Im test

Test: XERO SHOES Mesa Trail II - Laufschuhe/Trailrunning, Barfußschuhe, Herren

XERO SHOES Mesa Trail II - Laufschuhe/Trailrunning, Barfußschuhe, Herren
Die Mesa Trail machen einen guten ersten Eindruck
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Sehr leicht
  • Luftiges Design
  • Barfußfeeling (5 mm) und Zusatzsohle (3 mm) mitgeliefert
  • Viele Größen zur Auswahl
  • 8.000-km-Garantie auf die Sohle
  • Nachhaltige Firma

Nachteile

  • Preis
  • Made in China
  • Leicht chemischer Geruch beim Auspacken (ist wieder verflogen)

Bewertung

Bild der Schuhe. Quelle: https://gofreeconcepts.de/collections/xero-shoes/products/xero-shoes-mesa-ii-trailschuh-herren-forest
Bild der Schuhe. Quelle: Gofreeconcepts.
Schuhkarton mit weiteren Infos über die Schuhe
Schuhkarton mit weiteren Infos über die Schuhe.

Zur mir: Ich bin 1,95 m groß, 95 kg schwer, laufe in der Woche ca. 20 km (normale Laufschuhe) und habe die Schuhe als Outside-tories-Tester umsonst bekommen. Ich habe Schuhgröße 47 in Nikes, hier hat mir Größe 13 gut gepasst.

Die Schuhe sind ziemliche Leichtgewichte.
Die Schuhe sind ziemliche Leichtgewichte.

Mein Pace liegt beim Laufen meistens grob bei 5:30/km.

Barfußschuhe habe ich bislang als Crosstrainingsschuhe im Einsatz, wobei dann durchaus auch mal eine kleine Sprintstrecke dabei ist. Insgesamt ist der Laufanteil aber doch eher gering.

Erster Eindruck beim Auspacken der Schuhe.
Erster Eindruck beim Auspacken der Schuhe.

Anwendungszweck: Barfußschuhe trainieren die Basis des Körpers (den Fuß) beim Laufen direkt mit. Beim Laufen in Laufschuhen wird dieser Bereich zwar etwas mittrainiert aber halt nicht viel.

Schuhe Top Down Ansicht.
Schuhe Top-Down-Ansicht.

Um einen groben Anhalt zu eurer Fußsohlenmuskulatur zu bekommen, könnt ihr versuchen ein Handtuch mit den Zehen vom Boden aufzuheben und dann auf Hüfthöhe zu heben. Damit testet ihr beide Füße zeitgleich, da der andere die Bewegung ausgleich muss.

Wer noch keine so starke Fußmuskulatur aufgebaut hat, sollte vorsichtig beim Barfußschuh laufen starten und diese vielleicht erst Mal ein paar Tage ohne Laufaktivität im Alltag tragen.

Im Knickbereich zu sehen die Sohle (5mm dick) und damit deutlich dünner als die gewohnten Laufschuhe.
Im Knickbereich zu sehen die Sohle (5 mm dick) und damit deutlich dünner als die gewohnten Laufschuhe.

Xero Laufschuhe: Wer Barfuß laufen möchte, muss seine Lauftechnik auf den Vorfuß umstellen. Das bekannte "Abrollen" der Versen-/Mittelfußbewegung funktioniert ohne Dämpfung nicht mehr, sondern würde ohne Dämpfung dann in Fußgelenk, Hüfte und Knie einschlagen.

Verschiedene Lauftechniken. Quelle: https://hirunner.co/blog/lexikon/fussaufsatz/
Verschiedene Lauftechniken. Quelle: Hirunner

Beim Vorfuß muss die Schienbeinmuskulatur und das Fußgelenk sehr viel stärker arbeiten. Infolge dessen kommt es nach dem ersten Lauf zu einem spürbaren Muskelkater in dem Bereich. Dies wird im Laufe der Zeit natürlich besser wenn man sich daran gewöhnt hat. Trotzdem ist meine Empfehlung zu Beginn nur kurze Strecken zu laufen und sich langsam zu steigern.

Da bei Barfußschuhen keine Dämpfung vorhanden ist, profitieren die Gelenke von einem weichen Untergrund beim Laufen. Hier haben die Schuhe von Xero den Vorteil dass sie nicht glatt sind wie viele andere Barfußschuhe, sondern eine genoppte Sohle haben, mit der man einen besseren Grip hat. Das finde ich eine geniale Kombination, da man mit Barfußschuhen sowieso vor allem Offroad laufen sollte, dann aber einen höheren Bedarf an Grip hat. Dies bieten viele andere Schuhe nicht.

Die Sohle bei den Xero lässt sich bei Bedarf rausnehmen, so hat man ein noch direkteres Boden-/Barfuß Gefühl. So verspricht es der Hersteller, für mich ist es nach kurzem ausprobieren zu hart, so dass ich die Sohle doch lieber drin lasse.

Optionale 3mm Einlage aus TrailFoam
Optionale 3-mm-Einlage aus TrailFoam.

Test: Für den Test habe ich erstmal mit einer Kurzstrecken begonnen.

Sohle vor dem ersten Test
Sohle vor dem ersten Test.

Der Verlauf war grob:

  • Straße
  • Wald mit Lehmboden
  • Wald mit steinigem Boden
  • Straße
  • Feldweg
  • Waldboden

Insgesamt circa 5 km mit ca. 100 hm.

Diese habe ich gleich am nächsten Tag deutlich in den Waden gemerkt. Mein Tipp: Startet lieber erstmal mit einer kurzen Strecke (2) km.

