Im test

Test: SIX MOON DESIGNS Wy'east - Ultraleicht-Daypack

SIX MOON DESIGNS Wy'east - Ultraleicht-Daypack
Leichter 30-Liter-Rucksack im Retrolook
Bewertung Ø: 3.50 Sterne

Vorteile

  • Recht leicht
  • Große Seitentaschen
  • Große Fronttasche
  • Taschen an den Schultergurten
  • Abnehmbar und austauschbarer Hüftgurt
  • Innenliegendes Dokumentenfach mit Reißverschluss

Nachteile

  • Ergonomie nicht vergleichbar mit gewöhnlichen Daypacks
  • Recht teuer
  • Fehlende Lastverteilung an den Schultergurten
  • Hüftgurte sind nicht wirklich Nützlich
  • Fehlende Komprimierung / Kompression Möglichkeiten
  • Noch recht schwer für Ultraleicht

Bewertung

Als Outside-Stories-Produktscout habe ich dieses Mal den Wy’east Daypack von Six Moon Design zum Testen erhalten und möchte euch meinen Eindruck der letzten Wochen schildern. Da es sich bei diesem Rucksack um ein extra leichtes Modell handelt, gehe ich in einem Punkt auf Ultraleicht-Rucksäcke ein und was diese besonders macht, bzw. was bei diesen zu beachten ist.

Das ist gerade für diejenigen interessant, die sich mit dem Thema noch nie beschäftigt haben und erklärt auch warum dieser Rucksack viele Dinge nicht hat, die jeder günstige Daypack aber hat, und warum das so ist. Ich habe mich hierzu auch mit einem Freund ausgetauscht, der in der Ultralight-Trekking-Community unterwegs ist.

Rucksack neuRucksack voll

Zur besseren Übersicht, hier die Punkte die ich von oben nach unten abarbeiten werde:

  • Informationen zum Hersteller Six Moon Designs
  • Was macht einen Ultralight-Rucksack aus, was ist zu beachten
  • Erster Eindruck / Verarbeitung und Passform
  • Features
  • Im Einsatz
  • Fazit

Über Six Moon Desgin:

Six Moon Designs ist ein amerikanisches Unternehmen, das 2002 von Ron Moak gegründet wurde. Moak erkannte die Notwendigkeit leichterer und funktionaler Ausrüstung für Langstreckenwanderungen. Daraufhin gründete er Six Moon Designs mit dem Ziel, innovative und hochwertige Ultraleicht-Ausrüstung für Wanderer und Rucksacktouristen zu entwickeln.

Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Zelten, Tarps und Zubehör spezialisiert, die sich besonders durch ihr geringes Gewicht und ihre hohe Funktionalität auszeichnen.

Ein Hauptprodukt von Six Moon Designs sind ihre Ultraleicht-Rucksäcke, die in verschiedenen Modellen erhältlich sind und sich durch innovative Designs auszeichnen, die den Tragekomfort erhöhen und die Last optimal verteilen sollen.

Ein weiteres Highlight der Produktlinie sind die Zelte und Tarps, die ebenfalls auf Ultraleicht-Designs setzen, ideal für Outdoor-Enthusiasten, die lange Strecken zurücklegen und dabei jedes Gramm zählen müssen / wollen. Die Verwendung hochwertiger Materialien und durchdachter Konstruktionsmethoden sorgt dafür, dass die Zelte und Tarps von Six Moon Designs sowohl leicht als auch langlebig sind.

Was macht einen Ultralight-Rucksack aus, was ist zu beachten

Hersteller von Ultraleicht-Rucksäcken verzichten auf verschiedene Merkmale und Materialien, um das Gewicht ihrer Produkte zu reduzieren. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte, auf die sie oft verzichten oder die sie optimieren, um das Gesamtgewicht zu reduzieren:

Schwere Materialien

  • Robuste, aber leichte Stoffe: Anstelle von schwerem Nylon oder Canvas verwenden sie leichte, aber dennoch robuste Materialien wie Dyneema, Silnylon oder Ripstop-Nylon.
  • Dünnere Polsterung: Die Polsterung an Schultergurten und Hüftgurten ist oft dünner, aber immer noch ausreichend komfortabel.

