Leicht, atmungsaktiv, im Sommer kühl, im Winter warm: Merino
Vorteile
- Sehr leicht und weich
- Innenmaterial zur Hälfte Merinowolle
- Sitzt super angenehm an der Stirn
- Sehr atmungsaktiv
- Sehr gute Qualität
- Trocknet schnell
Nachteile
- Optisch etwas langweilig
Bewertung
Testfacts zur Smartwool Mütze
Testzeitraum: ca. 3 Wochen
- Hersteller: Smartwool
- Modell: Go Far, Feel Goog Mütze
- Kategorie: Laufmütze, Running Cap, Schirmmütze
- Farbe: Twilight blue
- Material: Merino Sport 150 Meshgewebe; Außen: 86% recyceltes Polyester, 14% Elasthan ; Innen: 56% Merinowolle, 44% recycletes Polyester
- Gewicht: ca. 50 g
- Preis: UVP 39,95 € (ab ca. 26€ )
- Bilderquelle teilweise: Smartwool
Optik/Haptik - Smartwool Mütze
Wie immer in diesem Abschnitt kurz der Hinweis: Geschmack oder Gefallen liegt im Auge des Betrachters, deshalb sind die nachfolgenden Sätze lediglich meine subjektive Meinung.
Eine Schirmmütze, es ist halt eine Schirmmütze :-). Im Gegensatz zu Laufschuhen, die in der Regel jeder Läufer benutzt, hat man beim Stichwort Kappe oder Schirmmütze unabhängig von der Optik oder Qualität der Mütze, bereits einen Großteil der Sportler verloren.
Ich persönlich trage beim Laufen relativ häufig eine Kappe und besitze auch recht viele Kappen verschiedenster Hersteller. Alle meine Laufkappen sind allerdings sogenannte Visoren, also Kappen, die oben offen sind. Diese Art von Mützen schützt die Augen vor direkter Sonne und verhindert das Schweiß oder Regen direkt in die Augen läuft ohne dabei einen Hitzestau zu verursachen.
Normale Kappen besitze ich lediglich 2 Stück und nutze Sie auch recht selten, aber zum Laufen würde ich diese Mützen nicht benutzen.
Optisch unterscheidet sich die Smartwool-Kappe kaum von herkömmlichen Basecaps, das Design ist recht unauffällig und schlicht. Die Mütze ist in 2 Farben erhältlich und besonders die schwarze Variante könnte man wohl zu jeder Gelegenheit nutzen, aber auch meine Testkappe ist mit ihren 2 dezenten Blautönen nicht nur zum Laufen geeignet.
Das es sich nicht um eine „normale“ Basecap handelt merkt man sobald man die Mütze in anfasst, denn das Material fühlt sich super angenehm und weich an und die Mütze ist extrem leicht.
Die Form der Mütze bzw. die Positionen der Nähte ist ebenfalls etwas anders bei „normalen“ Basecaps.
Im Inneren besitzt die Smartwool-Mütze eine zusätzliche Stoffschicht an der Stirn, das könnte zum einen den Komfort verbessern und zum anderen auch deutlich mehr Schweiß vertragen.
Die Verarbeitung ist einwandfrei, alle Nähte sind super ordentlich und die Materialien fühlen sich sehr hochwertig an.
Besondere Eigenschaften von Merinowolle und meine Erfahrungen
Merinowolle hat einige besondere Eigenschaften die synthetischen Materialien entweder komplett fehlen oder zumindest deutlich schlechter sind.
Die wichtigsten Eigenschaften sind z.B.:
- Hohe Tragekomfort: Merinowolle ist weich und angenehm auf der Haut, fühlt sich nicht kratzig an.
- Temperaturregulierung: Sie hält warm im Winter und kühl im Sommer, perfekt für jedes Wetter.
- Feuchtigkeitsregelung: Verhindert das Überfeuchten durch Absorbieren und Ableiten von Schweiß.
- Geruchsreduzierung: Verhindert durch ihre natürlichen Eigenschaften das Aufkommen von Geruch, auch wenn sie getragen wird.
- Beständigkeit: Merinowolle ist widerstandsfähig und hält lange.
- Langlebigkeit: Wegen ihrer hohen Qualitätsstandards ist Merinowolle besonders langlebig.
- Hautfreundlich: Ideal für Menschen mit empfindlicher Haut, da sie hypoallergen und nicht kratzig ist.
- Leicht zu pflegen: Kann leicht gewaschen und getrocknet werden, ohne ihre Form zu verlieren.
- Umweltfreundlich: Merinowolle ist eine natürliche und biologisch abbaubare Ressource.
- Hitzebeständigkeit: Merinowolle schmilzt nicht und ist nicht entflammbar.
