Foto: Hohler Fels am 800 Höhenmeter-Weg. Nürnberger Land Tourismus, Thomas Geiger
Unterwegs

800 Höhenmeter-Weg im Nürnberger Land - Bayern

800 Höhenmeter im Nürnberger Land? Wer will uns denn hier was vormachen? Doch weit gefehlt. Östlich von Nürnberg erstreckt sich die Hersbrucker Alb, ein Teil des Nürnberger Lands. Und die hat es in sich.

Wenn du gerne wanderst und dich gleichzeitig für Geschichte interessiert, solltest du dich auf diese mittelfränkischen Pfade begeben. In dem Mittelgebirge liegen Felsen, Wälder, Wasser, Höhlen und Burgen nah beieinander.

Mehr als 2.000 Kilometer gut markierte Wanderwege ziehen sich durch das Nürnberger Land. Wir von OUTSIDEstories empfehlen dir aus dieser Vielzahl von Pfaden den 800-Höhenmeter-Rundweg: 18 Kilometer lang, richtet sich die Tagestour an sportliche Wanderer mit Geschichtssinn.

Los geht´s in Pommelsbrunn, rund 40 Kilometer von Nürnberg entfernt. Von der Frankenmetropole aus erreichst du die Gemeinde in der Juralandschaft mit der S-Bahn oder über die B14. Beginnend in Pommelsbrunn führt der Weg die Berge hoch und runter zu den Aussichtspunkten und Sehenswürdigkeiten rund um den Happurger Stausee im Nürnberger Land.
 

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Der 800 Höhenmeter-Rundweg im Nürnberger Land: Mehr als nur ein Gipfelglück

Startpunkt in Pommelsbrunn ist der Parkplatz des Holzbau-Unternehmens „Holz Pirner“. Von hier an leiten dich blaue Schilder über den 800-Höhenmeter-Rundweg. Zunächst führt dich der Pfad den Kieselmühlberg hinauf nach Reckenberg. Ein hübsches Örtchen auf der Hochebene des Kieselmühlbergs, mit schönem Blick auf die Burgruine Lichtenstein und den Hohenstädter Fels.

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Hohler Fels über dem Happurger Stausee. Foto: Nürnberger Land Tourismus, Thomas Geiger

Weiter geht die Tour, hinauf zum Felsmassiv Houbirg. Von hier oben hast du eine herrliche Sicht auf den malerischen Happurger See und die spektakuläre Natur des Nürnberger Lands. Beeindruckend außerdem: Auf dem Bergplateau sind bis heute Befestigungsanlagen keltischer Höhensiedlungen zu sehen. Sie zählen zu den bedeutendsten frühgeschichtlichen Höhensiedlungen in Deutschland.

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Die "Erfinderin" und Initiatorin des 800 Höhenmeter-Wegs: Marion Pirner.

Wanderung durch das Nürnberger Land und die deutsche Geschichte

Die ersten Höhenmeter sind geschafft, der Weg lots dich jetzt den Berg hinunter in Richtung Hersbruck. Der Pfad abwärts führt am Tiefpunkt der jüngeren deutschen Geschichte vorbei. Der „Doggerstollen“ im Bergstock der Houbirg sollte in der NS-Zeit als unterirdische Produktionsanlage dienen.
 

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Ab Mai 1944 mussten Häftlinge des KZ-Außenlagers Hersbruck ein Stollensystem in die Sandsteinschichten graben. Absicht der NS-Rüstungsplaner war es, in den unterirdischen Hallen Flugzeugmotoren zu fertigen.

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Am Jungfernsprung. Einem Highlight auf dem 800 Höhenmeter-Weg. Foto: Nürnberger Land Tourismus, Thomas Geiger

Es geht "a weng nauf" - was der Franke unter 800 Höhenmeter versteht

Nach der Wanderung durch das historische Ortszentrum von Hersbruck hindurch geht es nun konstant bergauf im Nürnberger Land. Vorbei am Jungfernsprung, einem schönen Aussichtsfelsen oberhalb des Happurger Stausees. Der Legende nach sprang im Dreißigjährigen Krieg eine Bauerntochter auf der Flucht vor Soldaten über die steil abfallende Felswand. Das verzweifelte Mädchen hatte Glück: Es blieb im Geäst eines Baumes hängen und konnte gerettet werden.

 


Auf Schritt und Tritt auf und nieder mitten durch das Nürnberger Land

Etwa die Hälfte der 18 Kilometer langen Route ist nun geschafft. Wieder geht es bergab ins Örtchen Kainsbach. Danach bergauf nach Reicheneck. Im Mittelalter thronte die Burg Reicheneck auf dem 500 Meter hohen Bergsporn. Von der einstigen Adelsburg sind heute noch Mauerreste zu sehen. Nach einer kurzen Verschnaufpause hier oben, weist dich der Weg wieder hinunter, nach Förrenbach. Ein Mahnmal am Ortsrand erinnert an die Herrschaft des NS-Regimes und die Opfer des KZ-Kommandos Hersbruck.

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Kann auch dramatisch: 800 Höhenmeter Weg im Nürnberger Land.

Der letzte Anstieg fordert: 800 Höhenmeter wollen erarbeitet werden

Für die letzte Etappe auf dem 800-Höhenmeter-Weg musst du noch einmal alle Kräfte mobilisieren. Der Anstieg hoch ins Dorf Arzlohe ist steil. Wieder säumen Mauerreste den Weg: Die Kapellenruine „Zum heiligen Baum“ in Arzlohe. Sie gilt manchem Wanderer als Kraftort.

Von Arzlohe, das auf der Hochebene über dem Högenbachtal liegt, wanderst du schließlich zurück nach Pommelsbrunn, dem Startpunkt deiner Tour. Dort angekommen blickst du auf die gelaufenen Kilometer zurück und weißt: Es müssen nicht immer die Alpen sein – Höhenmeter lassen sich zweifelsfrei auch im Nürnberger Land sammeln.

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Klasse ausgeschildert: Der 800 Höhenmeter Weg im Nürnberger Land lässt sich auch auf 1000 Höhenmeter erweitern.

Kurzprofil:

  • Rundweg
  • Länge: 18,4 Kilometer
  • Höhenmeter: 842
  • Dauer: reine Gehzeit ca. sechs Stunden
  • Startort: Parkplatz bei Holz Pirner in Pommelsbrunn

 

 

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Haftungsausschluss: Diese Tour(en) wurde(n) nach bestem Wissen aufbereitet. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben wird dennoch nicht gegeben. Das Befahren und Begehen erfolgt stets auf eigene Gefahr. Lies hier den vollständigen Haftungsausschluss.