Im test

Test: ICEBUG DTS3 Bugrip Spikeschuh GTX - Lauf/Trailrunningschuhe Männer

ICEBUG DTS3 Bugrip Spikeschuh GTX - Lauf/Trailrunningschuhe Männer
Wasserfester Trailschuh für den Winter mit Spikes
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Schnelles Schnürsystem
  • minimales Design
  • guter Grip auf gefrorenem Boden
  • Bluesign®-zertifiziertes Mesh im Obermaterial
  • Öko-Tex and bluesign®-zertifizierte GORE-TEX®-Membran
  • Bluesign®-zertifiziertes Material im Innenschuh aus recyceltem PET

Nachteile

  • man schwitzt sehr schnell
  • sehr lautes Laufgeräusch auf Steinen oder Asphalt
  • schmal geschnitten
  • das Boa-System muss nach gewisser Zeit nachgezogen werden

Bewertung

Schuhe

 

Ich habe zum 6-wöchigen Test die Performance DTS3 BUGrip® GTX von IceBug von Outside Stories zur Verfügung gestellt bekommen.

IceBug ist ein schwedisches Unternehmen und hat sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben. Da das große Problem gar nicht unbedingt die verwendeten Materialien, sondern der erhöhte Konsum ist, versucht IceBug seine Schuhe so vielseitig wie möglich zu gestalten, damit man mit einem Schuh gleich mehrere Aktivitäten abdecken kann und nicht für alles einen extra Schuh benötigt. Zudem setzt IceBug Bluesign® zertifizierte und recycelte Materialien ein. Bluesign® steht für eine nachhaltige Herstellung von Textilien.

 

Schuhe von oben

 

Erster Eindruck:

 

Die Schuhe machen einen sehr hochwertigen und gut verarbeiteten Eindruck. Das Boa-Schnürsystem ist selbsterklärend und funktioniert sehr gut. Bei einer Fußlänge von 25,8 cm passt bei mir die Größe EUR 40.5 sehr gut und macht bei den ersten Schritten einen sehr bequemen Eindruck. Die Sprengung der Schuhe beträgt 12mm und die Dämpfung ist für diesen großen Drop noch sehr angenehm und nicht übertrieben (hierbei muss ich sagen, dass ich sonst Trailschuhe mit 3mm Sprengung und sehr wenig bis keiner Dämpfung trage).

 

Im Einsatz:

 

Ich testete die IceBug’s beim Laufen, Crossfit Training und Treppenläufen. Der Untergrund reichte von gefrorenem Sand und Waldboden über rutschiges Holz, hochkant aneinander gereihte Traktorreifen, Eskalationswände, nassem Waldboden bis Schlamm, Asphalt und Pflasterstein.

Die Spikes boten mir bei jedem Untergrund perfekten Halt. Weder auf gefrorenem Boden noch auf Asphalt rutschen die Schuhe auch nur einen Zentimeter. Vor allem auf nassem Holz und beim Antreten auf Gummi (die erwähnten Traktorreifen) bieten die Schuhe einen guten Halt und sorgen hier für eine gewisse Sicherheit. Läuft man zwischendurch einmal auf Asphalt, muss man sich auf ein sehr lautes Laufgeräusch einstellen und auch das Laufgefühl ist sehr ungewöhnlich. Zum Glück musste ich meistens nur kurze Asphalt-/ Pflastersteinpassagen queren.

Ich besitze zwar sehr schmale Füße, allerdings musste ich den Schuh erst ein paar mal Einlaufen, bis ich angenehm darin laufen konnte. Die Toebox ist doch recht schmal geschnitten und mein Fußballen war anfangs ein wenig gequetscht, was beim ersten Probieren in der Wohnung nicht auffiel.

Das Außenmaterial ist sehr robust und bietet scheinbar Dreck keine große Angriffsfläche, die Schuhe sehen nach 6 Wochen Nutzung, unter anderem in Schlamm, noch sehr gut aus.

Eine Abnutzung der Spikes konnte ich nicht feststellen, nur die “Gummiverkleidung” um den Schaft der Spikes löst sich fast überall. Ich denke aber nicht, dass dies einen negativen Einfluss auf die Haltbarkeit dieser hat.

