Im test

GRÜEZI BAG - Biopod Downwool Ice 185 - Daunenschlafsack

GRÜEZI BAG - Biopod Downwool Ice 185 - Daunenschlafsack
Der Schlafsackhybrid mit dem klasse Schlafklima
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • innovative Füllung
  • Reißverschlußdesign
  • Lieferumfang
  • Schlafklima
  • Gute Isolation bei hoher Luftfeuchtigkeit
  • Packmaß

Nachteile

  • Preis
  • Innentasche
  • Wärmekragen

Bewertung

Heute habe ich das Glück euch den Winterschlafsack von Grüezi Bag vorzustellen, den Biopod Downwool Ice 185. Unter dem langen Produktnamen versteckt sich die Entwicklung Wolle und Daune mit ihren jeweiligen Vorteilen zu kombinieren. Der 30% Wolleanteil in der Füllung soll die Feuchtigkeit aufnehmen und so die Daunen schützen, welche mit den restlichen 70% die Aufgabe der Isolation hat. So entsteht ein Hybrid zwischen Kunstfaser/Woll-Schlafsäcken und Daunenschlafsäcken. Preislich liegt der Grüezi Bag bei rund 360€, was für den Temperaturbereich ein etwas gehobener Preis ist, hier sind vergleichbare Modelle die entweder aus Daune oder Kunstfaser bestehen inzwischen etwas günstiger.
 
Ob es Grüezi Bag aber dennoch ein guter Wurf gelungen ist und man hier ein Optimum zwischen den beiden Daune und Kunstfaser herzustellen, das soll euch nun mein Testbericht verraten. Hierfür werde ich immer mal Parallelen zu meinem Haglöfs Oryx-8 Kunstfaserschlafsack ziehen, da beide Modelle den gleichen Anwendungsbereich haben und somit gut Vor- und Nachteile herausgearbeitet werden können.
 
Lieferumfang:
  • 1x Schlafsack
  • 1x Kompressionssack
  • 1x Lagerbeutel
 
Aufbau und Eigenschaften:
Der Temperaturbereich ist wie folgt angegeben:
  • Komfort: -1°C
  • Limit: -8°C
  • Extrem: -26°C
Der Schlafsack besteht an der Außenseite aus wasserabweisendem und atmungsaktivem 20Denier Nylon, während im Innenleben anschmiegsameres 20D 380T Nylon verbaut ist. Als Füllung kommt bei einer Länge von 215cm 750g Downwool zum Einsatz die wie oben erwähnt zu 70% aus Daunen mit 650+ cuin Bauschkraft besteht und 30% veredelter Wolle. Sein Eigengewicht liegt bei ~1.500g was leichter ist als ein vergleichbarer Kunstfaserschlafsack wie der Haglöfs Oryx, der bei ~1.800g liegt.
 
 
Der Schlafsack ist in Mumienform aufgebaut und hat einen sehr üppig verlaufenden Reißverschluss, bei dem man auch die Füße aus dem Schlafsack hängen lassen kann. Des Weiteren befindet sich an der Außenseite ein Reißverschlussfach für die Stirnlampe beispielsweise und im Inneren ein Fach mit Klettverschluß für Handy oder Wanderkarte. Im Kopfteil kann ein Kissen eingeschoben werden, sodass es nachts nicht aus dem Schlafsack verschwindet.
 
 
Es gibt einen umlaufenden Wärmekragen, der dann auch mit einem Klettverschluß geschlossen werden kann. An diesem, als auch am Kopfteil ist eine Kordel angebracht, mit dem der Schlafsack verstellt werden kann.
 
 
 

 

Einsatzgebiet:

 

Nachdem wir nun über die grundlegenden Eigenschaften gesprochen haben, schauen wir nun mal, wie sich der Schlafsack im Praxistest geschlagen hat. Da der März uns temperaturtechnisch ja eher weniger an den Frühling erinnert hat, war das Einsatzgebiet für den Biopod DownWool Ice quasi prädestiniert. Ich hatte ihn jetzt mehrere Nächte zwischen -8°C und +2°C testen können, jedoch ohne Zelt. Hierbei auch bei trockener Kälte als auch hoher Luftfeuchtigkeit.
 
