
Ideal für einen begehbaren Gefrierschrank!
Vorteile
- (Sehr) warm
- Gute Beweglichkeit
- Kapuze mit Helm tragbar
- Kunstfaser anstelle von Daune
Nachteile
- Packmaß
- Gewicht
Bewertung
Für Outsidestories wurde mir die Jacke Himalayan der Firma Cimalp zum Testen gegeben.
Cimalp ist eine französische Marke, die hier bei uns evtl. nicht jedem bekannt ist (mir mit eingeschlossen). Sie steht aber, laut eigenen Angaben, seit 1964 für hochwertige Outdoor-Bekleidung. Das Unternehmen hat sich auf funktionale und dennoch umweltfreundliche Produkte spezialisiert, die den „hauseigenen“ französischen Alpen trotzen und die sowohl Bergsteiger als auch Outdoor-Enthusiasten ansprechen sollen. Mit funktionellen, robusten Materialien und einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit bietet Cimalp eine gelungene Kombination aus Leistungsorientierung und Verantwortungsbewusstsein der Natur gegenüber.
Ein spezielles Modell aus ihrem Sortiment ist die Jacke "Himalayan". Sie wurde extra für tiefe Temperaturen und anspruchsvolle Outdoor-Aktivitäten entwickelt. Dieser Punkt muss einem beim Kauf auch bewusst sein. Die Jacke ist für viele Aktivitäten deutlich zu warm! Der schwache Winter (2024-2025) hat den Test dadurch auch nicht einfach gemacht. Sprich leichte 2-stellige Minusgrade kratzen gerade mal an der Einsatztemperatur, was für die besonders effektive Isolation spricht, zu der ich weiter unten gleich komme.
Design und Passform
Man könnte sagen, dass die Himalayan sportliches Design mit funktionaler Schnittführung kombiniert. Oder man erkennt, dass sich das eine durch das andere oft selber ergibt (Funktion=ansprechendes Design). Sie ist in mehreren Farben erhältlich und überzeugt durch ihre ergonomische Passform, die für uneingeschränkte Bewegungsfreiheit sorgt.
Vorgeformte Ärmel und ein individuell verstellbarer Saum garantieren einen guten Sitz – egal ob bei Bewegung oder in Ruhephasen. Ein weiteres praktisches Detail ist die helmtaugliche Kapuze, die sich flexibel anpassen lässt und bei widrigen Wetterbedingungen zuverlässigen Windschutz bietet, ohne das Sichtfeld stark einzuschränken.
Material und Verarbeitung
Anstelle von Daunen verwendet Cimalp das hauseigene Cimaloft-Material, eine synthetische Isolierung, die auch bei feuchten Bedingungen ihre Wärmeleistung behält. Während Daunen in nassem Zustand verklumpen und drastisch an Isolationsfähigkeit verlieren können, bleibt Cimaloft stabil und trocknet schneller.
Durch den Verzicht von Daunen erhält man eine tierfreundliche Alternative, allerdings geht dieser Kompromiss auch auf das Gewicht der Jacke. Laut Hersteller ist die Füllung mit einer Daunenfüllung von 850cuin vergleichbar. Die allgemeine Verarbeitung der Jacke ist dem Preis entsprechend hochwertig, was sich in der Langlebigkeit des Materials zeigt. Auch leichter Felsberührung hält das Außenmaterial gut stand.
Funktionalität
Die Jacke ist mit mehreren Taschen ausgestattet, die eine einfache Erreichbarkeit bieten – auch mit Handschuhen. In der Brusttasche lassen sich wichtige Utensilien wie Karten oder ein Smartphone sicher verstauen. Die inneren Netztaschen eignen sich ideal für Handschuhe oder eine Mütze.
Praktisch ist der mitgelieferte Packsack, der die Jacke komprimierbar macht und das Verstauen erleichtert. Allerdings bleibt sie trotz Packsack vergleichsweise voluminös, was sie für platzsparendes Reisen etwas unpraktisch macht. Eine leichtere und effektivere Lösung wäre ein eigener Drybag (8 Liter), schützt die Jacke im Rucksack und komprimiert die Jacke deutlich besser.
Wetterschutz
Die Himalayan schützt zuverlässig vor Kälte, Schnee und Wind. Ihr wasserabweisendes Außenmaterial hält leichten Regen ab und sorgt gleichzeitig für eine gute Atmungsaktivität, damit Feuchtigkeit von innen entweichen kann. Die synthetische Isolierung sorgt selbst bei feuchtem Wetter für konstante Wärme. Der hohe Kragen und die elastischen Ärmelbündchen tragen zusätzlich dazu bei, dass Kälte draußen bleibt.
