Im test

Test: DECATHLON ELOPS 920E Connect - E-City-Bike

DECATHLON ELOPS 920E Connect - E-City-Bike
Mit Rückenwind am Stau vorbei
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • entspannte, komfortable Sitzposition
  • Licht in den Rahmen integriert
  • stabiler Rahmen / Gepäckträger
  • komplett umlaufender Kettenschutz
  • Vernetzung und Diebstahlschutz
  • gute Komponenten verbaut

Nachteile

  • sehr, sehr schwer (26 kg)
  • Akkureichweite sehr volatil
  • App teilweise hakelig
  • keine Schnellspanner an den Rädern / Sattel

Bewertung

Es ist so weit, ich fahre nun E-Bike. Zumindest für den Test des City-E-Bike von Decathlon mit der Bezeichnung "ELOPS 920E Connect". Gleich mal vorweg: Vor dem Test-Zeitraum waren meine bisherigen E-Bike-Erfahrungen im unteren einstelligen Kilometer-Bereich (nur mal ganz kurze Fahrten zum Ausprobieren). Von daher war ich gespannt und vielleicht auch ein wenig voreingenommen, was E-Bikes betrifft.

Also, was habe ich mit dem E-Bike vor? Ich fahre ca. 3-4 mal pro Woche mit dem Rad zur Arbeit. Das sind ca. 14 Kilometer auf dem Hinweg, und dieselbe Distanz auf dem Rückweg. Die zu überwindenden Höhenmeter sind am Morgen ca. 115 Höhenmeter bergauf und 50 Höhenmeter bergab. Auch hier wieder: Auf dem Heimweg genau umgekehrt. Also nicht wirklich bergig, eher eine hügelige Strecke. Die Bodenbeschaffenheit auf dieser Strecke ist zu 95 % asphaltiert, die restlichen 5 % sind feste Schotterwege. Also eigentlich genau das, wofür ein City-Bike gemacht sein sollte.

Vorbereitungen vor der ersten Fahrt: Ich habe das Rad in einer Decathlon-Filiale abgeholt, daher kann ich nicht ganz sicher sagen, ob die im folgenden beschriebenen Schritte auch für ein per Spedition geliefertes Rad gelten. Vor der ersten Fahrt musste ich:

  • den Lenker geradestellen
  • den Sattel einstellen
  • vorsichtshalber nochmal alle Schrauben nachziehen
  • den Luftdruck der Reifen prüfen
  • den Akku komplett aufladen und einsetzen
  • das Rad in der App registrieren, sofern man die App verwenden möchte (was ich allerdings sehr empfehle)

Hier noch ein paar Eindrücke, die ich während der Ersteinstellung des Rads gesammelt habe: Das Geradestellen des Lenkers ist kinderleicht. Eine Inbus-Schraube öffnen, Lenker ausrichten, Inbus-Schraube wieder anziehen. Das sollte man also jedem Radfahrer zutrauen können. Lediglich bei der Klemmung des Lenkers hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, die Schraube fest genug anzuziehen. Mit dem kleinen Werkzeug-Tool konnte ich nicht die notwendige Kraft aufbringen, um die Klemmung fest genug anzuziehen. Mit einem "normalen" Inbus-Schlüssel war es allerdings kein Problem. Das sollte auf jeden Fall vor der ersten Fahrt geprüft werden.

Bei fast allen weiteren Schrauben, die ich geprüft habe, konnte ich jeweils denselben Inbus-Schlüssel verwenden. Das ist sehr angenehm, wenn man nicht andauernd das Werkzeug wechseln muss. Auch für die Sattelklemmung benötigt man den Inbus-Schlüssel, hier ist kein Schnellspanner verbaut. Das wäre zwar mit einem Schnellspanner komfortabler, allerdings lädt so ein Schnellspanner ja auch immer dazu ein, dass der Sattel geklaut wird. Von daher möchte ich mal darüber hinwegsehen.

