Im test

Test: BERGSTOP Cozybag Light - Schlafsack

BERGSTOP Cozybag Light - Schlafsack
Schlafsack-Mantel-Kapuzenjacke für kühle Sommer-Nächte
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Preis/Leistung
  • Verarbeitung
  • detailverliebtes Konzept & Design
  • Verpackungsmöglichkeiten
  • weich und bequem
  • Gewicht

Nachteile

  • Wohin mit dem Zugseil im geschlossenen Zustand
  • evtl. anderer Innenstoff für die Ärmel, welcher schwitzen verhindert
  • im Dunkeln ist der "Umbau" ein bisschen ein Gefummel

Bewertung

WAS STECKT HINTER DER BERGSTOP?

Ich vermute mal ihr habt, wie ich von BERGSTOP noch nicht wirklich viel gehört!? Deshalb geht’s wie immer in meinen Bewertungen erstmal darum den Hersteller kurz vorzustellen. Gegründet wurde das Unternehmen von schweizer Outdoor-Enthusiasten. Basierend auf einer einzigen aber intuitiven Idee wurde die Firma mit dem Namen BERGSTOP, inspiriert vom schwedischen Begriff 'bergs topp' für Bergspitze oder Gipfel, ins Leben gerufen.

Die Idee für den entwickelten CozyBag kam dem Gründer Pascal Girardat auf dem Kilimandscharo. Dabei ist die Idee recht einleuchtend, jeder der gerne mal eine oder mehrere Nächte im Zelt verbringt kennt das Problem. Es ist irgendwann mitten in der Nacht, die Blase drückt und man muss seinen warmen Kokon verlassen und raus in die zapfig kalte Nacht um seine Notdurft zu verrichten, was nicht nur den armen Kerl, oder die arme Dame nervt, welche nach draußen muss, sondern auch alle anderen Zeltmitbewohner. Nach ewigem Geraschel und hin und her bewegen hat man endlich den Schlafsack abgestreift um nach draußen zu gelangen. Dort friert man sich dann erstmal gehörig den Allerwertesten ab. Bis man aber endlich aus dem Zelt draußen ist, ist meist nicht nur einer wach, sondern gleich das ganze Zelt. Der Firmegründer Pascal Giradat hat genau das erlebt, also kam er ins Grübeln und brachte einige Monate später mit seinen Kollegen Florian Ramp und Beda Steinacher den ersten CozyBag auf den Markt. Dieser ist quasi die nächste Entwicklungsstufe des Schlafsacks, da er Kapuzen-Jacke, Mantel und Schlafsack in einem ist.

WARUM DEN BERGSTOP COZYBAG?

Ich habe ich den CozyBag von OutsideSTORIES zum Testen bekommen, war aber selber auch schon länger auf der Suche nach einem neuen Schlafsack, da mein Alter in etwa so viele Jahre auf dem Buckel hat wie ich (geklaut von Papa J). Meinen Alten kann ich schon seit vielen Jahren nicht mal mehr schließen, da der Reisverschluss völlig hinüber ist. Das war für mich aber selten ein Problem, was schlicht daran lag, dass ich in der Regel auf der Matratze im Zelt meine dicke Bettdecke als zweite Unterlage über die Luftmatratze gelegt und den Schlafsack als Decke verwendet habe. Ich kann eingepfercht in einen engen Schlafsack einfach nicht schlafen. Weder auf dem Rücken, noch mit „geradlinigen“ Extremitäten kann ich eine angenehme Ruheposition finden. Wie auch immer meine bevorzugte Schlafposition heißen mag, ich würde mal sagen am besten trifft es die Beschreibung „toter Mann, der vom Hochhaus gefallen ist“. Also auf dem Bauch liegend, ein Bein angewinkelt, das andere gerade, die obere Hand in die jeweilige Blickrichtung und die untere unter dem Kopf. Also absolut „schlafsack“-untauglich. Daher habe ich mir schon öfters gedacht, so eine Art Strampelanzug als Schlafsack wäre für mich ideal. Genau das ist der CozyBag beinahe. Es fehlt eigentlich nur noch, dass auch die Beine ebenso wie die Arme auch einzeln sind. Vielleicht wäre das die Nächste zu entwickelnde Variante ;-).

