Neuer Lieblingsbegleiter, für die kleine Dame, wie mich! :-)
Vorteile
- mega angenehmes Tragegefühl
- sehr kompakt am Rücken mit viel Stauraum
- dick gepolsterte Schultergurte
- viel Befestigungsmöglichkeiten außen für Alpin/Hoch/Klettertouren
- stretchige Hüfttasche mit Reißverschluss
- schöne Farbauswahl (gelb, blau, violett,...)
Bewertung
Lowe Alpine hat sich ein Ziel gesetzt: Rucksäcke für Frauen angenehm tragbar zu machen - und das haben sie geschafft! :-)
Die Familie Altus deckt einiges an Wanderer-Wünsche ab, denn die Ausführungen gibt es auch in folgenden Größen:
- ALTUS 32
- ALTUS 42:47
- ALTUS ND 40:45
- ALTUS 52:57
- ALTUS ND50:55,
Allgemein: ALTUS ND30 im Einsatz:
Es handelt sich um einen Rucksack mit einem Volumen von 30 Litern, dessen Ziel ein angenehmes Tragegefühl, speziell für Damen, entwickelt wurde.
Erster Eindruck: ER SITZT! Mir kam ab dem ersten Moment vor, dass sich die Rückenplatte genau meinem Körper anpasst!
Rucksackaufbau:
- großes Hauptfach
- Rückenfach mit Gummizug für Trinkblase
- Deckelfach innen und außen mit Reißverschluss (inkl. Schlüsselclip)
- seitliche Getränkefächer mit strechigem Netz
- große Hüfttasche links und rechts
- Halterungssystem für Eispickel
- Halterung für Wanderstöcke
- gewebte Materialschlaufe
- seitliche Kompressionsriemen (zum Enger und Weiter stellen)
- Brustgurt mit Pfeife
- Rückenplatte AirContour+ (unten genauer beschrieben)
- verstellbare Rückenlänge
- seitliche Öffnung mit Reißverschluss
- integrierter Regenschutz
- Maße: 62x35x32cm
Ausgangssituation vor dem Test: Ich habe laufend das Problem, dass meine Rucksäcke zwar funktionell gut sind, allerdings habe ich mit 1,60m einen sehr kurzen Rücken, und wenn ich einen vollen Rucksack trage, kann ich meist meinen Kopf nicht mehr drehen oder zum Beispiel bei Kletterstellen, nicht mit dem Kopf nach oben sehen, weil die Deckeltasche im Genick liegt oder dir Rückenplatte im Weg ist (wenn ich den Rucksack hoch schnalle, sodass das Gewicht angenehm an den Hüften liegt).
Im Test: Wie oben erwähnt, fühlt sich der Rucksack von vornherein angenehm an. Mir kommt vor, der Rucksack schmiegt sich meinem Rücken an!
Ich konnte den Rucksack bei folgenden Touren testen:
- Skitour - lange Wanderung - Einkauf/Freizeit - Klettertour
Größe: Der Rucksack wirkt interessanterweise viel kleiner! Er hat eine geschickte Größe, auch wenn er einmal nicht vollgepackt ist, kann man ihn gut komprimieren.
Tragesystem: Zuerst möchte ich euch über das Tragesystem AirContour+ erzählen: es besteht aus einem 15mm Rahmen um das Schulterblatt, sodass eine direkte Lastverlagerung herrscht. Der Rahmen ist mit dem Lenden- und Hüftgurt verbunden und kann so die Traglast für weite Strecke gut verteilen. Ebenso kann die Rückenplatte einfach verstellt werden.
Fachaufteilung: Das Hauptfach wird mit einer Schnur zugezogen und oben kann das Hauptfach noch zusätzlich zugeknipst werden, bevor man das Deckelfach mit 2 Riemen nach unten zuschnürt. Für eine Trinkblase gibt es ebenso ein kleines Rückenfach im Hauptfach, oben mit Gummizug. Unterm Deckelfach ließ sich ideal das Seil befestigen, oder auch die Wind/Regenjacke, wenn man diese Griffbereit halten möchte! Zusätzlich hat das Deckelfach innen einen Reißverschluss, um die Wertsachen sicher verstauen zu können. Außen befindet sich ein zusätzliches Reißverschlussfach, für Riegel, Stirnband, Stirnlampe etc...
