Im test

Test: COLUMBIA Trans Alps F.K.T. II - Laufschuhe/Trailrunning

COLUMBIA Trans Alps F.K.T. II - Laufschuhe/Trailrunning
Robuster Trailschuh fürs harte Gelände, leider etwas steif.
Bewertung Ø: 3.00 Sterne

Vorteile

  • krasser Grip im Matsch oder nassem Gras
  • guter Grip auch auf glatten Belägen
  • gute Passform
  • Zehenkappe und Durchtrittschutz
  • gute Dämpfung

Nachteile

  • relativ schwer
  • etwas zu steif und unflexibel

Bewertung

1

Testfacts

Tester: Patrick

Testzeitraum: ca. 3 Wochen

Modell: Trans Alps F.K.T. II

Kategorie: Trail, Dämpfung

Technologien: FluidFoam, TrailShield

Farbe: Zinc, Red Quartz

Sprengung: 8 mm

Gewicht: 385gr. bei Größe 45

Preis: 139,99€ (einige Farben 83,99€)

Optik/Haptik

Columbia bietet den Trans Alps F.K.T. II in vielen verschiedenen und teilweise echt coolen Farbkombinationen an. Nicht alle davon sind aber im deutschen oder amerikanischen Onlineshop erhältlich.

Dem Trans Alps F.K.T. II sieht man seinen Einsatzbereich von allen Seiten sofort an. Der Schuh wirkt massig und stabil und bereit dazu sich mit richtig hartem Gelände anzulegen. Bei meinem Testschuh in Zinc/Red Quartz ist es zwar nicht so krass, aber ich finde in manchen Farben sieht der Schuh eher wie ein stabiler Wanderschuh aus wobei er z.B. in Blau/Gelb viel dynamischer und leichter wirkt, dieser Effekt ist mir bisher bei keinem anderen Schuh so aufgefallen.

Natürlich ist er mit 385gr. pro Schuh (Größe 45) auch kein Leichtgewicht, dafür bietet der Trans Alps aber auch eine massive Sohle mit agressivem Design und 6mm Stollen, einem zusätzlichen Durchtrittschutz, eine ordentliche Dämpfungsschicht, einen Zehenschutz, einen Nässeschutz auf den Zehen und einen üppig gepolsterten Einstiegs-/Fersenbereich. Die Fersenkappe ist zusätzlich verstärkt. Die Zunge ist aus einem lederartigen Material und sehr dünn, besitzt aber an der Oberseite zusätzlich Polster um den Druck der Schnürung abzufangen, La Sportiva löst dieses Problem beim Kaptiva z.B. genauso.

Die Schnürsenkel sind sehr flach und nicht „wollig“, sie erinnern mich etwas an dieses schwarze oder weiße Plastikband womit manchmal Pakete zusätzlich gesichert sind. Das Schnürsystem ist „klassisch“ mit Löchern in einer Reihe, Columbia denkt auch an die zusätzlichen, oberen Löcher für Läufer die auf eine Marathon-/Fersenhaltschnürung setzen.

Ich nutze diese Löcher eigentlich immer wenn Sie vorhanden sind.

Eine Schnürsenkelgarage gibt es nicht, allerdings sind die Schnürsenkel auch relaiv kurz (lang genug) und bei normal breiten Füßen bleibt nach dem Binden der Schleife kaum noch etwas übrig was man in eine Garage stecken könnte.

Eine hochwertige Einlegesohle ist ja bei fast allen hochwertigen Laufschuhen Standard, Columbia setzt hier jedoch nicht, wie viele andere Hersteller, auf Ortholite sondern nutzt ein eigenes Modell mit Pronationsunterstützung.

Die Verarbeitung macht einen genauso guten Eindruck wie die Auswahl der Materialien. Es gibt keinerlei Kleberückstande, der Oberschuh ist nahtlos aus einem Stück gefertigt, die Ränder der Overlays sind perfekt flach und die paar Nähte die es gibt (z.B. an der Fersenkappe) sind einwandfrei.

