Im test

Test: THULE RoundTrip Bike Duffel - Fahrradtasche

THULE RoundTrip Bike Duffel - Fahrradtasche
Bikereise- / Renn-Organizer für Klamotten und Material
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • robuste Materialien
  • Planentasche für Schuhe und Wäsche (leicht zu reinigen)
  • Trenner kompakt zusammenschiebbar
  • kleine Icons als Verwendungshinweis
  • griffige, große Zipper

Nachteile

  • nur ein Gurt, obwohl perfekte Rucksackgröße
  • Trenner nicht herausnehmbar

Bewertung

Als OUTSIDEstories Produktscout bekam ich die Thule RoundTrip Bike Duffel zum Testen zur Verfügung gestellt. In der aktuellen Situation sind die Reisemöglichkeiten natürlich etwas begrenzt und so konnte ich die Tasche nicht für eine mehrtägige Reise verwenden, aber ich hoffe, trotzdem einen guten Einblick in die Funktionsweise und die Möglichkeiten dieser Tasche geben zu können.

Gesamtansicht

Die Idee von Thule war es, die erste Tasche für mehrtägige Bikereisen zu entwickeln, die durchdachte Features für die Ausrüstung bietet und so eine solche Reise angenehmer macht. So soll in der 55 Liter großen Tasche Bikeausrüstung für 3 bis 5 Tage unterkommen. Dabei ist es natürlich völlig egal, ob du MTB oder Rennrad-Fahrer bist, lediglich das MTB Material ist meist etwas großvolumiger. Dazu unten mehr im Test. Um ein Missverständnis schnell aus dem Weg zu räumen, es handelt sich bei dieser Tasche nicht um eine Fahrradtasche, also eine Tasche, die am Bike befestigt wird, sondern eine Reisetasche.

Zuerst einmal eine Übersicht über die Tasche. Es handelt sich um eine sogenannte Duffel, also eine herkömmliche Reisetasche mit oberliegender großer Öffnung, sowie einem Front- und einem Seitenfach.

Trennersystem

Befestigung Trenner

Auffallend gegenüber einer herkömmlichen Reisetasche ist der Kleinteiletrenner im Hauptfach, sowie einige Piktogramme mit Ausrüstungsgegenständen, die auf den ersten Blick klar machen, welches Ausrüstungsstück wo seinen besten Platz hat. Der Kleinteiletrenner mit seinen 22 Fächern (Seitenkammern mit eingerechnet) kann bei Bedarf auch zusammengeschoben und fixiert werden, jedoch nicht komplett heraus genommen werden. Das habe ich sowohl als Vor-, wie auch als Nachteil deklariert, da ich die Möglichkeit cool finde, dass man es eben zusammenschieben kann. Andererseits verstehe ich nicht so richtig, wieso es auf der anderen Seite nicht alternativ auch herausnehmbar ist, da es auch zusammengeschoben noch etwas wertvollen Raum einnimmt.

Trenner zusammengeschoben

Im Deckel ist ein Fach für schmutzige Wäsche integriert. Dieses besteht aus wasserdichtem Planenstoff und hat außenliegend ein Lüftungsloch.

Deckelfach

Lüftungsloch

Ebenso ist das Seitenfach für Schuhe konstruiert, dieses besteht aus dem selben Planenstoff und hat zwei Lüftungslöcher im Boden eingelassen.

Das Frontfach ist prädestiniert für Werkzeug und Kleinteile. Diese passen in die stirnseitigen drei Netztaschen oder die 14 verschiedengroßen Schlaufen, die sich auf der Fachdeckelinnenseite befinden. Der Fachdeckel ist wieder mit dem Planenstoff kaschiert. Auch dieses Fach hat ein bodenseitiges Lüftungsloch eingelassen.

Frontfach leer

Frontfach bestückt

Zuletzt gibt es noch eine kleine Reißverschlusstasche auf der Fachdeckelaußenseite.