Nachhaltigkeit
Cimalp legt großen Wert auf eine umweltfreundliche Produktion. Die Jacke besteht aus recycelten Materialien und ist frei von PFC, also ohne umweltschädliche Chemikalien verarbeitet. Durch die Verwendung von Cimaloft anstelle von Daunen zeigt Cimalp zudem ein klares Engagement für den Tierschutz. Wer eine nachhaltige Jacke sucht, trifft mit diesem Modell eine bewusste Entscheidung.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Mit einem Preis von rund 300 € gehört die Himalayan, für mich, in die gehobene Preisklasse. Durch die hochwertige Verarbeitung, das funktionale Design und die nachhaltige Produktion kann man den Preis aber rechtfertigen. (Auch unter der Berücksichtigung, dass man den richtigen Einsatzzweck für die Jacke hat.)
Fazit
Die Himalayan von Cimalp überzeugt mit einfachen, aber gut durchdachten Funktionen, guter Wärmeleistung und nachhaltigen Materialien. Besonders die synthetische Cimaloft-Isolierung erweist sich als Vorteil, da sie selbst bei Nässe zuverlässig warm hält, aber zu Kosten des Gewichts.
Die hochwertige Verarbeitung wird für Langlebigkeit sorgen, während der mitgelieferte Packsack die Jacke praktisch für unterwegs macht – auch wenn sie trotz Komprimierung etwas sperrig bleibt. Insgesamt ist die Himalayan eine lohnende Wahl für alle, die eine robuste, Kälte trotzende und umweltfreundliche Jacke für (sehr kalte) Outdoor-Aktivitäten suchen.
Wärme gefällig? CIMALP HIMALAYAN!
Vorteile
- qualitativ
- dicht
- bequem
- innen weich
- extrem warm
- KEINE DAUNE
Nachteile
- packmaß relativ groß
- schwer
Bewertung
Liebe Outdoorfreunde,
ich möchte euch hier eine Jacke vorstellen. Es handelt sich um die „Himalayan“ von Cimalp. Es ist eine extrem warme Jacke für Expeditionen in der kalten Jahreszeit.
Um klarzustellen: Sie ist im Packmaß und auch vom Gewicht her riesig! 960 Gramm -- also fast ein Kilo ist für eine Jacke (allgemein gesprochen) viel und ein Packmaß wie das eines Schlafsackes ist auch als eher groß anzusehen. ABER: es ist eine echte Spezialjacke für extreme Bedingungen. Es ist keine Standardjacke die man für „dies und das“ kauft – dafür ist sie viel zu warm.
Also nachdem wir geklärt haben, dass sie extrem ist, fragt man sich sicher, was man sich darunter vorstellen kann: Mein Test fand beim Eisklettern in der Nacht statt. Temperatur: -15°! Wind: JA, min. 40 km/h eisiger Wind. Kalt genug? Nicht ganz, denn es kommt noch auf die Bedingungen am Körper an und diese waren: nassgeschwitzt vom Zustieg und vom Klettern, ebenso müde, da den ganzen Tag bereits unterwegs. Wie hat sich die Jacke geschlagen? Exzellent!
Ich hol dazu ein wenig aus: Beim Eisklettern gehe ich so vor, dass ich beim Klettern selbst möglichst wenig anhabe. Denn sonst schwitze ich und ebenso ist die Beweglichkeit nicht so optimal gegeben. Wenn ich dann am Stand ankomme und meinen Partner hochsichere, bin ich nicht mehr in Bewegung. Da kühlt man sehr flott aus. Das heißt, ich habe immer eine Jacke entweder am Gurt oder in einem ultraleichten Rucksack mit. Diese ziehe ich mir dann am Stand an und sichere meinen Kameraden.
Bei dieser Jacke hatte ich sofort das Gefühl, dass ich in ein geheiztes Haus eintrete! Mir war sofort warm, aber nicht nur am Körper, sondern bis in die Fingerspitzen. Mit diesen habe ich oft beim Eisklettern zu kämpfen, sowohl beim Klettern selbst, als auch am Stand. Die „überschüssige“ Wärme von der Körpermitte strahlt bis in die Fingerspitzen aus. Das macht mich richtig glücklich! Ich war zweimal Eisklettern mit der Jacke, beim zweiten Mal war sie sogar zu warm, da es windstill war und „nur“ -10°.