Rahmen und Versteifungen

  • Verzicht auf interne Rahmen: Viele Ultraleicht-Rucksäcke haben keinen internen Rahmen oder verwenden ultraleichte, herausnehmbare Rahmen aus Aluminium oder Karbon.
  • Minimalistische Rückenplatten: Anstelle von schweren Rückenplatten setzen sie auf leichte, oft herausnehmbare Rückenpolster.

Überflüssige Funktionen

  • Weniger Taschen: Ultraleicht-Rucksäcke haben oft weniger Außentaschen und Fächer. Sie verzichten auf komplexe Organisationssysteme zugunsten von Einfachheit.
  • Minimalistische Deckel: Viele verzichten auf abnehmbare Deckel oder haben nur einen einfachen Rollverschluss, um Gewicht zu sparen.

Komplexe Tragesysteme

  • Einfachere Hüftgurte: Die Hüftgurte sind oft einfacher und weniger stark gepolstert. Einige Modelle verzichten ganz auf Hüftgurte oder bieten abnehmbare Optionen.
  • Reduzierte Anpassungsmöglichkeiten: Es gibt weniger Verstellmöglichkeiten an Gurten und Riemen, um das Gewicht zu minimieren.

Zusätzliche Features und Zubehör

  • Weglassen von Deckelfächern und Organizer-Taschen: Diese Elemente werden oft weggelassen oder auf das Nötigste reduziert.
  • Keine eingebauten Regenhüllen: Viele Ultraleicht-Rucksäcke haben keine eingebauten Regenhüllen, sondern bieten stattdessen abnehmbare oder optionale Hüllen an.

Dicke Stoffe und Verstärkungen

  • Leichte Verstärkungen: Anstelle von dicken Verstärkungen an stark beanspruchten Stellen werden leichtere Materialien verwendet, die dennoch eine ausreichende Haltbarkeit bieten.
  • Sparsame Nähte: Durch den Einsatz von weniger Nähten und leichten Nähten kann ebenfalls Gewicht eingespart werden.

Ausrüstung Befestigungen

  • Weniger Befestigungspunkte: Ultraleicht-Rucksäcke haben oft weniger Schlaufen, Gurte und Befestigungspunkte für externe Ausrüstung.
  • Einfachere Daisy Chains: Daisy Chains sind oft aus leichtem Gurtband statt aus schwerem Material gefertigt.

Zusätzliche Polsterung und Schutz

  • Minimale Polsterung: Die Polsterung ist auf das Nötigste reduziert, um Komfort und Gewicht in Einklang zu bringen.
  • Kein Überflüssiger Schutz: Schutzpolster oder zusätzliche Schichten, die nicht unbedingt erforderlich sind, werden weggelassen.

Luxus-Features

  • Keine eingebauten Trinksysteme: Trinksysteme sind oft nicht integriert, sondern können optional hinzugefügt werden.
  • Verzicht auf unnötige Extras: Merkmale wie integrierte Sitzpolster oder aufwändige Kompressionssysteme werden weggelassen.

Durch die Beachtung dieser Punkte gelingt es den Herstellern, das Gewicht drastisch zu reduzieren. Diese Rucksäcke sollen dennoch ausreichenden Komfort und Funktionalität für minimalistische Wanderer und Rucksacktouristen bieten, die jedes Gramm zählen.

