Über die Höhen und Tiefen im Leben wie im Klettern.
Vorteile
- Ein "Page-turner"
- gut geschrieben
- tiefe Einblicke
- reichlich Bildmaterial
- nicht nur für Sportbegeisterte
Nachteile
- wer "The Dawn Wall" gesehen hat...
- ...wird vieles schon kennen
Bewertung
Als "The Push" bei uns in die Bücherregale kam, hatte ich es mir umgehend geholt. Daher geht es hier auch um die englische und nicht die deutschsprachige Version.
Ich muss verwegschicken: Ich bin kein großer Freund von Sportbiographien. Meine Faszination gilt dem Sport und seiner Community. Wer, warum, was gemacht hat ist spannend, aber auch nicht so sehr.
Beim Tommy Caldwell war das für mich immer anders. Er besitzt eine Energie, die mich lange gefesselt hat und genau das schafft es das Buch zu veranschaulichen und zu einem gewissen Teil zu erklären.
Tommy Caldwell ist als Jahrgang 78 noch kein alter Mann. Dementsprechend ist die Biographie nur über einen Teil seines Lebens - bis zum "Push" auf die Dawn Wall im Yosemite Nationalpark. Doch was ihn dort hin gebracht hat, ist extrem spannend geschrieben. Die Kapitel fliegen vorbei. Von seiner Kindheit als scheinbar zerbrechliches Kind mit einer übergroßen Vaterfigur, hin zur Entführung in Kirgistan. Dem Verlust seines Zeigefingers und damit fast seiner Fähigkeit zu klettern. Bis hin zu scheitern seiner ersten Ehe.
Wer ich immer schon gefragt hat, was einen Menschen dazu treibt, sich sieben Jahre an eine Wand zu werfen, an das Ziel zu glauben ohne verrückt zu werden, für den empfehle ich dieses Buch. Auch als Hardcover eine geniale Lektüre für verregente Hüttentage oder am Strand.
Eins der besten Outdoor-Bücher
Vorteile
- spannend und einfühlsam beschrieben
- erweckt Begeisterung zum Klettern
- macht Mut, für seine Ziele einzustehen
- detailliert
- 30 tolle farbige Fotos
- gute Übersetzung aus dem Englischen
Nachteile
- nur als Hardcover bislang erhältlich
- Landkarte fehlt
Bewertung
Push – Ein Leben für die Bigwalls von Tommy Caldwell
schildert eindrucksvoll, welch Grenzerfahrungen der Ausnahmekletterer Tommy Caldwell in seinem Leben durchmachen musste bzw. erleben durfte. Von einer Entführung in Kirgistan über einen „Haushaltsunfall“, der ihn fast seine Kletterkarriere kostete, bis hin zu seinem spannungsgeladenem Verhältnis zu seinem Vater und seiner ersten Frau erfährt der Leser viel über die Lebenslinien von Tommy Caldwell, der als erster Kletterer zusammen mit Kevin Jorgeson die „Dawn Wall“ im Yosemite National Park durchkletterte.
Caldwell gelingt es in diesem Werk, den Leser intensiv an seinem Lebens teilhaben zu lassen, ohne dass er dabei großspurig auffährt. Ganz im Gegenteil lässt er auch eindrucksvoll Einblicke in sein Privatleben, in sein Innersten zu, welches zum Teil gegenteilig zu seinem mehr als wagemutigen Sporterlebnissen steht.
Dies lässt eine besondere Atmosphäre beim Lesen entstehen, welches einem das Gefühl vermittelt, ein Teil des Lebens des Tommy Caldwell zu sein. Die sympathische und zurückhaltende Art des Autors macht dieses umso leichter.
Für mich bis dato das eindrucksvollste Outdoor-Buch, das ich gelesen habe. Daher eine ganz klar Kauf- und Leseempfehlung!