Zusätzliche Features:
- Bei der Klettertour, konnte ich auch die praktischen Material-Schlaufen nutzen, um außen etwas zu Befestigen: meine "Stinki" Kletterschuhe und der Kletterhelm wurden dran fixiert!
- Weiter unten findet man den sogenannten "HeadLocker" welcher für die Eisaxt bzw. den Eispickel gedacht ist, indem man die Spitze unten einfädelt und oben links und rechts den Stiel des Eispickels bei den Riemen befestigt.
- Zusätzlich gibt es für die Wanderstöcke die "Tip-Gripper-Halterung" wo man die Stockspitze unten bei einer Gummizug-Halterung einklemmt und oben ebenso beim seitlichen Riemen festzieht.
- Seitlich gibt es auch noch ein zusätzliches kleines Reißverschlussfach, wo ich zB meine Daunenjacke verstauen konnte, oder bei Mehrtageswanderungen zB. die Unterwäsche.
- Ganz unten befindet sich übrigens noch versteckt, das Fach für die integrierte Regenhülle!
Soo, dann kommen wir zum Hüftgurt! ;-) Dieser ist wirklich dick gepolstert, genauso wie die Schultergurte... das Rucksackgewicht ist zwar höher, aber dafür ist der Komfort wirklich gegeben! Wenn der Rucksack schon etwas schwerer auf den Schultern spürte, zog ich einfach noch etwas fester am Hüftgurt, und das Gewicht war perfekt positioniert. Er schnürte nicht ein und zusätzlich gibt es auch auf beiden Seiten ziemlich große / stretchige (!) Taschen, wo Sonnencreme, Riegel, Taschentücher, Geld usw verstaut werden können und immer griffbereit sind!
Fazit: Meine Empfehlung ist gegeben, auch eine Freundin hat den Rucksack bei einer Wanderung getestet und wurde überzeugt! (ich habe eine Größe von 1,60m und meine Freundin ca. 1,68m und bei ihr passte er sich ebenso gut an).
Die Marke "LOWE ALPINE" = World Class Carry Systems For Life On The Move!
1967 entwickelten, testeten und lancierten Greg, Mike und Jeff Lowe mit Lowe Alpine Systems den Rucksack ‚Expedition‘. Dazu gehörte auch ein revolutionäres Tragesystem: ein Innenliegender Rahmen, Kompressionsriemen sowie weitere bahnbrechende Funktionen, die es ermöglichten, die Ausrüstung bei verbesserter Bewegungsfreiheit noch sicherer durch unwegsames Gelände zu tragen.
Noch heute sind Bewegungsfreiheit und Innovationsgeist die wichtigsten Antriebskräfte für das Rucksackdesign von Lowe Alpine.
Vielseitiger, geräumiger Allrounder mit durchdachten Tricks
Vorteile
- individuell einstellbare Rückenlänge
- spezielles neu entwickeltes Belüftungssystem im Rücken
- neuartige Stockhalterung
- wasserabweisend
- seitliches Reingreiffach für Dinge von ganz unten
- viele Verstaumöglichkeiten
Nachteile
- Stockhalterung funktioniert nicht mit Faltstöcken
- schnelle erste Gebrauchsspuren
Bewertung
Bereits Mitte September 2018 durften mein Mann und ich als Product Scouts an der Produktpräsentation der neuen Altus Range von Lowe Alpine auf der Erfurter Hütte teilnehmen. Das Event dauerte gute 1,5 Tage in denen jeder von uns einen Rucksack bei einer kürzeren Tour mit Übungs-Klettersteig und einer Tageswanderung mit Klettersteig (inkl. Schwierigkeitsgrad C) ausgiebig testen durften. Da es sich bei den Testmodellen noch um (allerdings schon sehr weit gereifte) Prototypen handelte, kann es sein, dass einige kleinere Details auf den Fotos nicht ganz so aussehen, wie beim inzwischen (März 2019) kaufbaren Modell.