Wichtig für den Komfort ist die Weise, wie ein Ultraleicht-Rucksack gepackt wird und wie das Gewicht verteilt werden muss:

  • Platziere schwere Gegenstände wie die Kochausrüstung und Wasser in der Mitte des Rucksacks und so nah wie möglich am Rücken. Dies hilft, das Gewicht gleichmäßig zu verteilen und das Gleichgewicht zu halten.
  • Packe leichte und voluminöse Gegenstände wie den Schlafsack und die Isomatte unten im Rucksack.
  • Mittelschwere Gegenstände wie Kleidung und Zelt können oben im Rucksack verstaut werden.
  • Packe Oft benötigte Gegenstände, wie Snacks, Karten oder Regenbekleidung, in die oberen Fächer oder Seitentaschen.
  • Justiere die Position der Gegenstände im Rucksack, um das Gleichgewicht und den Tragekomfort zu optimieren.
  • Vermeide Leerraum bzw fülle diesen auf, damit alles an seinem Platz bleibt 
  • Komprimiere den Rucksack nach dem Packen, damit alles so bleibt wie du es gepackt hast.
  • Überprüfe regelmäßig dein Gepäck und überlege, ob es noch Möglichkeiten gibt, Gewicht zu reduzieren oder unnötige Gegenstände zu entfernen.

Erster Eindruck:

Der Wy'east Daypack von Six Moon Designs überzeugt auf den ersten Blick durch hochwertige Materialien und eine sehr gute Verarbeitung. Das Design des Rucksacks würde ich als Retro-Look beschreiben, der ihn optisch nicht für jeden ansprechend macht, wobei hier meiner Meinung nach auch die Farbauswahl sehr entscheidend ist.

NameAuf dem RückenKordel zum SchließenRucksack Clip

Gummiband zu Befestigung von Wanderstöcken
Gummiband zu Befestigung von Wanderstöcken.

Besonders auffallend sind die großen Stretch-Seitentaschen sowie das zusätzliche große Stretch-Außenfach an der Front. Diese Taschen bieten viel Stauraum für verschiedene Gegenstände wie z.B. Trinkflaschen, Snacks oder Ähnliches. 

Stretch TascheStretch Tasche2

Der Deckel bietet ein kleines Deckelfach mit einem abgedichteten Reissverschluss und Schlüsselhaken. 

Deckelfach

Sehr positiv empfinde ich die Stretch-Taschen an den Schultergurten, die ich bei Wanderrucksäcken fast immer vermisse. Die Taschen sind auf dem Gurt aufgenäht und lassen sich per Gummizug schließen, sind also nicht 100%ig geschlossen.  

Schulter Taschen

Die Schultergurte machen einen recht dicken und nicht gerade atmungsaktiven Eindruck. Auch fällt mir gleich auf, dass es keine zusätzlichen Gurte zur Zugentlastung oder eine Schlaufe bzw. Gummiband gibt, an dem man einen Trinkschlauch fixieren oder mal auf die Schnelle etwas befestigen kann.Schultergurt

Schultergurte und Rückenteil
Schultergurte und Rückenteil.

Das Rückenteil ist aus einem Mesh gefertigt und soll der Belüftung dienen. Ein zusätzliches Rückenpolster ist entnehmbar und kann als Sitzkissen verwendet werden, was einen praktischen Mehrwert bietet.

Polster

Im Inneren des Rucksacks befindet sich eine abnehmbare Tasche für Trinkblasen, die etwa 2 Liter fasst. Diese Tasche kann bei Bedarf entfernt werden. Ein gut erreichbares Dokumentenfach mit Reißverschluss erleichtert die Organisation von wichtigen Unterlagen, Schlüsseln, Geld oder ahnlichem.

InnenansichtDokumentenfach

Der Hüftgurt ist ein einfacher schmaler Nylongurt, der abgenommen werden kann. Außerdem liegt zusätzlich der Wy’east Wing Belt bei, der alternativ montiert werden kann. Dieser bietet eine breite gepolsterte Auflagefläche mit zwei großen Taschen mit Reißverschluss. 

Wing BeltHüftgurt Clip

An den Schultergrurten befindet sich noch ein in Höhe und Länge verstellbarer Brustgurt mit Notsignalpfeife.