Auch an der Vorder- und Hinterachse ist kein Schnellspanner verbaut. Hier hilft auch der Inbus-Schlüssel nicht weiter, da wird ein Gabelschlüssel benötigt. Aber im Prinzip sollte man bei einem City-Rad nicht besonders oft die Notwendigkeit haben, Vorder- oder Hinterrad auszubauen. Ein Schnellspanner wäre zwar schön, ist aber kein muss.

Ebenfalls für mich ungewohnt, da bei allen meinen Rädern anders: Am Elops 920E sind Autoventile verbaut. Zwar kommen die meisten angebotenen Pumpen damit klar, meine Standpumpe von SKS ist allerdings  sehr fürs Rennrad ausgelegt und somit kann ich damit das Autoventil nur mit Adapter befüllen. Der Vorteil des Autoventils ist allerdings, dass man damit einfach an die Tankstelle fahren kann, um den Luftdruck zu prüfen / anzupassen. Also auch das eher aus der Kategorie "ungewohnt" als aus der Kategorie "ungeschickt".

Der Akku muss vor der ersten Fahrt komplett aufgeladen werden, nicht nur, weil dieser nicht komplett aufgeladen geliefert wird, sondern auch weil sich dieser in einem "Sleep-Modus" befindet, welcher durch das anschließen des Ladegeräts deaktiviert wird. Für den Ladevorgang kann der Akku entnommen werden und muss nicht zwingend am Fahrrad verbleiben, was allerdings auch möglich wäre. Zum Entnehmen des Akkus aus der Halterung muss dieser mit einem speziellen Schlüssel entriegelt werden und kann dann aus seiner Schubladen-Ähnlichen Halterung unter dem Gepäckträger nach hinten rausgezogen werden.

Der letzte Schritt der Vorbereitung betrifft die Registrierung in der Decathlon Mobility App. Ich habe die Decathlon Mobility App auf einem Mobiltelefon mit Android 10 verwendet, sowohl Installation und Anmeldung, als auch die Registrierung ging problemlos, man muss allerdings für mehrere Registrierungsschritte am Fahrrad sein, um irgendwelche Nummern abzulesen (oder per QR-Code zu scannen). Alles in Allem war das Rad nach ca. 45 Minuten fahrbereit, der Akku benötigt für die vollständige Ladung allerdings bis zu 6 Stunden.

Während der Fahrt
Nach den ersten Einstellungen rollt es dahin.

Die ersten Fahrten: Für meine erste Fahrt wollte ich gleich mal ein Erfolgserlebnis haben. Ich habe mir eine Strecke im Berufsverkehr durch Stuttgart-Zuffenhausen, über den Pragsattel nach Stuttgart und über den hügeligen Stuttgarter Westen zurück nach Hause ausgesucht. Auf den ersten Kilometern in flachem Gelände habe ich noch gedacht, dass das Rad ja auch ohne Motor-Unterstützung ganz gut rollt.

Das stimmt allerdings nur, solange nicht die geringste Steigung ansteht. Bei der geringsten Steigung ist man schon sehr auf die Motorunterstützung angewiesen. Außerdem ist mir die entspannte Sitzposition positiv aufgefallen. Typisch City-Bike eben. Breiter Sattel, Griffe mit viel Auflage-Fläche und eine aufrechte Sitzposition. So kann man entspannt dahinrollen.

Das zweite positive Erlebnis war es, in Zuffenhausen am üblichen Porsche-911-Stau vorbeizuradeln. Ich würde behaupten, mit dem E-Bike besser durchgekommen zu sein als die Autofahrer. Vielleicht mal als Vergleich: Von meinem Wohnort benötige ich von der Haustüre bis in die Stuttgarter Innenstadt:

  • ca. 30 Minuten mit dem Auto (+ Parkplatzsuche +Fußweg zum Ziel)
  • 15 Minuten mit der S-Bahn (+10 Minuten Fußweg zur S-Bahn-Haltestelle)
  • ca. 35 Minuten mit dem "normalen" Fahrrad
  • ca. 30 Minuten mit dem E-Bike (keine Parkplatzsuche, direkt vor den Zielpunkt)

In diesem Fall ist das E-Bike also komplett konkurrenzfähig zu den anderen Verkehrsmitteln. Nun soll dieser Test allerdings nicht die Vor- und Nachteile eines E-Bikes hervorheben, sondern auf das bestimmte Produkt eingehen.