WAS BIETET ER?

Der CozyBag Light ist wie der Name schon sagt die etwas dünnere Variante des CozyBag Classic. Im Gegensatz zum Classic besitzt der Light keine Reisverschlüsse um die Arme verschließen zu können, sondern lediglich eine Handöffnung durch welches die Hände herausschauen können. Der untere Teil ist mittels eines integrierten Seilzugs zu verschließen. Die Light-Version hat einen Komfortbereich von acht Grad und ist somit im Gegensatz zum Classic (Komfortbereich 5 Grad) in erster Linie für den Sommer gedacht.

  

Gerade am Anfang oder Ende der Sommerzeit wird es gegen abends schon etwas frisch. Genau hier kann der CozyBag seine Stärken ausspielen. Ihr möchtet den Abend draußen am Lagerfeuer, auf der Terrasse, auf einem Berg oder sonst wo verbringen und es ist eigentlich noch viel zu kühl um sich länger im Freien aufzuhalten? Kein Problem, ihr müsst nur euren CozyBag unten öffnen den unteren nach innen umschlagen und mittels zweier Druckknöpfe auf jeder Seite im oberen inneren Bereich befestigen, schon habt ihr einen angenehm warmen langen Mantel. Die Hände steckt ihr durch die Öffnung und befestigt den vorderen Teil der Arme mittels Klettverschluss am Ärmel selbst damit dieser Teil euch nicht stört. Und solltet ihr kalte Ohren bekommen ist auch das mit der Kapuze, welche ebenfalls mittels Klett variierbar ist, kein Problem mehr.

 

Erhältlich ist er in den vier Größen S (bis 170cm), M (170-180cm), L (180-190cm) und XL (190-210cm). Lediglich in der Farbauswahl hab ihr keine Wahlmöglichkeit, da es in nur in hellblau mit grauem Inneren gibt. Der Oberstoff besteht aus 20D Micro-Ripstop Polyester, dieser ist winddicht, Wasser- und Schmutzabweisen, aber trotzdem atmungsaktiv. Die Füllung besteht aus StopTec Isolation (Polyester Mikrofaser) 75g/m2. Das Innere besteht ebenfalls aus Micro-Ripstop Polyester. Der CozyBag bring je nach Größe zwischen 800g – 1200g auf die Waage.

   

Zusätzlich zum CozyBag gibt es noch eine praktische Schultertasche mit Klettverschlussöffnung. Die Tasche verfügt zusätzlich eine Netztasche an der Seite, in welcher ihr den WrapSack aufbewahren könnt. Der WarpSack ist ein praktisches Gadget, wenn es darum geht möglichst platzsparend zu packen. Schlafsack zusammenlegen aufrollen und mit den Kompressions-Riemen zusammenziehen.

WIE MACHT SICH DER COZYBAG IM EINSATZ?

Gleich bei der ersten Begutachtung des CozyBags ist mir die Liebe zum Detail aufgefallen. Allein die Schultertasche finde ich optisch sehr ansprechend. Normalerweise bekommt man einen Schlafsack einfach nur in einem Langweiligen einfarbigem Sack ohne viel Schnickschnack. Praktisch und funktional, aber halt auch nicht mehr. Die Schultertasche ist dagegen echt ein Hingucker mit dem integrierten Logo und den eingestickten Namen Bergstop. Lediglich der Grund für den Aufbau der Öffnung mit dem inneren Reisverschlussdeckel und dem äußeren Taschendeckel ist mir etwas schleierhaft. Naja es gab sicher einen Grund für dieses Design. 

