Im test

Test: FERRINO Full Safe 30 Backpack - Lawinenrucksäcke

FERRINO Full Safe 30 Backpack  - Lawinenrucksäcke
Lawinenairbags: Ein ganz interessantes Thema. Die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände für einen Freerider sind LVS-Gerät, Schaufel und Sonde. Bei vielen neu hinzu kommt mittlerweile auch ein Lawinenairbag. Das System von Ferrino Full Safe 30 Backpack (mir ehrlich gesagt bisher eher unbekannt) ist jedoch eines der Besten, was ich in den Fingern gehabt habe.
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Grosser Rucksack mit vielen Verstaumöglichkeiten
  • Tragesystem sehr fein justierbar
  • getrennte Systeme Atemluft/Airbagluft ( unverwechselbar)
  • Zugänglichkeit zu den Fächern optimal
  • Einziges System am Markt mit Airsystem
  • sehr detaillierte Bedienungsanleitung (auch Deutsch)

Nachteile

  • Vorsicht beim Kauf von Schaufel & Sonde. Grösse beachten!!

Bewertung

Testbericht:

Um den Ferrino Full Safe 30 Backpack optimal an die eigene Grösse anzupassen, können natürlich die Träger beidseitig sehr gut verstellt und angepasst werden. Auch der Brustgurt der an den Trägern befestigt ist kann über eine stabile Plastikschiene problemlos um ca 12 cm in der Höhe verstellt werden. Die Träger sind übrigens gepolstert und sehr stabil.und genügend breit ausgelegt. Der Bauchgurt kann mittels Metallschnalle fein an den eigenen Umfang angepasst werden. Der Bauchgurt ist sehr breit gehalten und hält den Rucksack äusserst stabil am Körper. Der integrierte leichte Rückenprotektor ist angenehm gepolstert und verteilt durch seine Stabilität die Last schön gleichmässig auf den kompletten Rücken.

  

Der Ferrino Full Safe 30 Backpack verfügt über ein grosses Hauptfach, ein etwas kleineres Nebenfach ,  inkl. sehr praktischen kleineren Taschen am Bauchgurt und und viele im Rucksack integrierte kleinere Fächer, wo man seine Sachen sehr gut sortieren kann. Allerdings, hinzufügen möchte ich, dass ich eine Lawinenschaufel inkl. Sonde, etwas Mühe hatte sie unterzubringen. Der Rucksack im Hauptfach, ist da sehr knapp gehalten. Man muss sich also gut aussuchen, welche Dinge sich man da zulegen möchte. Das Hauptfach kann von der Rückseite komplett geöffnet und von hinten be- bzw entladen werden. Dadurch muss man nicht alles aus dem Rucksack holen wenn man was von unten braucht. Das spart Zeit und schafft Ordnung. Aus meiner Sicht ein Top Feature.

 

Wenn der Ferrino Full Safe 30 Backpack wie oben erklärt, richtig eingestellt ist, dann sitzt er bombenfest und kompakt am Körper und ist bei einer schnelle Sportart wie dem Freeriden sehr angenehm zu tragen. Auch wenn es mal ruppiger zur Sache geht wirkt der Rucksack nie störend. Im Gegenteil. Die gute und direkt Verbindung zu Rückenprotektor vermittelt zumindest mir ein Gefühl der Sicherheit, dass ich nicht mehr missen möchte. Für Freeride Skitouren bietet er aus meiner Sicht ein gerade richtiges Volumen. Neben Safety Equipment, kann man leicht noch Skiunterwäsche zum wechseln eine Windjacke, etwas Verpflegung und eine 2-3l Trinkblase einpacken.

  

Auch wenn die Ski mal abgeschnallt werden müssen und es ans laufen geht, können die Skier perfekt hinten verankert und mit einem ebenfalls schnittfesten Gurt festgezurrt werden. Die Schwierigkeit besteht dann in erster Linie darin, den nun etwas schwereren Rucksack wieder hochzuheben und anzuziehen. Wenn das geschafft ist, gibt´s aber keine Probleme mehr. Arme und Beine können sich frei bewegen ohne von den Skiern gestört zu werden. Das Gewicht ist relativ gut ausbalanciert. Man kann sich also komplett auf den folgenden Aufstieg zu Fuss konzentrieren.

  

Das wichtigste ist jedoch das „Innenleben“ dieses Ferrino Full Safe 30 Backpack . Es ist das einzige System, das nicht nur mit einer Gasflasche (Argon) einen Airbag befüllt, sondern mit einer zusätzlichen Flasche Atemluft verschafft. Èber einen zusätzlichen Atemluftschlauch (integriert im Trägerssystem, kann man im Fall der Fälle, laut Ferrino, bis zu einer Stunde länger als Verschütteter in einer Lawine überleben. Ich hab das zwar nicht selbst ausprobiert, aber die ganze Logik, verbunden mit dem genialen Aufbau, macht das Ganze aber doch ersichtlich. Fakt dabei, was man nie vergessen darf, ist wahrscheinlich der Mensch. Wenn er es nicht schafft, den Atemschlauch rechtzeitig sich in den Mund zu schieben, und auch nicht loslässt, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es definitiv die Überlebenschance erhöht.

 

Als abschliessendes Statement möchte ich einfach sagen, der ganze Aufbau dieses Ferrino Full Safe 30 Backpack , verbunden mit der Ideologie von Airbag und Atemluft, ist es einer der Airbagsysteme die man sicherlich bei allfälligen Kaufabsichten mit einbeziehen sollte. Auf mich machte dieser Airbag einen sehr wertigen, stabilen und durchdachten Eindruck und steht ganz sicher auf einer Einkaufsliste für Wintersport im Gelände, an oberster Stelle.

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Kommentar zur Bewertung des ProduktScout Bergwanderführer-Tirol, von Sonntag, 24. April 2016

Im Testbericht wird davon ausgegangen, dass mit einer Kartusche der Airbag und mit einer Kartusche die Atemluft gespeist wird. Allerdings sind beide Kartuschen (Argon und CO2) wichtig für die Airbag-Füllung. Die Atemluft wird (wie gewohnt) aus dem im Schnee enthaltenen Sauerstoffanteil (macht ca. 60% des Volumens des Schnee´s aus) gezogen.

Für die Entwicklung dieses speziellen Sicherheitsproduktes haben wir eine enge Kooperation mit dem medizinischen Forschungsteam um Dr. Federico Prato des Mountain Medical Centers aus Aosta geschnürt. Es freut uns, dass wir einige Patente anmelden konnten und das erste Unternehmen sind, das alle 3 Sicherheitssysteme in einem Produkt anbietet: Airsafe, Airbag und Recco. Aber trotz aller Systeme appellieren wir an das Verantwortungsbewusstsein der Skifahrer.  

Mehr Informationen über die FERRINO Safe Collection unter: 

https://www.youtube.com/watch?v=JIdeeey1CDc

Kommentar von Marco Chiaberge

Head of R&D / bei FERRINO seit 1990 und selbst begeisterter Skifahrer, Tourengeher und Bergsteiger

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