03.01.2024
Alpinski sind vorrangig für Abfahrten auf präparierten Skipisten geeignet. Heutzutage werden die Ski meist im Paket mit einer entsprechenden Skibindung verkauft. Ein Einzelkauf von Ski und Bindung lohnt meist nicht.
In unserem Ratgeber haben wir die 6 essentiellen Kriterien zusammengestellt, auf die es ankommt, wenn du dir neue Alpinski zulegen möchtest.
Kriterium #1: Die Länge deines Alpinski
Bevor die Carving-Ski erfunden wurden, galt generell, dass ein Alpinski mindestens so lang sein soll, wie sein Fahrer. Besonders Ambitionierte legten hier sogar noch bis zu einem halben Meter drauf – und waren mit bis zu 2,15 Meter langen Latten unterwegs. Heute sind Ski mit einer Länge von mehr als 1,85 Metern fast ausschließlich im Rennsport zu finden.
Richtmaß: Deine Körpergröße
Durch eine größere Breite und Taillierung können bei modernen Ski kürzere Längen gefahren werden. Prinzipiell gilt als Richtmaß nach wie vor die eigene Körpergröße. Allerdings ziehst du beim Freizeit-Skifahrer davon eher ein paar Zentimeter ab. Für Anfänger gibt es deutlich kürzere Ski.
Kriterium #2: Die Taillierung des Alpinskis bestimmt den Auftrieb
Die Taillierung der Alpinski ermöglicht ein präzises Kurvenfahren - der Ski fährt eine Kurve, sobald du ihn aufkantest. Gleichzeitig sorgt die breite Schaufel und das ähnlich breite Ski-Ende im Zusammenspiel mit Breite und Länge für besseren Auftrieb – wichtig in weichem und lockerem Schnee.
Mit jedem Millimeter mehr Länge und Breite wächst aber auch der Kraftaufwand, der zum Drehen und Kanten benötigt wird. Mit der Länge steigt aber die Laufruhe, was insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten und im buckligem Gelände spürbar ist.
Kriterium #3: Drehfreudigkeit. Definition Rocker-Ski
Bei der Rocker-Technologie ist der Ski so aufgebaut, dass die Schaufel (engl.: Tip) bereits einige Zentimeter vor der eigentlichen Aufbiegung vom Untergrund aufsteht. Das gleiche gilt für das Ski-Ende. Somit ergibt sich eine kleinere direkte Kontaktfläche zwischen Ski und Untergrund, wodurch die Vorteile eines kürzeren Ski mit den Vorteilen eines längeren Ski vereint werden.
Das ist natürlich besonders im tiefen, weichen Schnee vorteilhaft. Ebenso ist die Auflagefläche der Kanten im nicht aufgekanteten Zustand geringer. Das erhöht die Drehfreudigkeit. Sobald der Ski aufgekantet wird, greift jedoch die ganze Kante - dadurch ist der volle Kantengriff während der Kurvensteuerungsphase gewährleistet. Allerdings sollten reine Pistenski tendenziell kürzere Rocker-Shapes aufweisen, damit die Laufruhe nicht beeinträchtigt wird.
Kriterium #4: Der Flex deines Alpinski bestimmt die Elastizität
Die Frage nach dem Flex des Skis ist ebenfalls wichtig, wenn du neue Ski kaufen möchtest. Dabei geht es um die Elastizität des Skis, die vor allem durch den Kern und Verstärkungen (z.B. Titanium) beeinflusst wird. Dabei spielen sowohl Können, wie auch Gewicht des Fahrers eine große Rolle: Weiche Ski besitzen in der Regel einen Schaumkern und eignen sich vor allem für Anfänger. Der geringere Flex verzeiht kleinere Fehler, da er Kräfte eher absorbiert.
Allerdings sind günstige Schaumkern-Ski in ihrer Haltbarkeit begrenzt. Versiertere Skifahrer benötigen daher auch ein härteres Sportgerät. Vor allem Holzkerne – die traditionelle Art Ski herzustellen – sind hier ein weit verbreitetes Material. Je nach Art des Holzkerns variieren der Flex und Gewicht. Je härter der Ski ist, umso sportlicher sind seine Abfahrtseigenschaften, da die Kräfte sehr direkt auf die Kanten und somit auch auf den Untergrund weitergegeben werden. Dadurch lässt sich der Ski besser bei höheren Geschwindigkeiten kontrollieren.