 

Laufen mit dem Trans Alps F.K.T. II

Die Passform des Trans Alps würde ich als mittelbreit bezeichnen und auch die Zehenbox ist ausreichend breit und hoch.

Der Einstiegsbereich ist dick gepolstert und sehr bequem. Der Schuh lässt sich mit der Schnürung auch an meine schmalen Füße gut anpassen, zusätzlich nutze ich die oberen Löcher für einen noch besseren Fersenhalt. Direkt bei den ersten Schritten bemerkt man schon etwas das Gewicht des Schuhs, nach ein paar Kilometern hat man sich daran aber absolut gewöhnt und ich könnte jetzt nicht sagen das ich dadurch schneller müde war oder viel mehr Energie verbraucht hätte. Auch bei der Flexibilität bemerkt man die Einschränkungen durch die üppige, stabile Sohle direkt. Der Trans Alps läuft sich zwar sehr neutral wirkt aber etwas steif und läßt sich nur schwer flexen, das ist bei Trail Schuhen in dieser Kategorie aber keine Seltenheit. Damit der Schuh dennoch geschmeidig abrollt hat Columbia die Aussensohle an der Ferse und vorne abgerundet, damit wird der Fuß praktisch in die Abrollbewegung gedrängt, wenn man sich daran gewöhnt hat läuft sich der Schuh sehr angenehm und rollt auch gut ab. Weiterer Vorteil der abgerundeten Ferse ist das Fersenläufer nicht mehr so extrem nur mit der Fersenkante aufkommen sondern etwas weiter vorne und auf größerer Fläche.

Auch nach Läufen von mehreren Stunden bleibt der Schuh bequem, es gibt keinerlei Druckstellen oder sonstige Probleme.

Dämpfung

Wie fast alle Hersteller hat auch Columbia mit Fluid Foam einen werbewirksamen Namen für seine Dämpfung. Über die technischen Eigenschaften von Fluid Foam konnte ich keine genaueren Infos finden, da mich besonders die Fluid Komponente interessiert hätte. Während Foam für ein angepasstes EVA (Copolymer aus Ethylen und Vinylacetat) Material steht könnte Fluid evtl. eine Art Gel oder nicht newtonsche Flüssigkeit sein.

Wichtiger als der technische Hintergrund ist natürlich immer die praxistauglichkeit beim Lauf. Hier ist Fluid Foam, wie die meisten anderen Dämpfungsmaterialien Up to Date. Das Material dämpft Stöße und Schläge sehr souverän, auch bei bergab Läufen oder Sprüngen funktioniert die Dämpfung effektiv. Der Schuh wirkt aber absolut nicht weich oder schwammig und auch ein hoher Energieverlust beim Abdruck ist nicht bemerkbar.

Fluid Foam macht einen sehr guten, ausgewogenen Job in allen Lagen und steht anderen Dämpfungssystemen in nichts nach.

 

Grip

Der Grip des Trans Alps F.K.T. II ist mit Sicherheit seine größte Stärke. Die Stollen sehen nicht nur brutal aus, sieh packen auch so zu. Besonders profitieren kann man davon auf nassen Wiesen oder matschigen Trails. Die Anordnung und Form des Profils scheint ziemlich ideal gewählt zu sein, denn der Grip auf weichen Belägen ist in alle Richtungen bombig. Den Trans Alps auf matschigen Trails oder einer weichen Wiese zum Rutschen zu bewegen ist sowohl bergauf oder bergab als auch seitlich in Kurven fast nicht möglich. Bei solchen Belägen gehört der Schuh definitiv zum Besten was ich bisher getestet habe. Die meisten Vibram Megagrip, Continental oder Michelin Sohlen haben da, aufgrund der oft kleineren Stollen, das nachsehen.

Auch auf Kies, Schotter, trockenen Trails und Wiesen macht der Trans Alps einen guten Job und gibt mir keinen Grund für Kritik oder Verbesserungsvorschlägen.

