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Test: OUTDOOR RESEARCH Ferossi - Funktionsshirts (Langarm)

OUTDOOR RESEARCH Ferossi - Funktionsshirts (Langarm)
Hab es seit 15 Monaten auf jeder einzelnen Tour dabei und gebe es nie wieder her.
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • wind- und mückendicht
  • Bewegungsfreiheit durch Stretch
  • leicht und robust
  • schnell trocknend
  • gute Belüftungsmöglichkeiten
  • kompakt in Brusttasche verstaubar

Nachteile

  • nichts

Bewertung

Das OR Ferossi Windshirt ist ein leichtes, stretchbares, schnell trocknendes und zugleich winddichtes und robustes Longsleeve. Damit siedelt es sich geschickt zwischen Shirts und Jacken an. Ich nutze es, wann immer ich mal etwas Schutz gegen Wind, Sonne oder Nieselregen brauche und dennoch leicht bekleidet unterwegs sein möchte. Und das ist so ziemlich auf jeder meiner Touren der Fall. Ob Wandern, Trailrunning, Klettern, Bergsteigen, Rennradfahren oder Paddeln. Seit ich dieses Shirt vor 15 Monaten in meine Ausrüstung aufgenommen habe, blieb es nicht einmal zu Hause. Besonders wertvoll finde ich es auf Hochgebirgstouren, wo die Sonne einen brutzelt und es zugleich windig und kalt sein kann. Unter meinen 18 4000ern im letzten Jahr war nicht einer, auf dessen Gipfel ich nicht im Windshirt stand.

Belüftung

Der Reisverschluss auf der Brust lässt sich mit einer Länge von 36 cm sehr weit öffnen (Gr. M). Großartig, für den Fall, dass sich nach einem Sprint im Shirt zu viel Wärme aufgestaut hat oder es unerträglich heiß ist, man aber nicht auf den Sonnenschutz der langen Ärmel verzichten möchte.

Am besten kann der Körper die eigene Temperatur jedoch über Hände und Füße regeln. Da unsere Füße meist warm eingepackt sind, bleiben noch die Hände. Um diese Möglichkeit der Temperaturabgabe zu optimieren, befinden sich beim Windshirt an den Unterarmen 26 cm lange Reisverschlüsse (Gr. M). Und diese Unterarmkühlung funktioniert erstaunlich gut. Damit der Ärmel jedoch am Arm bleibt und nicht herumschlackert, wird der Ärmelsaum von einem elastischen Band zusammengehalten. So ist der Unterarm weiter vor der Sonne geschützt und wird zugleich mit kühlender Luft umspült.

Features

Brusttasche: Die Brusttasche ist mit Netz hinterlegt und bietet sich für flächige aber flache Gegenstände an. Hier bekommt man sogar eine Wanderkarte, Rettungsdecke oder ähnliches unter. Zudem reicht die Tasche aus, um das Shirt komprimiert darin zu verstauen. Ein weiterer Packsack wird daher nicht benötigt.

Saumbänder: Das unten im Saum verlaufende elastische Zugband ist einhändig bedienbar und verfügt über einen Stopper, der so eingebaut wurde, dass das herausstehende Band unter dem Windshirt verschwindet.

Mückenschutz: Da das verwendete Material sehr dicht sein muss, um Wind effektiv abhalten zu können, bringt es einen Mückenschutz mit sich. Diese Biester kommen da einfach nicht durch.

Kragen: Am 6 cm hohen eng anliegenden Kragen wurde das Material doppelt genommen und der Reisverschluss mit einer doppelten Leiste hinterlegt um das Eindringen von Wind zu verhindern und die Möglichkeit des sich Klemmens zu eliminieren.

Reisverschlussgriffe: Die gummierten und geriffelten Griffe an den YKK-Reisverschlüssen tragen nicht zu dick auf und sind auch mit Handschuhen gut greifbar.

lebenslange Garantie: OR garantiert eine tadellose Funktion ihrer Produkte über die gesamte Lebensdauer des selbigen. Infinite Guarantee bedeutet daher nicht, Garantie für immer, sondern Garantie bis das Produkt erfolgreich zerstört wurde.

Material

Das 90 Denier dicke stretchbare gewebte Ripstopmaterial besteht zu 86 % aus dem 6.6-Polyamid Nylon und zu 14 % aus Spandex/Elastan. Elastan besteht aus einem Blockcopolimer, das zu einem Massenanteil von mindestens 85 % aus Polyurethan besteht. Es geht nach einer Dehnung auf das dreifache seiner Ausgangslänge nahezu auf die Ausgangslänge zurück.