Einige dieser Eigenschaften können natürlich auf den ersten Blick auch synthetischen Materialien zugeordnet werden, bei genauerer Betrachtung bemerkt man aber schnell den Unterschied. Ein Beispiel was ich damit meine ist z.B. der Punkt „Langlebigkeit“, einige Plastikprodukte halten natürlich länger als Merinowolle oder leider sogar für immer, aber ist das gut? Ich hoffe Ihr seht worauf ich hinaus möchte.
Meine allgemeinen Erfahrungen mit Merinowolle:
Wie die meisten Sportler nutze ich hauptsächlich synthetische Kleidung zum Laufen, da diese auf dem Markt in allen Preisklassen absoluter Standard sind. Wolle war für mich immer entweder Baumwolle, ein Material das ich zwar gerne trage aber für sportliche Aktivitäten komplett ungeeignet ist oder etwas was fusselt und kratzt.
Merinowolle habe ich zwar schonmal gehört, hielt es aber immer für überteuerte Wolle die keine besonderen Eigenschaften hat und nur so teuer ist weil sie vom letzten Einhorn stammt :-).
Ohne die Möglichkeit ein Merinoprodukt für diesen Blog zu testen, hätte ich mir mit Sicherheit niemals eines dieser teuren Produkte gekauft.
Meine erste Erfahrung mit Merinowolle konnte ich kaum glauben und auch heute noch bin ich jedes Mal von diesem Material begeistert.
Merinowolle fühlt sich zum einen wirklich super angenehm und natürlich auf der Haut an und im Gegensatz zu z.B. Baumwolle, bleibt dieses Gefühl sogar so wenn das Produkt komplett durchnässt ist. Zum Anderen, nennen wir es mal „Merinowolle erweitert den Wohlfühlbereich“. Es gibt einen sehr schmalen Bereich in dem man sich einfach komplett wohl fühlt, in dem die Temperatur und die Feuchtigkeit der Luft, der Haut und des gesamten Körpers sich perfekt anfühlen. Jedes Grad mehr wäre zu warm und jedes Grad weniger wäre zu kühl, aber Merinowolle schafft es dieses perfekte Körperklima über einen sehr breiten Bereich beizubehalten, beinahe so als würde das Material leben oder sich irgendwie aktiv anpassen.
Die Smartwool-Mütze in der Praxis
In erster Linie ist die Smartwool Go far. Feel-Good-Mütze natürlich eine Schirmmütze und wer grundsätzlich keine Mützen mag, den wird auch diese Mütze wahrscheinlich bekehren.
Für alle, die zumindest ab und zu mal solche Mützen nutzen, oder Schirmmützen nur aus bestimmten Gründen, wie z.B. starker Hitzeentwicklung oder übermäßigem Schwitzen nicht nutzen möchten, könnte die Smartwool-Mütze genau das Richtige sein.
Besonders hervorzuheben ist das Material, denn die Mütze besteht aus hochwertiger Merinowolle, die für ihre temperaturregulierenden Eigenschaften bekannt ist. Das bedeutet, dass sie bei kühlem Wetter wärmt und bei wärmeren Temperaturen kühlt, was sie zu einem idealen Begleiter für verschiedenste Wetterbedingungen macht. Dabei erweitert Merinowolle den sogenannten „gefühlten Wohlfühlbereich“ erheblich. Dieser Bereich beschreibt das Temperaturintervall, in dem man die Umgebungstemperatur als perfekt empfindet und sich besonders wohlfühlt. Herkömmliche Schirmmützen können diesen Effekt bei weitem nicht erreichen.
Darüber hinaus bietet die Mütze einen hervorragenden Feuchtigkeitstransport, was sie perfekt für sportliche Aktivitäten macht. Auch wenn man ins Schwitzen gerät, bleibt der Kopf angenehm trocken und kühl. Ein weiteres herausragendes Merkmal ist der Komfort an der Stirn. Selbst bei starkem Schwitzen bleibt die Mütze super bequem, ohne unangenehm zu drücken oder zu reiben, was bei herkömmlichen Schirmmützen oft nicht der Fall ist.
Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Trocknung der Mütze. Während herkömmliche Schirmmützen nach dem Schwitzen oder Waschen lange feucht bleiben können, trocknet die Smartwool-Mütze sehr schnell und ist somit rasch wieder einsatzbereit. Zudem verfügt sie über einen einfachen, zuverlässigen Klickverschluss, der während dem Laufen mit einer Hand fester gezogen oder gelockert werden kann. Dieses Feature bietet eine Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit, die bei herkömmlichen Schirmmützen oft nicht vorhanden ist.
Merinowolle, natürlich, nachhaltig, gut, oder doch eine echte Qual für Schafe.
Merinowolle ist ein tolles natürliches Material und dabei ist es auch ganz egal woher sie stammt oder wie sie hergestellt wird. Wer aber Merinowolle wirklich ohne schlechtes Gewissen tragen möchte sollte sich leider auch mit den Schattenseiten des Naturmaterials beschäftigen, die Problematik verstehen und sich dann für ein Produkt eines vertrauenswürdigen Herstellers entscheiden.
