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Test: ROTHER BERGVERLAG Kanadische Rocky Mountains - Wanderführer

ROTHER BERGVERLAG Kanadische Rocky Mountains - Wanderführer
Toller Wanderführer mit allen top Touren in den CA-Rockies
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • GPS-Tracks zum Runterladen
  • Genaue Kartenausschnitte
  • Übersichtsseite mit Schwierigkeiten und Zeitaufwand
  • Ausführliche Beschreibung mit Höhenprofil
  • Sehr tolle Fotos
  • deckt alle Nationalparks der kanadischen Rockies ab

Nachteile

  • Die Berge nördlich von Vancouver wären noch praktisch gewesen

Bewertung

Im Internet gibt es mittlerweile auch sehr viele Informationen über Touren und oft suche ich auch dort nach guten Touren, trotzdem verwende ich die "Papierführer" immer noch sehr gerne. Man bekommt schon eine sehr gute Vorauswahl und muss selbst nicht mehr so viel Recherche betreiben, gerade wenn es in den Urlaub geht und man noch nicht so viel Ahnung von der Gegend und den Bergen hat.

So hat mich der Kanadische Rocky Mountains-Wanderführer in meinem letzten Urlaub begleitet. Meine Reise ging von Vancouver über Whistler in die kanadischen Rockies, was durchaus eine sehr typische Reiseroute ist. Ich fand es etwas schade, dass dieses Gebiet nicht auch noch abgedeckt war, aber natürlich ist der Titel "Kanadische Rocky Mountains" und damit passt das Gebiet nicht dazu. Eine Erweiterung wäre für mich aber super gewesen, da der Wanderführer die Recherche nach den besten Wanderspots schon deutlich erleichtert hat.

Titelseite des Führers

Im Hintergrund der Peyto Lake sehr türkis
Toll wars! Tour 42, im Hintergrund der Peyto Lake.

Inhalt

Der Wanderführer deckt die kanadischen Rocky Mountains ab. Das sind hauptsächlich die Nationalparks Banff und Jasper, aber auch der Glacier, Yoho und Revelstoke National Park sowie der Waterton National Park, in dem ich selbst aber nicht war. Insgesamt sind 55 Touren enthalten, was eine ganze Menge ist, einige davon sind jedoch auch Mehrtagestouren, insgesamt 10 Stück.

Nach einer Übersichtsseite, auf die ich später näher eingehen möchte, beinhaltet der Führer einige touristische Hinweise. Dazu gehören Hinweise zu Gehzeiten, Wanderwegen, saisonalen Wegsperrungen, Anfahrt, Gefahren (es gibt Bären), Ausrüstung, Camping, Permits, Karten, Ethik in der Wildnis.  Außerdem werden die "Top-Touren", die Highlights der Wanderungen auf der Insel, vorgestellt. Man findet auch noch allgemeine Hinweise zum Klima, Geld, Feiertagen usw.

Der Wanderführer beginnt mit einer ausführlichen Einführung zur Gebirgskette der kanadischen Rockies, die einzelnen Gebiete werden später auch noch vorgestellt.

Übersichtsseite

Die Übersichtsseite ist unterteilt nach Regionen, wobei die Regionen nicht nach Nationalparks aufgeteilt sind. Das finde ich angenehm, man findet so sofort die Touren in der Nähe - oder dort wo man hin fahren möchte - und muss nicht dauernd die Zahlen in der Karte absuchen. Die verwendeten Regionen sind der äußerster Süden: Waterton Lakes, Südliches Zentrum: Banff - Radium Hot Springs, Zentrum: Lake Louise - Revelstoke und Norden: Icefields Parkway, Jasper & Mt. Robson.

Die Übersichtsseite

Neben der Nummer der Tour, ihrem Namen, der Schwierigkeitseinordnung ist noch die Dauer der Tour in der Übersicht vermerkt. Außerdem sind die Top-Touren markiert. Ich finde es schade, dass hier nicht noch mehr Informationen, die in der genaueren Beschreibung auch vorkommen, erwähnt werden. Beispielsweise die Höhenmeter hoch und runter, ob Touren gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind, usw.