Der Stoff des Windshirts zeigt jetzt nach 15 Monaten mit Wochenlangen Touren erste Abnutzungsspuren. Dort wo der Hüftgurt mit viel Druck auf dem Shirt scheuert haben sich Flusen gebildet. Gegen das Licht gehalten ist hier jedoch das Material noch nicht sichtbar dünner geworden.

Die Materialien wurden absolut sauber verarbeitet. Bisher hat sich kein einziger Faden gelöst. Überhaupt sind die Nähte sehr gut und es wurden an allen Stellen, wo Nähte drücken könnten, Flachnähte verwendet.

Daten

Gewicht: 291 g (Herstellerangabe für Größe L)

Gewicht: 300 g (selbst gemessen für Größe M)

Packmaß: 1 L (20 x 7 x 7 cm)

verfügbare Größen: S, M, L, XL, XXL

Farben: Schwarz, Zinn/Zitronengras, Blau

Reisverschlüsse: YKK (Marktführer)

Stretch: um 30 % dehnbar (10 cm -> 13 cm)

Softshell

Ein funktionierendes Softshellsystem besteht aus zwei zusammenspielenden Schichten. Zum einen ist das eine aufgeraute Kunstfaserschicht, die direkt auf der Haut getragen wird. Diese nimmt Schweiß auf, transportiert ihn vom Körper weg und verfügt über kleine Faserspitzen, die dank ihrer großen Oberfläche und ihrer Exposition immer trocken sind und sich dadurch sehr angenehm auf der Haut anfühlen. Zum anderen ist das eine winddichte aber atmungsaktive Außenschicht. Und mit atmungsaktiv ist keine der wasserdichten und atmungsaktiven Membranen gemeint. Deren Gasdurchlässigkeit reicht hier bei weitem nicht aus. Das bedeutet aber auch, dass ein Softshellsystem nie wasserdicht ist. Es ist lediglich mal wasserabweisend.

Das Windshirt kann dazu dienen bei Bedarf spontan ein Softshellsystem zu kreieren. Hierzu muss lediglich, was auch immer gerade als Baselayer dient, gegen ein Fleece getauscht und das Windshirt darüber gezogen werden. Und glaubt mir. So ein Softshellsystem ist bei anstrengenden Touren im hochalpinen Gelände Gold wert.

Integration ins LayerSystem

Baselayer bezeichnet die erste möglichst eng anliegende Schicht auf der Haut. Hier trage ich meist ein hauchdünnes Kunstfasershirt oder Merinowolle. Midlayer ist alles, was darüber kommt, aber bei besonderer Witterung nicht als äußerste Schicht taugt. Upperlayer ist alles, was wasserdicht ist oder bei Minusgraden besonders warm hält und wasserabweisend ist, sodass es ohne Sorge als oberste Schicht getragen werden kann.

Das Windshirt bietet sich als eine der unteren Midlayerschichten an. Über Shirt oder Fleece und unter stärker isolierenden oder wasserdichten Schichten. Ich selbst trage meist nur ein ganz dünnes eng anliegendes Kunstfasershirt drunten. Gelegentlich nutze ich es auch wie oben beschrieben als Softshellkomponente. Darüber kommt dann bei Kälte eine dünne Daunenjacke und wiederum darüber bei zu starkem Wind oder Nässe die OR Helium Regenjacke. Wenn es dann deutlich ungemütlicher wird, greife ich zu einer daunengefütterten Hardshelljacke oder einer 10 cm dicken Daunenjacke. Und selbst unter so dicken Schichten performt das Windshirt ganz ordentlich. Unter ihm staut sich nicht merkbar Wärme und Feuchtigkeit, wie es bei Materialien mit Membran oder besonders dichten Stoffen der Fall ist.

Resümee

Ich bin vom Windshirt sichtlich begeistert. Immer wenn kleine, leichte und simple Ausrüstung so viel kann, bin ich hin und weg. Doch auch wenn ich dieses Shirt jedem Outdoorsportler empfehlen kann, der auch bei ungemütlicherem Wetter draußen ist und powert, gibt es sicher einiges an vergleichbaren Shirts da draußen. Lasst euch aber bitte nicht von denen irritieren, die die ausgefallenen Unterarmreisverschlüsse komisch finden. Die haben darin noch nie richtig geschwitzt.

Wie wurde das Produkt erworben?Geschenk
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