Im test

Test: MERRELL Agility Peak Flex - Laufschuhe/Trailrunning

MERRELL Agility Peak Flex - Laufschuhe/Trailrunning
Bequemer Trailschuh mit gutem Grip. Rollt etwas steif ab
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • gute Passform
  • gute Dämpfung
  • guter Grip besonders auf losen Belägen
  • sehr gutes Schnürsystem

Nachteile

  • etwas zu steif

Bewertung

Testfacts

Tester: Patrick Salm

Testzeitraum: ca. 4 Wochen

Modell: Agility Peak Flex

Kategorie: Trail, Dämpfung, LongRun

Technologien: FLEXConnect Dämpfung, Hyperlock TPU Fersenkappe,

M-Select Grip+ Außensohle, Omni-Fit Schnürsystem, M-Select Fresh

Farbe: Dark Olive

Sprengung: ca. 6 mm

Gewicht: 343gr. bei Größe 45

Preis: 140€

Optik/Haptik

Merrell bietet den Agility Peak Flex in insgesamt 5 Farbkombinationen an, 3 Versionen für Damen und 2 für Männer. Neben den farbigen gibt es auch jeweils eine Version fast ganz in neutralem Schwarz.

Mein Testschuh in der Farbe „dark-olive“ gefällt mir mit seinen gelben Akzenten sehr gut. Direkt ins Auge fällt die relativ wuchtige Sohlenkonstruktion und die „merkwürdige“ Schnürung auf die ich später noch genauer eingehen werde.

Bis auf die Optik der Außensohle, welche den Knochen eines Fußes ähnelt, sieht der Agility Peak Flex wie ein klassischer, stabiler Trailschuh aus.

An der Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen. Die Nähte und Klebestellen sind alle sehr gut ausgeführt und die Materialien wirken allesamt ordentlich und hochwertig.

Laufen mit dem Agility Peak Flex

Der Name Agility Peak Flex ist nicht so 100% passend für einen stabilen Trailschuh, wobei das „Flex“ vom Namen der Dämpfung „FlexConnect“ abgeleitet ist. Wirkliche „Agilität“ ist natürlich auch etwas anders. Der Schuh ist nicht mit agilen, leichten, flexiblen Schuhen vergleichbar, das muss er aber auch nicht. Für einen stabilen Trailschuh, läuft sich der Agility Peak Flex aber wirklich sehr geschmeidig, agil und ist ausreichend flexibel.

Der Schuh benötigt keine „Einlaufzeit“, man fühlt sich direkt wohl. Die Passform dürfte für meinen Geschmack und meine schmalen Füße ruhig noch etwas schmäler sein, dennoch sitzt der Schuh gut und lässt sich dank der guten Schnürung sehr gut an den Fuß anpassen. Auch Läufer mit breiteren Füßen dürften im Agility Peak Flex ausreichend Platz finden.

Auf dem Trail gibt es eigentlich gar nichts an diesem Schuh auszusetzen, ich kann keine wirkliche Schwäche oder ein Problem feststellen und doch finde ich den Schuh bzw. seinen Laufstil irgendwie etwas emotionslos.

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Dämpfung

Bei der Dämpfung setzt Merrell auf die neu entwickelte FlexConnect Dämpfung. Dabei handelt es sich um eine Zwischensohle aus einer modifizierten EVA Mischung.

Die Dämpfung des Agility Peak Flex hätte ich mir aufgrund der doch sehr dicken Mittelsohle eigentlich etwas softer vorgestellt. Zum Glück ist Sie aber doch eher straff abgestimmt. Man merkt das der Schuh für lange Läufe ausgelegt ist. Die Dämpfung dämpft Stöße und Schläge zuverlässig und stützt den Fuß optimal ohne dabei unnötig Energie durch zu weiche Sofa Atmosphäre, also ein Eindringen des Fußes in die Mittelsohle zu verschenken.

Auch nach mehreren Stunden bleibt der Schuh sehr bequem. Die Rückmeldung vom Untergrund wird natürlich schon etwas beeinträchtigt, ein paar Millimeter weniger Mittelsohle hätten wahrscheinlich auch gereicht. Dennoch bietet der Merrell auch in dieser Kategorie eine solide Leistung ohne wirkliche Probleme.

Grip

Merrell setzt beim Grip nicht wie viele andere Hersteller auf die Unterstützung von Vibram oder Michelin sondern entwickelt die Aussensohle komplett in Eigenregie. Die Erfahrungen mit herstellereigenen Sohlen sind meist sehr durchschnittlich. Die Aussensohle des Agility Peak Flex macht auf trockenen Strecken einen super Job. Der Grip auf dem Trail, Wurzeln, Sand, Schotter oder Wiesen ist einwandfrei.

