Da es bei uns jetzt fast 3 Monate extrem heiß und trocken war hatte ich leider nicht dass optimale Test-Umfeld für den Alterra GTX, da er mir ehrlich gesagt um etliches zu heiß war..darum hab ich immer nur kürzere Touren damit unternommen. Im Hochgebirge hätte es zwar von den Temperaturen besser ausgesehen, jedoch fehlte mir dann für die meisten Tour die Steigeisenfestigkeit des Schuhes (mir ist sehr wohl bewusst dass der Schuh nicht für technisch bzw. alpinistisch anspruchsvolle Touren konzipiert ist).

Postiv aufgefallen ist mir die sehr hochwertige Verarbeitung. Sämtliche Nähte, Nieten, Verklebungen und Abschlüsse sind mit großer Sorgfalt gearbeitet - es steht nirgendwo ein Faden ab!
Auch die Umlenkrollen und Haken für die Schnürsenkel am Vorfuß sind aus hochwertigstem Material und machen es zum Kinderspiel den Schuh gleichmäßig zu binden damit der Druck optimal auf den Fuß aufgeteilt werden kann. In Kombination mit der genähten Schlaufe im Rist kann man auch je nach Bedürfniss den Schaft und den Vorfuß unterschiedlich fest schnüren.
Leider hilft bei mir auch dass festeste binden am Schaft nicht viel - ich habe vielleicht einfach einen zu dünnen Fuß :P

Aufgrund der immer weiter werdenden Profilform ist es gewährleistet dass sich jeglicher Dreck/Schmutz nicht lange im Profil hält - sondern gleich wieder herausfällt und man somit immer über optimalen Grip verfügt. Weiters sorgt die doch sehr tiefe Profildicke für ein langanhaltendes Wandervergnügen ohne dass man innerhalt kürzester Zeit mit Slicks herumlaufen muss.
Durch die leicht aufgerundete Sohlenform wird ein angenehmer Abfollkomfort erzielt welcher gerade bei sehr langen Touren immer gern gesehen ist. Auch eine leicht angedeutete Kletterzone an den Zehen ist zu finden - falls es mal etwas steiler und felsiger werden sollte.
Möglich gemacht wird alldas durch die ELICA-Sohlentechnologie welche in Kombination mit dem Internal Midsole System IMS³ für eine Reduktion der Druckbelastung und der Ermüdung sorgt (bestätigt durch das Forschungszentrum für Sport, Gebirge und Gesundheit - kurz CeRiSm - der Universität Veronea)

Ich kann den Alterra GTX von AKU sehr für lange und anspruchsvolle Trekking- und Wandertouren empfehlen (am besten bei etwas kühleren Temperaturen) bei denen auch schweres Gepäck an Frau bzw. am Mann ist.
Aufgrund der Tatsache, dass ich nahe zu keine Trekking-/Wandertouren unternehme und eher in alpinerem Gelände meine Schuhabdrücke hinterlasse bleibe ich lieber bei meinen Zustiegschuhe, technischen Bergschuhe und Kletterpatscherl.

In Schuh-Bewertung zu lesen „sehr gemütlich“, ist immer so eine Sache. „Jo, eh“ erklingt es da im Kopf des Österreichers. Beim AKU Alterra GTX ist diese Beschreibung allerdings mehr als angebracht, denn das „Gmiadliche“ ist tatsächlich sein Hauptmerkmal. Also:

Tragekomfort

Der, in dezent sportliches und sehr schönes Design gegossene, Wanderschuh fühlt sich immer gut an. Gerade auf mittelschweren Touren, die nicht allzu große Kraxelei erfordern, bietet er gut Halt ohne zu drücken.

Für den hohen Tragekomfort sorgt zum einen der Schaft. Die Zunge ist mit dem Kragen verbunden und ist somit eher ein einzige elastische Socke, als mehre verschiedene Schuhteile. Die Nähte sind trotzdem sehr flach und auf ein Minimum reduziert.

Die Kombination von Velourleder und Synthetik-Material fühlt sich gewöhnungsbedürftig an, wenn der Schuh das erste Mal in den Händen liegt. Am Fuß merkt man allerdings die komfortablen Vorzüge. Allerdings bietet der Schuh durch die weichen Materialen keinen extrem hohen Seitenhalt.

Ein weiteres gelungenes Detail ist die Schnürung. Bis zum Fußgelenk laufen die Schuhbänder über Rollen, somit ist der Druck immer gleichmäßig verteilt. Vor den Haken am Schaft läuft das Schuhband durch ein Stoffband. Das sorgt vmtl auch dafür, dass Schaft und Fuß verschieden eng gebunden werden können. Ich hatte mir Anfangs sorgen wegen der Haltbarkeit des Bandes gemacht. (Ständiges Scheuern und Schmelzverbrennungen beim Schnüren). Nach 6 Wochen Test, davon 2 sehr intensive beim Trekking in Schweden, kann ich aber keine Ermüdungserscheinungen erkennen.

Sohle

Schon wenn man von oben auf den Schuh hinabsieht erkennt man, dass das Sohlenprofil des Alterra recht speziell ist. Hinten-Außen und Vorne-Innen steht das Profil mehr über als an anderen Stellen. Das sieht zwar eigenartig aus, wenn sie die kleinen Gummi-Zähne über die Seite wegbiegen, bietet aber wirklich guten Seitenhalt, was den weichen Schaft etwas ausgleicht.

Das grobe Profil fühlt sich auf leichteren Wanderwegen sowie auf Schroffen gut an. Durch die geringere Auflagefläche der Sohle hatte ich aber das Gefühl, dass der Schuh auf nassem Untergrund schneller zu rutschen beginnt.

Ein letztes

Detail, dass ich sehr schön finde: Durch die sockenartige Konstruktion von Zunge/Schaft gibt es keine undichte Stelle im GoreTex-Material. Heißt also, man kann bis über den Knöchel im Wasser stehen und bekommt keine nassen Füße. Zu lange sollte man vmtl nicht herumwaten, aber wer beim Hüpfen über Steine mal daneben springt und in den Bach steigt, kann sich sicher fühlen. Auch sehr praktisch in schwedischen Nationalparks, wo unverhofft das Moos dann doch nicht so fest ist wie gedacht.

Fazit

Genialer Schuh für alle, die einen Allrounder für mittelschwere Wanderungen suchen. Keine drückenden Stellen, guten Fußklima trotz überragender Wasserdichtheit. Klassisch-Sportliches Design und macht auch im Schroffen-Gelände eine gute Figur. Der Preis ist meiner Meinung nach auch für Gelegenheitswanderer, die dann nicht auf gutes Schuhwerk verzichten wollen, angemessen.