Pfeife

Daisy Chain
Daisy Chain an der Front.

Features:

Hochwertige Materialien:

  • Hergestellt aus wasserabweisendem und robustem 210 Denier Robic Nylon

Taschen und Fächer:

  • Große und gut zugängliche Stretch-Seitentaschen
  • Großes Stretch-Außenfach an der Front
  • Kleines Deckelfach mit wasserdichtem Reißverschluss
  • Stretch-Taschen an den Schultergurten
  • Haken zur Befestigung von Schlüsseln in den Reißverschlussfächern
  • Daisy Chain’s an der Front
  • Lasche für Eispickel oder Wanderstöcke

Schultergurte:

  • Dick gepolsterte Schultergurte für Komfort
  • Stretch-Taschen an den Schultergurten, die nur per Gummizug schließbar sind

Rückensystem:

  • Rückenteil aus Mesh für Atmungsaktivität, obwohl man schnell darunter schwitzt
  • Entnehmbares EVA Rückenpolster, das als Sitzkissen nutzbar ist

Innenausstattung:

  • Abnehmbare Tasche für Trinkblasen, passend für ca. 2-Liter-Blasen
  • Gut erreichbares Dokumentenfach mit Reißverschluss im Inneren

Tragekomfort:

  • Ergonomische Gestaltung für angenehmes Tragen.
  • 3D Mesh Rückenteil für eine Bessere Luftzirkulation
  • Abnehmbarer Hüftgurt
  • Alternativer Wing Belt mit Taschen inklusive

Im Einsatz:

Ich möchte an dieser Stelle kurz darauf eingehen, dass mir der Test des Wy’east recht schwer gefallen ist. Ich habe noch nie einen Ultraleicht-Rucksack genutzt und musste feststellen ,dass hier auf vieles verzichtet wird, bzw. sehr vieles anders gemacht wird als bei herkömmlichen Rucksäcken. Es gibt sehr viele Dinge, die mir an dem Rucksack nicht gefallen, allerdings sind dies größtenteils Dinge, die eben für diese Art von Rucksäcken normal ist, welche ich daher auch nicht schlecht bewerten werde.

Den Rucksack habe ich für Tagesausflüge und Tageswanderungen genutzt und auch hier und da im Alltag genutzt. 

Der Hersteller gibt eine maximale Zuladung von neun Kilo an. Aufgrund des großen Volumens schafft man es allerdings, diese 9 Kilo auch mal schnell zu überschreiten. Ich kann nur davon abraten. Ich fand den Wy’east mit 9 Kilo schon nicht mehr sehr angenehm zu tragen. Mit ca. 6 Kilo gut gepackt, fühlte ich mich wohl.   

Überpackt
Es passt zwar alles, aber definitiv zu schwer und unbequem um lange damit zu laufen.

Beim Wandern gefallen mir besonders die Stretch-Taschen an den Schultergurten. Sie sind ideal für Softflasks, Riegel, Schlüssel oder Smartphones. Allerdings passen keine meiner 0,5-Liter-Flaschen hinein, weder starre noch flexible Sportflaschen aus meinem Fundus. Auf mehreren Bildern habe ich gesehen, dass 0,5-Liter-Einwegflaschen hineinpassen, aber solche nutze ich nicht.

Zwar lassen sich die Taschen nur per Gummizug schließen, aber sie sind sehr tief und man muss sich kaum Sorgen machen, dass hier etwas herausfällt. Alternativ zu Trinkflaschen kann man auch seine Trinkblase nutzen. Mit etwas Fummelei habe ich meine 3 Liter Trinkblase halb gefüllt, in die dafür vorhergesehene Tasche bekommen.