Zum Transport kann man sich die Tasche wie einen Rucksack auf den Rücken schnallen, jedoch nicht mit zwei Trägern, sondern Thule verfolgt hier ein Konzept mit einem Riemen. Dieser kann nach Belieben an vier Punkten auf der Taschenoberseite befestigt werden. Jedoch verstehe ich dieses Konzept nicht so recht, da die Tasche aufgrund der Größe auch als Rucksack mit zwei Riemen super funktioniert hätte. Im Endeffekt sicher eine Geschmacksache und schlussendlich ist ein Riemen günstiger als zwei. Ansonsten gibt es einen großzügigen Griff auf mittig auf dem Deckel, an dem sich die Tasche sehr gut tragen lässt, sowie Griffschlaufen, jeweils rechts und links des Hauptfachs.

Die Tasche ist im gesamten sehr Formstabil, was der guten Polsterung zu verdanken ist. Das Außenmaterial ist zudem sehr robust und die gesamte Tasche macht in Herstellungsqualität und verwendeter Stoffe und Reisverschlüsse einen sehr hochwertigen Eindruck. Schöne Details runden die Sache ab, heller Innenstoff, der Kleinteile leicht wiederfinden lässt, kleine „Icons“, sowie massive Reisverschlüsse mit vernähten, griffigen Packstücken.

Details

Zipper

 

MTB-Bepackung:

Herausforderung für den MTB-Einsatz ist sicher das unterschiedlichste Material. Ein großer Punkt im wahrsten Sinne des Wortes ist der Helm, gefolgt von den Schuhen. Hier fängt der CrossCountry Fahrer als Minimalist ähnlich dem Rennrad Fahrer an und es endet bei der Downhill Ausstattung mit Fullface-Helm und Protektoren. Als Trail- bis Endurofahrer ordne ich mich im Mittelfeld ein, versuche aber einmal alles im Folgenden zu probieren um einen guten Eindruck zu geben. Das Werkzeugfach habe ich in folgenden Szenarien nicht verändert. Ich gehe bei der Kleidung von einem Sommerurlaub aus, also Regenschutz ja/Kälteschutz nein

CC ausgepackt

Cross Country:

  • MTB-Helm Halbschale
  • Fahrradbrille
  • Trikot kurz
  • Windbreaker Jacke
  • Short mit Innenhose
  • Lange Hose
  • Handschuhe kurz & lang
  • Bikesocken
  • MTB-Schuhe leicht
  • Freizeitkleidung kurz und Duschzeug
  • Werkzeug etc.

CC eingepackt

In diesem Setup war noch genügend Platz vorhanden, auch ein zweiter Trikotsatz wäre problemlos untergekommen. Gerade über den Trennern und dem Helm war noch ausreichend Platz vorhanden. Die Schuhe passen entspannt in das Schuhfach.

 

Enduro eingepackt

Enduro:

  • MTB-Helm Halbschale
  • Sonnenbrille
  • Shirt kurz
  • Shirt lang
  • Regenjacke
  • Hose 3/4
  • Regenhose
  • 2x Handschuhe
  • 2x Socken
  • MTB-Schuhe schwer
  • Freizeitkleidung kurz und Duschzeug
  • Werkzeug etc.

Enduro eingepackt 1

Enduro eingepackt 2

Aufgrund der doch etwas platzraubenderen Protektoren wurde es hier schon enger, wobei noch immer alles entspannt in die Tasche passte. Über dem Helm ist noch genügend Platz für Armprotektoren, die Beinprotektoren passen über die Trenner. Die schweren Schuhe nutzen den vollen Raum des Schuhfachs aus. Viel größer dürften die Schuhe nicht sein. In den Kleinteilfächern war noch etwas Platz, sodass ein weiteres Shirt oder ähnliches noch gut dabei gepasst hätte.