Um einen Vergleich zu ziehen, bin ich sowohl mit dem Haglöfs Oryx als auch dem Grüezi Bag losgezogen. Hierbei fallen auch die verschiedenen Vor- und Nachteile der Konzepte auf:
 

1. Die Kombination aus Wolle und Daune lässt sich besser komprimieren, sodass hier nicht nur der Vorteil im Gewicht, sondern auch im Volumen entsteht, ergo ist das Packmaß besser.

 
 

2. Das Verklumpen der Daune bei erhöhter Luftfeuchtigkeit wird durch die Wolle tatsächlich gut kompensiert, es liegt jedoch nicht auf dem gleichen Niveau wie ein Kunstfaserschlafsack. In den Nächten mit 100% Luftfeuchtigkeit (Regen und Nebel) hat der Oryx Kunstfaserschlafsack tatsächlich noch etwas besser gewärmt. Bis zu einer Luftfeuchtigkeit von rund 70% hat der Downwool Ice jedoch subjektiv nicht schlechter abgeschnitten. Ein Verklumpen und völliges Versagen des Schlafsacks wie es bei Daune vorkommen kann, hatte sich in meinem Test allerdings nicht gezeigt.

 
3. Das Schlafklima: Hier kann der Grüezi Bag Biopod Downwool Ice voll und ganz überzeugen und hat meinen Kunstfaserschlafsack durchaus alt aussehen lassen. Egal ob indoor im Bett, zum Simulieren von wärmeren Temperaturen, oder draußen im Winter beim Boofen auf der Isomatte, es gab kein unangenehmes Schwitzen oder große Kältebrücken und auch sonst war das Schlafen im Schlafsack eine Wohltat. Insbesondere durch die Möglichkeit die Füße aus dem Schlafsack zu strecken lässt sich das Klima im Schlafsack nochmal deutlich verbessern. Somit lässt sich der Schlafsack auch schon als Vierjahreszeitenschlafsack verwenden.
 
 
Fazit:
Der Biopod Down Wool Ice 185 ist eine sehr interessante technische Lösung um hohe Isolationsleistung bei geringem Gewicht und Packmaß auch bei feuchterer Umgebung zu garantieren. Er schlägt hiermit genau eine Brücke zwischen den Daunen- und Kunstfaserschlafsäcken und konnte mich in den letzten Wochen wirklich überzeugen.
Trotzdem ist auch er nicht ganz frei von Kritik - die Details, an denen man in meinen Augen noch arbeiten könnte, sind der Wärmekragen und die innenliegende Tasche. Der Wärmekragen ist sehr dünn und flach ausgeführt und kann daher nicht ganz so gut abdichten wie beispielsweise der von meinem Haglöfs Oryx, der eher eine große Wurst verkörpert. Das ist mir bei zugigem Wetter durchaus aufgefallen. Weiterhin ist der Klettverschluss nicht optimal gelöst, da hierbei häufig der Klett an den Nähten des Reißverschlusses reibt. Auch das ist beim Haglöfs wirklich noch einen Ticken cleverer gelöst.
Nichtsdestotrotz hat sich der Schlafsack auf meinen letzten Nächten und Wanderungen sehr angenehm bemerkbar gemacht und verdient daher in meinen Augen die 4 Zelte! Lediglich die Mängel beim Wärmekragen, als auch der relativ hohe Preis hindern den Biopod Downwool Ice 185 an der Spitzenwertung. Empfehlen kann ich ihm dennoch jedem, der bei der Frage ob es ein Daunen- oder Kunstfaserschlafsack werden soll, etwas mit sich hadert. Hier ist wirklich die Stärke dieses Schlafsacks, denn in meinen Augen hat er durchaus die Vorteile der beiden Arten in sich vereint.
Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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