Ich denke, eine 2 Liter Trinkblase passt hier schon viel besser. Leider gibt es keine Lasche oder Gummiband an den Schultergurten, sodass man das Mundstück zum Verstauen in die Schultertaschen stecken muss oder den Gummizug der Taschen zur Fixierung nutzen muss. Wenn man keine Trinkblasen nutzt und ansonsten auch keine weitere Verwendung für die dafür vorgesehene Tasche hat, kann man sie dank der Clips einfach entfernen.

Tasche für TrinkblaseTasche für Trinkblase Clip

Öffnungen für den Trinkschlauch
Öffnungen für den Trinkschlauch.

Die Schultergurte des Wy'east Daypack sind recht dick gepolstert, jedoch nicht sehr ergonomisch und für mich auch nicht wirklich bequem. Durch die dicke Polsterung und das Material fängt man schnell an, darunter zu schwitzen. Ich denke, man hätte die Gurte luftiger konstruieren und mindestens die Hälfte der Polsterung weglassen können. Was mir hier sehr fehlt, sind Gurte für eine bessere Lastverteilung. Versucht man die Schultergurte zu lockern und mehr Gewicht auf die Hüftgurte zu geben, dann “kippt” der Rucksack nur nach hinten, was nicht sehr angenehm zum Tragen ist. 

Last auf den Schultern
Hier ist die Last auf den Schultern.
Last auf Hüftgurt
Versuch die Last auf den Hüftgurt zu bekommen, der Rucksack "kippt" nach hinten.

Das Rückenteil aus Mesh ist zwar atmungsaktiv, aber dennoch schwitzt man sehr schnell, da der Rucksack aufgrund seiner Bauart voll auf dem Rücken aufliegt und eine Luftzirkulation nicht wirklich möglich ist. Dies ist aber für Ultraleicht-Rucksäcke nicht ungewöhnlich, sondern normal. Das herausnehmbare Polster am Rücken, lässt sich auch als Sitzkissen benutzen. Das ist ein Nice-To-Have, allerdings doch recht unpraktisch, da man das Polster bei einem voll gepackten Rucksack schlecht heraus und noch schlechter wieder hinein bekommt.

Auch steht der Rucksack nicht gerade gut, bzw. lässt er sich etwas schlecht packen, da es keine Versteifungen oder Gestelle gibt, die den Rucksack in Form halten, um Gewicht zu sparen und ist ebenfalls gang und gebe.

RUcksack voll

Die Seitentaschen sind sehr groß dehnbar und auch beim Tragen gut zu erreichen. Da diese Taschen aufgenäht sind und sich darunter das wasserabweisende Nylon befindet, können hier auch mal kurzzeitig feuchte Dinge, wie eine nasse Badehose oder ein Handtuch transportiert werden. Das hat bei mir ganz gut geklappt, empfiehlt sich aber nur mal für den Weg vom See nach Hause oder ähnlichen Wegen, da nach ca 30 Minuten die Feuchtigkeit langsam durchgekommen ist.

Das wasserabweisende 210 Denier Robic Nylon macht für mich aber an sich einen sehr robusten Eindruck und ist definitiv nur Wasserabweisend. Ein kleiner Regenguss ist kein Problem, aber für Wanderungen im Regen sollte ein Regencover mitgenommen werden oder man packt den Inhalt in Dry Packs.

Das größte Manko für mich ist der Hüftgurt, bzw. die Hüftgurte. Der einfache Nylongurt ist eben genau das, was er ist. Ich konnte mit ihm nicht die Last auf meine Hüfte übertragen, so wie es für Hüftgurte üblich ist. Dafür ist er zu schmal und verrutscht zu schnell. Außerdem musste ich Ihn schon sehr eng ziehen, damit etwas Last auf Ihn übertragbar ist.

