Im test

Test: EDELRID Attila Tec - Eispickel

EDELRID Attila Tec - Eispickel
Vielseitig einsetzbarer Eispickel mit starken Features
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Vielseitigkeit dank leichter Krümmung
  • Kunststoffkopf zur Isolierung
  • Als T-Anker geeignet
  • Spike mit Öse für Karabiner
  • Ausklappbare Handauflage

Nachteile

  • Mitgeliefertes Griffband nutzlos
  • Handauflage vereist leicht

Bewertung

1. Produktbeschreibung

Der Attila Tec Eispickel aus dem Hause Edelrid stellt eine Mischung aus einem klassischen Bergführerpickel und einem Eisgerät dar. Durch die leichte Krümmung ist der Pickel vielseitig einsetzbar. Ich hatte den Pickel u.a. bei einigen 5.000er und 6.000er in Südamerika in Verwendung und bin nach wie vor überzeugt von ihm. Nachdem uns die Ausrüstung in Peru gestohlen wurde, habe ich mir den Pickel dann ein zweites Mal gekauft.

ProduktbildAuf dem Gipfel des Coropuna (6.425m) in Peru    Produktbild                                                    Auf dem Gipfel des Coropuna (6.425m) in Peru

2. Vorteile

  • Die leichte Krümmung des Pickels im oberen Teil macht den Pickel vielseitig einsetzbar. Er ist lang genug, damit er in der klassischen Kopfstütztechnik einsetzbar bleibt, ist aber auch stark genug gekrümmt um ihn auch in schwierigen Passagen sinnvoll einsetzen zu können. Auch kurze steile Eispassagen lassen sich mit ihm problemlos bewältigen. Für längere Eis- oder Mixedrouten würde ich dann aber doch auf ein dediziertes Eisgerät umsteigen.  
  • Isolierung am Kopf: Der am Kopf verwendete Kunststoffaufsatz unterscheidet den Pickel von den meisten anderen, die auf dem Markt erhältlich sind. Die Kunststoffauflage isoliert die Hand hervorragend von dem kalten Aluminiumschaft bzw. Stahlkopf und schützt so die Hand vor unnötiger Auskühlung. Viele wickeln hier behelfsmäßig Panzertape oder sonstiges Gewebe um ihren Pickel um die gleiche Wirkung zu erzielen, mit dem Nachteil, dass der Pickel unnötig schwer und unhandlich wird. Die Verwendung des Kunststoffes ist hier meines Erachtens und meiner Erfahrung nach eine weitaus bessere Alternative.
    Isolierung am Kopf
    Isolierung (gelb) umfasst die Haue aus Stahl
  • T-Anker: Der Pickel ist als T-Anker geeignet und verfügt auch über eine dementsprechende Markierung am Schaft, die den Mittelpunkt anzeigt. Definitiv nice-to-have, sollte man mal in die Situation kommen und einen T-Anker brauchen. Mit der großen Haue lässt sich ein T-Anker auch ohne große Mühe schaufeln, ohne dass die Haue zu groß bzw. schwer wäre.
    T-Anker Markierung
    Markierung für den Bau eines T-Ankers
     
  • Spike für Karabiner: Der Spike am unteren Ende des Pickels sorgt gerade bei der Kopfstütztechnik dafür, dass man immer genügend Grip in Eis und Schnee hat und der Pickel gerade auf vereisten Flächen nicht wegrutscht. Für steilere Passagen kann hier eine Lane-Yard/Fangleine eingehängt werden um einen Verlust des Pickels zu verhindern bzw. um einen zusätzlichen Sicherungspunkt zu schaffen. Die Öse ist groß genug, um auch große Karabiner (Petzl William o.ä.) einhängen zu können. Bild siehe nächster Punkt.  
  • Ausklappbare Handauflage: Die ausklappbare Handauflage am unteren Ende des Pickels ist gerade in steilen Passagen enorm nützlich und ermöglicht es, sich wirklich an dem Pickel nach oben zu ziehen. Abgesehen davon, ermöglicht es eine deutlich bessere Kontrolle des Pickels.
    Handauflage und Spike
    Ausklappbare Handauflage (gelb) und Spike für Karabiner.

     

3. Nachteile

  • Das mitgelieferte Grip Tape ist nahezu nutzlos. Allein es anzubringen ist eine Wissenschaft für sich, weil das Band so dünn und empfindlich ist, dass es viel zu leicht reist. Wenn man es dann doch mal angebracht hat, so hält es maximal ein oder zwei Touren bis es reist und wieder abgeht. Gerade bei der Verwendung in der Kopfstütztechnik ist es einfach viel zu dünn um dem dauerhaften Kontakt mit Eis und Schnee standzuhalten.

    Ich habe statt dem Grip Tape einfach ein Griffband für Tennisschläger genommen und dieses am oberen und unteren Ende noch mit etwas Panzertape fixiert. Das Tennistape klebt auch selbst und zeigte sich deutlich beständiger. Zudem hat das Tennisband den Vorteil, dass es noch etwas Isolation vom kalten Aluminiumschaft bietet und deutlich länger ist als das mitgelieferte Tape. Mit 5-10€ pro Griffband ist das eine Alternative, die ich auch so in Zukunft verwenden werde.

    Pickel mit Tennisgriffband
    Pickel mit Tennisgriffband (5-10€)
     

  • Vereisung der Handauflage: Mein einziger Kritikpunkt der Handauflage ist, dass diese mir schon mehrfach vereist ist. Das Problem tritt allerdings nur auf, wenn man die Handauflage ausgeklappt hat und dann den Pickel z.B. für ein kurzes Stück in der Kopfstütztechnik verwendet oder es heftig schneit und der Teil unterhalb der Handauflage dann zufriert. Insgesamt kein großes Problem, aber eben ein kleiner Nachteil.

 

4. Fazit

Ich bin nach wie vor zu 100% von dem Pickel überzeugt und habe mir diesen deshalb auch erneut gekauft, nachdem er mir abhanden gekommen ist. Die Kunststoffauflage am Kopf ist genial und verhindert effektiv, dass man kalte Hände bekommt. Die Spitze und Haue sind vielseitig einsetzbar und gerade die Spitze, wenn sie gut gepflegt wird, auch für kurze Passagen im Eis geeignet. Mit der Haue lässt sich recht mühelos ein T-Anker schaufeln oder ein kleiner Platz freischaufeln/schlagen.

 

 

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