Bei Nässe kann der Grip auf glatten Belägen nicht mit den Besten Sohlen von Vibram, Michelin oder Continental mithalten, dennoch ist der Grip nicht schlecht und liegt deutlich über dem Durchschnitt.

Bei nassen, schlammigen Trails oder Wiesen profitiert der Schuh von der stark profilierten Außensohle und bietet sehr guten Halt in Längs- und Querrichtung.

Merrell hat beim Agility Peak Flex in punkto Grip also prinzipiell gute Arbeit geleistet, mit einer Vibram Megagrip Sohle wäre jedoch noch etwas mehr Grip auf glatten Belägen heraus zu holen gewesen, außerdem ist das Vibram Logo inzwischen zu einer absoluten Kaufentscheidung für viele Läufer geworden.

7

Haltbarkeit

Zu Testbeginn bekam ich von einigen meiner Leser die Anmerkung besonders auf die Haltbarkeit oder auftretende Qualitätsprobleme zu achten, da anscheinend einige damit in der Vergangenheit Probleme hatten.

Da ich meine Testschuhe in der Regel nur 3-4 Wochen (60-100km) laufe bevor ich den Bericht veröffentliche, sind verlässliche Aussagen über die Haltbarkeit oder die absehbare Laufleistung immer mit Vorsichtig zu genießen. Auch laufe ich nicht in so hartem Gelände wie viele von Euch.

Während meiner Testzeit sind mir bei dem Schuh jedoch keinerlei Probleme oder Mängel aufgefallen und die Abnutzung der Außensohle scheint relativ gering zu sein.

Die geschätzte Laufleistung liegt also mit ziemlicher Sicherheit bei mind. 800-1000km

``Omni-Fit`` Schnürsystem

Beim ersten Schnüren macht der Agility Peak Flex einen sehr merkwürdigen Eindruck. Die Schnürung ist nicht wie normalerweise an starren Ösen oder Löchern befestigt, sondern an einer Art 2. Schnürung aus Gummibändern. Zieht man die „normale“ Schnürung fest, geben die unteren Gummibänder nach, dadurch hat man das Gefühl das der Schuh nicht fest genug gebunden wäre. In der Praxis macht diese ungewöhnliche Schnürung, in der bestimmt viel Forschungsarbeit steckt absolut Sinn. Hat man sich einmal an das Schnürsystem gewöhnt versteht man sehr schnell warum Merrell so ein System einsetzt. Die Schnürung sitzt extrem bequem und entlastet den Spann ungemein. Auch nach vielen Stunden bemerkt man keinen Druck auf dem Spann, dabei ist die Schnürung auch nicht so empfindlich wie bei manchen anderen Schuhen, egal ob man die Schnürsenkel etwas lockerer lässt oder etwas zu fest zieht, die untere Gummischnürung gleicht den Fehler wieder aus und der Schuh fühlt sich immer perfekt geschnürt an.

Absoluter Daumen hoch an Merrell für dieses System.

8

Protektion

Der Agility Peak Flex übertreibt es nicht mit Protektion bietet aber dennoch genügend Schutz für die meisten Situationen.

Der Zehenschutz besteht, wie bei vielen Trailschuhen üblich, aus einem doppelten Overlay aus Gummi. Bei leichterem Steinschlag oder Stöße gegen Wurzeln werden die Zehen ausreichend geschützt.

Einen zusätzlichen Durchtrittschutz hat Merrell meines Wissens nach nicht im Agility Peak Flex verbaut, das ist aber auch nicht nötig. Die stabile Außensohle in Kombination mit der relativ hohen, festen Mittelsohle verhindern das durchdringen von spitzen Steinen absolut zuverlässig.

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Fazit

Der Agility Peak Flex hinterlässt bei mir einen wirklich guten Eindruck. Auch wenn der Schuh sich an einigen Punkten meinem momentanen Favoriten, dem Dynafit Alpine Pro geschlagen geben muss, leistet sich Merrell keine wirklichen Fehler und liefert einen soliden Trailschuh für die breite Masse.

Der Agility Peak Flex läuft sich sehr neutral, bietet eine straffe Dämpfung einen ordentlichen Grip und ein cleveres Schnürsystem welches besonders wenig Druck auf den Spann ausübt.

Die UVP von 140€ ist anhand der gebotenen Qualität gerechtfertigt.

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Bilderquelle teilweise: merrel.com

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