Foto:Kleinwalsertal Tourismus eGen (KWT)/Oliver Farys
Unterwegs

5 Familienwanderungen im Kleinwalsertal - Österreich

Das Tolle am Kleinwalsertal am äußersten Zipfel von Österreich ist seine Lage: eine Sackgasse. Kein Durchgangsverkehr und Ruhe garantiert. Also beste Voraussetzungen für Entspannung. Das Tal gehört zu Vorarlberg in Österreich und ist nur über Fischen bzw. Oberstdorf erreichbar. Man fährt am Söllereck vorbei über die sogenannte Walserschanze und die Erholung beginnt. 

Im Tal eröffnen sich unzählige Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten: z.B. Wandern, Bergsteigen, Klettern, Skifahren, Langlaufen, Skitourengehen – alles was ein Outdoor-Herz begehrt. Egal ob jung oder alt, als Paar, Familie oder für Gruppen. Im folgenden "Unterwegs"-Ratgeber haben wir für junge Familien fünf Aktivitäten aufgestöbert, die alles bieten, um der ganzen Familien einen entspannten und aktiven Urlaubstag zu bescheren.

Wichtig: Wir empfehlen für alle Touren eine entsprechende Wanderausrüstung - falls du noch nach der passenden Ausrüstung suchst, lass dich von unseren ProduktScouts auf OUTSIDEstories inspirieren oder schau dir unsere hilfreiche Checkliste zum Thema Wandern an.

Wer aufmerksam ist, kann viel entdecken. Foto:KWT/Oliver Farys
Wer aufmerksam ist, kann viel entdecken. Foto:KWT/Oliver Farys

Tipp für Familien mit Kinderwagen-Kindern: Es gibt eine Mountainbuggy-Verleihstellen in Riezlern bei Sport Kessler oder in Hirschegg bei Sport Pauli. 

 

OUTSIDEstories Familien-Aktivität Kleinwalsertal 1:

Ausflug auf die Bärgunthütte

Welches Kind kann diese Frage beantworten? Wie kommt die Milch ins Glas, oder wann kommen die Kühe auf die Weide, oder wie kommen die Löcher in den Käse. Die Wanderung auf die Bärgunthütte ist gleichzeitig ein Lehrpfad über das Alpleben. Die Kinder lernen spielerisch die Zusammenhänge von Natur und Alpwirtschaft. Und Hüttenwirtin Sabine heißt ihre jungen Gäste herzlich willkommen. Sie nimmt sich gerne Zeit und erzählt spannend über das Leben und Arbeiten auf Hütten und Alpen im Kleinwalsertal.  

Diese eher kurze, aber landschaftlich eindrucksvolle Wanderung zur Bärgunthütte startet in Baad und führt über die Äußere und Innere Widdersteinalpe. Die Hütte liegt am Fuße des Großen Widdersteins auf 1.408 m. Von dort aus genießt man einen tollen Blick auf den Kleinen Widderstein. 

Ein Wegweiser „Bärgunthütte“ führt vom Ortsanfang von Baad über die Breitachbrücke. Zunächst begleitet man den Bärguntbach auf einem sanft steigenden Feldweg bis man an einer Verzweigung links dem Talrundweg folgt. Der ansteigende Weg passiert kurz danach die Äußere Widdersteinalpe. Hier hat man einen tollen Blick auf das Widderstein-Massiv, das Wahrzeichen des Kleinwalsertals. Weitergehend durchstreift man sanfte Alpweiden und erblickt bald die beiden kleinen Hütten der Inneren Widdersteinalpe. Von hier eröffnet sich der Blick auf die Pyramide des Kleinen Widdersteins. Zur anderen Seite schaut man auf die Ochsenhofer Köpfe und das Walmendinger Horn. Noch einmal steigt der Weg an bis man in den hinteren Talgrund gelangt. Man geht am Fuß des Widdersteins durch ein lichtes Waldstück bergab zur Brücke über den noch kleinen Bärguntbach und kommt zur Bärgunthütte (1.408 m). Hier erwartet Hüttenwirtin Sabine ihre Gäste mit einer schmackhaften Brotzeit.

