Im test

HOKA ONE ONE Speedgoat 2 - Laufschuhe/Trailrunning

HOKA ONE ONE Speedgoat 2 - Laufschuhe/Trailrunning
Leichter, komfortabler Trailschuh mit ordentlich Grip. TOP
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • geile Optik
  • optimaler Grip auf allen Belägen
  • extrem gute Dämpfung
  • 4mm Sprengung

Nachteile

  • Design und Farbe sind nichts für die ganz Konservativen, Auffallen gehört beim Speedgoat einfach dazu

Bewertung

Testfacts

Tester: Patrick Salm

Testzeitraum: ca. 3 Wochen

Modell: Speedgoat 2

Kategorie: Trail, Lightweight, Dynamik

Technologien: Vibram Megagrip Aussensohle

Farbe: Citrus/Dresden Blue

Sprengung: 5 mm

Gewicht: 278gr. bei Größe 42 2/3

Preis: 140€

Optik/Haptik

Beim Design der Hokas scheiden sich meist die Geister, denn in der Regel sind die Schuhe optisch alles andere als langweilig und konservativ. Der Speedgoat 2 macht hier keine Ausnahme, Design und Farbgebung sind extravagant, modern und begeistern mich auf ganzer Linie.

Erhältlich ist der Speedgoat 2 in insgesamt 7 verschiedenen Farbkombinationen, 4 für Männer und 3 für Damen. Einfarbige, langweilige Modelle sucht man hier wieder vergebens.

Der Speedgoat 2 wirkt wieder sehr dynamisch. Das Vibram Logo an der Seite signalisiert sofort das hier ordentlich Grip am Start ist.

Der Schaft und Fersenbereich ist üppig gepolstert und auch eine hochwertige Einlegesohle von Ortholite ist wieder mit an Board.

Das Schnürsystem ist wie beim Vorgänger auch mit normalen Schnürsenkeln ausgestattet, die Schnürsenkel sind relativ elastisch und verzeihen ein zu festes Schnüren.

Dennoch wünsche ich mir hier, wie ich es bei jedem Schuh tue, das Schnellschnürsystem des Dynafit Alpine Pro.

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Vorurteile ausräumen

Bei keinen anderen Schuhen gibt es so viele Vorurteile wie bei den Hokas und bei keinen Schuhen regen mich die dummen, wenn auch teilweise verständlichen, Kommentare mehr auf.

Klar, das Design und die Farbgebung der Hokas polarisiert und kann nicht jedem gefallen. Beim ersten Anblick aber zu Urteilen das man mit solchen Schuhen nicht laufen kann oder das Sie ein Klotz am Bein sind ist einfach überheblich und entspricht absolut nicht der Wahrheit.

Aus diesem Grund vergleiche ich die Hokas bei meinen Berichten immer gerne mit aktuellen, beliebten Schuhen anderer Hersteller um die Vorurteile etwas auszuräumen. Die folgende Übersicht wird Einige bestimmt überraschen, denn Sie zeigt mal wieder das die Hokas nicht höher sind als vergleichbare Trailschuhe, dafür aber leichter und dank geringer Sprengung deutlich dynamischer zu diesem Vergleich habe ich auch extra ein „normales“ Adidas Straßenmodell hinzugefügt.

Speedgoat 2

Sprengung: 5mm

Höhe Vorfuß: 27mm

Höhe Ferse: 32mm

Gewicht: 278gr.

Gel Fuji Trabuco5

Sprengung: 10mm

Höhe Vorfuß: 24,4mm

Höhe Ferse: 34,5mm

Gewicht: 345gr.

SpeedCross Pro

Sprengung: 10,6mm

Höhe Vorfuß: 24,2mm

Höhe Ferse: 34,8mm

Gewicht: 329gr.

Adidas Supernova

Sprengung: 10,6mm

Höhe Vorfuß: 23,3mm

Höhe Ferse: 33,8mm

Gewicht: 307gr.

Unterschiede zum Vorgänger

Obwohl ich keine Probleme mit dem Obermaterial des Speedgoats hatte, beklagten sich wohl einige Läufer über Defekte bereits nach wenigen 100km. Hoka hat darauf reagiert und das Obermaterial komplett neu entwickelt. Die Zwischensohle scheint in Höhe, Festigkeit und Sprengung der des Vorgängers zu entsprechen.

Der Speedgoat 1 hat mir bei langen Läufen das ein oder andere Mal ein paar Problemchen außen am kleinen Zeh gemacht, dieses Problem tritt beim aktuellen Speedgoat 2 dank etwas breiterer Zehenbox nicht mehr auf.

Beim Grip kann man praktisch nichts mehr verbessern, bereits der erste Speedgoat hatte Grip ohne Ende auf allen Belägen. Das Profil wurde verändert und die Höhe der Stollen wurde leicht erhöht um im Matsch noch mehr Grip zu bieten.

Laufen mit dem Speedgoat 2

Updates von Laufschuhen betreffen oft nicht nur Farbe, Design und Verbesserungen. Nicht selten änderte sich bei einem Update auch die komplette Laufcharakteristik und der Lieblingsschuh wird zum Fremdkörper am Fuß. Beim Speedgoat hat Hoka diesen Fehler nicht gemacht. Alle Änderungen und Verbesserungen haben keinen Einfluss auf das Laufgefühl und die Passform des Schuhs. Mit der Passform des Speedgoats werden sich wahrscheinlich fast alle Läufer anfreunden können. Der Schuh ist auch für breitere Füße geräumig genug, lässt sich dank guter Schnürung aber auch problemlos optimal an schmale Füße anpassen.

