
Leichtgewicht
Vorteile
- Leicht
- Guter Sitz
- Leicht einstellbare Verstellung
- Atmungsaktiv
- Viele verschiedene Befestigungsmöglichkeiten
- Kleines Packmaß
Nachteile
- Polsterung
Bewertung
Für OUTSIDEstories durfte ich den nagelneuen Klettergurt „ESCAPE“ von C.A.M.P testen.
Ich bin 68 kg schwer und 1,78 m groß, mein Hüftumfang ist ca. 90 cm und ich habe einen Oberschenkelumfang von knapp 50 cm. Damit hätte ich eigentlich Größe L (von der Hüfte her) benötigt, C.A.M.P. hat aber nur Größe M geschickt, von daher war der Gurt eher auf der engen Seite, hat aber trotzdem gut gepasst. Gerade mit den etwas weiteren Hosen vom Bouldern war es teils schon etwas schwierig beim Anziehen. Angelegt hat er aber wirklich gut gepasst.
Getestet habe ich den Gurt in der Halle als auch am Fels in der Fränkischen Schweiz beim Klettern und auch Abseilen.
(Beim Felsklettern hatte mich leider keiner geknippst aber das war die Location.)
Falls Ihr im Laufe des Berichts gefallen am Gurt findet, hab ich hier schon mal die Größentabelle für den ESCAPE für Euch, das Damenmodel nennt sich übrigens „AURORA“:
Gehen wir die Feature-Liste vom Hersteller einmal durch:
- Vielseitiger Gurt der Spitzenklasse, extrem leicht, atmungsaktiv, komfortabel und mit geringem Packmaß
Der Gurt ist definitiv sehr leicht und hochwertig verarbeitet! Mit 318 Gramm nachgewogen etwas schwerer als angegeben, aber immer noch sehr gut. Auch das Packmaß ist super, hier der Vergleich zum Tempo-Päckchen:
- Innovative Smart Webbing Technology-Konstruktion mit Verbundstruktur aus gemeinsam gewebtem Polyester- und Monofilament-Faserband, was sich sehr angenehm anfühlt.
Der Gurt wirkt sehr robust und stabil, er ist nicht stark gepolstert und dafür recht angenehm zu tragen.
- 3D-Mesh-Innenfutter für außergewöhnliche Atmungsaktivität, Leichtigkeit und Komfort
Atmungsaktiv ist der Gurt definitiv, man kann sogar durchgucken (an Hüftgurt und Beinschlaufe - siehe Bilder), wenn man ihn gegen das Licht hält. Da wir in der Winter-/ Frühlingssaison geklettert sind und ich verletzungsbedingt gerade nur „Erhaltungsklettern“ kann, war die Atmungsaktivität jetzt nicht ganz so kritisch. Aber er hinterlässt definitiv weniger Feuchtigkeit nach dem Ausziehen, als mein Referenzgurt.
- Selbstsperrende Schnellverschluss-Schnalle aus rostfreiem Edelstahl am Gurt und Beinschlaufen
Die Schnallen funktionieren wunderbar, sie lassen sich leicht zuziehen und auch wieder öffnen. Auch hier etwas besser als bei meinem Referenzgurt.
- Verstellbare Beinschlaufen für eine komplette Personalisierung
Immer ein Bonus, wenn die Schlaufen anpassbar sind! Einmal mit kurzer Hose oder dickerer Winterhose am Start und schwups kann man das ganze direkt fein anpassen. Auch beim An- und Ausziehen ist es eine große Hilfe!
- Sicherungsschlaufe mit Kontrastfarbe und verstärkte Befestigungspunkte
Die neongrüne Schlaufe springt einem förmlich ins Gesicht und macht es einfach, das Sicherungsgerät schnell und korrekt anzubringen.
- 4 differenzierte Materialschlaufen: vorne vorgeformt, hinten flexibler
Die Materialschlaufen sind exzellent zu bedienen, gerade die Vorgeformten halten den Abstand zum Gurt, so dass die Exen leicht ein- und ausgeklickt werden können. Aber auch die flexiblen Schlaufen lassen sich top bedienen!
- Zusätzliche hintere Materialschlaufe
Wenn's ein bisschen mehr sein darf…
- 2 Befestigungsmöglichkeiten für die Materialkarabiner Hub
Habe ich nicht genutzt, aber gut sie zu haben, falls man eisklettert o. ä.
- Öse für den Chalk Bag
Sicherer Halt für den Chalk Bag zentral am Rücken, ich hab ihn manchmal auch in die hintere Materialschlaufe eingehängt.
- Elastische Beinschlaufenverbindungen mit schnell öffnenden Kunststoffschnallen
Auch hier funktioniert die Verstellung super easy.
Allgemeine Eindrücke:
Der Gurt kommt als Dreischnaller daher, das heißt eine Verstellung am Hüftgurt und jeweils eine an den Beinschlaufen. Bei dem leichten Gewicht kein Wunder, dass er keine zweite Schnalle am Hüftgurt hat, aber die braucht er eigentlich auch nicht, wenn die Größe an sich relativ passend gewählt ist. Die Sicherungsschlaufen bleiben trotzdem angenehm zentral. Für das normale Sportklettern finde ich den Gurt super, beim längeren Sitzen im Gurt am Standplatz fand ich ihn dann teilweise etwas unbequem im Vergleich zum Referenzgurt, dieser wiegt aber auch ca. 200 Gramm mehr.
Hier kristallisiert sich auch schon ein bisschen mein Fazit heraus, der Gurt ist definitiv ein sehr Guter, vor allem wenn der Fokus auf dem Gewicht liegt. Für einen extrem leichten Gurt finde ich den Komfort sehr gut, für Gelegenheitskletterer oder Genusskletterer, die auch mal etwas länger im Gurt sitzen werden und nicht jedes Gramm zählen wollen, die könnten mit etwas mehr Polsterung vielleicht zufriedener werden. Mit ca. 80 € liegt der Gurt erfreulicherweise durchschnittlich bepreist.
Wer also einen leichten, gut einstellbaren Gurt sucht, der für die Gewichtsklasse sehr komfortabel ist, der sollte hier zuschlagen. Wer etwas mehr Komfort wünscht, der wird dann aber auch ein paar zusätzliche Gramm die Wand hochbefördern müssen.
Von mir gibt’s auf jeden Fall volle Punktzahl! (fanden auch die Kletter-Buddies gut ;-) )