Seit Jahren betreibt Sabine Ott die zu den Kleinwalsertaler GenussHütten zählende Hütte im Kleinwalsertal. In Ruhe, Gemütlichkeit und netter Atmosphäre kann man hier genießen. Gemütlichkeit und Freundlichkeit werden hier groß geschrieben!

Foto: KWT Tourismus eGen/Hans Wiesenhofer
Foto: KWT Tourismus eGen/Hans Wiesenhofer

Kurzprofi:

  • Leichte Wanderung
  • Länge: 4,6 Kilometer
  • Höhenunterschied: 154 Meter, 
  • Dauer: ca. 1:45 Stunden

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OUTSIDEstories Familien-Aktivität Kleinwalsertal 2:

BEEcareful – Ausflüge zum Mitmachen und Lernen

Das Kleinwalsertal hat sich ein Ziel gesetzt: es will eine Oase für Bienen und Insekten sein. Das Tal nimmt Albert Einstein ernst, der bereits vor über 60 Jahren gesagt hat: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben."

Um die Situation der nützlichen Bestäuber zu verbessern, bietet das Kleinwalsertal verschiedene Mitmach-Aktionen um im Rahmen des Projekts "BEEcareful Kleinwalsertal" dem Bienen- und Insektensterben entgegen zu wirken. Zusätzlich findet man auch auf den Wanderwegen im Kleinwalsertal viele Informationen zum Projekt BEEcareful Kleinwalsertal.

Ein Besuch beim Imker

Imker Kurt Müller kann viel über Bienen und Honig erzählen. Welche Rolle übernehmen die Bienen in der Natur? Wie wichtig ist ihre Honigproduktion für unser Überleben? Kurt Müller kennt die Antworten. Der Imker und seine Bienenstöcke nehmen ihre Besucher mit in die spannende Welt der fleißigen Tiere. Und als kleines Schmankerl gibt es für jeden Teilnehmer ein 250 Gramm Glas echten Walser Honig.

Imker Kurt Müller - Foto: KWT/Dominik Berchtold
Imker Kurt Müller - Foto: KWT/Dominik Berchtold

Hilf mit einen BLÜHGARTEN zu gestalten

Einheimische und Feriengäste sind eingeladen in der Nähe des Walserhauses in Hirschegg einen Blühgarten mitzugestalten. Ein Blühgarten bietet mit der Zeit verschiedensten Insekten- und Wildbienenarten eine Heimat. Hier können gerade Kinder sehr viel über Bienen und Insekten lernen. Solange Blumen blühen kann man eine Vielzahl von Insekten beobachten und die Flora der Bergwelt kennen lernen.

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Bienen brauchen Blüten. DIe gibt es im Kleinwalsertal. Foto: KWT/Frank Drechsel
Bienen brauchen Blüten. DIe gibt es im Kleinwalsertal. Foto: KWT/Frank Drechsel

Eine Blumenoase für Bienen aus dem Kleinwalsertal für zuhause

Blumen sind wichtig für die Bienen – überall. Deshalb können die Gäste des Kleinwalsertals eine Blumensamenmischung aus dem Kleinwalsertal zusammengestellt von Experten mit nach Hause nehmen. Kostenlos abzuholen am Informationsschalter im Walserhaus in Hirschegg. Wir meinen: eine tolle Idee, um das BEEcareful Kleinwalsertal Projekt hinaus in die Welt zu tragen.

Im Sommer bietet das Kleinwalsertal viele Aktionen rund um das BEEcareful Projekt. Kinder dürfen mitmachen bei verschiedenen Pflanzaktionen, dem gemeinsamen Bau eines großen Insektenhotels aus Naturmaterialien, oder  erfahren etwas über Pflanzenkunde. Mehr Infos dazu gibt es hier: www.kleinwalsertal.com/beecareful
 

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OUTSIDEstories Familien-Aktivität Kleinwalsertal 3:

Familien-Klettersteig an der Kanzelwand

Der befestigte Klettersteig an der Kanzelwand ist geeignet für sportliche Anfänger mit Klettersteigausrüstung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Highlight ist die 26 Meter lange Burmabridge. Das Familien-Erlebnis ist für Kinder ab einer Größe von 140 cm geeignet.

