wird auch nicht schwächer, wenn ich langsam müde werde. Sonst werden meine Arme zum Lauf-Ende hin immer mehr zu T-Rex-Ärmchen. Mit der LAUFMAUS geht das rein anatomisch schon gar nicht, ich schwinge munter bis zum letzten Schritt.

- dadurch mache ich beim Laufen größere, federndere Schritte und bin schneller (natürlich im Rahmen meiner Möglichkeiten, die LAUFMAUS macht keinen zum Marathon-Champion).

- meine Haltung ist beim Laufen mit der LAUFMAUS immer gut aufgerichtet. Ich neige eher zum Hohlkreuz als zum S, aber die LAUFMAUS schiebt mich ganz automatisch in eine angenehme Position.

- ich laufe vom Tempo her gleichmäßiger, meine App zeigt weniger ausgeprägte Ausschläge an, obwohl ich Steigungen und Abhänge laufe.

- nach den ersten paar hundert Metern, wenn die erste Steigung beginnt, hatte ich immer einen kurzen atemlosen Moment. Der fällt jetzt aus.

- vom Puls her bleibe ich immer in einem guten mittleren Bereich (ich laufe nur im aeroben Bereich), auch hier zeigt die Sportuhr weniger starke Ausschläge trotz Steigungen.  

Klingt nach einer richtigen Wundermaus. Ist sie auch.  

Einzige winzige Nachteile:

- der Preis ist mit 79,- Euro ziemlich hoch für so ein kleines Kunststoffding. Aber es handelt sich ja um ein medizinisches Produkt aus Deutschland, nicht um Massenware. Da ist das sicher gerechtfertigt.

- wenn die Temperaturen während des Laufs runtergehen (ich laufe immer kurz vor Sonnenuntergang), können die Hände mit der LAUFMAUS stärker auskühlen als ohne. Also besser Handschuhe mitnehmen.

Fazit: Ich bin total begeistert von der LAUFMAUS und möchte keinen Schritt mehr ohne sie machen. Ich überlege sogar, ob ich sie zum Fußball spielen tragen soll (wenn das im Lockdown wieder möglich ist), weil Laufen mit ihr einfach leichter ist und mehr Spaß macht.

 

 

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