Im test

Test: ALPINA Rootage - Rad Helm

ALPINA Rootage - Rad Helm
Eine gute Wahl für die XC-Tour
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • langgezoges Heck für Sicherheit am Kopf
  • 16 Lüftungsöffnungen
  • Carbonlook

Nachteile

  • Schweißmanagement
  • Rasterverschluss statt Magnet
  • Preis
  • Gewicht im Vergleich zu Helm mit Mips gerade 20g leichter
  • unsauber verarbeitet an den Kanten

Bewertung

Alpina hat sich zur Aufgabe gemacht einen topmodernen, neuen und superstylischen Endurohelm herzustellen der viel wegstecken kann. Dieser ausgiebige Test wird zeigen, ob Alpina dieses Versprechen einhalten konnte.

Meine Ansprüche an einen Endurohelm sind in erster Linie vor allem Sicherheit, Gewicht und gute Lüftungseigenschaften. Oft ist es bei Helmen wie bei Fahrradreifen.... Gewicht und Sicherheit stehen in einem engen Verhältnis. Auch bei Helmen ist es auf Touren ähnlich, Man(n) braucht sehr gute Sicherheit, kombiniert mit guter Durchlüftung für lange Anstiege und geringes Gewicht.

Alpina Helm

Natürlich kann dieser Helm auch auf der Fahrt zur Eisdiele mit der Liebsten getragen werden, in erster Linie ist er aber durch die Verarbeitung und Qualität im High Performance Bereich wiederzufinden. Durch die Form des Helms mit dem langgezogenen “Heck“ (Hinterkopfteil) hauptsächlich im Mountainbike- Endurobereich.

Für jeden Mountainbiker der mit einem Endurobike unterwegs ist und Adrenalin, Wurzelfelder, lose Geröllbrocken, Sprünge und technische Trails alles zählt, sollte mit einem Helm dieser Kategorie gut beraten sein. Aber fangen wir mit an mit “first things first“...

Alpina gibt an, mit dem Rootage DEN sichersten Helm unter den Alpinahelmen konstruiert zu haben. Für diesen “höchstmöglichen“ Schutz solle Carbon und in der Außenschale Kohlefaserplatten zum Einsatz kommen. Diese Kombination solle den Helm widerstandsfähiger und leichter machen. Außerdem gibt Alpina auf ihrer Webseite an, dass die großen Luftöffnungen mit Polycarbonateinsätze versteift wurden. Die Kanten des Helms sind mit Edge Protect, einer zusätzlichen Ceramic-Schale, veredelt und zusätzlich geschützt.

Die CoolMax Polster im Inneren des Helms, sind aus einem antibakteriellen Material und sollen bestmöglichen Komfort bieten. Ein Plus sind die vorderen Belüftungsöffnungen, die durch ein “meshartiges“ Gitternetzmaterial unterlegt sind, sodass keine Insekten ins innere des Helms kommen.

Der Helm ist mit 340g angegeben (nachgewogen 354g). Im Vergleich zu Helmen mit Mips liegt er ca. 20g unter dessen Gewicht. Verwunderlich ist dabei, dass trotz Carboneinsatz der Helm (ohne Mips) nicht deutlich leichter wurde. Wahrscheinlich ist das auf die Sicherheit zurückzuführen. Vermutlich musste ALPINA trotzdem sicheres Material einbauen um die Steifigkeit/ Bruchsicherheit herzustellen. Dafür ist der Helm mit HI-EPS ausgestattet, was bedeutet, dass die Innenschale aus High Expanded Polystyrol gefertigt ist. Bei einem Aufprall sollen so die mikroskopisch kleinen Luftkammern die einwirkenden Kräfte absorbieren. Über die Sicherheitskomponente MIPS gibt es mehrere Meinungen und Tests und es lässt sich am Ende über Rotationskräfte am Helm und Kopf streiten. Für mich allerdings ein Aspekt der mir Sicherheit bringt, wenn MIPS an Bord ist.

Komfort und Tragegefühl:

Der Rootage kam direkt von Alpina zu mir nach Hause. Ich hatte nur angegeben, welchen Kopfumfang ich habe (57,5cm). Bedauerlicherweise wurde so zunächst einmal die falsche Größe versendet. Ich war mit dem Umfang knapp an der Grenze und wählte so die größere Variante.

alpinahintenalpina zu großzettel

Wichtig zu sagen ist hierbei, dass der Helm (Rootage) für rundliche Köpfe gut geeignet ist. Erfahrungsgemäß stellt Alpine Helme aber für eher längliche Köpfe her. Vergleichbar mit dem Carapax von Alpina oder anderen Endurohelmen von der selben Marke fallen die Größen “normal“ aus. Durch die Endurobauweise fällt dieser Helm aber etwas größer aus. Die Größe 52cm-57cm sitzt bei meinem Umfang perfekt auf dem Kopf. ALPINA gibt keine LARGE oder MEDIUM Größen an. Umso mehr ist es wichtig, dass der Helm direkt im Laden anprobiert wird. So kann ein Fehlkauf über das Internet vermieden werden.