Mit der Kanzelwandbahn geht es zur Bergstation. Oben folgt man den Wegweisern zum Gipfel der Kanzelwand, wo der Einstieg des Klettersteigs „Walser Steig“ ist. Dort belehren Hinweisschilder über alpine Gefahren und die Notwendigkeit der richtigen Ausrüstung:  Klettergurt, Klettersteigset und Helm. Eltern können diese Anleitung dazu nutzen, mit ihren Kindern die nötigen Ratschläge und Regeln auf dem Klettersteig zu besprechen. Danach kann es am Fels losgehen. 
Die Erfahrung sagt, dass Kinder konzentriert bei der Sache sind, so lange die Eltern als gutes Vorbild voran gehen. Wer sich das auf eigene Faust nicht zutraut, kann im Tal eine geführte Klettersteigtour mit einem geschulten Bergführer buchen. 

Dieser Klettersteig wird als A/B Schwierigkeitsgrad eingestuft und ist somit eher leicht. Dennoch sollten Eltern sehr aufmerksam sein und ihre Kinder im Auge behalten. Gerade wenn die eigene Griffweite der Kleinen nicht reicht, sollten die Sicherungen von einem Erwachsenen umgehängt werden. Gleiches gilt für die allgemeine Unterstützung beim Klettern. Kurz vor Ende überrascht die Tour noch mit einer Besonderheit: Die Seilbrücke verlangt ein geschicktes Balancieren auf den schmalen Seilen über einen Abgrund - natürlich gesichert. Nach zirka 90 Minuten steht man am Gipfelkreuz und kann die tolle Aussicht genießen. Der Abstieg führt über den Normalweg wieder zurück zur Bergstation.

Geeignet für Familien mit Kindern: Klettersteig an der Kanzelwand. Foto: KWT/Bergschule Kleinwalsertal
Geeignet für Familien mit Kindern: Klettersteig an der Kanzelwand. Foto: KWT/Bergschule Kleinwalsertal

Kurzprofil: 

  • Dauer: ca. 1,5 Std.
  • Schwierigkeitsgrad: B (Sportliche Anfänger)
  • Kinder ab 1,40 Meter Größe

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OUTSIDEstories Familien-Aktivität Kleinwalsertal 4:

Burmiweg in Riezlern – ein Trimm-Dich-Pfad für Kinder

Burmi ist ein Murmeltier – heimisch auch im Kleinwalsertal. Burmi sorgt dort für die Unterhaltung der jüngsten Generation: zum Beispiel entlang des Burmiwegs zwischen Riezlern und Hirschegg entlang der Breitach.
Die kindgerechten Attraktionen am Weg erfordern keinen Gurt oder Helm und kosten keinen Eintritt. Und die Eltern haben auch etwas davon, nämlich einen schönen und erfrischenden Spaziergang entlang der Breitach mit herrlichem Blick auf den beeindruckenden Widderstein. Die Geschicklichkeitsübungen, die dieser Weg bietet, sind eine Herausforderung für Groß und Klein: Über Balken und Seile schweben, Geschicklichkeits- und Wurfübungen unterbrechen das für Kinder oft langweilige Wandern.

Start des Burmi-Weg ist in Riezlern kurz hinter der Kanzelwandbahn-Talstation. Man geht von dort Richtung Zwerwald. Kurz darauf kommt man an das erste Schild „Burmiweg“. Von dort geht man hinab zur Breitach. Die Kinderattraktionen, wie Kletter- und Spielstationen sind eher im zweiten Teil der Wanderung zu finden, aber die Breitach bietet mit ihrem Wasser genug Ablenkung für die Kleinen. Und welcher Erwachsene hat nicht den Ehrgeiz seinen Kindern zum Beispiel Steineflippen beizubringen oder sie darin zu schlagen?

Wer möchte kann sich sein Picknick und vielleicht sogar etwas Grillgut mitnehmen. Ein schöner Grillplatz bietet sich dafür auf halbem Wege an. Es bietet sich an mit den Kindern den gleichen Weg wieder zurück zu gehen, denn so können die Kleinen die Übungen gleich noch einmal machen. Der Burmi-Weg ist mit Kinderwagen leicht zu bewältigen.

