25.02.2025
Fahrradanhänger und Lastenfahrräder boomen. Kein Wunder, bieten sie doch eine umweltfreundliche und praktische Möglichkeit, Lasten jeder Art zu transportieren. Sei es der Großeinkauf, ein bis mehrere Kinder, Tiere oder das Camping-Equipment für Bike-Touren – die Möglichkeiten sind vielfältig und bis zu einem gewissen Gewicht und Maß nahezu unbegrenzt.
► In unserem Ratgeber Fahrradanhänger und Lastenfahrräder erfährst du alles Wichtige über die verschiedenen Typen von Fahrradanhängern und Lastenfahrrädern, ihre Einsatzgebiete und die zu erwartenden Kosten.

Fahrradanhänger: Die verschiedenen Typen in der Übersicht
Im wesentlichen unterscheidet man diese fünf Fahrradanhängerarten:
- Kinderanhänger
- Lastenanhänger
- Fahrradanhänger für Hunde
- Freizeit- und Reiseanhänger
- Spezialanhänger
Fahrradanhänger: 1. Kinderanhänger
Einsatzgebiet: Kinderanhänger können über eine Kugelkopfkupplung unter dem Sattel oder eine Deichsel seitlich am Hinterrad an nahezu jedem Fahrrad befestigt werden und eignen sich hervorragend für den sicheren Transport von ein bis zwei Kindern bis sieben Jahren.

Die meisten hochwertigen Anhänger verfügen über einen stabilen Stahlrohr- oder Aluminiumrahmen, einen Überrollschutz, gute Federungen, Gurte für die kleinen Passagiere und ein wasserdichtes und wetterfestes Verdeck mit Insektennetz und Fensteröffnungen. Hinter dem Sitz befindet sich zumeist auch ein Abteil für Einkäufe oder Gepäck. In vielen Kinderanhängern können schon Säuglinge in der Babyschale mitgenommen werden.
Der große Vorteil gegenüber Kindersitzen: Selbst wenn der Fahrradfahrer umkippen sollte, bleibt der Anhänger sicher auf seinen Rädern stehen. Wimpel oder Leuchten erhöhen die Sichtbarkeit im Straßenverkehr.
Viele Modelle lassen sich mit einem Handgriff vom Fahrrad lösen und als Jogger oder Buggy verwenden.
Preisspektrum: Zwischen 150 und 1.500 Euro, je nach Ausstattung und Marke.

Fahrradanhänger: 2. Lastenanhänger
Einsatzgebiet: Mit dem Lastenanhänger können auch Großeinkäufe oder Gepäckstücke transportiert werden. Sie sind robust, bieten viel Stauraum und schützen ihren Inhalt mit einer wetterfesten Abdeckplane, die oft zum Lieferumfang gehört.

Interessierte haben die Wahl zwischen Lastenanhängern mit fest installierter Schale und solchen, in denen die Hartplastikschale in einem Metallgestell liegt und sich herausnehmen lässt. Die Belastbarkeit der Achse variiert zwischen 25 und 45 Kilo Zuladung, sie trägt damit locker Getränkekisten, Wocheneinkäufe oder Umzugskartons.
Auch Lastenanhänger werden entweder über eine Kugelkopfkupplung unter dem Sattel oder eine Deichsel am Hinterrad befestigt und lassen sich einfach wieder abnehmen.
Preisspektrum: Zwischen 70 und 700 Euro.

Fahrradanhänger: 3. Fahrradanhänger für Hunde
Einsatzgebiet: Ältere oder kranke Hunde können nicht über längere Strecken neben dem Fahrrad herlaufen. Für den Fall, dass sie dann zu groß für Fahrradkörbe sind, wurden spezielle Hundeanhänger entwickelt.

Diese ähneln Kinderanhängern und verfügen ebenfalls über einen stabilen Metallrahmen und eine ausreichend große Wanne, die hier zur leichteren Reinigung aber oft herausnehmbar ist. Die Hunde bekommen über ein Insektennetz im Verdeck ausreichend frische Luft und können die Umgebung beobachten.
Auch diese Anhänger werden per Kugelkopfkupplung oder seitliche Deichsel am Fahrrad befestigt. Das maximale Hundegewicht liegt je nach Modell bei 45 Kilo.
Preisspektrum: Zwischen 80 und 900 Euro.