Die Schuhe haben einen guten Job gemacht. Mit meinen „normalen“ Laufschuhen bin ich, vor allem auf dem Lehmboden stark gerutscht. Durch die geriffelte Sohle haben die Xeros einen sehr guten Support geliefert. Das direkte Feedback vom Boden, z.B. bei kleinen Stöckern oder Steinen ist am Anfang echt sehr ungewohnt, da diese Eindrücke sonst überwiegend von der Sohle der Laufschuhe weggepolstert werden.

Bei unwegsamen Gelände (vor allem wenn man die Bodenbeschaffenheit nicht so sieht) hat man oft seitliche Bewegungen (Schiefe auf der Strecke, Hindernisse unter dem Fuß). Hier hat der Xero nicht ganz so viel Support gegeben, wie ich es gewohnt bin. In Verbindung mit der vorgenannten Mehrbelastung des Fußes muss man hier aufpassen, dass man nicht unkonzentriert läuft und sich verletzt.

Auf einer Tartanbahn hat sich der Schuh ebenfalls gut gelaufen.

Xero Schuh auf der Tartanbahn.
Xero-Schuh auf der Tartanbahn.
Einsatz im hohen, feuchten Gras. Schuhe waren auch dort griffig auf dem Boden.
Einsatz im hohen, feuchten Gras. Schuhe waren auch dort griffig auf dem Boden.

Haltbarkeit Zur Haltbarkeit kann ich bislang nichts sagen. Xero wirbt mit einer 5.000-Meilen-Garantie, falls die Sohle weniger als 1 mm am Ballen oder an den Fersen abgenutzt ist. Zwar ist damit „nur“ 60% Rabatt verbunden, andere Firmen sind aber selten so von ihren Produkten überzeugt.

Nach dem Kauf hat man 24 Monate Garantie. Mein erster Eindruck von den Schuhen ist insgesamt richtig gut. Der Schuh ist hochflexibel, hat eine gute Sohle und besteht sonst aus sehr leichtem, luftigem Material. Genau das Richtige für das Barfuß-Feeling. Der Schuh lässt sich in alle Richtungen schön biegen und zeigt dabei keine Materialschwächen auf.

Ich habe mittlerweile mit dem Schuh Tennis gespielt, mehrere Workouts gemacht und der Schuh hat keinerlei Abnutzungsspuren. 

Mir gefällt bei dem Schuh sehr gut, dass er so vielseitig ist. Laufen, Pumpen, Crossfit, Tennis klappt alles gut mit dem Schuh.

Zur Marke: Bis vor dem Test kannte ich Xero nicht, sondern nur die zwei „Bekannten“ auf dem deutschen Markt. Ich war daher auch etwas überrascht, als ich den Preis/Paar Schuhe gesehen habe. Dies liegt daran, dass Xero erst seit Ende 2021 auf dem europäischen Markt unterwegs ist.

Nach etwas mehr Recherche habe ich festgestellt, dass Xero in der amerikanischen Barfußlaufszene sehr bekannt sind und dort einen guten Ruf genießen. Der Gründer Steven Sashen selbst, ist einer der schnellsten Amerikaner über 50 Jahre und nutzt die Schuhe, natürlich, auch selbst.

Ich finde es sehr schön, dass Xero seinen Wurzeln (mexikanische Ureinwohner) treu geblieben ist und diesen regelmäßig Spenden zukommen lässt.

Fazit: Mir hat es echt Spaß gemacht die Füße mit den Barfußschuhen nochmal ganz anders zu fordern, der Muskelkater war sehr ungewohnt, genauso wie das Laufgefühl. Ich habe mich beim Laufen selbst den Untergrund deutlich besser wahrnehmen können, mir hat das Gefallen. Zudem hat mir der Muskelkater das Gefühl gegeben, meinen Körper ganzheitlicher mittels Barfußlaufen trainieren zu können.

Ich denke zwar nicht, dass sich mit Barfußschuhen gleich alle Zivilisationskrankheiten erledigt haben (wie es einige Barfußgurus propagieren), nichts desto trotz werde ich es regelmäßig in meine Trainings einbauen. Künftig möchte ich 1-2x/Woche mit den Schuhen laufen gehen. Für mehr bin ich aktuell zu schwer und habe nicht genug Zeit.

Da ambitionierte Läufer häufig ein zwei Schuhsystem fahren um den Fuß umfangreicher zu trainieren, werde ich es künftig ebenso handhaben. Für die langen Strecken (>12 km) bleibe ich dieses Jahr aber erstmal bei den gewohnten Laufschuhen.

Weitere Punkte:

  • Die Schuhe sind 'Made in China', dies trifft auf die meisten mir bekannten Barfuß-Schuhe aktuell zu. Das finde ich persönlich nicht so gut, so war auch ein leicht chemischer Geruch an den Schuhen beim ersten Auspacken.
  • Die Schuhe sind nicht in der Waschmaschine waschbar, sondern nur per Hand. Finde ich ehrlich gesagt nicht schlimm, sollten potentielle Käufer jedoch wissen.
  • Barfußschuhe haben ein Minipackmaß, sind also gute Ergänzungen wenn man mit leichtem Gepäck unterwegs ist.
  • Der europäische Vertrieb der Schuhe sitzt in Prag, dementsprechend ist die Webseite teilweise etwas schwer zu lesen. Dies möchte ich hier aber nicht bewerten, da die Schuhe von verschiedenen Händlern vertrieben werden.
  • Wenn man sich unsicher ist, ist das Vertriebsnetz (vor allem in Westdeutschland ganz gut ausgebaut).

Lokale Händler der Schuhe.
Lokale Händler der Schuhe.

Hinweis zum Ende: Ich bin kein Arzt und kann deshalb natürlich keine allgemein gültig Empfehlung für die Implementation von Barfußschuhen für euer Training geben. Bei mir hat es mit dem vorgenannten Prinzip gut funktioniert, dass kann bei euch unter Umständen aber anders sein :)

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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