Außerdem treibt Burmi nicht nur entlang der Breitach sein „Unwesen“. Auch zwischen dem Fellhorn und der Kanzelwand gibt es einen Erlebnispfad für Kinder, und zwar den Wassererlebnispfad „Burmi-Wasser“ (Start: Bergstation der Kanzelwandbahn). Auf diesem Spielplatz-Erlebnisweg können die Kids das Element Wasser am Berg ausgiebig erleben und beobachten: Gumpen, Wasserräder und Schleusen machen die kleine Wanderung spannend. Und währenddessen können die Großen nebenher schlendern, die frische Bergluft und das tolle Gipfelpanorama der Zweiländer-Region genießen.

Aktion am Burmi-Weg. So macht Wandern auch den Kindern Spaß. Fotos: KWT/Stephan Repke
Aktion am Burmi-Weg. So macht Wandern auch den Kindern Spaß. Fotos: KWT/Stephan Repke


 

OUTSIDEstories Familien-Aktivität Kleinwalsertal 5:

Wanderung durch das Gemsteltal - Ein aussichtsreicher Themenweg

Wer imposante Berg- und Felslandschaft liebt ist im Gemsteltal genau richtig. Diese Wanderung ist kaum anspruchsvoll und für Familien sehr geeignet. Sie führt durch eine Bilderbuchlandschaft. Kinder können beispielsweise im leeren Bachbett Steine suchen und sammeln oder am Gemstelbach einen Staudamm bauen. Für die Eltern bietet sich ein herrlicher Blick auf den großen und kleinen Widderstein. Und für Leckermäulchen gibt es auf der Naturalp Gemstel Schönesboden (gehört zu den Kleinwalsertaler GenussHütten) vor Ort geräucherten Schinken und hausgemachten Käse. Dort sollte man nicht versäumen einen Blick in den Räucherofen zu werfen. Von der großzügigen Sonnenterrasse kann man den Kleinen Widderstein, den Bärenkopf und das Walmendingerhorn bestaunen, während die Kids Kühe und Geißen beobachten können - und wenn sie wollen auch streicheln. Alles in allem eine lohnende Einkehr.

Die Tour beginnt an der Bushaltestelle Gemse, die taleinwärts von Mittelberg an der Moosstrasse zu finden ist (Walserbus Linie 1) - vorbei an der Walmendingerhonbahn und der Siedlung Moos. Nach ca. 50 m taleinwärts geht es links in den Gemstelweg. Auf dem Weg zum Gemstelboden passiert man auf der linken Seite ein altes unter Denkmalschutz stehendes Walserhaus. Der Weg führt ausschließlich durch Wald und Alpweiden. Man kommt an der Bernhardsgemstelalpe vorbei bevor kurz vor der Hinteren Gemstelhütte links der Weg zur Gemstel-Schönesboden-Alpe führt. Nach der Einkehr folgt man dem Rundweg wieder zurück zum Gemstelboden. Hält man sich rechts Breitach bis zur Schwendlebrücke, die man überquert, führt einen der Weg zurück nach Moos und weiter bis nach Mittelberg.

Die Wanderung bietet mehrere Rast- und Einkehrmöglichkeiten: Hintere Gemstelhütte (1320 m), Bernhards Gemstelalpe (1310 m),und Naturalpe Gemstel-Schönesboden (1310 m). 

Familienwanderung: Ein Bach biwetet tAbwechslung für die Kleinen. Foto:KWT/Oliver Farys
Familienwanderung: Ein Bach biwetet tAbwechslung für die Kleinen. Foto:KWT/Oliver Farys

Kurzprofil: 

  • Gehzeit: 2 Stunden 
  • Streckenlänge(m): 9710 m
  • Höhenmeter: ca 290 m hinauf und hinab
  • Höchster Punkt: 1320 m 

 

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Weitere Informationen zur Region:

Mehr Informationen zum Kleinwalsertal findest du auf der Website des KWT. OUTSIDEstories bedankt sich für die freundliche Unterstützung. 

Noch viele weitere tolle Touren findest du zum Beispiel im Wanderführer "Kleinwalsertal" vom Bergverlag Rother für 14,90 Euro.