 

DH ausgepackt

Downhill:

  • MTB-Helm Fullface
  • Google
  • Protektorenjacke
  • Trikot lang
  • Regenjacke
  • DH-Hose kurz
  • Regenhose
  • Beinprotektoren
  • 2x Handschuhe
  • 2x Socken
  • MTB-Schuhe schwer
  • Freizeitkleidung kurz und Duschzeug
  • Werkzeug etc.

DH eingepackt 1

DH eingepackt 2

Ok, dass das sehr eng werden würde, war eigentlich klar. Der Downhill Helm passt nicht in die Tasche, sofern man die Trenner nicht zusammen schiebt. Ggfs passt ein etwas kleinerer Helm hinein, mein Giro Disciple ist einfach zu klobig. Nimmt man diesen jedoch aus der Tasche heraus, ist dort genügend Platz für die Beinprotektoren und die Protektorenjacke passt entspannt über die Trenner. Auch hier hat jeder ein anderes Setup, das muss man einfach mit seinem Material ausprobieren, aber ich denke man bekommt so einen guten Eindruck, was ungefähr geht.

Helm quer

Helm stehend

Löst man die Trenner einseitig, passte der Helm auch hinein und man kann diese Funktion zumindest eingeschränkt nutzen. So müsste jedoch die Protektorenjacke draußen bleiben, einen Tod muss man sterben… ;)

 

Rennrad-Bepackung:

Hin und wieder schwinge ich mich mittlerweile auch selbst mal aufs Rennrad, somit liegt es nahe, zu testen, was man alles für einen Rennradurlaub in der RoundTrip Bike Duffel unterbekommt. Aber nicht nur für einen Urlaub stelle ich mir die Tasche praktisch vor, aus der Zeit, als mein Bruder noch Rennrad-Rennen fuhr, wären meine Eltern sicher einige Male froh gewesen, eine solche Tasche dabei zu haben. Es musste doch immer einiges möglichst in Griffweite an der Rennstrecke vorhanden sein.

Als Beispiel einmal folgende Gepäckzusammenstellung:

RR ausgepackt

  • Rennrad Helm
  • Rennrad Mütze
  • Bikebrille
  • 2x Trikot kurz
  • Trikot lang
  • Windweste
  • Bib kurz
  • Bib lang
  • Socken
  • Beinlinge
  • Armlinge
  • 2x Handschuhe
  • Socken
  • Rennrad Schuhe
  • Freizeitkleidung kurz und Duschzeug
  • Werkzeug etc.

RR eingepackt

Schuhfach

Die Rennrad Bepackung war die entspannteste, trotz Ersatztrikot war noch ausreichend Platz über, auch das Schuhfach war noch lange nicht ausgereizt, sodass auch Überschuhe dort noch entspannt Platz finden können. Natürlich liegt das mit daran, dass beim Rennrad auf möglichst leichtes und kompaktes Material gesetzt wird.

Bei allen Settings kann man beispielsweise die Duschsachen, sowie die Wechselkleidung herausnehmen und gegen einen zweiten Trikotsatz oder ähnliches tauschen und so bekommt man die Angabe von Thule bzgl. der 3-5 Tage gut unter. Viele Dinge wechselt man ja nicht zwangsweise täglich, gutes Lüften am Abend oder eine Handwäsche kann den Kleidungsbedarf gut regeln, sodass man mit zwei bis drei Trikotsätzen in dieser Zeit auskommen kann.

 

Fazit:

Die Thule RoundTrip Bike Duffel sehe ich passend für einen Urlaub, in den man das Bike mitnehmen möchte und gerne Überblick über seine Ausrüstung hat. Bei einem Alpencross mit Materialtransport sehe ich diese Duffel ebenfalls. Ggfs. Auch für Rennfahrer interessant. Das Tragesystem ist das einzige, was mir nicht so recht gefällt, daher der eine Stern Abzug, wobei das tatsächlich nur eine persönliche Präferenz ist. 

 

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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