Foto: Tatonka
Ratgeber

Ratgeber: Trekkingzelt

Ein Trekkingzelt ist dein Zuhause für unterwegs. Es sollte einiges abkönnen: windstabil muss es sein, wasserdicht sowieso, geräumig, einfach zum Aufbauen und obendrein leicht im Gewicht.

Egal ob beim Weitwandern oder auf einer kürzeren Zweitagestour: Wenn du eine Nacht in den Bergen verbringst, solltest du das richtige Trekkingzelt dabeihaben. In unserem Ratgeber erklären wir dir, worauf du achten musst, wenn du ein neues Trekkingzelt online kaufen willst.

Ein schöner Morgen nach einer angenehmen Nacht im Trekkingzelt
Ein robustes "Mobilhome" ist die beste Voraussetzung für eine unvergessliche Wandertour. Foto: Primus

Wie unterscheiden sich Biwaksack, Ultraleichtzelt und Trekkingzelt?

  • Die wohl kleinste Form eines Zelts ist der Biwaksack. Er ist mit einem Gewicht zwischen 100 und 1.000 Gramm wohl die kleinste und leichteste Möglichkeit, nachts mehr oder weniger passabel geschützt im Freien zu schlafen. Wen du alleine und ohne jeglichen Komfort die Natur erkunden willst, ist er sicher eine ordentliche Alternative.
  • Ultraleichtzelte sind in verschiedenen Formen und Größen erhältlich – in seltenen Fällen sogar als doppelwandiges Zelt. Ultraleichtzelte bieten einen passablen Schutz vor den Elementen. Sie sind mit einem Packgewicht zwischen ca. 800 und 1.500 Gramm sehr leicht und bieten sogar ausreichend Platz für bis zu zwei Personen. Während Biwaksäcke sehr flach sind und wenig Windangriffsfläche bieten, sind Ultraleichtzelte nicht ganz so aerodynamisch und auf Grund des sehr leichten Materials nicht für beständig starke Windsituationen geeignet. Robuste Trekkingzelte vereinen hier Stabilität, Raumangebot aber auch moderates Gewicht. 
     
  • Die Ein- bis Zwei-Personen-Trekkingzelte wiegen zwischen ca. 1.200 und 2.800 Gramm und sind mit ihrem Packmaß perfekt auf das Volumen von Trekkingrucksäcken zugeschnitten.
  • Wurfzelte. Für kleinere Touren, bei denen das Gewicht kein entscheidendes Kriterium ist, können auch Wurfzelte eine Alternative sein. Sie sind in Windeseile aufgestellt und preislich sehr interessant. Lies dazu unsere ausführliche Kaufberatung.
    ➡️ Ratgeber: Wurfzelte - Instant Camping leicht gemacht
Überlege im Vorfeld, welches Zelt für dich das Richtige ist.
Trekkingzelte gibt es für jeden Einsatzzweck. Definiere vor dem Kauf genau, was für dich das Richtige ist. Foto: MSR

Was unterscheidet sich Tunnelzelte, Kuppelzelte und Geodätzelte?

Welches ist die beste Konstruktion für dein Trekkingzelt? Hier gibt es verschiedene Optionen, aber keinen klaren Favoriten.

  • Tunnelzelte sind mit ein wenig Erfahrung sehr schnell aufgebaut. Die hintere Apsis einfach mit zwei Heringen abspannen, Gestängebögen einfädeln, quasi nur noch einmal „aufschütteln“ und voilá schon steht das Tunnelzelt. Durch seine schmale Form und die halbwegs aerodynamischen Apsiden sind Trekkingzelte in Tunnelform relativ windstabil.