Zum Glück kann man ihn wie auch die Tasche für die Trinkblase einfach abklippen. Dem Wy’east liegt zusätzlich der sogenannte Wing Belt bei. Dieser lässt sich ebenfalls leicht anklippen und ist dank seiner großen Auflageflächen und Polsterung wesentlich angenehmer zu tragen. Außerdem verfügt er auf beiden Seiten über große Taschen mit Reißverschluss. Allerdings ist der Gurt für mich zu groß. Ich habe ihn so eng gezogen wie es möglich war und der Wing Belt saß weiterhin locker um meine Hüften. Also auch hier keine Lastübertragung auf die Hüfte.

WingBelt
Der Wing Belt auf Anschlag.
Clip Hüftgurt
Clip Hüftgurt.

Ich musste auch feststellen, dass das Rückenteil recht kurz ist. Selbst wenn ich es schaffen würde, einen der Gurte richtig auf meiner Hüfte zu platzieren und die Schultergurte etwas zu lockern, um die Schultern zu entlasten, dann sitzen die Schultergurt Taschen fast oben auf meiner Schulter. Nun muss man bedenken, dass ich nur 170 cm groß bin. Bei größeren Personen tritt das Problem eventuell schon normalen Tragen auf, wie man es auf diesem Foto sehen kann, auf dem ein Freund von mir den Rucksack trägt. Die Schultertaschen sind schon sehr weit oben.

Schulter Taschen weit oben
Schultertasche recht weit oben beim Freund.
Schulter Taschen weit oben2
Die Schultertasche ist weit oben wenn der Schultergurt entlastet wird.

Beim Tragen fand ich auch das Volumen des Daypacks zu groß, bzw. fehlte mir die Möglichkeit, das Volumen zu verringern oder zumindest die Tasche zu komprimieren. Um den Rucksack bequem tragen zu können, muss er wie beschrieben richtig gepackt sein. Das geht aber nur wenn im Rucksack alles an seinem Platz bleibt und das geht bei dem Wy’east nur, wenn der voll gepackt ist. Ich denke, ein paar leichte Gummibänder außen würden da schon viel helfen.

Ich habe zwecks dem Gewicht des Wy’east auch noch mit einem Freund gesprochen, der Ultralight Trekking betreibt und wirklich jedes Gramm zählt. Seiner Meinung nach ist der Rucksack mit seinen 710 Gramm zu schwer und ihm fehlt auch die Möglichkeit, das Volumen zu komprimieren. Die richtigen Enthusiasten nähen sich ihre Rucksäcke sogar selbst, da Sie so viel leichtere Produkte erhalten, die auch noch bezahlbar sind.

Fazit:

Der Wy'east Ultraleicht Daypack wird als ein durchdachter Rucksack beworben. Leider spüre ich davon wenig und wenn ich mir die anderen DayPacks und Rucksäcke von Six Moon Design so anschaue, verstehe ich auch nicht so richtig den Sinn hinter dem Wy’east, außer, dass man einen etwas günstigeren Rucksack im Sortiment haben wollte.

Für nur 15 € mehr bekommt man auf der Homepage ebenfalls einen 30-Liter-Rucksack, bei dem man zwischen drei unterschiedlichen Größen der Schultergurte und Hüftgurte wählen kann. Der Rucksack bietet außerdem auch die Möglichkeit, das Volumen zu verringern und zu komprimieren. Zwar wiegt dieser ca. 170 Gramm mehr, aber ich denke der Komfort und die Möglichkeit der Anpassung an die Körpergröße machen mehr aus, davon abgesehen, dass ich eh erfahren habe, das 710 Gramm für Ultraleicht gar nicht so leicht ist.

Generell bietet Six Moon Design wirklich sehr gut durchdachte Rucksäcke an, bei denen man sogar zwischen den unterschiedlichen Arten der Schultergurte wählen kann. So etwas habe ich bei noch keinem anderen Hersteller gesehen. Der Wy’east erscheint mir da im Vergleich alles andere als gut durchdacht. 

Ich für meinen Fall für als Daypack entweder einen meiner kleineren Rucksäcke nutzen oder meinen 32 + 8 L Markenrucksack, der nur ein Drittel des Wy’east gekostet hat und ca 200 Gramm schwerer ist. Dieser bietet mir wesentlich mehr Komfort und die 200 Gramm machen sich dadurch gar nicht bemerkbar.

