Eine zuverlässige atmungsaktive u. wärmende Softshell-Jacke
Vorteile
- hohe Atmungsaktivität
- große Seitentaschen
- weiches Material
- wärmt angenehm
- zusammenpackbar
- kein unangehmes Rascheln
Nachteile
- keine innere Tasche
- sehr langes Kapuzengummi
Bewertung
Softshell Trek 900 Forclaz
Erster Eindruck: Wer bisher Softshell kannte, wird beim ersten Zusammentreffen mit der Softshell Trek 900 ein wenig überrascht sein. Denn eigentlich fühlt sie sich nicht an wie eine Softshell, die ja zumeist aus recht „festem“ gleichmäßigem Außenmaterial besteht. Bei der Trek 900 war ich sehr erstaunt , wie weich diese nun ist, sowohl von innen als auch von außen.
Vorausgeschickt werden darf noch, dass diese Softshell die erste ist, die ich im Gebrauch habe, da sich bisher für mich der Einsatz einer Softshell nicht gänzlich richtig erschlossen hat. Klar sind Softshell Jacken winddicht, aber sofern es zu regnen beginnt, kommen sie dann doch stark an ihre Grenzen, sofern es über den Nieselregen hinausgeht. Zudem weisen sie ein recht hohes Eigengewicht auf, so dass sie für mich auch auf Weitwanderungen keine Alternative darstellten und ich bei heftigem Wind eher meine Regenjacke überziehe. Dementsprechend war ich sehr auf auf die Trek 900 gespannt und wie sie sich bei sportlichen Aktivitäten so macht.
Was macht eine Softshell eigentlich aus?
Übersetzt bedeutet Softshell eigentlich nichts anderes als „weiche Außenhaut“.
Softshell-Produkte sollen dabei insbesondere wind- und wasserabweisend sein, dabei jedoch insbesondere luft- und wasserdampfdurchlässig, so dass sie sich für einen intensiven Sporteinsatz bei kälteren bis mittleren Temperaturen anbieten. Für mich als Dauerschwitzer bei sämtlichen Außentemperaturen also genau das Richtige. Der Windchill Effekt (Auskühlen durch kalten Wind) soll durch das Material reduziert werden. Des Weiteren sind Softshell Produkte zumeist recht flexibel und damit sehr bewegungsfreundlich für den anwenden Sportler.
Das Material der Trek 900:
Innenfutter 100% Polyester (PES)
Außengewebe 100% Polyester (PES)
Zusatzfutter 90% Polyester (PES), 10% Elasthan Beschichtung 100% Polyurethan (PUR)
Dabei ist seitens des Herstellers anzumerken, dass das Microgrid Fleecefutter zu 100 % aus recyceltem Fleecefutter hergestellt worden ist.
Microgrid steht dabei insbesondere für hohe Atmungsaktivität,weist jedoch Einbußen bei der Winddichte auf.
Es fehlt jedoch im Vergleich zu „normalen“ Softshell- Jacken die wasserabweisende Außenschicht. Hier wurden also für eine bessere Atmungsaktivität Abstriche gemacht.
Gewicht
Hier seht ihr die Herstellerangaben zum Gewicht entsprechend der jeweiligen Größen.
- S : 0.432 kg
- M : 0.445 kg
- L : 0.464 kg
- XL : 0.514 kg
- 2XL : 0.535 kg
- 3XL : 0.554 kg
Beim Nachwiegen mit meiner wirklich sehr genauen Küchenwaage komme ich jedoch bei der Größe M jedoch auf 456 Gramm. Grammjäger werden durch die zusätzlichen 11 Gramm ein wenig enttäuscht sein.
Größe:
In der Regel passt mir die Größe M bei Jacken recht gut. Und so auch bei der Trek 900. Mit 186 cm und 83 kg liegt man hier recht gut im Rennen, aufgrund der aber etwas kürzeren Ärmel hätte ich aber sogar fast eher zur Größe L tendiert. Insgesamt ist sie daher schon eher sportlich eng geschnitten.
Die Jacke kann an den Handgelenken mit Hilfe von Klettbändern fixiert werden.
Ebenso lässt sich der Jackenbund unten mit Hilfe von zwei Kordeln seitlich fixieren. Auch so gelingt es dem Träger die Jacke nach den eigenen Bedürfnissen einzustellen.
Taschen:
Die Trek 900 verfügt über zwei große seitliche Ziptaschen sowie über eine Brust-Zip- Tasche außen. Innen verfügt sie leider über keine weitere Verstaumöglichkeit. Persönlich ist mir eine innere Variante lieber als eine äußere, da so Handy etc. noch besser vor Regen und Kälte geschützt wären.