    Bei Seitenwind allerdings haben sie eine riesige und teilweise sogar senkrechte Angriffsfläche – selbst mit der besten Sturmabspannung, kann das Zelt dann besonders heftigen Böen nichts mehr entgegensetzen. Dafür kannst du die meist sehr großzügigen Apsiden nutzen, um Rucksäcke und Schuhe unterzustellen. So bleibt auch das gesamte Gepäck während der Nacht und bei Regen gut geschützt und trocken. Die steilen Seitenwände garantieren einen großzügigen, geräumigen Innenraum.
     

User-Meinungen zum MSR Hubba Bubba NX Kuppelzelt für 2 Personen. "Großartiges Zelt für Touren allein oder zu zweit!", "Top Zelt für diverse Unternehmungen - leicht und geräumig", "Super Preis-Leistungs-Zelt". Das sind nur einiger der überragenden Fazits verschiedener Bewertungen auf OUTSIDEstories.
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  • Kuppelzelte haben den Vorteil, dass sie meist freistehend sind, also keine Heringe  benötigen, um zu stehen. Dabei laufen meist jeweils zwei Gestängebögen über Kreuz von Zeltecke zu Zeltecke. Das Innenzelt wird in vielen Fällen einfach nur an das Gestänge geklippt. Bei warmen Temperaturen kannst du dir das wasserdichte Überzelt sparen und die Nacht quasi unter freiem Himmel genießen.

    Bei unvorhersehbarem Wetter solltest du jedoch das Überzelt lieber aufziehen und an den Clips – meist an den Gestängebogenverankerungen – befestigen. Um die volle Stabilität, optimalen Wetterschutz und das gesamte Raumangebot nutzen zu können, sollte das Trekkingzelt in Kuppelform immer komplett abgespannt sein.
     
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  • Trekkingzelte mit geodätischer Form, sog. Geodäten, sind die wahren Bollwerke im Sturm. Die zwei bis vier Gestängebögen überkreuzen sich dabei mehrere Male und bilden so eine extrem robuste Konstruktion. Gleichzeitig ist das Raumangebot relativ groß, da die Grundfläche nicht mehr rechteckig, sondern eben geodätisch, also sechseckig ist.

    Im Gegensatz zu den anderen Zeltformen besitzt das Geodät meist nur eine Apsis und damit auch nur einen Eingang – durch den erweiterten Innenraum ist dies jedoch verschmerzbar. Durch die vielen Gestängebögen und die komplizierte Zeltform dauert der Aufbau unter Umständen etwas länger als bei anderen Zelten. Zudem ist es – ebenfalls wegen der Gestänge – etwas schwerer als die anderen Trekkingzelte. Wer aber auf Windstabilität angewiesen ist, wird schon in der ersten stürmischen Nacht das Mehrgewicht nicht bereuen!
Genieße den Moment in absoluter Einsamkeit.
Unterwegs ist dein Zelt nicht nur Luxus, sondern auch Überlebensretter. Foto: MSR

Welche Vorteile bietet ein Gestell aus Aluminium oder Carbon beim Trekkingzelt?

Es herrscht beinahe schon ein Glaubenskrieg zwischen den Verfechtern von Alu- und Carbon-Gestängen. Beide haben ganz objektiv ihre großen Stärken und Schwächen.

  • Carbon ist wesentlich leichter als Aluminium
     
  • Dafür ist Aluminium flexibler

Doch der entscheidende Vorteil von Alu-Gestänge ist: Du kannst Alu-Gestänge schnell und einfach auch unterwegs reparieren. Reparaturhülsen liegen meist schon beim Kauf dabei. Carbon-Gestänge kannst du, wenn es gebrochen ist, meist nur noch in die Mülltonne werfen, da es auffasert und so eine Reparatur für Laien unmöglich macht.

Das Trekkingzelt als Schutzvor Wind und Wetter
Solo auf Tour reicht oft auch ein minimalistisches Zelt. Hier zählt jedes Gramm. Foto: Primus

Lieber ein einwandiges oder ein doppelwandiges Trekkingzelt?

Unabhängig von der Zeltform gibt es Trekkingzelte mit nur einer Wand und eben mit zwei getrennten, bestehend aus Innen- und Außenzelt.