Solche Informationen finde ich hilfreich, wenn ich mir überlege, welche Tour ich mir genauer anschaue. Es wäre auch schön, wenn die maximale Höhe bei allen Touren angegeben wäre, bei manchen ist sie das schon (den Gipfeltouren, von denen es aber eher weniger gibt). So hätte man noch mehr Infos, um die Touren zu vergleichen, gleich auf einen Blick. Außerdem wäre es sehr hilfreich, wenn hier shcon vermerkt wäre, bei welchen Touren ein Shuttle unbedingt notwendig ist oder erst eine "Anreise" zu Fuß, so kann man das bei der Planung gleich berücksichtigen. Da wir eher spontan unterwegs waren, ist uns das manchmal zum Verhängnis geworden.

Auf der Umschlagrückseite sind zusätzlich noch die Ausgangspunkte der Wanderungen auf einer Übersichtskarte markiert und im Führer gibt es noch eine etwas genauere Karte mit den selben Infos. Das finde ich sehr angenehm, wenn man die Touren sucht. In anderen Führern gab es noch genauere Karten bei der Vorstellung der einzelnen Regionen, das hätte ich hier auch noch ganz gut gefunden.

Die Umschlagrückseite

Tourenbeschreibung

Die Informationen, die ich in der Übersicht vermisst habe, sind aber auf jeden Fall in der Tourenbeschreibung enthalten. In der Titelzeile sieht man gleich an Symbolen, ob die Tour gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, ob sie familiengeeignet ist und ob es Einkehrmöglichkeiten gibt. Zu Beginn jeder Tourenbeschreibung wird die Tour mit einer kurzen Überschrift vorgestellt. Es folgt dann ein kurzer Abschnitt, der die Tour etwas genauer beschreibt. Enthalten sind hier beispielsweise Hinweise zum Ausblick (welche Berge und Gletscher man sehen kann), welche Tiere man sehen kann, wenn man Glück hat, usw. wie in allen Rother Führern üblich.

Der nächste Abschnitt fasst einige wichtige Informationen zusammen:

  • Ausgangspunkt: Beschreibung von Parkmöglichkeiten oder Buslinien 
  • ggf Transfer 
  • Höhenunterschied 
  • Anforderungen: Beschreibung, wie schwierig der Weg ist und Gefahren 
  • Einkehrmöglichkeiten 
  • Varianten 
  • Unterkünfte 
  • evtl. Hinweise oder Tipps
  • Karten

Bei jeder Tour findet sich außerdem eine abgedruckte Karte, in der die Tour eingezeichnet ist. Das finde ich zur Orientierung und Einschätzung der Tour sehr hilfreich. Bei den Mehrtageswanderungen sind die Karten manchmal jedoch sehr verwirrend, da sie in mehrere Teile auf unterschiedlichen Seiten zerstückelt wurden. Meistens sind auch noch ein paar Fotos von der Tour mit dabei, die in diesem Führer wirklich sehr schön sind und mich schon vor der Reise sehr in Vorfreude versetzt haben. 

Kartenausschnitt im Führer für eine Tagestour

Kartenausschnitte für eine Mehrtagestour
Die Kartenausschnitte für Mehrtagestouren sind manchmal etwas verwirrend.

Höhenprofil

Ich hätte es noch besser gefunden, wenn bei Touren, die ein Shuttle benötigen oder einen Fußmarsch zur Anreise, dies noch deutlicher vermerkt worden wäre. Bei der Planung zu Hause habe ich diese Informationen überlesen, da ich relativ schnell über alle Touren drüber gelesen habe. Es hätte mir geholfen, solche wichtigen Informationen noch besser hervorzuheben.

Bei manchen Touren hat die Höhenmeter-Angabe im Führer nicht ganz gepasst. Beispielsweise bei Tour 44 Wilcox Pass und Viewpoint. Hier ist im Text 500hm angegeben, sowohl der GPS-Track als auch der Day Hiking Guide vom Nationalpark geben die Tour mit 390hm oder weniger an. Der Day Hiking Guide nennt dafür die Strecke mit 6,8km falsch, hier sind sich GPS-Track und Wanderführer mit ca. 9,7km einig. Zur Einordnung in die Größenordnung der Wanderung sind die Angaben aber völlig ausreichend.

