Im test

MOUNTAIN HARDWEAR Direkt 2 - Trekkingzelt

MOUNTAIN HARDWEAR Direkt 2 - Trekkingzelt
Ein leichter, funktionaler und zuverlässiger Wetterschutz auf Hochgebirgs- und Wintertouren für bis zu zwei Leute.
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • ultra leicht 1.3 kg
  • robust und hervorragend verarbeitet
  • modulares Vorzelt (800 g) erhältlich
  • gute Handhabung durch simple Konstruktion
  • auffällige Außen- und freundliche Innenlichtfarbe

Nachteile

  • innenliegende Stangen
  • Kondensation (Einwandkonstruktion)
  • wenig Belüftungsmöglichkeiten
  • mäßige Stabilität gegenüber Schneemassen

Bewertung

Zelt:

Dieses Zelt eignet sich für Hochgebirgs- und Wintertouren für bis zu zwei Personen. Die Vorteile liegen dabei, neben dem unglaublichem Gewicht von 1.3 kg (Zeltstoff allein 830 g), im unkomplizierten Auf- und Abbau der alleinstehenden Konstruktion. Am Berg muss es manchmal schnell gehen, die Ausrüstung muss simpel und zuverlässig sein. Genau da strahlt dieses Zelt. In einer gut sichtbaren Farbe, die im Inneren ein Klima schafft, in dem es sich bei Schneesturm auch mal etwas länger aushalten lässt. Die Wirkung einer warmen und freundlichen Lichtfarbe auf die Psyche ist ein kleiner Vorteil, den man hiermit in unangenehmen Situationen auf seiner Seite hat.

Nachteile ergeben sich durch durch das innenliegende Zeltgestänge. Es kann die wirkenden Kräfte so zwar besser auf die gesamte Zeltstofffläche verteilen, doch kann dies zu Einbußen in der Handhabung führen. So muss das Zelt beim Aufbau geöffnet, betreten oder über sich gestülpt werden, was zu einer größeren Windanfälligkeit und zu Schnee im Zeltinneren führen kann. Das Zelt steht auch ohne Abspannung sehr stabil, jedoch kollabiert es bei großen Schneemassen ab einem halben bis ganzen Meter Neuschnee unter dessen Last.

Erwähnenswert ist sicherlich auch der hohe Preis von bis zu 550 €, den diese high end Ausrüstung mit sich bringt. Zudem möchte ich nochmals erwähnen. Es ist ein Hochgebirgszelt für eine kalte, trockene und im optimalfall windige Umgebung. Kein Ultraleichtzelt für den normalen Wanderurlaub. Wenn die Kondensation an der Zeltinnenseite so stark wird, dass es drinnen regnet, lohnt es nicht ein Zelt mit zu nehmen. Zudem ist die einzige Lüftung sehr klein und öffnet man die Tür etwas, um diese zu ergänzen, so kann es ins Zelt hinein schneien/regnen.

Stangen:

Das Aluminiumgestänge von DAC hält orgendlich was aus und wiegt 400 g. Wenn man Gewicht sparen möchte, kann dieses auch weggelassen und das Zelt wie ein großer Biwaksack benutzt werden (Zeltstoff 830 g). Jedoch führt dieses bei entsprechender Witterung zu deutlich mehr Kondenswasserbildung, die die isolierenden Eigenschaften des Schlafsackes und der Kleidung beeinträchtigen können. Ich empfehle dies daher nur auf kurzen Touren mit einer oder maximal zwei Übernachtungen, bei denen es auf geringes Gewicht ankommt.

Heringe:

Die beiliegenden Y-Heringe sind aus Aluminium, sehr leicht und in Schnee und Eis völlig unbrauchbar. Ich empfehle hier Schneeheringe mit mittig angebrachter Schnur und kleinem Karabiner. Mit mindestens 4 bis maximal 11 von diesen lässt sich das Zelt zuverlässig auf den Schnee tackern.

Footprint:

Die zugehörige Unterlage wiegt 200 g, ist von hoher Qualität, erhöht aber lediglich das Gesamtgewicht des Zeltes ohne einen weiteren Nutzen. Eine alubedampfte Allzweckdecke wie die von Relags schützt das Zelt ebenso vor rauhen Steinen, wiegt mit 360 g etwas mehr, isoliert aber deutlich spürbar gegen die Bodenkälte. Dies ermöglicht wiederum Gewicht bei Isomatte und Schlafsack einsparen zu können.

Vorzelt:

Das zusätzlich erhältliche Vorzelt wiegt 800 g und beinhaltet eine weitere Zeltstange. Es lässt sich mit etwas Geschick sehr gut mit dem Hauptzelt verbinden, schützt den Hauptzelteingang durch einen seitlichen Eingang vor Schnee und Regen und schafft einen geschützten Platz für Gepäck, Schuhe und zum Kochen. Der Aufpreis von bis zu 200 € für diesen Luxus, der auch mit sich herum getragen werden möchte, ist jedoch nicht unbeträchtlich.

Daten:

Innenhöhe: 114 cm

Grundfläche ohne Vorzelt: 2.4 m² (ca. 1.2 x 2m)

Gestänge: Paleria 'DAC Featherlight™ NSL

Oberzelt: 30D Nylon Ripstop T 4000mm Ether Type PU/SIL

Vorzelt: 30D Nylon Ripstop 1200mm PU

Boden: 30D Nylon Ripstop T 4000mm Ether Type PU/SIL FR

Resumee:

Ich liebe dieses Zelt. Wenn die Tour mal etwas länger dauert und ein Biwaksack zu unbequem wäre, oder wenn ich nicht alleine unterwegs bin ist dieses Zelt meine erste Wahl. Wer jedoch nach einem leichten Zweimanzelt für wärmere und nassere Bedingungen sucht, der möge sich doch lieber einmal das Big Agnes Tiger Wall UL 2 (doppelwandig, 1.1 kg) anschauen.

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