  • Einwandige Zelte sind angenehm leicht. Zudem lassen sie sich schnell und bequem Aufbauen.
     
  • Doppelwandige Zelte bzw. Zelte mit Innen- und Außenzelt sind in der Regel etwas schwerer und benötigen eine minimal längere Aufbauzeit. Ihr großer Vorteil gegenüber den Einwandzelten besteht jedoch in der Belüftung und der geringeren Kondenswasserbildung.
Das Nachtlager im Trekkingzelt
Ob ein- bzw. doppelwandige Trekkingzelte hängt von dem Einsatzgebiet ab. Foto: unsplash

Wasserdicht und Atmungsaktiv: Das muss dein Trekkingzelt können?

Logisch: wenn es regnet, muss ein Zelt – egal welcher Art – wasserdicht sein. Viele Hersteller geben ihre Wasserdichtigkeit mit dem Maß der Wassersäule in Millimeter an. Dies ist zwar ein guter Indikator dafür, wie viel Wasser ein Zelt im Optimalfall tatsächlich abwehren kann, jedoch sind diese Werte eher theoretischer Natur. 

Viel entscheidender ist jedoch, wie gut die Feuchtigkeit aus dem Inneren wieder aus dem Zelt entweichen kann. Denn durch Silikon- und Polyurethan-Imprägnierungen sind die Zelte zwar komplett wasserdicht, aber nicht „atmungsaktiv“, d.h. es kommt schnell zur Kondenswasserbildung. Diese wird oft als undichtes Zelt missinterpretiert (selbst wenn es gar nicht geregnet hat!).

Es ist daher wichtig, dass das Zelt immer gut belüftet ist, so dass die Feuchtigkeit nach draußen entweichen kann. Meist sind die Belüftungsöffnungen auch so konstruiert, dass sie während Regen – wenn er nicht gerade waagrecht von der Seite kommt – geöffnet bleiben können.
 

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Doppelwandige Zelte, haben den Vorteil, dass sich das Kondenswasser auf der Innenseite des Außenzeltes bildet. So tropft es nicht direkt auf den Schlafenden, sondern wird vom Innenzelt (teilweise zumindest) abgeleitet. Zudem läuft das ablaufende Kondenswasser am Außenzelt auch direkt ins Freie und nicht ins Zelt. Durch findige Konstruktionen sind nun auch Einwandzelte nah an den Standard doppelwandiger Zelte herangerückt.

Bei Stürmen bietet das Trekkingzelt unterschlupf
Wappne dich gegen den Regen und achte darauf dass dein Zelt wasserdicht ist. Foto: Fjällräven

Wann lohnt sich eine Bodenplane zum Trekkingzelt?

Eine Bodenunterlegplane sollte zum Schutz eines jeden Zeltes dabei sein. Zum einen hält eine zusätzliche Bodenplane den Zeltboden sauber, zum anderen verstärkt sie dessen Wassersäule bis annähernd ins „Unendliche“. Gleichzeitig schützt sie auch vor kleinen Steinchen, die Löcher in den Boden reißen können.

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Wozu dient die Imprägnierung beim Trekkingzelt?

Zelte sind von den Herstellern so imprägniert, dass sie unbeschadet viele Male bedenkenlos verwendet werden können. Jedoch setzen falsche Lagerung, UV-Licht und Feuchtigkeit der Imprägnierung und auch dem Zeltstoff enorm zu. Ein gut gelagertes Zelt liegt an der frischen Luft. Es ist trocken und frei von Schmutz. Und Zelte lagern am liebsten im Regal, gut geschützt vor der Sonne.

Sollte nach einigen Jahren die Imprägnierung nachlassen, so kann man sich hier mit einfachen Mitteln behelfen: Silikonspray, spezielle Zeltimprägnierer (auf Wasser und/oder Essigbasis), oder auch Einwaschimprägnierungen (am besten in der Badewanne durchführen!). ACHTUNG: nur das Außenzelt und gegebenenfalls den Boden nachimprägnieren – durch das Innenzelt muss nach wie vor die Luft zirkulieren können, daher hier keine Imprägnierung aufbringen!
 

