Wasserdicht und trotzdem leicht & luftig
Vorteile
- wasserdicht
- Schuh für jede Gelegenheit
- gutes Fußklima
- viele verschiedene Farben
- Gewicht
- Profil
Bewertung
WAS STECKT HINTER DER MARKE KEEN?
Keen wurde 2003 gegründet und ist vor allem für seine innovativen Sandalen mit Zehenschutz bekannt. Die privat geführte Outdoor-Schuhmarke hat ihren Hauptsitz und Portland, Oregon (USA). Die Trekkingsandale Newport war das erste Produkt der Marke. Das Konzept der Sandalen hat Keen schnell zu einer bekannten Marke im Outdoor-Bereich katapultiert. Dank der Zehenkappe aus Gummi war es von da an möglich auch bei Wanderungen und Trekking-Touren Sandalen zu tragen, ohne dass die Zehen bei Feindkontakt bzw. Felskontakt in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Dieses Designkonzept versucht Keen auch auf andere Schuhe zu übertragen. Dabei sollen die Eigenschaften, hohe Trittsicherheit, gute Ergonomie mit maximalem Komfort vereint werden. Einen Keen Schuh erkennt man recht schnell durch den verbreiterten Zehenbereich.
Ein fester Bestandteil der Firmenpolitik ist laut Keen das Thema Nachhaltigkeit. So wirbt man unter anderem mit dem Label „European Made“. Das heißt im Klartext, dass alle Produkte in Europa gefertigt werden. Damit ist auch gewährleistet, dass die Qualität der Verarbeitung und des Materials europäischen Richtlinien entspricht und die Mitarbeiter unter adäquaten Arbeitsbedingungen ihr Werk verrichten können. Keen engagiert sich auch stark im Bereich Naturschutz. Es werdenden zahlreiche gemeinnützige Organisationen unterstützt. Gemeinsam mit der UIAA (Internationale Union der Alpinismus-Vereinigungen) wurde das Projekt „Respect the Mountains“ ins Leben gerufen. Dieses Projekt soll einen nachhaltigen und umweltverträglichen Tourismus fördern. KEEN äußert sich dazu wie folgt: „KEEN möchte mit seinen Produkten und Aktivitäten zeigen, dass ein nachhaltiges unternehmerisches Handeln gleichzeitig zu geschäftlichem Erfolg führt.“
WARUM DIE VENTURE WP?
Bekommen habe ich den Schuh von OUTSIDEstories im Zuge meiner Vorbereitung auf den Megamarsch München im Mai 2019. Es sollte ein leichter Wanderschuh her, der sowohl auf Teer, Feldweg, als auch in den Bergen, eine gute Performance bietet und im schlimmsten Fall auch gut mit Regen klar kommt, ohne dass die Füße auf Grund der wasserdichten Beschichtung darin heiß laufen. Die meisten Trailrunning-Schuhe habe leider das Problem, dass sie meist zwar sehr angenehm luftig sind, aber halt Regen eher weniger ab können. Der Hersteller wirb für die Schuhe damit, dass die Venture WP genau das Richtige für schmuddeliges Wetter, in flachem Gelände sind.
WAS BIETET DER SCHUH?
Der Venture WP ist Teil der KEEN Trailhead-Kollektion und ein sogenannter Multisportschuh. Das heißt, egal ob mehrtägige Wanderungen, die Bezwingung rasanter Trails oder Großstadtdschungel der Venture ist laut Keen für alle Einsatzbereiche gedacht. Den wasserdichten Schuh gibt es in einer etwas höheren „Mid“-Variante und in der flachen Variante, welche ich getestet habe. Er wurde mit der KEEN.DRY Membran versehen. Diese Membran sorgt für ein angenehmes Fußklima und transportiert Schweiß vom Schuhinneren auf die Außenseite. Als Innenmaterial wird Synthetikfutter verwendet. CleansportNXT wird für eine natürliche Geruchskontrolle verwendet. Das Fußbett kann zum Lüften entnommen werden. Im Vorderfuß kommt eine Schutzkappe aus Gummi zum Einsatz, die sowohl Fuß, als auch das darunterliegende Material vor Beschädigungen schützen sollen. Das Mesh-Obermaterial mit TPU-Verstärkungen ist leicht und abriebfest, damit man optimal vor Steinen und Matsch geschützt ist. Die KEEN.ALL-TERRAIN-Gummilaufsohle mit 4 mm starken Multifunktionsstollen soll für Griffigkeit und Halt sorgen. Für ein komfortables Tragegefühl setzt Keen auf ein anatomisches Dual-Density-EVA-Fußbett und eine dämpfende Zwischensohle, ebenfalls aus EVA mit integrierter Stabilisierungsplatte. Diese soll den Gang abfedern und dafür sorgen, dass auch nach langen Touren die Füße nicht schmerzen. Das KEEN.KONNECTFIT-System trägt zur Fersenstabilisierung bei. Zum leichteren An- und Ausziehen ist eine Anziehschlaufe an der Ferse angebracht.