Rad vor Wiese
Klassisches Design, zukunftsfähige innere Werte.

Verbaute Komponenten: An dem City-E-Bike ELOPS 920E Connect sind ganz brauchbare Komponenten verbaut. Bei den Bremsen handelt es sich um hydraulische Scheibenbremsen der Firma Tektro. Wie üblich für Scheibenbremsen, verzögern diese auch bei Nässe sehr gut. Die Bremshebel sind ausreichend lang und können gut dosiert werden.

Die Schaltung ist eine Shimano Nexus 7-Gang Nabenschaltung. Diese ist ein wenig hakelig und gewöhnungsbedürftig. In meinem Test war die Schaltung eigentlich die einzige Komponente, bei der ich mir eine bessere Auswahl gewünscht hätte. In vielen Fällen hat die Schaltung erst durch "nachdrücken" den richtigen Gang geschaltet, beim Schalten im Anstieg war die Abstimmung mit dem Motor oft nicht gegeben. Das Prinzip der Nabenschaltung hat allerdings den Vorteil, dass man auch im Stand schalten kann und die Kette läuft in jedem Gang in derselben Linie, weshalb der Kettenschutz die komplette Kette umfasst. Verschmutzte Hosenbeine sind also nicht möglich. Die 7 Gänge sind für die Anwendung im City-Bike völlig ok.

Eine Federgabel ist ebenfalls verbaut, wobei ich diese gar nicht so sehr benötigen würde. Die relativ breiten Reifen sorgen von Haus aus bereits für eine recht gute Dämpfung, im Stadtbereich sind ja üblicherweise die größten Hindernisse die Bordsteinkanten. Aus meiner Sicht könnte man also auf die Federgabel auch verzichten. Der Lenker ist im Stil eines Holland-Rades gehalten also auch eher komfortabel. Die Kabel rund um den Lenker sind sauber verlegt und verschwinden hinter dem Steuersatz im Unterrohr. Der Sattel ist eher breit, dadurch auch äußerst bequem. Wie es sich für ein City-Bike gehört, sind natürlich auch alle Komponenten verbaut um die Straßenverkehrsordnung zu erfüllen:

  • LED-Frontlampe (in den Rahmen verbaut)
  • LED-Rücklicht (im Schutzblech verbaut
  • Klingel mit klassischem "RingRing"-Geräusch
  • Speichen- und Pedal-Reflektoren

Man kann also jeder Polizeikontrolle entspannt entgegenschauen.

Wichtig: Wie erwähnt, es handelt sich um ein City-Bike, nicht um ein hochgezüchtetes Downhill-Bike oder ähnliches. Und für die Anwendung als Stadt-Radl sind alle diese Komponenten gut geeignet.

Blick auf den Lenker
Aufgeräumter Lenker, das Display seitlich.
Scheibenbremsen
Hydraulische Scheibenbremsen von Tektro, kein Schnellspanner an den Achsen.
Kettenschutz
In den Rahmen integriertes Frontlicht und ein Kettenschutz, der den Namen auch verdient.

Design: Das Design des ELOPS 920E Connect ist eher unscheinbar, hat sogar einen leichten Touch von "Oldschool". Der dezent in Dunkelpetrol gehaltene Alurahmen inkl. Gepäckträger in Kombination mit dem chrom-/alufarbenen Lenker, Sattelstütze und Pedalen sowie den braunen "Farbkleksen" des Sattels und der Lenkergriffe runden das Design stimmig ab. Ich habe zwar auch mal die Betitelung als "Opa-Fahrrad" zu hören bekommen, ich finde das Design für ein Stadtrad sehr gelungen.   

Klassisches Design
Klassisches Design, stabile Konstruktion.