Immerhin ist auch die Brusttasche groß genug, dass auch Handy oder Portemonnaie hineinpassen.
An den Schiffen der Reißverschlüsse ist zur einfacheren Handhabung immer noch ein kleine Kordel eingefügt, was ich sehr praktisch finde. Gerade wenn man einmal Handschuhe trägt, ist ein schnelles Öffnen einfacher.
Kapuze: Die Kapuze ist recht groß, jedoch definitiv nicht groß genug für einen Helm. Sie lässt sich einfach und schnell über einen Kordelzug am Hinterkopf verstellen. Eine Möglichkeit die Kapuze vorne über einen Zug am Hals zu verstellen gibt es leider nicht. Dies wäre für mich eine sinnvolle Ergänzung gewesen, um hier keinen Luftzug am Hals entstehen zu lassen. Wobei aber auch formuliert werden muss, dass die Jacke per se am Hals schon sehr gut abschließt. Die Kapuze verfügt zudem über einen kleinen Schirm, welcher zwar leicht verstärkt ist, aber nicht verstärkt verformt werden kann.
Des weiteren ist es möglich die Jacke zusammenzurollen und klein zu verstauen.
Dazu rollt man sie quasi in die Kapuze ein und verschließt sie dann mit Hilfe der Kordel, die auch zum Verstellen der Kapuzengröße gebraucht wird.
Dies hat aber den kleinen Nachteil, dass das Gummi der Kordel recht lang ist und man fast Gefahr läuft, irgendwo dran hängen zu bleiben.
Am Hals selbst schließt die Kapuze trotz hier fehlendem Kordelzug gut ab.
Zusätzliche Gimmicks:
Mit Hilfe einer kleinen Schlaufe außen am Nacken lässt sich die Jacke problemlos an einem Haken aufhängen.
Atmungsaktivität
Das Micro Grid am Rücken mit Futter aus luftigem Material lässt bei schwitzigen Aktivitäten die Feuchtigkeit entweichen, wärmt aber aber dennoch angenehm.
Überragend finde ich, dass unter den Ärmeln, also an den Stellen, wo schnell unangenehmer Schweiß entsteht, Merino verarbeitet worden ist, welches als geruchshemmend gilt und so konnte ich die Woche auch problemlos auch mal mehrere Tage hintereinander anziehen, ohne dass die Jacke unangenehm zu riechen begann.
In der Praxis:
Ich habe die Jacke in den letzten Wochen bei diversen sportlichen Aktivitäten dabei gehabt. So wurde sie auf einem einwöchigen Radtrip bei kühlerem Temperaturen und abends auf den Zeltplätzen getragen. Ebenso hatte ich sie bei Wanderungen im Rucksack dabei und habe sie bei Bedarf schnell übergezogen. Dabei empfand ich es als äußerst praktisch, dass man die Jacke zusammenrollen konnte, so dass sie sehr wenig Platz im Rucksack wegnimmt. Für das, was die Jacke bietet, ist auch das Gewicht noch ok. Eine leichte Daunenjacke ist dabei aber natürlich immer noch unschlagbar, aber dafür zahlt man schließlich auch einen viel höheren Preis.
Leichter Regen wird in einer vernünftigen Weise abgehalten, wasserdicht ist sie natürlich nicht.
Positiv aufgefallen sind auch die Klettverschlüsse an den Handgelenken, die die Jacke stabil hier abgeschlossen haben und selbst bei durchgestreckten Armen beim Radfahren hatte ich nicht das Gefühl, dass an den Handgelenken ein unangenehmer Windzug in die Jacke kommt. Der größte Pluspunkt bei der Jacke ist aber sicherlich der Tragekomfort, denn sie fühlt sich innen richtig angenehm weich an und auch außen raschelt sie nicht in irgendeiner Weise unangenehm.
Ebenso hat sie bei mir den Drecktest bestanden. Nach einer MTB Tour mit sehr viel Matsch war die Jacke in der Waschmaschine einfach bei 30 Grad zu waschen und danach wieder top sauber. Auch farblich hat die Jacke durch das Waschen nichts eingebüßt.
Fazit:
Eine ordentliche, zuverlässige Softshell Jacke, die ich gerne bei sportlichen Aktivitäten überziehe. Einzig die fehlende Innentasche sowie die doch recht große Kordel an der Kapuze zum Zusammenrollen der Jacke stören mich etwas.