Erhältlich ist der Schuh in den Farben DARK OLIVE/RAVEN, BLACK/KEEN YELLOW, DARK CHEDDAR/RAVEN und GALAXY BLUE/VIBRANT BLUE.
Verwendete Technologien kurz und knapp zusammengefasst:
KEEN.DRY
Wasserdichte, atmungsaktive Membran, speziell entwickelt für die Verwendung in Schuhen
KEEN.ALL-TERRAIN
Gummilaufsohle mit 4 mm starken Multifunktionsstollen
KEEN.KONNECTFIT
System zur Fersenstabilisierung
Dual-Density-EVA
Das EVA-Material wird in zwei unterschiedlichen Härtegraden geschäumt und so platziert, dass ein ungehindertes Abrollverhalten ermöglicht wird
CleansportNXT
100% biologische, geruchshemmende Fußbettbehandlung
TPU
Thermoplastisches Polyurethan ist ein Kunststoff der sich bei Raumtemperatur wie klassische Elastomeren verhalten, sich jedoch unter Wärmezufuhr plastisch verformen lassen und somit ein thermoplastisches Verhalten zeigen (wikipedia)
WIE MACHT SICH DIE VENTURE IM EINSATZ?
Während meiner Trainings-Einheiten für den Megamarsch (im Schnitt zwischen 15 – 30 km) habe ich mehrere Schuhe ausprobiert. Meine Wanderstiefel LOWA Catalan GTX und Dachstein Superleggera sind mir auf die Stecke gesehen einfach zu schwer. Also habe ich es mit leichteren Modellen versucht. Der La Sportiva Scratch (Bewertung hier) hat mir deutlich zu wenig Dämpfung. Meine Laufschuhe COLUMBIA Montrail Caldorado (Bewertung hier) oder ASCICS Gel Kayano wären zwar eine super Wahl für den Lauf. Aber sie sind leider beide extrem wasserdurchlässig. Das Wetter macht im Mai ja gerne mal was es will, deswegen ist mir der Punkt bezüglich „Wasserdicht“ schon sehr wichtig. Die Vorstellung die Strecke mit klitschnassen Füssen zu absolvieren finde ich nicht sonderlich erstrebenswert. Somit ist der Venture genau der Schuh, welcher auf dem Papier zunächst mal alle Eigenschaften bietet, die mir für den Marsch von einem Schuh erwarte.
Die erste Annäherung ans Material war durchweg positiv. Im Winter durfte ich den KEEN Targhee testen (Bewertung hier). Dieser war bei jeglicher Outdoor-Winteraktivität mein ständiger Begleiter. Selbst im Januar in der saukalten Nordpolar-Region Norwegens konnte ich sehr wenige negativen Erfahrungen mit ihm verzeichnen. Daher erwarte ich mir vom Venture eine ähnlich gute Mensch-Material-Beziehung. Die auffällige Farbe GALAXY BLUE/VIBRANT BLUE ist genau mein Ding. Danke nochmal an die liebe Britta von OUTSIDEstories, dass sie meinen Farbwusch wahr machen konnte :-). Der Venture fühlt sich beim ersten Tragen sehr weich und angenehm an am Fuß. Lediglich der Bereich um den äußeren Knöchel war auf den ersten paar Kilometern noch etwas starr.
Der Schuh ist gut biegsam und erstaunlich leicht 502g in Gr. 45. Im Vergleich dazu wiegen meine Catalan 835g und mein Sommerwanderschuh, der Dachstein Super Leggera DDS 561g.
Die Wasserdichtigkeit könnte ich bisher leider nur bei Niesel testen. Daher habe ich mal die Probe aufs Exempel gemacht und den Schuh im Waschbecken malträtiert. Solange der Wasserstand den inneren Abschluss der Zunge nicht übersteigt, bleib er innen komplett trocken. Insoweit hat er diesen Test mit Bravur gemeistert.
Die Schnürung ist gut handzuhaben und die Senkel gleiten geschmeidig durch die Ösen ohne nerviges verhaken. Dank der tollen Schnürung sitzt er satt am Fuß und man rutscht nicht im Schuh herum obwohl, die Zehen ungewohnt viel Freiraum besitzen. Das Material im Inneren des gesamten Schuhs fühl sich warm und angenehm weich an, ohne dass man unangenehm zu schwitzen beginnt, oder das Gefühl kochender Füße bekommt. Die Besohlung sorgt mit den tiefen Noppen und der Gummimischung für ordentlich Grip.
FAZIT?
Der Venture ist ein toller wasserdichter Trekkingschuh für Offroad-Runden im Wald, oder bei kleineren Wanderungen in den Bergen tragen. Der ist schön leicht und bietet eine ordentliche Bodenhaftung. Er ist einfach ein toller Begleiter, welcher trotz der Wasserdichtigkeit eine gute Wärme-Regulierung bietet und für ein angenehmes Laufgefühl sorgt. Ich mag ihn und finde einfach nichts was mir nicht an ihm gefällt. Aber überzeugt euch am besten selbst. Bis dahin #wirsehenunsdraussen…
Zwei Jahre später: Ich habe…
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