Pirelli Scorpion XC R und XC M

Pirelli ist sicherlich jedem ein Begriff der sich mit rollenden Reifen auseinandergesetzt hat. So hat sich Pirelli nicht nur durch seine Kalender 😉 sondern vor allem im Motorsport sich seinen Namen gemacht als einer der Marktführer, wenn es darum geht Qualität und Fortschritt auf die Strecke zu bringen. Ich durfte nun mein erstes Set Pirelli Reifen für mein Mountainbike testen und hatte dankenswerter Weise sogar die Auswahl mir ein bestimmtes Set aussuchen zu dürfen.

Auswahl:

Da ich vor allem Dingen gerne schnell auf zu 90 Prozent auf Waldwegen und Schotterwegen unterwegs bin, habe ich mich für den Scorpion XC entschieden, da diese laut Pirelli für die beste Geschwindigkeitsleistung der angebotenen MTB Reifen sorgen soll.

Dazu sind sie im Vergleich leichter und bieten einen hervorragenden Grip für Cross-Country-Wettbewerbe. Ebenfalls fiel mir die Auswahl ein wenig leichter, da ich für mich selbst entschieden hatte, einen nicht breiteren Reifen als 2,25 mm zu fahren. Dies hängt aber sicherlich immer vom entsprechenden Einsatzbereich der Reifen ab.

Denn Pirelli bietet dem Biker bei der Auswahl seiner Reifen nun weitere Auswahlmöglichkeiten, je nachdem in welchem Terrain man sich aufhalten will. So wird unterschieden zwischen Hard Terrain/Mixed Terrain und Soft Terrain. Wie die Namen schon sagen, wird hier die gesamte Spannbreite von Asphalt bis hin zu sandigen Boden abgedeckt.

Da das Mixed Terrain am ehesten meinen Fahrgewohnheiten entspricht, habe ich mich beim Vorderreifen für die XC M Variante entschieden. Pirelli gibt nun selbst den Hinweis, dass es sinnvoll wäre, die spezielle Hinterrad Variante XC R zu nehmen, da dies ein hinterradspezifisches Modell mit speziellen Stollen, die für die Traktion und Bremsgrip entwickelt wurden, ist. Beide Reifen werden zudem praktischer Weise in der 29 X2,2 (2,4) Variante angeboten, so dass es ganz genau meinen o.g. Wünschen entsprach.

Daten:

• Einsatzbereich: Cross Country
• Typ: Faltreifen
• Tubeless ready: ✔
• Karkasse: 120 tpi
• Compound: SmartGRIP
• Felge: 25C

Mit der Karkasse wird übrigens das tragende Gerüst betitelt, tpi zeigt die Dichte des Gewebes an (Threads per Inch)

Eingesetzte Technologien:

LITE TechnologieSmartGRIP

Pirelli setzt die spezielle SmartGRIP Compound Mischung ein, welche ihre Grundlage in der Erfahrung Pirellis im Motorsport hat. Dabei wird nur eine einzige Mischung verwendet, welche hervorragend Grip konstant sowohl auf nasser als auch auf trockener Fahrbahn leistet, selbst wenn die Stollen schon größtenteils abgefahren sind. Ebenso zeichnet eine besondere Reißfestigkeit und Haltbarkeit gegen Stiche diese Technologie aus.

LITE Alle Modelle in der LITE-Version sind , wie der Name schon sagt, einerseits besonders leicht, andererseits aber dennoch auch auf maximale Abrolleffizienz und Geschmeidigkeit ausgelegt. Dies hat nicht nur positive Wirkung auf die Geschwindigkeit sondern auch in dem Handling und Fahrgefühl der Reifen.

PRO Wall Technologie:  Die Seitenwand wird noch einmal extra durch eine Schicht Nylon verstärkt, welche dadurch für einen zusätzlichen Schutz und eine stärkere Stabilität in der Kurve führt. Damit wird einer drohenden Panne weiter entgegengewirkt.

Weiterer Schutz: Die Gummimischung ist reißfest mit 120 tpi Seitenverstärkung und somit noch wirkungsvoller gegen Pannen.

Profil und Struktur der Reifen: Im Profil des Scorpion™ MTB Mixed Terrain sind Stollen verarbeitet, die zusätzlich mit speziellen Rippen dafür sorgen, dass das Profil nicht verformt wird und  überschüssigen Schlamm bei schlechtem Wetter direkt absondert, so dass der Grip weiterhin gesteigert wird.

Die Formgebung der Stollen beruht auf Erfahrung und auf den technologischen Merkmalen der Serie Scorpion™ MX, die auf allen Motocross- und Supercross-Strecken dieser Welt vertreten sind und bereits mehr als 65 Weltmeister ins Ziel gebracht haben. Sicherlich nicht die schlechteste Referenz.

In der Praxis:

Die Reifen waren schnell aufgezogen, auch wenn die Montage doch etwas länger dauerte als bei meinen alten MAXXIS Reifen und ich letztlich doch einen Reifenheber zur Unterstützung benötigte.

Der Scorpion machte direkt einen stabilen und sehr hochwertigen Eindruck.

Im Fahrtest überzeugten sie mich insbesondere durch ihren viel höheren Grip zu meinen – zugegeben -  schon etwas abgefahrenen älteren Reifen. Insbesondere im kurvigen Geläuf zeigten sich die größten Unterschiede, so dass ich das Gefühl hatte, auch bei den Kurven, bei denen ich vorher immer ein wenig ungutes bzw. unsicheres Gefühl hatte, zu wissen, was ich tue. Aber nicht nur der zusätzliche Grip war auffällig, sondern auch, dass ich auf den „normalen“ Waldautobahnen etwas schneller unterwegs sein konnte.

Bei Matsch zogen sich die Reifenzwischenräume zwar immer wieder etwas mit Dreck voll, aber es löste sich auch wieder recht schnell.

Beim Anradeln auf Asphalt machten die Reifen keine unangenehmen lauten Geräusche und auch das „Abfahren“ der Stollen hielt sich bislang in Grenzen.

Bei nun 6 Wochen intensivem Testen hatte ich bislang auch das Glück, von einer Panne verschont geblieben zu sein, was letztlich auch für den zusätzlichen Pannenschutz und die Wirkung der o.g. Technologien spricht. Selbst im nassen Geläuf machten der Scorpion eine gute Figur, auch wenn beim Grip hier im Gegensatz zu einem rein auf nasse Streckenverhältnisse ausgelegten Reifen Abstriche gemacht werden musste.

Fazit:

Der Scorpion XC ist für mich ein hervorragender Allrounder, der vor allem 3 Season und bei trockeneren Rennanlässen seine Stärken. Mich konnte er auf jeden Fall durch seinen sehr guten Pannenschutz und seiner Agilität voll überzeugen.