Kriterium #5: Dein Fahrkönnen entscheidet deine Alpinski
Die Anforderungen an einen Alpinski sind ganz unterschiedlich. Die einen bevorzugen das genüssliche Skifahren auf der Piste, die anderen eher das sportliche Fahren im Stangenwald. Und die Freerider bzw. Skitourengeher stehen auf die unberührten Tiefschneehänge abseits der gepflegten Pisten. Natürlich kannst du theoretisch alle Disziplinen mit dem gleichen Ski zu fahren. Das ist aber keineswegs empfehlenswert.
- Slalom-Racer sind sehr kurz (ca. 165 Zentimeter) und extrem tailliert, um möglichst kleine Radien ziehen zu können. Der Übergang zu den "Riesensalom-Ski" ist fließend, und du kannst entscheiden, ob dir Drehfreudigkeit oder Laufruhe wichtiger sind. Hier sind Längen bis zu 185 Zentimetern und 21 Metern Radius üblich. FIS-konforme Riesenslalom-Ski haben bereits für Damen eine Länge von 188 Zentimetern und für Herren 193 Zentimeter bei 30 Metern Radius - daher sind sie für den Breitensport nicht mehr geeignet.
- Wenn der Ski sowohl auf der Piste, als auch abseits der Piste und im etwas weicherem Schnee eine vernünftige Figur machen soll, fällt die Wahl auf Allmountain-Ski, die ähnlich aufgebaut sind wie die Pistenski. Sie sind aber schon deutlich breiter (80-90 Millimeter unter der Bindung) und haben längere Rocker.
- Der Radius liegt bei modernen Freeride-Ski normalerweise im Bereich von 18 bis 30 Metern. Auf harten und eisigen Pisten können sie bei höheren Geschwindigkeiten zu flattern beginnen und es ist ein höherer Kraftaufwand zum Stabilisiern und Kanten nötig. Derzeit wird mit verschiedenen Materialien experimentiert, um die Ski leichter zu machen. Der Kern besteht meist immer noch aus Holz, aber die Schaufel wird aus leichterem Kunststoff gefertigt.
- Freeride-Ski sind für das Off-Piste fahren gebaut. Allerdings musst du dir im Klaren sein, wofür du den Ski nehmen willst. Soll er auch noch im etwas härteren Gelände funktionieren und für längere Skitouren geeignet sein, empfehlen wir dir 95 bis 105 Millimeter unter der Bindung. Im tiefen Powder gilt natürlich: je breiter desto besser... Hier sind der Breite keine klaren Grenzen gesetzt, aber du musst jedenfalls Abstriche bei der Performance im härteren Gelände und auf der Piste machen.
Kriterium #6: Schwere Jungs. Der Einfluss des Gewichts auf dein Alpinski
Schwere Ski erfordern beim Aufkanten mehr Kraft, haben aber einen wesentlich stabileren Zug während der Kurvenfahrt. Außerdem ist der Kantengriff auf eisigen Pisten besser. Auf weichen Pisten und im Tiefschnee ist dies hingegen nicht so relevant. Bei längeren Tragestrecken (vom/zum Auto etc.) liegt der Ski natürlich auch nicht so leicht auf der Schulter.
Der größte Nachteil leichter Ski ist, dass diese bei einer sportlichen, schnellen Fahrweise nicht so gut liegen, vor allem im harten, welligen Gelände. Bei Anfängern und Fortgeschrittenen fällt dies allerdings nicht ins Gewicht. Sie benötigen weniger Kraft und können leichte Ski einfacher transportieren. Ein weiterer Nachteil ist bei günstigeren Modellen, dass diese nicht so direkt reagieren - bei sehr teuren Modellen, die meist mit Karbon verstärkt sind wurde dies jedoch schon weitgehend optimiert.
Der empfehlenswerteste Race-Carver: | Völkl Racetiger SL | |
Der empfehlenswerteste Allmountain-Ski | HEAD Super Shape | |
Der empfehlenswerteste Pisten-Ski | Stöckli Laser AX Flat | |
Der empfehlenswerteste Ski für Damen | K2 Anthem 74 Ti + LTD ER3 10 COMPACT QUI |
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