 

In der an der Seite angebrachten Netztasche konnte ich den WrapSack entdecken, dessen Nutzen mir zunächst einmal schleierhaft war. Praktisch das die Anleitung für seine Verwendung aufgedruckt ist und schnell der Aha-Effekt kam. Also alles in allem kann man an den Verpackungsmöglichkeiten wirklich nicht meckern.

 

     

Nun aber zum CozyBag selbst. Auch er wirkt auf den ersten Blick durchdacht und hochwertig, auch ihm kann man die Detailverliebtheit der Entwickler deutlich ansehen. Die Druckknöpfe im inneren sind nochmal separat abgenäht, ich vermute das soll sowohl die Stabilität gewährleisten als auch das Gewicht besser verteilen, wenn der CozyBag als Mantel umgebaut ist.  Der innere Teil welcher den Reisverschluss ist mit einem stabilen Band versehen, damit man beim Schließen nicht aus Versehen den Oberflächenstoff mit einzieht und diesen dann im schlimmsten Fall beschädigt. Die Öffnungen der Seilzüge unten und für die Kapuze sind mit Ösen verstärkt. An beiden Seiten befinden sich Taschen mit Reisverschlussöffnung welche wirklich viel Stauraum für alles was man so mit sich dabei hat.

         

Das Innenmaterial fühlt sich sehr weich und angenehm auf der Haut an und der ganze Schlafsack ist sehr weich und angenehm zu tragen. Ich habe wie ihr an der eingestickten Größe erkennen könnt das Modell in XL bekomm. Empfinge ihn aber mit meinen 193cm schon relativ groß. Ok, man muss aber auch sagen, dass die kleineren Varianten jeweils nur 10cm Größenunterschied abdecken. Die XL – Variante als einziges aber 20cm bis zu einer Körpergroße von 210cm. Da bin ich mit meinen 193cm dann schon noch am unteren Ende der Skala.

Ich habe den Schlafsack bisher in Sommernächten im Zelt und zum Lesen auf dem Balkon verwendet. Zu meinem Glück habe ich unteranderem im Zelt tatsächlich eine Nacht mit ca. 8 Grad erwischt. Ich habe angenehm geschlafen und nicht gefroren, hatte dabei aber auch noch einen Jogginganzug an. Zwischenzeitlich habe ich auch nur mit T-Shirt geschlafen bin aber dann nachts aufgewacht, weil ich angefangen habe an den Armen zu schwitzen, obwohl es eigentlich relativ kalt war. Möglicherweise, sollte das Material in den Arme für diesen Zweck nochmal überdacht werden. Seitdem habe ich immer ein Langarm-Shirt oder Pulli angezogen, damit war das Problem dann auch behoben.

Der Umbau zum Mantel ist nachts zwar machbar, aber es ist schon ein rechtes Gefummel bis man die Druckknöpfe zusammenbekommt, wenn man nichts sieht. Vielleicht wäre hier Markierungen auf der Außenseite hilfreich? Es ist aber schon noch das ein oder andere was man perfektionieren könnte. Da fällt mir zum Beispiel noch das schlafsackübliche Geraschel auf wenn man sich bewegt, oder ein fehlendes Konzept zum Anbringen des Seilzugs im geschlossenen Zustand.

FAZIT?

Das Konzept des CozyBag ist wirklich hervorragend und ich betreibe hier definitiv Kritik auf sehr hohem Niveau, denn ich bin ansonsten absolut zufrieden. Allein schon die angesprochene Detailverliebtheit spricht dafür wie viel Energie und Hirnschmalz in seine Entwicklung gesteckt wurde. Es fehlt eigentlich nur das berühmte i-Tüpfelchen zur Perfektion, daher würde ich 4,5 Zelte geben oder als Schulnote eine 1-. Da ich nur eine „gerade Anzahl“ Zelte vergeben kann runde ich mal auf 5 Zelte auf. Mit dem CozyBag kann ich jetzt noch öfters sagen #wirsehenunsdraussen und vielleicht bekomme ich ja noch die Gelegenheit den CozyBag Snow zu testen, dann kann ich das voller Überzeugung das ganze Jahr behaupten.

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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