Bei glatten, nassen Belägen wie Kopfsteinpflaster, Asphalt oder Schiefer sind große Stollen und auch die gegenüber Straßenschuhen deutlich geringere Auflagefläche natürlich nicht unbedingt ein Vorteil. Dennoch schlägt sich der Trans Alps auch hier recht ordentlich und liegt nur geringfügig hinter den besten Sohlen von Vibram oder Continental. Das liegt wahrscheinlich daran das die Stollen etwas härter sind wodurch sich aber auch die Haltbarkeit erhöht also der Abrieb vermindert.

Nach einigen Testläufen kann ich natürlich wieder keine verlässliche Aussage über die Haltbarkeit machen, da aber bisher praktisch keine Abnutzung sichtbar ist würde ich der Sohle 800-1000km bei Asphalt/Wald Mix durchaus zutrauen.

Der Schutz der Füße vor äußeren Einflüssen gehört zu den grundsätzlichen Aufgaben von stabilen Trailschuhen. Wichtig dabei ist das der zusätzliche Schutz nicht zu sehr ins Gewicht fällt und auch die Funktion des Schuhs nicht beeinträchtigt wird.

Der Trans Alps besitzt einen absolut zuverlässigen Durchtrittschutz der neben der massiven Außensohle und der relativ üppigen Dämpfung auch noch eine zusätzliche Platte im Vorfuß. Spitze Steine, scharfe Schotterkanten und abgebrochene Wurzeln stellen kein Problem dar und nichts dringt bis zum Fuß vor.

Zum Schutz der Zehen verwendet Columbia ein zusätzliches, gehärtetes Overlay, allerdings keine TPU, also Hartplastikkappe. Für die meisten Stöße gegen kleinere Steine oder Wurzelstolperer reicht das zusätzliche Overlay auf jeden Fall aus.

Auch nutzt Columbia noch einen zusätzlichen Torsionsschutz, der das Verdrehen von Ferse und Vorfuß verhindert. Mit diesen Maßnahmen erfüllt der Trans Alps definitiv seine Schutzaufgaben.

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Nässeschutz/Atmungsaktivität

Der Columbia Trans Alps besitzt keine Menbran und ist auch nicht wasserdicht. Dennoch bietet der Schuh einen erwähnenswerten Schutz gegen Feuchtigkeit. Besonders beim Lauf durch feuchtes Gras oder bei leichtem Regen bleiben die Füße deutlich länger trocken als bei „normalen“ Schuhen.

Fast die komplette Zehenbox ist mit einem wasserdichten, abriebfesten Material beschichtet, dadurch ist der Vorfuß nicht nur vor Wasser geschützt sonder das Mesh ist auch vor mechanischen Beschädigungen und Abrieb sicher.

Fazit

Der Columbia Trans Alps F.K.T. II ist mit seinem relativ hohen Gewicht und seinen großen Stollen kein Schuh für leichte, schnelle Ausflüge auf ordentlich geteerten Fahrradwegen. Seine große Stärke spielt er auf weichen oder matschigen Wiesen oder Trails aus, hier ist der Grip des Trans Alps fast unschlagbar. Für den Schutz des Fußes sorgen Durchtrittschutz, Zehenschutz und Torsionsstütze. Die ausgewogene Dämpfung, die angenehme Passform und der ordentlich gepolsterte Fersenbereich machen den Trans Alps zu einem perfekten Schuh für lange Ausflüge in hartem Terrain, auch wenn der Trans Alps etwas flexibler und dynamischer sein könnte.

Die UVP von 139,99€ sind für die Qualität und die Leistung des Trans Alps absolut gerechtfertigt, der Schuh ist klasse verarbeitet und robust. Im Netz ist der Trans Alps F.K.T. II in manchen Farben aber bereits für knapp über 80 und damit ist er ein echtes Schnäppchen.

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