 

Akku: Wer den Antrieb möchte, braucht auch irgendwoher die Energie. Im Falle des ELOPS 920E kommt diese Energie aus einem 36 V Lithium-Ionen-Akku mit 11,6 Ah (Kapazität 41 Wh). Die Akku-Reichweite wird mit 50-90 Kilometer angegeben, in sämtlichen Datenblättern und Anleitungen steht aber ganz klar der Hinweis, dass die Reichweite von verschiedenen Faktoren wie Gewicht des Fahrers / Beladung, Streckenbeschaffenheit, Temperatur und Unterstützungsmodus abhängt.

Mir ging es bereits am dritten Tag so, dass ich den Akku (ungewollt) komplett leergefahren habe. Morgens noch einen Blick auf die Restreichweite geworfen, da wurden mir noch 35 Kilometer angezeigt. In meiner Vorstellung habe ich dann angenommen, dass es für die Fahrt zur Arbeit und wieder zurück (28 Kilometer) demnach reichen müsste. Spoiler-Alarm: Ich habe es lediglich noch 10 Kilometer geschafft, die Restreichweite hat sich schneller reduziert als der Inhalt eines Bierglases, wenn man so richtig Durst hat. Ich weiß bis heute nicht, was zu diesem überdurchschnittlichen Verbrauch geführt hat. Es könnte unter anderem an der Umgebungstemperatur gelegen haben, da es an diesem Morgen mit ca. 3°C noch recht frisch war.

Der Akku war in diesem Fall dann auch so leer, dass dieser dann in einen Error-Modus (Error 12) geschalten hat, Unterstützung gab es dann keine mehr. Und ohne Unterstützung entfalten die 26 Kilo Fahrradgewicht ihre volle Wirkung: Man fährt wie bei massivem Gegenwind. So musste ich also an diesem Tag noch ca. 18 Kilometer ohne Akku zurücklegen, das war keine angenehme Erfahrung.

Die Folge davon war: Ich wurde zukünftig so langsam nervös, wenn die Restkapazität unter 40% gefallen ist und habe den Akku dementsprechend dann alle 2 Tage aufgeladen, um sicher die nächste Fahrt zur Arbeit und wieder zurück mit Motorunterstützung bewältigen zu können. Das Laden des Akkus ist ebenfalls eine sehr zähe Angelegenheit: Satte 6 Stunden Ladezeit gönnt sich der Akku. Und damit kann man umgerechnet gerade mal 3 Stunden fahren.

Der Ladestand wird am Rad natürlich im Bedienelement am Lenker angezeigt, in der App steht diese Info ebenfalls bereit und am Akku selbst sind 5 LEDs die während des Ladevorgangs den aktuellen Stand anzeigen. Die Halterung des Akkus ist unterhalb des Gepäckträgers angebracht und der Akku wird darin wie eine Schublade (horizontal) eingeschoben.

Zur Diebstahl-Sicherung wird der Akku mittels eines seitlich angebrachten Schlosses gesichert. Obwohl ich zu 70% meiner Fahrten mit der niedrigsten Unterstützungsstufe gefahren bin, hatte ich eine maximale Reichweite von ca. 75 Kilometer. Mehr war einfach nicht drin...und ich wollte es einfach auch nicht riskieren, die 26 Kilo ohne Motorunterstützung nach Hause wuchten zu müssen.    Beim Thema Akku und Reichweite hätte ich mir ein wenig mehr gewünscht, allerdings muss man ja auch wieder den Anwendungsbereich eines City-Rades mitberücksichtigen, da legt man ja üblicherweise eher kürzere Strecken zurück.

Akku Ladegerät
Die Ladebuchse des Akkus ist unter einer Gummi-Abdeckung geschützt.
Akkufach
Das Akkufach nach dem Prinzip "Schublade" unter dem Gepäckträger.
Akku Verriegelung
Der Akku wird gegen Diebstahl oder Verlust mit einem Schloss gesichert.