Fahrradanhänger: 4. Freizeit- und Reiseanhänger
Einsatzgebiet: Wer mit seinem Fahrrad längere Reisen plant, die eventuell auch durch unwegsameres Gelände führen, ist mit einem Tourenanhänger gut bedient.

Er wiegt weniger er als normale Lastenanhänger, hat einen aerodynamischen Bau und bietet ausreichend Platz für Campingausrüstung und Proviant. Viele Modelle sind mit wasserdichten Taschen und robusten Rahmen ausgestattet, um den Anforderungen langer Reisen gerecht zu werden. Manche Anhänger lassen sich für den Transport im Auto leicht auseinanderbauen.
Preisspektrum: Zwischen 90 und 800 Euro.

Fahrradanhänger: 5. Spezialanhänger
Einsatzgebiete. So vielfältig wie das Leben. Ob Marktstand, Wohnwagen, Fahrrad- oder Bierfaßtransporter, den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Nur weniger Hersteller bieten individuelle Herstellung.

Der Münchner Hersteller Hinterher hat sich auf individualisierte Fahrradanhänger spezialisiert. Sie basieren auf einem Aluchassis auf das sich im Baukastensystem nahezu jeder Aufbau ermöglichen lässt. Das intelligent aufgebaute System lässt sich klein zusammenbauen oder groß erweitern.
Preisspektrum: 650 für das Hinterher-Basismodell bis zu mehreren Tausend Euro für eine Spezialanfertigung.
Das solltest du beim Kauf eines Fahrradanhängers beachten:
- Achte darauf, dass der Anhänger nach der DIN-Norm EN 15918 geprüft wurde. So kannst du sicher sein, keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.
- Bevor du einen Anhänger kaufst, checke dein Fahrrad auf die beste Befestigungsmöglichkeit. Eine Kugelkopfkupplung erfordert zum Beispiel einen unverstellten Gepäckträger.
- Nicht alle Fahrräder eignen sich zum Schwerlasttransport mittels Anhänger. Teste dein Fahrrad vor dem Kauf.
- Nicht an der Ausstattung sparen. Eine gute Bremsanlage am Fahrrad kann verhindern, dass die Last dich beim Bremsen weiter vorwärts schiebt. Große Räder und eine gute Dämpfung bieten mehr Komfort. Sicherheitsgurte, Überrollbügel und ein robustes Verdeck sollten zur Grundausstattung jedes Kinderanhängers gehören.
- Bedenke, dass der Anhänger dein Rücklicht verdeckt. Große Wimpel und gut sichtbare Front- und Rückleuchten am Anhänger erhöhen die Sichtbarkeit und damit Sicherheit. Speichenstrahler machen deinen Anhänger auch seitlich unübersehbar.
Tipp: Erst das Radfahren mit Anhänger im Fachhandel testen – dann kaufen.

Lastenfahrräder: Typen von Lastenfahrrädern (Cargo Bikes)
Zweirädrige Lastenräder - Long Johns und Long Tails
Einsatzgebiet: Bei zweirädrigen Lastenfahrrädern befindet sich die Transportbox meist tiefer gelegt zwischen dem Lenker und dem vorgelagerten Vorderreifen, so hat sie der Fahrende immer im Blick und kann zum Beispiel dort sitzende Kinder gut beaufsichtigen.

Dieser Modelltyp wird Long John genannt und eignet sich wegen seiner Wendigkeit und verhältnismäßig geringen Breite ideal für den städtischen Verkehr, aber auch für längere Touren. Long John-Räder sind meist mit bis zu 100 Kilo Zuladung belastbar (hinzu kommt das Gewicht des Fahrenden und das Eigengewicht des Rades).

Das Fahren und vor allem Lenken mit so einem langen und schweren Rad will aber gelernt sein und kann sich anfangs etwas schwierig gestalten.

