Kalt bergauf 'ne gute Wahl, bei Wind eher mittelmäßig
Vorteile
- klein komprimierbar
- atmungsaktiv
- wärmt auch im feuchten Zustand
Nachteile
- winddurchlässig an den Armen
- keine Kapuze
- enger Kragen
- Reißverschlüsse mit Handschuhen schwer zu greifen
Bewertung
Als ProduktScout bekommt man ja immer wieder mal Produkte, die man für ein paar Wochen ausgiebig testen darf. In meinem Fall war vor einigen Wochen ein Paket von Löffler in der Post. Inhalt unter anderem: Die Multisport Primaloft-Jacke "M Hybridjacket PL60" der österreichischen Firma Löffler.
Produktbeschreibung laut Hersteller: Bei der Hybridjacke PL60 von Löffler handelt es sich um eine wattierte Jacke für den sportlichen Einsatz bei niedrigen Temperaturen. Die von Löffler vorgeschlagene Verwendung ist Skilanglauf, Skitouren gehen und Winterwandern. Ich habe die Jacke neben dem Skitouren gehen mitunter leicht zweckentfremdet und auch beim Rad-Pendeln zur Arbeit bei herbstlichen bzw. winterlichen Bedingungen genutzt. Fürs Joggen im Winter wäre die Jacke sicherlich auch geeignet.
Erster Eindruck: Als erstes fällt die Löffler-typische, sehr gute Verarbeitung auf. Alle Nähte sind gut vernäht, auch die Reißverschlüsse machen einen hochwertigen Eindruck, sind allerdings mit Handschuhen nur schwer zu greifen. Auffällig sind die zwei unterschiedlichen Bereiche der Jacke: Im Brust-, Schulter und Arm-Bereich ist der Isolationsanteil deutlich zu erkennen.
An der Hüfte, am Rücken sowie in den Armbeugen ist keine Isolation erkennbar, farblich sind diese Bereiche vom Rest der Jacke abgesetzt. An verschiedenen Stellen (Arme, Rücken, Brust) sind reflektierende Elemente angebracht. Seitlich gibt es zwei Taschen mit Reißverschluss, Kapuze gibt es keine.
Materialien: Die Jacke besteht zu 95% aus Polyamid/Nylon und 5% aus Elastan. Die Primaloft-Gold-Füllung ist gut komprimierbar und wärmt auch im feuchten Zustand noch gut. Auch bei schweißtreibenden Sportarten kann man sich auf die wärmende Eigenschaft der Jacke verlassen. Der Anteil an recyceltem Faseranteil beträgt 55%.
Anwendung: Zu Beginn meines Test-Zeitraums habe ich die Jacke mangels Schnees hauptsächlich beim Radfahren (mit Rucksack) verwendet. Auch wenn diese Aktivität nicht explizit von Löffler angegeben wurde, war die Jacke auch dafür gut geeignet.
Der Unterschied zu einer reinrassigen Fahrrad-Jacke wird die Rückenlänge sein, Radjacken sind dort ja üblicherweise etwas länger geschnitten. Lediglich bei eisigen Temperaturen habe ich über die Hybridjacke noch eine zusätzliche, windabweisende Jacke angezogen, da die PL60 insbesondere im Bereich der Ellbogen einen nicht sonderlich ausgeprägten windabweisenden Eindruck gemacht hat.
Durch den Rucksack wurde die Jacke im Rückenbereich auch immer feucht, ist aber dann doch auch recht schnell wieder getrocknet. Als dann endlich mal der Winter da war, konnte ich die Jacke auch mal im eigentlichen Verwendungszweck "Skitouren" testen. Auch bei trockenen, aber zapfigen -12°C war die Jacke als zweite Schicht im Aufstieg völlig ok.
Bei diesen Temperaturen ist mir allerdings aufgefallen, dass auch die Isolierung feucht geworden ist und dann auch gefroren ist. Dies ist mir allerdings nicht aufgrund der Isolationswirkung aufgefallen, sondern durch das raschelnde Geräusch, wenn man die Jacke komprimiert hat. An manchen Tagen hätte ich mir eine Kapuze gewünscht, auf der anderen Seite kann so eine Kapuze je nach Aktivität auch störend wirken. Der Kragen ist eher eng gehalten. Da ich meist ein Halstuch (Schlauchschal) trage, musste ich diesen Schlauschal über den geschlossenen Kragen tragen, innerhalb der Jacke wäre das nur gegangen, wenn ich den Frontreißverschluss im Halsbereich offen gelassen hätte.
Fazit: Zu einhundert Prozent hat mich die Jacke nicht überzeugt. Zwar ist die Atmungsaktivität herausragend und damit gut für Bewegungsintensive Sportarten geeignet, allerdings empfand ich die Winddurchlässigkeit in manchen Situationen als sehr unangenehm. Dies tritt insbesondere an den Armen in den Bereichen auf, die nicht mit Isolationsmaterial versehen sind. Eventuell müsste an diesen Stellen ein anderes Material verwendet werden, welches den Wind besser abhält.