Passform
Ich durfte den Altus ND30 mit einem speziell für die weibliche Figur angepassten Tragesystem testen. Der Rucksack hat bei einem Fassungsvermögen von ca. 30 Liter ein stolzes Eigengewicht von 1,4 Kilo, das man auch ordentlich merkt - vor allem bei einer kurzen Tour zum Übungsklettersteig und zurück. Denn dazu haben wir gerade mal eine kleine Flasche Wasser eingepackt - und eben das Klettersteigset samt Helm und Handschuhen. Trotz der geringen Ladung saß der Altus jedoch sehr gut am Rücken und auch beim Klettern in der Via Ferrata hat nichts gewackelt oder gestört.
Gleiches gilt auch für den mit Proviant und Wechselklamotten gut gepackten Rucksack bei einer Tagestour inkl. Klettersteig. "Ausgestopft" oder halb leer ist den Zurrgurten egal. Man kann den Rucksack über den Hüftgurt, den Brustgurt und die beiden Gurte auf den Schultern sehr gut auf die individuell gewünschte und persönlich komfortabelste Trageweise einstellen.
Auch die Rückenlänge lässt sich in einem gewissen Bereich individuell einstellen. Das System hierzu ist einfach und kann jeweils an den beiden Schultergurten unabhängig voneinander eingestellt werden.
Features
Die Riemen an Brust- und Hüftgurt sind auch für weniger schmal Gebaute jeweils lang genug - mir persönlich hat dann ein Schlaufengurt zum Verstauen gefehlt, so dass ich immer die Enden um die Oberschenkel baumeln hatte. Das mag aber auch am Prototyp gelegen haben, die endgültige Variante hat das bestimmt.
Als praktisch durchdachtes Feature hat sich die Höhenverstellung des Brustgurtes erwiesen: anders als bei den meisten Rucksäcken wird hier nicht über ein Schienensystem verstellt, sondern mit Haken und Ösen. Sollte hier doch einmal ein Gurt reißen, kann dieses System leichter ausgewechselt werden.
Auf den Hüftflossen sind rechts und links wie üblich kleine Seitentaschen angebracht. Positiv ist mir hier aufgefallen, dass sie nicht so stark auftragen, obwohl sie recht viel Stauraum für nützlichen Kleinkram wie Taschenmesser, Labello, Taschentücher, Traubenzucker etc. bieten. Normalerweise scheuere ich mich regelmäßig an solchen Taschen auf - vor allem, wenn ich ohne Stöcke unterwegs bin. Dann scheine ich die Arme näher am Körper zu haben und komme damit häufiger mit den Taschen in Kontakt. Beim Altus ND30 hielt sich das erfreulicherweise in Grenzen.
Ein neu entwickeltes Belüftungssystem - das ND Air Contour+ - soll für angenehme Belüftung im Rückenbereich bei gleichzeitig hoher Stabilität des ganzen Systems sorgen. Leider sorgt diese Steifigkeit dafür, dass die Polsterung der Gurte recht hart ist. Mir zumindest ist sie anfangs unangenehm steif aufgefallen. Im Laufe der Wanderung bzw. des Klettersteigs habe ich mich dann schnell daran gewöhnt - das mag aber auch daran gelegen haben, dass das unsere erste Via Ferrata war und damit andere Dinge kurzzeitig in den Vordergrund getreten sind (bspw. eine nicht ganz auszublendende Höhenangst)…
Scheuer- oder Druckstellen hatte ich nirgends. Allerdings habe ich schon bessere Belüftungssysteme am Rücken gehabt.