Wem das Gewicht wichtig ist, dem würde ich eher die anderen Rucksäcke von Six Moon Design ans Herz legen.

 

 

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WEITERE BEWERTUNGEN

Hochwertiger Rucksack für kurze und lange Touren
Bewertung Ø: 3.50 Sterne

Vorteile

  • Strapazierfähiges Material, solide verarbeitet
  • Stark wasserabweisend
  • Leicht
  • Viele durchdachte Taschen
  • Hüftgurt in zwei Varianten
  • Inkl. Tasche für Trinkblase

Nachteile

  • Relativ teuer

Bewertung

Test Wy'east Daypack von Six Moon Designs

Als Fan von sehr leichtem Equipment habe ich mich auf den Rucksack gefreut. Bei einem Fassungsvermögen von 30 Litern eignet er sich für mich auch für längere Touren. Da ich versuche, mein Gepäck unter 10 Kilo zu halten.   

Die Firma Six Moon Designs wurde vor über 20 Jahren in Amerika von einem Thru-Hiker (PCT, AT) gegründet. In den USA wird das Thema Ultra-Light Equipment schon seit Jahren verfolgt und Six Moon hat sich in diesem Segment etabliert. Die Produkte sind inzwischen technisch sehr ausgereift, so war ich sehr gespannt, was der Wy’east zu bieten hat.

Mein erster positiver Eindruck: Das auf der Herstellerseite angegebene Gewicht stimmt zu 100% mit dem Gewicht überein, das ich nachgewogen habe.

Ansicht Rucksack von vorne Ansicht Rucksack von hinten Marken Logo Six Moon

Die technischen Daten:

Abmessungen: 36 cm x 18 cm x 46 cm

  • Geeignet für Rückenlängen von 38 - 56 cm
  • Maximale Last: 9 kg

Material:  210D Nylon Robic ; Rücken: 3D Mesh ; Außentaschen: Ultra Stretch

Ich konnte auf der Herstellerseite nichts über die Wasserresistenz finden. Für mich sieht das Material auf jeden Fall stark wasserabweisend aus. Der Reißverschluss am Deckelfach ist abgedichtet. In meinem Test habe ich die kleine Pfütze (siehe Foto) ca. 10 Minuten stehen lassen, danach war es leicht feucht an den Innennähten. Aber alles im Rahmen.  Solange es kein Starkregen ist oder der Rucksack in einen See fällt, sollte er wasserfest sein.

Wassertest Reißverschluss Deckelfach

Volumen:

  • Hauptfach: 24L
  • Große Außentasche  4L + Seitentaschen 2L
  • Gesamt:  30 L

Der Rucksack ist konzipiert wie die typischen UL-Rücksäcke, die Thru-Hiker in den USA verwenden. Ein großes Hauptfach und diverse Außentaschen und Ösen, um das Gepäck bei Bedarf zu erweitern.

Es gibt viele nützliche und durchdachte Merkmale. Eine Reißverschluss-Innentasche für Schlüssel, Geldbörse mit kleinem Haken, an dem man etwas befestigen kann.

Eine Tasche für eine Trinkblase (19 cm x 35 cm) und entsprechende Schlitze an der Abdeckung für den Trinkschlauch. Man kann die Tasche abnehmen, wenn man sie nicht benötigt, oder zweckentfremden.

Tasche für Trinkblase Öffnung für Trinkblasenschlauch

Besonders mag ich das große Deckelfach, da ich immer gerne einige Sachen im Zugriff habe.

In die Netztaschen an der Seit passen 1 Liter-Flaschen in die Netztaschen an den Schultergurten 0,5 Liter-Flaschen, oder eben Handy und andere Kleinigkeiten. Die Netztaschen an den Schultergurten sind mit Tunnelzug verschließbar. Die anderen sind offen, aber tief genug, so dass nichts herausfällt.