Beschreibung der Tour im Day Hiking Guide
Wilcox Pass Beschreibung im Guide des Nationalparks.
Höhenmeterangabe im Führer
Die Angabe im Führer bei 500 hm.
Blick auf die Gletscher vom Viewpoint
Der Blick vom Wilcox Viewpoint.

GPS-Tracks

Über einen Code im Führer kann man sich die GPS-Tracks für alle Touren aus dem Führer herunterladen, das finde ich sehr cool. Gerade, weil man so auch die Startpunkte der Tracks verwenden kann, um gleich den Startpunkt ins Navi zu übertragen. Und unterwegs kann man sich sehr gut damit orientieren und bei den ganzen Touren, die ich gemacht habe, gab es auch keinen Fehler in den Tracks. Die Beschreibung zu lesen schadet aber natürlich trotzdem nie.

Um an die Tracks zu kommen, muss man auf die Internetseite des Verlags gehen, im Menü findet sich gleich ein Link zum Portal. Dort wählt man dann die Auflage des Führers aus und sucht sich aus der Liste den richtigen Führer aus. Nachdem die Liste sehr lang ist, kann man auch die Suche benutzen, die wirklich ziemlich schnell ist. Dann erhält man eine Seite, die die gpx-Dateien für jede einzelne Tour oder auch alle zusammen in einer zip-Datei zum Download anbietet. Ich finde die Seite etwas unübersichtlich. Wenn man die zip-Datei möchte, muss man das Passwort in das "Bitte zum Download richtiges Passwort eingeben"-Feld eintragen und auf Download klicken (hier stand zwar nirgendwo was von der zip-Datei, aber man bekommt sie dann). Wenn man nur eine einzelne Datei möchte, gibt man das Passwort unter einem Dateisymbol ein. Das finde ich sehr un-intuitiv, hier könnte man definitiv noch etwas verbessern. Neben den ganzen gpx-Tracks erhält man außerdem noch eine pdf-Datei, in der die genauen GPS-Koordinaten der Ausgangspunkte der Touren enthalten sind.

In der zip-Datei bekommt man noch ein Hinweisblatt mitgeliefert, das einerseits die Haftung ausschließt, das aber auch kostenlose Programme zum Öffnen vorschlägt. Die Dateien sind auf jeden Fall so benannt, dass man die Richtige leicht findet.

Ich habe die GPS-Tracks mit der Alpenvereinsapp genutzt. Die Tracks waren für mich sehr hilfreich zur Orientierung, zusammen mit offline-Karten, da man nicht immer Empfang hat. 

GPS-Track Übersicht

Höhenprofil des Tracks

Details des Tracks, z.B. maximale Höhe

Karte mit Track

Unternehmen

Den Bergverlag Rother gibt es bereits seit 1920 und ist damit einer der ältesten alpinen Verlage. Somit feiert Rother dieses Jahr sein 100-jähriges Jubiläum, ich habe mit meinem Führer eine Zeitschrift zum Jubiläum dazu erhalten mit einigen interessanten Artikeln. Rother gibt hauptsächlich Wanderführer und andere Bergliteratur heraus, und zwar nicht nur für die Alpen, sondern auch für viele Urlaubsorte. Markenzeichen ist das relativ kleine Format, das in die Hosentasche passen soll. Rother hat seinen Sitz in Oberhaching bei München.

Fazit

Der Wanderführer hat mich bei der Reise stets begleitet und war mir eine super Hilfe. Ich kann ihn sehr empfehlen, wenn man eine Reise in die kanadischen Rockies plant. Die Beschreibungen vorher genauer zu lesen, kann jedoch hilfreich sein, um schon sehr weit im Voraus nötige Shuttlebusse zu reservieren. Zum Moraine Lake kann man sonst aber auch mit den Rad fahren.

Am Gipfel des Perley Rock
Tour 38 Perley Rock
Blick ins Tal mit Steinmann
Tour 11 Stanley Glacier

 

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