Die Fenix HP10 begleitet mich nun seit über 7 Jahren beim Radfahren, nächtlichen Wanderungen, Untertageexpeditionen und vielen anderen Aktivitäten. Zur Zeit des Kaufes handelte es sich um eine der helleren verfügbaren Kopflampen. Mittlerweile geht es zum gleichen Preis (damaliger NP ca. 65€) deutlich heller dank fortschreitender Lithium-Technologie. Da die Lampe aber weiterhin problemlos ihren Dienst verrichtet und mir die Helligkeit meist ausreicht, hatte ich noch keinen Grund mich nach etwas Neuem umzusehen.  

Die Lampe besteht grundlegend aus einem umlaufenden verstellbaren Gurt, einem verstellbaren Überkopfgurt und dem Lampenkörper, der mittels eines Kabels fest mit dem Batteriepack auf der Rückseite verbunden ist. 

Die Gurte sind flexibel und gut verarbeitet, trotz scharfem Gestein und rauher Behandlung gibt es bisher keine Beschädigungen. Ebenso sieht es beim Kabel aus. Dank des Spiralabschnitts ist es dehnbar und es besteht die Möglichkeit den Akkupack vom Kopfgurt abzuclipsen und sicher in einer kopfnahen Tasche zu verstauen. Allzulang ist das Kabel aber auch nicht. für die Hosentasche reicht es bei weitem nicht. Hierzu wäre eine Kupplung im Kabel sinnvoll gewesen. Dies hätte jedoch die Stabilität und Robustheit stark gemindert, daher kann ich die feste Verkabelung auch so gut nachvollziehen. Seitlich wird das Kabel durch zwei verschiebbare Clips am Kopfgurt fixiert.

In der Lampe ist eine Cree XR-E Q5 LED verbaut. Diese lässt sich mittels des obenliegenden Gummitasters einschalten. Der seitlich angebrachte Taster schaltet bei Druck zwischen den Stufen 7lm, 50lm, 120lm und 225lm um. Als Überhitzungsschutz schaltet die Lampe in der höchsten Stufe nach drei Minuten in die zweithöchste Stufe um. Sobald die Batterieleistung für die eingestellte Stufe nicht mehr ausreichend ist, schaltet die Lampe automatisch in die nächstdunkle Stufe um. Dabei merkt sich die Lampe auch beim Ausschalten die zuletzt eingeschaltete Stufe und aktiviert diese beim Wiedereinschalten. Ein Doppelklick des Ein-/Ausschalters aktiviert die Zusatzfunktionen. Diese lassen sich ebenfalls über den seitlichen Modusschalter zwischen Strobe, SOS und Blinklicht umschalten. Die Taster lassen sich gut drücken und haben einen definierten Druckpunkt, der sich mit einem deutlichen "Click" bemerkbar macht.

Der Körper der Lampe ist aus Aluminium und besitzt seitliche Kühlrippen. Ab der Schalterebene besteht das Gehäuse aus Kunsstoff, ebenso die Halterung. Das Glas der Lampe ist äußerst schlag- und kratzfest. Mittels einer Rasterung lässt sich die Lampe stufenweise nach unten kippen. Auch der Kopf lässt sich aus dem Gurt ausclipsen bspw. zur Reinigung oder falls man die Lampe einzeln irgendwo anbringen möchte.

Das Batteriefach ist aus Kunststoff. Der Deckel hat einseitig zwei Schrauben und auf der anderen Seite ein Scharnier. Er sitzt in einer Gummidichtung. Im Inneren sitzen wahlweise 4 AA Batterien oder Akkus. Bei mir haben sich die eneloop Akkus als ganz brauchbar und langlebig herausgestellt. Die Wasserdichtigkeit war bisher bis auf eine Situation immer gegeben. Nach einer Höhlenbegehung war eine Reinigung des Materials nötig. Auf der Wasserleitung war ein sehr hoher Druck - es war in den Bergen und wahrscheinlich kam das Wasser aus einem deutlich höher gelegenen See - somit drang Wasser irgendwo ein und die Lampe schaltete sich automatisch ein und blinkte wild. Eine Nacht auf der Heizung brachte Ruhe und die Lampe funktionierte nachher wieder problemlos. Die Herstellerangabe IPX8 bedeutet wasserdicht bis 2m für 30min. Auf Meereshöhe wäre das ein Druck von 1,2bar. Der Druck aus dem Schlauch war deutlich höher. Andere Wasserexperimente wie Regen oder kurzes Auswaschen hat der Lampe sonst nie geschadet. 

Bei den meisten Untertageexpeditionen findet die Lampe auf meinem Black Diamond Half Dome Kletterhelm platz. Dort lasse ich meist das obere Band weg, da es nicht notwendig ist und nur die Gefahr besteht damit hängen zu bleiben. Trägt man die Lampe hingegen direkt auf dem Kopf sollte man das obere Band montiert lassen, da dies notwendig ist um die Lampe vor dem herunterrutschen zu fixieren. Aufgrund der vier Batterien ist die Lampe zwar verhältnismäßig schwer, jedoch durch die Verteilung vorne/hinten gut ausbalanciert und nicht störend. Dazu trägt auch die leicht gebogene Form des Batteriefachs bei, welches sich gut am Kopf anlegt. 

Die Ausleuchtung der Lampe ist um einen helleren mittigen Punkt gleichmäßig nach außen mit einem runden Kegel. Das folgende Bild zeigt den Kegel mit einem Durchmesser von ca. 2,7m aus einer Entfernung von ca. 2,5m. (Referenzwert Dachpfanne: 60x42cm) Die Helligkeit kann man natürlich ohne einen entsprechenden Referenzwert schlecht mit einer Kamera festhalten, zudem war die Lampe nicht in der höchsten Stufe. Zum Zeitpunkt des Fotos war es nicht stockduster, aber mit Dämmerung vergleichbar, man konnte noch so eben alles erkennen. Die Kameradaten dabei: f6.3; 4sec; 18mm; ISO800.

Die Helligkeit der Lampe und die lange Akkulaufzeit sind für alle Aktivitäten ohne zu große Geschwindigkeit sehr gut. Zum schnelleren Fahrradfahren im Wald sollte die Lampe etwas heller sein und der Kegel müsste größer sein. 

Fazit:

Eine robuste Lampe, an der man sehr lange Freude hat. Sie steckt so einiges weg, Dreck und Wasser können ihr so schnell nichts anhaben. Eine Ultraleichtlampe ist es nicht und für schnelle Sportarten ist die Ausleuchtung nicht ausreichend, für alles was "zu Fuß" geschieht ist diese Lampe jedoch ein guter Begleiter.