Der Rücken ist mit einer genoppten EVA-Platte verstärkt und durch ein Netzmaterial belüftet. Allerdings zum Innenfach mit dem wasserabweisenden Material vernäht, so dass man oder über den Rücken kein Wasser in den Rucksack bekommt.

Die EVA-Matte kann man herausnehmen, entweder um Gewicht zu sparen, oder um sie als Sitzkissen zu nutzen. Ich finde es allerdings unterwegs mühsam, die Matte aus einem gefüllten Rucksack herauszufummeln. So ist das eher eine theoretische Möglichkeit oder etwas, das man am Abend nutzen kann.

Die Schultergurte sind einfach verstellbar und ausreichend gepolstert für 9 Kilo Gewicht.

Alles ist hochwertig verarbeitet. Gefühlt könnte man auch mehr als 9 Kilo in den Rucksack packen.

Deckelfach mit Haken Rücken mit Netz Tunnelzug Gurttasche Seitenfach

Zusätzliche Gadgets:

Abnehmbarer Hüftgurt. Dieser ist nicht gepolstert und nur 2 Zentimeter breit. Ersetzen kann man ihn mit einem Gurt mit gepolsterten Hüfttaschen. Das bietet sich an, wenn man wirklich an die 9 Kilo im Gepäck hat, da man dadurch das Gewicht besser auf der Hüfte platzieren kann. Das Wechseln geht einfach über Clip-Karabiner.

Hüfttasche Karabiner Hüftgurt

Und ... es gibt eine kleine, rote Trillerpfeife am Brustgurt. 😊

rote Trillerpfeife

Durch diverse Schlaufen kann man gut zusätzliches Gepäck, Wanderstöcke etc. befestigen.

 Meine Testtour:

Ich packe fast komplett mein gesamtes Equipment für eine Wochenendwanderung mit meinen Hunden: Zelt, Schlafsack (Sommer), kleine Isomatte für mich, Klamotten, Kocher, und Verpflegung für mich und die beiden Hunde passen locker in das Innenfach. Da wir entlang eines Flusses wandern, benötige ich kein zusätzliches Wasser für die Hunde.

So nehme ich nur zwei 0,5 Liter-Flaschen in den Schultergurten mit. Meine Z-Lite-Matte, auf der die Hunde schlafen, habe ich außen am Rucksack angebracht. Bei den Außenfächern nutze ich nur das Rückenfach für meine Regenjacke.

Der Rucksack lässt sich angenehm tragen. Ich bin 1,72 Zentimeter groß und schlank. Die Polsterung der Schultergurte ist ausreichend. Durch den breiten Hüftgurt mit den Bauchtaschen kann ich die ca. 7 Kilo auch gut auf die Hüften bringen. Später ziehe ich die Schultergurte etwas an, damit ich die Traglast mehr auf den Schultern trage – ein wenig Abwechslung für die doch etwas untrainierten Muskeln.

Rucksack bepackt Rucksack seitenansicht Rucksack auf dem Rücken 

Fazit:

Bei meiner Tour hat sich der Rucksack sehr gut bewährt. Aus meiner Sicht würde er sich auch für eine Mehrtageswanderung mit durchdachtem Gepäck eignen. Beim Ausschöpfen der maximalen Beladung von 9 Kilo würde ich den leicht gepolsterten Hüftgurt mit den Außentaschen ergänzen.

Das Material ist strapazierfähig und sehr solide verarbeitet. Dadurch ist er nicht ganz so leicht wie andere Rucksäcke aus dem Segment, wird aber voraussichtlich auch länger halten. Das hat natürlich seinen Preis: 175 € + 38 € für die Hüfttaschen sind für mich an der oberen Grenze – man bekommt dafür aber ein sehr hochwertiges Produkt.

Hund und Rucksack

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