Antrieb / Bedieneinheit: Für den dauerhaften Rückenwind ist laut Datenblatt ein 50 Nm Mittelmotor von Brose verbaut. Allerdings sind auf dem Motor keine Markenbezeichnungen aufgebracht, vermutlich ist es in diesem Fall eine Auftragsfertigung für Decathlon. Der Antrieb läuft flüssig und für mein Empfinden auch recht leise. Wie gesetzlich vorgeschrieben ist natürlich bei 25 km/h Schluss mit Unterstützung, alles was darüber hinausgeht muss selbst erarbeitet werden.

Soweit ich das beobachten konnte gibt es auch keinerlei Rekuperation, man kann also durch Bergabfahrten den Akku nicht wieder aufladen. Das Zusammenspiel des Antriebs mit der Schaltung verläuft nicht ganz optimal, mir ist es mehrfach passiert, dass ich mit dem falschen Gang in einen kurzen steilen Berg eingefahren bin (meist die Tiefgaragenausfahrt) und erst im Berg die Gangschaltung leichter gestellt habe. Meist war der Antrieb dann mit dieser Kombination überfordert. Man muss also sehr vorausschauend fahren bzw. schalten, um die Berge flüssig fahren zu können.

Bei anderen E-Bikes mit Kettenschaltung hört man beim Gangwechsel oft ein deutlich hörbares Krachen, da der Gangwechsel unter voller Last (inkl. der Wucht des Motors) durchgeführt wird. Dies ist bei der Nabenschaltung besser gelöst, der Gangwechsel unter Last scheint deutlich geschmeidiger vonstatten zu gehen.

Das Bedienelement am Lenker ist sehr einfach gehalten. Vier Anzeigeelemente (Momentangeschwindigkeit, Restkapazität des Akkus in %, Unterstützungsstufe, Distanz bzw. Restreichweite), vier gummierte Knöpfe (Licht, Ein/Aus-Schalter, Unterstützung plus und Unterstützung minus). Die Knöpfe sind mit den dicken Handschuhen, die ich im Bereich von 0°C getragen habe, nur mit etwas Glück präzise zu treffen, wobei die beiden häufig genutzten Buttons für die Unterstützungsstufen etwas größer ausgelegt sind als Licht- und Ein-/Aus-Schalter.

Die Knöpfe sind nahe am Griff angebracht sodass man die Hände nicht vom Lenker nehmen muss, um die Knöpfe zu erreichen. Durch diese Anordnung blickt man aber immer schräg aufs Display. Man könnte sich das Display auch an anderer Stelle am Lenker befestigen, dann sind allerdings die Knöpfe nicht mehr so gut erreichbar. Hier sieht man den Unterschied zu anderen Herstellern, da ist das Display und das Bedienelement oftmals zweiteilig, sodass die Bedienelemente nah am Griff platziert werden können, das Display aber mittig auf dem Lenker sitzt. Hier wird vermutlich der günstigere Preis des ELOPS 920E den Ausschlag geben. Auch im Display-Element hätte ich mir etwas mehr Information gewünscht. Gerade auf dem Weg zur Arbeit ist man ja doch oft zeitgetrieben.

Weniger die Fahrzeit, viel mehr die aktuelle Uhrzeit habe ich auf dem Display vermisst. Wenn ich weiß, dass ich um 8 Uhr einen Termin habe, möchte ich während der Fahrt schon gerne wissen, ob ich noch im Plan liege oder nicht. Ein im wahrsten Sinne verstecktes Feature des Bedienelements ist ein USB-Port auf der Unterseite, an dem man z.B. sein Mobiltelefon aufladen könnte. Dieser USB-Port ist mit einer Gummi-Abdeckung geschützt, sodass Spritzwasser nicht für einen Kurzschluss sorgen sollte.

Ach ja, die unterschiedlichen Unterstützungsstufen habe ich ja noch gar nicht erwähnt: Es stehen neben Unterstützung "0" drei weitere Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung: ECO (Stufe 1), Normal (Stufe 2) und Power (Stufe 3). Ich bin den Großteil in der Eco-Stufe unterwegs gewesen, da muss man allerdings schon gut mitarbeiten, um an die 25km/h-Grenze zu kommen. In Stufe 3 muss man eigentlich nur noch die Tret-Bewegung mit den Beinen nachahmen um mit 25 km/h dahinzugleiten.  