Hier mal die größten Probleme bei der Merinowollherstellung:
1. Tierwohl
Mulesing: Ein weit verbreitetes Verfahren, bei dem Hautfalten um das Hinterteil der Schafe entfernt werden, um Fliegenmadenbefall (Flystrike) zu verhindern. Dieses Verfahren ist extrem schmerzhaft und wird oft ohne Betäubung durchgeführt.
Haltung und Pflege: In einigen Ländern werden Merinoschafe unter schlechten Bedingungen gehalten, ohne ausreichenden Zugang zu Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung.
2. Umweltbelastung
- Landnutzung: Schafzucht benötigt große Flächen Land, was zur Abholzung von Wäldern und zur Zerstörung natürlicher Lebensräume führen kann.
- Wasserverbrauch: Die Pflege und Bewässerung der Weiden sowie die Verarbeitung der Wolle erfordern große Mengen Wasser.
- Treibhausgasemissionen: Schafe produzieren Methan, ein starkes Treibhausgas, was zur globalen Erwärmung beiträgt.
- Pestizide und Insektizide: Zur Bekämpfung von Parasiten werden oft Chemikalien eingesetzt, die sowohl für die Umwelt als auch für die Arbeiter schädlich sein können.
- Wollverarbeitung: Die Reinigung und Verarbeitung von Wolle erfordert oft den Einsatz von Chemikalien, die in die Umwelt gelangen können.
3. Arbeitsbedingungen
- Arbeitsausbeutung: In einigen Ländern arbeiten die Menschen unter schlechten Bedingungen, mit niedrigen Löhnen und ohne angemessenen Schutz.
- Gesundheitsrisiken: Der Umgang mit Chemikalien und die körperlich anstrengende Arbeit können gesundheitliche Risiken für die Arbeiter mit sich bringen.
4. Nachhaltigkeit
- Überproduktion: Die steigende Nachfrage nach Merinowolle kann zu einer Überproduktion führen, die die natürlichen Ressourcen überlastet und zu ökologischen Ungleichgewichten führt.
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Alternativen: Es gibt Diskussionen über die Notwendigkeit und die Vorteile der Verwendung von Merinowolle gegenüber nachhaltigen und ethischen Alternativen wie synthetischen Fasern oder anderen natürlichen Fasern.
Smartwool besitzt das ZQ-Zertifikat der New Zealand Merino Company, welches die Einhaltung höchster internationaler Standards im Bereich Tierschutz, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung über die gesamte Produktionskette gewährleistet.
Fazit zur Smartwool-Mütze
Smartwool beweist mit der Go Far. Feel-Good-Mütze für Läufer, dass Schirmmütze nicht gleich Schirmmütze ist und man solchen Produkten ruhig nochmal eine 2. Chance geben sollte.
Natürlich liegt auch hier der Unterschied und der deutliche Vorteil zu „herkömmlichen“ Produkten dieser Art, nicht im außergewöhnlichen Design oder raffinierten technischen Innovation, sondern im Material.
Optisch sind die beiden Varianten der Mütze, besonders die schwarze Version, recht schlicht, passend zu vielen Aktivitäten beim Sport und im Alltag und heben sich kaum von anderen Schirmmützen ab.
Dass die Mütze super weich und sehr leicht ist bemerkt man dagegen erst beim Anfassen, der Unterschied zu Mützen, die lediglich als modisches Accessoire dienen und deutlich fester sind, ist mehr als spürbar. Dass die Mütze aber nicht einfach nur weicher und leicht ist, sondern sich viel besser am Kopf, und besonders an der Stirn, anfühlt wird aber erst beim Anziehen so richtig klar. Denn während die Smartwool die Außenseite der Mütze noch aus Polyester und Elasthan herstellt, kommt der Star erst im Inneren zum Einsatz.
Ob beim Wandern, Joggen oder einfach nur bei einem Spaziergang durch die Stadt – die Smartwool Go far. Feel-Good-Mütze überzeugt durch ihre Vielseitigkeit und Funktionalität. Wer also eine Mütze sucht, die sowohl praktisch als auch bequem ist, sollte sich dieses Modell unbedingt einmal genauer anschauen.
Die UVP von 39,95 € erscheint im Vergleich zu billigen Kappen vielleicht etwas hoch, liegt aber für Träger von hochwertigeren Caps namhafter Hersteller und Brands preislich im Mittelfeld und das obwohl Merinowolle in der Beschaffung deutlich teurer ist als die meisten Materialien der anderen Caps. Die Kappe ist außerdem im Netz bereits unter 30 € zu bekommen, ein sehr guter Preis für die Qualität.