Für Hoka Neulinge ist das Laufgefühl die ersten Meter bestimmt etwas anders, denn der Speedgoat verbindet dynamische 4mm Sprengung und ein geringes Gewicht mit einer sehr komfortablen Dämpfung und rollt auch irgendwie anders ab als andere Schuhe. Schnell lernt man genau diese ungewohnte Kombination zu schätzen. Der neutrale Speedgoat unterstützt alle Laufstile, Fersenläufer bekommen dank komfortabler Dämpfung maximalen Gelenkschutz, während schnelle Vorfußläufer sich darüber wundern werden wie gut man mit diesem Schuh Intervalle und hohe Paces laufen kann.

Den Speedgoat kann man absolut als Allrounder bezeichnen, der nicht nur für lange Ultratrails in schwerem Gelände die richtige Wahl ist.

Grip

Mehr muss man eigentlich gar nicht sagen, bisher hat mich zwar noch keine Vibram Sohle wirklich enttäuscht, die Sohle des Speedgoat 2 gehört aber zu den Besten der Besten. Auf den ersten Metern in der Wohnung und auf Asphalt kann man sogar hören wie die Sohle am Boden klebt. Dem Speedgoat vertraue ich auf jedem Untergrund uneingeschränkt ohne darüber nachzudenken und besonders auf nassen Trails mit Wurzeln, matschigen Stellen und glattem Schiefer ist das ungemein beruhigend. Auch die Zeiten in denen man mit Trailschuhen auf nassem, glattem Asphalt wie auf rohen Eiern laufen musste um nicht zu rutschen hat Vibram lange hinter sich gelassen.

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Dämpfung

Maximale Dämpfung ist meist das erste was einem einfällt wenn man an Hokas denkt oder einen sieht. Das die Zwischensohle des Speedgoats und der meisten anderen Hoka Modelle nicht höher ist als bei Schuhen anderer Hersteller haben wir ja bereits geklärt. Besonders bei vielen Hokas und auch dem Speedgoat 2 ist die Verbindung von extremem Komfort und Effizienz. Bestimmt sind auch die 4mm Sprengung hilfreich, wie genau Hoka die beiden Gegensätze aber ohne Einschränkungen so perfekt verbindet kann ich nicht sagen. Was ich dagegen sagen kann ist, das kein anderer Schuh den ich bisher gelaufen bin annähernd so komfortabel ist ohne das man bei jedem Schritt in den Schuh einsinkt und den Fuß mit viel Energie erst einmal wieder aus der Dämpfung holen muss. Beim Speedgoat hat man nie das Gefühl von Energieverschwendung.

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Protektion

Auf dem Trail gegen einen Stein oder eine Wurzel treten ist genauso wenig lustig wie Spitze Steine die sich in die Fußsohle bohren. Aus diesem Grund bieten Trailschuhe oft stabile Zehenkappen und Karbonplatten in der Zwischensohle. Hier muss jeder selbst entscheiden wie wichtig ihm der Schutz seiner Füße ist und ob er bereit ist dafür ein höheres Gewicht und evtl. einen steiferen Schuh in Kauf zu nehmen.

Der Speedgoat verzichtet zu Gunsten von Gewicht und Dynamik sowohl auf eine stabile Zehenkappe als auch auf einen extra Durchtrittschutz in der Zwischensohle.

Die Zehenkappe verstärkt Hoka, wie vielen andere Hersteller auch lediglich mit einem zusätzlichen Overlay aus Gummi. Keine Stahlkappenschuhe also, Steinen und Wurzeln sollte man aber so oder so besser ausweichen.

Sofern man nicht über ein Nagelbrett laufen will, wird man den fehlenden Durchtrittschutz wohl auch nie vermissen, die Zwischensohle lässt spitze Steine nie so nah an den Fuß das irgendwas passieren könnte.

Fazit

Der Speedgoat 2 ist nicht nur optisch ein echter Ausnahmeschuh. Hoka beseitigt mit dem Update die wenigen Kritikpunkte des Vorgängers und lässt die Stärken und die Laufcharakteristik des Schuhs unangetastet.

Egal welche Distanz, welche Pace, welcher Laufstil oder welcher Untergrund, der Speedgoat gehört für mich zu den außergewöhnlichsten Allroundern. In keinem Einsatzgebiet muss man Kompromisse eingehen. Er ist komfortabeler als andere Premiumdämpfungsschuhe, effizienter und dynamischer als viele Lightweighttrainer, leichter und agiler als andere stabile Trailschuhe und beim Grip reicht es neben den hauseigenen Vibram Konkurenten auf jedem Untergrund mind. für einen Platz auf dem Treppchen.

Der Speedgoat 2 zieht bei mir mind. mit meinem bisherigen Lieblingsschuh, dem Dynafit Alpine Pro gleich. Beide sind dank VibramMegaGrip Außensohle gleichwertige Gripmonster, in Punkto Komfort und Gewicht hat der Speedgoat 2 klar die Nase vorn, während der Alpine Pro mehr Protektion bietet.

Den Speedgoat sollte wirklich jeder mal Vorurteilslos Probe laufen. Nicht nur für Hoka Neulinge ist der Speedgoat anders als die bisherigen Laufschuhe, der Schuh hat auch mit anderen Hokas, wie z.B. dem Mafate Speed, außer dem Komfort wirklich nichts gemeinsam.

Mit 140€ ist der Speedgoat 2, wie fast alle aktuellen Laufschuhe zwar kein Schnäppchen, unterbietet aber dennoch vieler seiner direkten Konkurrenten und ist jeden Cent wert.

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Bilderquelle teilweise: hokaoneone.eu

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