Ich hatte beim ersten Aufsetzen den Eindruck, ich habe einen sehr komfortablen Fullfacehelm auf. (obwohl es eine Halbschale ist). Weil der hintere Teil wirklich sehr weit nach unten geht, kommt ein hohes Sicherheitsgefühl auf. Auch beim hinunterbücken (nach vorn oder zurück) oder Schütteln hat nichts gewackelt oder ist verrutscht. Mir fiel allerdings gleich auf, dass auch an der Stirn der Helm direkt bei meinen Augenbrauen abschließt. Dieser Fakt hat zur Ursache, dass eine Brille (oder Goggle) sehr nah am Helm anliegt oder bei ruppigen Abfahrten ständig anstößt. Deshalb musste auch die größere Variante direkt wieder zurück geschickt werden.

Goggle TestTest 2Goggle Park

Ein weiteres Detail ist der Polstereinsatz im Stirnbereich der Erwähnt werden muss. Der Helm ist mit einem durchgängigen Polster an der Stirn ausgestattet. Dieses Polster ist nur an der Innenseite am Helm angebracht. Das hat zum Nachteil, dass der Schweiß und die Luftzirkulation nicht nach vorn/ unten durchgängig ist. Das fällt vor allem bei Steilen Anstiegen auf, weil der Schweiß nicht ablaufen kann. Vergleichsweise andere Endurohelme lösen das “Schweißproblem“ eleganter, mithilfe des Mashpolsters, welches den Schweiß nach vorn ableitet. Durch die großen Belüftungsöffnungen (16 Stück) war die Hitze am Kopf kein nennenswertes Problem. Selbst durch die, unter dem Visor “geparkte“ Goggle kam noch ausreichend Wind zu meinem Kopf durch.

Für meine Verhältnisse ist am Hinterkopf und direkt oben zu wenig Polsterung. Auch seitlich sind die Polster nicht sonderlich breit und tragen kaum auf. Das gibt auf längeren Touren wenig Komfort. Vor allem direkt oben am Kopf war er mir unbequem.

Innenseite

Ein wirklich merkliches Plus an diesem Helm ist das Verschlussrad am hinteren Kopfteil (RUN SYSTEM ERGO FLEX Anpassungssystem ). Das Rad ist wie eine runde Schraube gestaltet und lässt sich, auch mit Handschuhen, leicht bedienen. Daumen und Zeigefinger umschließen das Rad von zwei Seiten und es rastet gut ein. Im Nachhinein rutschen die einzelnen Rasten nicht wieder zurück oder durch den Verschluss, sodass sich der Sitz des Helms lockert. Das Anpassungssystem passt sich rundherum gleichmäßig an den Kopf an.

schraubeschraube und verschluss

Ein weiteres Plus ist das Visier, welches weit nach oben verschoben werden kann. Dies hat zum Vorteil, dass eine Goggle problemlos nach oben geschoben werden kann und am Helm hält (Goggle Parking Position). Das weit nach vorn gezogenen Schild schützt außerdem vor Sonne und Wasser- oder Dreckpritzern.

VisorVisor 2Gogglr Park System

Ebenso wird der Kinnriemen durch ein Gurtschloss mit einer einfach zu bedienenden Rastautomatik geschlossen (Y-CLIP Begurtung ). Hier konnte ich auch ohne Probleme mit Handschuhen den Verschluss bedienen. Bedauerlicherweise fehlt hier ein Magnetverschluss. Es gibt nur noch wenige Helme im Endurosegment, welche noch durch diese Verschlussart zu bedienen sind. Hier ist dringend Nachholbedarf gefragt.

Der Helm verfügt über die E-Norm 1078 für Fahrradhelme.

FAZIT:

Alles in Allem ist der ALPINA Rootage ein guter alltagstauglicher Fahrradhelm. Für meine rundliche Kopfform passte der Helm gut und drückte nirgends am Kopf. Durch meine Erfahrung im Endurosegment gibt es aber in der Verschlussform und beim Schweißmanagement noch Nachbesserungsbedarf.

Mir war der Helm in puncto Verarbeitung und sauberes Kantenfinish zu unsauber verarbeitet. Ein Helm dieser Preisklasse weist für mich andere Features auf als es der Rootage in diesem Fall getan hatte.

Abschließend war für mich der Sicherheitsaspekt am Hinterkopf durch die lang nach unten gezogene Seite ein merkliches Plus an Sicherheit und somit ein Kaufgrund für diesen Helm. Ich sehe mich aber eher auf dem XC- Fahrrad oder Crosser diesen Helm tragen als auf einer MTB-Endurotour.

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
War diese Bewertung für dich hilfreich?
  • Ja
    2
  • Nein
    0
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:

WEITERE BEWERTUNGEN