Lastenräder mit der Ladefläche hinter dem Sitz werden Longtails genannt. Auf ihrem langen, stabilen Gepäckträger lassen sich mehrere Kindersitze oder Gepäckvorrichtungen befestigen.
Preisspektrum: Zwischen 2.000 € und 5.000 €.
Dreirädrige Lastenräder
Einsatzgebiet: Dreirädrige Lastenräder oder Trikes punkten mit mehr Stabilität und einer höheren Ladekapazität. Sie sind perfekt für größere Lasten und garantieren eine sichere Fahrt, auch bei schwerer Beladung.

Die Transportbox ist zwischen zwei Rädern befestigt und befindet sich wahlweise zwischen den Vorder- oder Hinterreifen. Bei Trikes neuerer Bauart besteht kaum ein Risiko, dass sie umkippen, deshalb sind Kinder hier besonders gut aufgehoben. Dafür sind dreirädrige Lastenräder nicht so schnell und wendig wie zweirädrige. Auch sie sind für Radwege zugelassen.
Vorteil: Im Gegensatz zu Fahrradanhängern dürfen auf Lastenrädern mehr als zwei Kinder mitgenommen werden.
Preisspektrum: Zwischen 1.500 € und 5.000 €.
E-Lastenräder und Pedelecs
Einsatzgebiet: Der Elektromotor gibt den zwei- oder dreirädrigen Lastenrädern den nötigen Boost, um hügeliges Gelände, längere Strecken und schwerere Lasten zu bewältigen.

Das E-Bike fährt dabei selbstständig wie ein Moped, beim Pedelec unterstützt der Motor den Fahrenden nur. Die meisten Räder mit Motor sind also eigentlich Pedelecs.
Preisspektrum: Zwischen 2.500 € und 9.000 €.
🧒 Kinder im Lastenrad – Was es zu beachten gilt
Beim Transport von Kindern in einem Lastenrad gibt es einige wichtige Vorschriften:
- Mindestalter und Aufsicht: Kinder unter 7 Jahren dürfen nur von Personen befördert werden, die mindestens 16 Jahre alt sind.
- Sicherheitsausstattung: Kinder müssen während der Fahrt angeschnallt sein und einen Helm tragen.
- Geeignete Sitze: Das Lastenrad muss für den Personentransport geeignet sein und über passende Sitzplätze für jedes Kind verfügen.
- Nutzung von Gehwegen: Kinder im Lastenrad dürfen nicht auf Gehwegen transportiert werden. Dieses Recht gilt nur für Kinder, die selbst Rad fahren und von einer Aufsichtsperson begleitet werden.
- Sicherheitsstandards: Es wird empfohlen, sich an die DIN 79010 für Lastenfahrräder zu halten, um die Sicherheit zu gewährleisten.
- Fun Fact: Unter den gleichen Voraussetzungen dürfen auch Jugendliche und Erwachsene mitgenommen werden. Das Lastenrad sollte aber dafür ausgelegt sein.
Fazit und Tipp:
Fahrradanhänger und Lastenfahrräder haben den umweltfreundlichen Transport in die Städte gebracht! Ob Einkäufe, Kinder oder Haustiere – diese vielseitigen Helfer meistern jede Herausforderung. Mit robusten Rahmen, cleveren Sicherheitsfeatures und optionalen Elektromotoren sind sie für alle Abenteuer auf der Kurz- und Langstrecke bereit.
Wer beim Kauf eines Lastenrades noch unsicher ist, kann sich auch erstmal eines leihen. Viele Städte bieten Leih-Lastenräder an.
Wo kannst du Fahrradanhänger und Lastenfahrräder online kaufen.
Mit diesen Händlern haben wir gute Erfahrungen gemacht:
- Bergfreunde (insb. Kinderanhänger)
- BOC24 (ins. E-Lastenräder)
- FaFit24 (E-Lastenräder)
- Decathlon (E-Lastenrad und Cargo-Bikes)
Decathlon (Kinderanhänger)
- Lucky Bike (E-Lastenräder)
- Lucky Bike (Kinderanhänger)

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