Nun ein ethisches Thema: Daune! Daune ist (immer noch) unerreicht wenn es um Wärmedämmung geht. Jedoch kommen die neuen Materialien immer näher. Unter anderem das Material in dieser Jacke, welches sich „Cimaloft“ nennt – ein Eigenname – ist laut Angaben des Herstellers „die Cimalp-Technologie mit dem besten Kälteschutz und gleichzeitig eine nachhaltige Alternative zu tierischen Daunen.
Sie wurde speziell für extreme Temperaturen entwickelt und zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Bauschkraft und eine hohe Wärmeleistung sowie Atmungsaktivität, wasserabweisende Eigenschaften und ein gutes Packmaß aus“. Eine Jacke mit derselben Füllmenge an Daune wäre vermutlich 8000er Tauglich. Aber auf 7900 würde ich mit der Jacke durchaus gehen ;).
Meiner Meinung nach ist es egal wie man zu dem Thema Daune steht: Ich glaube, dass kein Mensch unnötiges Tierleid gut findet. Das heißt, es ist unverzichtbar an einem Ersatz zu forschen, und sobald dieser gefunden wurde, kann man darauf umsteigen und damit zum Tierschutz beitragen – ich traue mich zu behaupten, dass das jeder unterstützten würde, wenn die Alternative genau gleichwertig ist.
Daune hat aber nicht nur Vorteile und in einem Punkt überragt der künstliche Ersatz mit Bravour: Die Leistung bei Nässe! Daune verliert einen Großteil ihrer Dämmleistung wenn sie nass/feucht wird. Sie verklumpt und saugt sich voll. Das machen Kunstfasern nicht! Sie bleiben aufgebauscht und dämmen beinahe genauso weiter wie trocken.
Die Jacke ist mit Gummizügen versehen um sie winddicht zu bekommen. Die Jacke an sich ist winddicht, das habe ich beim Fliegen getestet – ein weiteres Anwendungsgebiet, wo ich sie extrem gut finde! Man sitzt quasi ohne Bewegung in einem permanenten 40 km/h Wind und wenn man entsprechend hoch steigt mit der Thermik wird’s auch kalt da oben. Mit der Jacke war mir keine Sekunde kalt - auch nach einem Flug, der über 4 Stunden gedauert hat. Einer der Gummizüge ist unter anderem in der Kapuze – damit kann man sie eng an das Gesicht fixieren und kein Wind schafft es darunter.
Auf den Bildern sieht man mich mit der Jacke Klettern: Das war nur zum Testen der Beweglichkeit und ich habe sie nach ca. 10m ausgezogen, weil mir einfach zu warm war. Allerdings zeigte mir dieses Experiment, dass sie sehr flexibel ist, und man sich darin auch Klettern sehr gut fortbewegen kann.
Ein weiterer Punkt der zu erwähnen ist (passend zum vorigen Test), dass die Jacke innenliegende Netze hat für abgelegte „Kleidung“. Was meine ich damit? Handschuhe! Ein guter Tipp beim Eisklettern ist, ein warmes Paar Handschuhe für den Stand am Körper mitzunehmen (auch bei vielen anderen Wintersportarten, wie Skitouren etc.).
Am Stand wechselt man die Kletterhandschuhe (meist dünner und beweglicher) gegen die vorgewärmten, dicken Handschuhe aus. Die Kletterhandschuhe gibt man dann an den Körper, damit sie nicht frieren falls sie feucht sind oder im Idealfall ebenfalls vorgewärmt sind für die nächste Seillänge. Bei dieser Jacke geht das super einfach durch die Netzte im Inneren und die Handschuhe werden auch super warm aufgrund der wahnsinnigen Dämmung der Jacke.
Die Verarbeitung wirkt schon auf den ersten Blick sehr sauber und auch bei näherer Betrachtung fiel mir nichts Gegenteiliges auf. Der Außenstoff hat meiner Meinung nach eine sehr gute Balance gefunden zwischen Atmungsaktivität, Winddichtheit, Robustheit und Beweglichkeit. Ich kann leider keine Langzeiterfahrung mit euch teilen – bin aber guter Dinge, dass die Jacke lange halten wird, auch bei intensiver Nutzung.
Sie kommt in zwei Farben: klassisch Schwarz und Signal Rot. Preislich ist sie mit ca. 200-250 € sehr fair gehalten und damit kann ich sie absolut empfehlen! Die Marke ist nicht so bekannt und deshalb zahlt man nicht den „Markenaufschlag“.