Tipp: Pflege und behandle dein Zelt rechtzeitig vor der nächsten Tour.
Siehe dazu unseren Ratgeber Imprägnierung von Zelten.

Wozu dienen die Abspannleinen des Trekkingzeltes?

Jede Leine ist zusätzliches Gewicht – richtig. Aber jede zusätzliche Abspannleine bietet auch zusätzliche Sicherheit bei starkem Wind. Wer sein Zelt nicht richtig abspannt, riskiert auch schon bei kleinen Luftbewegungen und kurzen Schauern, dass es undicht wird oder gar unter der (Wind-)Last zusammenbricht – im schlimmsten Fall eventuell sogar im Wind davon fliegt, wenn es gerade nicht bewohnt ist.
 

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Neben Heringen bieten sich auch immer Wurzeln, Felsen, Bäume oder sonstige schwere Gegenstände an, um das Zelt daran fest zu binden. Natürlich kann es auch einmal passieren, dass eine Abspannleine reißt oder vom Fuchs durchbissen wird (schon erlebt!). In diesem Fall rentiert es sich tatsächlich immer, eine Ersatzleine dabei zu haben.
 

Tipp: Besorge dir die richtigen Heringe für alle Standplätze VOR dem Trip.
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Gloreiches Panorama mit Trekkingzelt
Ein Tunnelzelt kann anfällig gegen Seitenwind sein. Gutes Abspannen gehört zum sicheren Aufbau. Foto: Tatonka.

Welche Zusatzfeatures sollte das Trekkingzelt haben?

Alles was ein Zelt nicht braucht, bedeutet zusätzliches Gewicht. Ein zweiter Eingang bedeutet ein zweiter Reißverschluss, ergo mehr Gewicht. Viele Taschen und Ablagen sind zusätzlicher Stoff, ergo mehr Gewicht. Großvolumige bzw. überdimensionierte Zelte z.B. ein Zweimannzelt für nur eine Person bedeutet natürlich unweigerlich mehr Gewicht.

Innenzelte mit einem geringen Meshanteil sind subjektiv etwas wärmer, dafür auch objektiv schwerer. Je mehr ein Zelt also „kann“, umso mehr muss man sich auch fragen, ob man das auch tatsächlich alles braucht – schließlich ist ein Trekkingzelt immer ein optimaler Kompromiss zwischen Gewicht, Schutz und Komfort.

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Wo kannst du ein Trekkingzelt kaufen?

Ein Trekkingzelt bietet dir Schutz vor Wind und Wetter. Deshalb empfehlen wir dir, dich vorher gut zu informieren und deinen Einsatzzweck genau zu definieren. Auch über den Preisvergleich in den Bewertungen, der auf OUTSIDEstories getesteten Trekkingzelte, kannst du herausfinden, was die einzelnen Modelle wirklich taugen.

Je nachdem für welches Trekkingzelt du dich entscheidest, reicht die Preisspanne von 100 bis ca. 1200 Euro für ein 3-Personenzelt von Edelhersteller Hilleberg (Modell: Nallo 3). Nutze auch den tagesaktuellen Preisvergleich von OUTSIDEstories. 

Der Preis eines Trekkingzelts hängt ganz von der Marke und dem jeweiligen Einsatzzweck ab. Achte hierbei jedoch nicht zu sehr auf den Preis, sondern mehr auf die Produktdetails wie Material, Gewicht und Größe. Vor allem muss es für deinen Einsatzzweck geeignet sein. Überleg' dir also vorher gut, auf was es dir tatsächlich ankommt.

Ein empfehlenswerter Onlinehändler bei dem du eine große Auswahl an Trekkingzelten findest:

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