Kabelführung
Nicht ganz so gelungen: Ein bunter Strauß an Kabeln etwas unsauber in den Motor geführt.
USB-Ladebuchse
Denkt auch an das Smartphone: USB-Buchse auf der Unterseite der Bedieneinheit.
Bedieneinheit
Schlichte Bedieneinheit mit wenig Anzeigeelementen. Der aktuell angezeigte "Error 12" resultiert übrigens von einem komplett leergefahrenen Akku.

App / Konnektivität: Bei der App bzw. der Konnektivität betritt das ELOPS 920E Connect wahrlich Neuland: Bluetooth, 2G, WLAN, alles dabei. Über die App kann man sich dann verschiedenste Benachrichtigungen einstellen (z.B., wenn das Fahrrad bewegt wird) sowie die gefahrenen Strecken Nachvollziehen. Man kann auch schauen, an welchem Ort man das Rad geparkt hat und ob es dort auch noch steht.

Der absolute Knaller, und da bin ich der Meinung, dass dies auch die Zukunft ist, ist der digitale Diebstahl-Schutz. Wenn man eh schon alle Möglichkeiten der Vernetzung hat, warum dies dann nicht auch mit einem Diebstahlschutz kombinieren. In Zusammenarbeit mit einer optionalen Diebstahlversicherung mit Bike Recovery Service kann man das Rad in der App als gestohlen melden. Daraufhin macht sich ein privater Sicherheitsdienst auf die Suche nach dem guten Stück...so eine Art Geochaching mit dem geklauten Fahrrad. Das ist genial und wird in Zukunft hoffentlich Standard, werden doch in den letzten Jahren immer mehr hochpreisige Fahrräder entwendet.

In der App kann man sich neben den gefahrenen Strecken auch ein paar Spielereien anschauen, wie z.B. verbrauchte Kalorien oder eingespartes CO2. An manchen Stellen, insbesondere bei der Kartendarstellung, ist die App allerdings etwas hakelig. Da es sich hierbei allerdings um Software handelt, wird es in Zukunft sicherlich noch Updates geben.

App-Oberflächen 1
Akku-Status, Allgemeines Menü und Fahrtenbuch in der App
App-Oberflächen 2
Fahrradinformationen, Benachrichtigungen über Bewegungen sowie Einstellungen zur Unfallerkennung kann man Stand heute (05/2022) in der App abfragen / einstellen

Fazit: Als völlig unerfahrener E-Bike-Fahrer stand ich dem Test schon etwas skeptisch gegenüber. Ich war der Meinung, dass ich kein E-bike benötige, kann ich die ganzen Strecken doch auch mit dem normalen Fahrrad fahren. Spätestens nach einer Woche war ich allerdings angefixt und ich habe auf immer mehr Strecken das Auto durch das E-Bike ersetzt.

Für befestigte Wege, mal in den Nachbarort, mal zum Einkaufen, ist das ELOPS 920E Connect sehr gut geeignet. Sicherlich gibt es an der ein oder anderen Stelle noch Optimierungsmöglichkeiten, das Gesamtpaket ist allerdings schon beachtlich. Abschreckend ist das wirklich sehr hohe Gewicht des Fahrrads mit 26 Kilo ... ist der Akku einmal leer, wird es eine zähe Nummer.

Wie aber schon so oft in diesem Testbericht geschrieben: Da es sich um ein City-Bike handelt, sollte die Entfernung von der heimatlichen Steckdose ja im überschaubaren Rahmen sein. Das Rad hat mir während des Testzeitraums von Woche zu Woche mehr Spaß bereitet und ich fürchte bereits den Tag, an dem ich auf dem Weg zur Arbeit wieder auf das normale Rad zurück wechseln muss und der "Rückenwind" nicht mehr dauerhaft anschiebt.    

Fahrt
Werde es vermissen: Die entspannte Fahrt zur Arbeit.

       

 

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