Es gibt wie es sich für einen ordentlichen Wanderrucksack mit breitem Einsatzgebiet gehört, haufenweise Schlaufen und kleinere Ösen und Taschen, um alles zu verstauen, was man so braucht während oder nach der Tour. Praktisch ist hierbei die Möglichkeit, von außen (also quasi vom Rücken des Rucksacks her) in das Hauptfach zu greifen. Gerade wenn man etwas von weiter unten braucht, muss man nicht den ganzen Inhalt rausräumen, sondern kommt unkompliziert bis ganz nach unten.
Das System zum Einladen des Toploaders ist beidhändig sehr einfach zu bedienen und lässt sich durch ein Zugsystem gut schließen und öffnen.
Zusätzlich kann hier wiederum durch einen Zurrgurt die Ladung gut verstaut und gesichert werden.
Das Deckelfach lässt genug Platz für eine Kamera oder ähnlich schnell erreichbares Equipment.
Lowe Alpine hat sich bei der Altus Range etwas neues für den Transport von Stöcken ausgedacht, wenn man sie mal nicht in der Hand gebrauchen kann: es gibt kleine Schlaufen für die Stockspitzen und weiter oben an der Seite dann schmale Zurrgurte. Das klappt hervorragend für Teleskop-Stöcke - nur leider nicht bei so klein faltbaren Stöcken, wie mein Mann und ich sie haben. Dann ist die verbleibende Stocklänge nicht lang genug, um von der Stockspitzen-Schlaufe bis zum Gurt zu reichen und man muss die Stöcke anderweitig in einer der Taschen vom Rucksack verpacken. Das finde ich sehr schade.
Da das Material wasserabweisend ist, verzichtet Lowe Alpine auf ein Raincover. Wir hatten bei den Testtagen fantastisches Wetter, daher kann ich über die Wassserdichtigkeit nichts sagen. Ich habe einen kleineren Rucksack von Osprey, der auch kein Raincover und stattdessen wasserabweisendes Material hat. Dieser hat bisher einen normalen Regen (also keinen Regenguss) von ca. 1 Stunde Dauer gut und dicht überstanden.
Lowe Alpine setzt darauf, dass ihre Produkte robust sind und alles mitmachen bzw. aushalten. Leider hatte mein Rucksack bereits nach der 1. Pause direkt nach der Übungs-Via-Ferrata unten einige Striemen vom Absetzen im alpinen Gestein. Ich habe den Rucksack nicht anders behandelt wie alle meine anderen Rucksäcke auch, aber solche Gebrauchsspuren nach dem ersten Einsatz hatte ich noch nie - und ich habe den Rucksack nicht hinter mir her geschleift, sondern ganz normal auf dem Rücken getragen und 2x abgesetzt um etwas heraus oder hinein zu tun.
Preis/Leistung
Auf der Lowe Alpine Homepage gibt es den Altus ND30 für 240 Kanadische Dollar - bei deutschen Anbietern findet man ihn im Netz ab ca. 130€. Dafür bekommt man einen geräumigen Rucksack mit vielen Verstaumöglichkeiten für Stöcke, Pickel, Flaschen, Helme, Skier, und-was-man-sonst-so-alles-braucht ;) der auch einen überraschenden Regenschauer mitmacht.
Fazit
Auch wenn ich gerade ein paar Dinge aufgeführt habe, die mir nicht so gut gefallen haben, oder die mir fehlen (bspw. Stockverstausystem nicht für faltbare Stöcke, kein Raincover - aber vielleicht auch nicht nötig, schnell Gebrauchsspuren nach wenigen Bodenkontakten zum Ein-/Ausladen) gefällt mir das Gesamtpaket recht gut. Abzüge muss ich doch wegen dem Belüftungssystem geben - hier habe ich persönlich lieber mehr Komfort beim Tragen (weniger steife Gurte).
Da sich einige wirklich praktische und durchdachte Kleinigkeiten finden, die das Leben bzw. die Tour leichter machen (bspw. Brustgurt-Verstellung, Stockhalterung, Eingriff seitlich), gibt es 4 von 5 Sternen.
Die Bewertung des Herrenmodells Lowe Alpine Altus 42 könnt ihr hier lesen.