Im test

Test: FREERIDE MAP Fieberbrunn - Karte

FREERIDE MAP Fieberbrunn - Karte
Leider falsche Informationen in der Karte laut örtlichen Guides
Bewertung Ø: 1.00 Sterne

Vorteile

  • robust
  • guter Maßstab
  • einfaches Farbsystem
  • Basiswissen auf der Rückseite

Nachteile

  • enthält nicht alle Schutzzonen
  • Hangneigung geht nicht zwingend in die Kategorisierung ein
  • Gefahrenstellen mangelhaft gekennzeichnet
  • fehlende Pisten erschweren Navigation
  • Preis
  • App kostet Extra

Bewertung

Ich durfte über die letzte Skisaison 16/17 die Freeride Map Fieberbrunn testen. Leider waren beide Male, als wir vor Ort waren, die Schneeverhältnisse eher mangelhaft für Spaß abseits der Piste. Da ich das Gelände aber schon relativ gut kenne, lässt sich zumindest annähernd eine Bewertung verfassen.

 

Kommen wir erstmal zum allgemeinen Konzept der Freeride Maps. Es handelt sich um Landkarten im Maßstab 1:25000. Das Gelände wird eingeteilt in verschiedene Farben:

Blau - fahrtechnisch einfaches Können

Gelb - fortgeschritten bis hoch

Rot – sehr schwierig bis extrem è nur Profis

Wildschutzgebiete

Gefahrenstellen werden mit Ausrufezeichen markiert.

Aufstiegsrouten zum Ausgangspunkt der Routen werden mit roten Pfeilen dargestellt.

 

Was mir gut gefällt:

Auf der Rückseite findet sich komprimiertes Basiswissen zu folgenden Themen:

  • Einschätzung der Lawinengefahr
  • Graphische Reduktionsmethode
  • 3x3 Filtermethode
  • Suchen mit LVS
  • Hangneigungsmessung
  • Notfallalarmierung
  • Erste Hilfe
  • Infos zum Tourismus- Verband bzw. Bergführern

Der Maßstab ist ausreichend groß gewählt, die farbliche Markierung ist einfach zu verstehen.

Es wird darauf hingewiesen, sich nicht allein an der Karte zu orientieren, sondern nur mit Guide/Bergführer abseits zu gehen.

Was mir nicht gefällt:

Ich fände es deutlich leichter, wenn als Orientierungshilfe noch die Pisten des Skigebiets eingezeichnet wären, nicht nur die Lifte.

Die Kategorisierung der Maps nach Schwierigkeit finde ich nur bedingt gelungen, Faktoren wie Hangneigung scheinen nur bedingt in die Farbgebung einzufließen. Auch sind die Bereiche meist recht groß gewählt, so dass man in einem Anfängerbereich sicherlich auch als fortgeschrittener gefordert werden kann. Ich denke, dass sich viele Leute diese Karte kaufen, quasi um einen Pistenplan zu erhalten für das Gelände abseits der Piste, hier denke ich, dass ein gewisses Risiko besteht, dass Leute, die nicht so geübt im Navigieren mit der Karte sind, Schwierigkeiten haben, sich dann abseits zu orientieren oder sich überschätzen, weil sie meinen, dass im blau markierten Gebiet alles Easy ist wie auf der blauen Piste. Es gibt eine App-Funktion, diese funktioniert aber nur mit der „Scout-App“ die für iPhone-Nutzer im App-Store kostenpflichtig ist, daher habe ich sie nicht getestet. Dies ist recht ärgerlich, da die Karte ja eh schon 19,50€ kostet und da es mittlerweile viele gute Tourenplaner umsonst gibt, wie z.B. https://www.alpenvereinaktiv.com/de/tourenplaner/ die mit Hangneigungsmessung und GPS Tracks von Freeride Abfahrten bis Skitouren alles bieten oder gratis Übersichten über Freeride Gebiete ähnlich wie die Freeride Maps http://wepowder.de/playgrounds/fieberbrunn.

Kommen wir zur speziellen Bewertung für Fieberbrunn. Viele der mir bekannten Freeride Hänge sind markiert, für mich als Skitourengeher und teilweilse Freerider finde ich aber viele als leicht markierte Abfahrten zu schwer und zu steil. Da bei unseren Aufenthalten die Schneelage beide Male nicht viel Abseitsfahren zuließ, habe ich an der Talstation nochmal bei einigen Guides nachgehakt, ob sie die Map kennen und was sie von ihr halten, bzw. ob sie die Gebiete gut nach Könnerstufen unterteilt finden. Das Feedback war, dass sie schon viele Probleme mit FreerideMap-Besitzern hatten, da in der Map einige Wildschutzgebiete überhaupt nicht eingezeichnet sind und die Karte somit falsche Angaben macht. Es muss mittlerweile wohl  der Verkauf der Karte eigentlich untersagt sein, bevor diese ein Update erlangt hat. Mein Exemplar jedoch war definitiv noch alter Stand und damit eigentlich unbrauchbar.

Damit ist die Freeride Map von Fieberbrunn (zumindest der Stand, den ich zum Testen bekommen habe (ISBN 978-3-905916-24-9) leider durchgefallen und erhält von mir nur ein Zelt. Leider ist diese Variante auch nach wie vor im Online Shop und auch bei Amazon so abgebildet. Wer nur etwas powdern will in Pistennähe, dem bietet Fieberbrunn mittlerweile markierte Freeride Routen an, was zumindest in Pistennähe Pulverspass mit leichter Orientierung ermöglicht und auch hier die Karte überflüssig macht.

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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