 

Spikes neuSpikes genutzt

 

Das Boa System:

 

Das Boa Schnürsystem mag auf den ersten Blick sehr komfortabel wirken, allerdings fielen mir hier mehrere Nachteile auf. Beim Festziehen muss man sehr darauf achten, dass die Zunge des DTS3 richtig sitzt und nicht auf dem Schaft und den Schnürösen aufliegt, da man den Schuh ansonsten nicht richtig festziehen kann. Des Weiteren ist mir aufgefallen, das ich bei jeder Nutzung nach ca. 20 Minuten die Schuhe noch einmal nachziehen musste. Hier kann ich leider nicht sagen, ob das Verschlusssystem nachgibt oder sich der Stoff oder die Ösen des Schuhes etwas dehnen. Auch kann man mit dem Boa System nicht gezielt bestimmte Bereiche des Schuhs fester bzw. lockerer schnüren, wie man es von Schnürsenkeln gewohnt ist. Zum Ausziehen wird einfach an dem Drehknopf gezogen und das System löst sich sofort und komplett, so kommt man sehr schnell aus dem Schuh, hat aber auch den Nachteil, dass, wenn der Schuh zu fest gezogen wurde, man ihn nicht ein wenig lösen kann.

Kommt in das System, hier speziell der Drehknopf, einmal Sand, dann knirscht es zwar, aber es funktioniert trotzdem ohne Probleme. Der größte Vorteil bei diesem Verschlusssystem ist meines Erachtens, dass man nicht über Schnürsenkel fallen kann und dass sich kein Knoten zu fest ziehen kann und man den Schuh nicht geöffnet bekommt.

 

Boa System

 

Die Gore-Tex Membran:

 

Der Schuh ist mit einer wasserdichten und dementsprechend “atmungsaktiven” Membran versehen. Atmungsaktiv in Anführungszeichen, da man in den Schuhe sehr stark schwitzt. Der Schuh wird als Trailschuh für den Winter beschrieben, aber auch bei Minusgraden habe ich sehr schnell und stark in den Schuhen geschwitzt, obwohl meine Füße recht kälteempfindlich sind. Aber immerhin hält die Membran von außen was sie soll und es kann kein Wasser eindringen.

 

Seitenansicht

 

Fazit:

 

Bei den IceBugs DTS3  BUGrip® GTX handelt es sich um sehr gut verarbeitete und schlichte Trailschuhe mit einem sehr guten Halt auf jedem Untergrund. Leider muss ich meinen Test ohne einen Vergleich zu einem anderen Schuh von IceBug ohne Spikes beenden, da mich jetzt auch interessiert, was die Schuhe und vor allem der Grip ohne Spikes zu bieten hat. Ich kann nur so viel sagen, dass ich mit meinen bisherigen Trailschuhe auf gefrorenem Boden und den oben erwähnten Untergründen bisher noch keine Probleme hatte. Lediglich bei nassem Gummi (Traktorreifen) und nassem Holz hatte ich dort Probleme. Für mich ist der Schuh in der mir zur Verfügung gestellten Version etwas “too much”. Da ich persönlich viele OCR’s (Obstacle Curse Race) laufe, sind Schuhe mit Spikes in der Regel verboten, weshalb dieser Schuh für mich ausscheidet. Auch die Gore-Tex Membran ist in diesem Falle für mich eher hinderlich, da man bei OCR’s oft durch Wasser muss und das Wasser nicht aus dem Schuh kann. Aber vor allem das starke Schwitzen, auch bei sehr kalten Temperaturen, hat mich sehr gestört, weshalb ich einen Stern abziehen muss. Das Boa System ist zwar interessant, aber die oben genannten Eindrücke und die fehlende Möglichkeit, den Schuh nicht einfach nur fest, sondern nur in bestimmten Bereichen fester bzw. lockerer zu schnüren überzeugt mich nicht und ich bleibe lieber beim guten alten Schnürsenkel. Hierfür ziehe ich ebenfalls einen Stern ab.

Da IceBug bei Ihren Schuhen auf Nachhaltigkeit achten und auch mit recycelten Textilien eine super Qualität an den Tag legen, lege ich einen Bonus Stern oben drauf, womit ich am Ende bei vier Sternen bin.

Wer also auch im Winter bei Eis tollen Grip, eine angenehme Dämpfung und zumindest von außen trockene Füße behalten möchte, dem kann ich den Schuh wärmstens empfehlen.

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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