Im test

Test: VAUDE Hike 9 - Luftmatratze

VAUDE Hike 9 - Luftmatratze
Leichte, luftgefüllte, gut durchdachte Schlafmatte
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • geringes Packmaß
  • Dicke: ca. 7cm
  • Angenehmes, aufgerauhtes Obermaterial
  • Ventil mit Rückluft-Stopper
  • Inkl. Reparaturset

Nachteile

  • Pump-Sack leider nicht im Lieferumfang enthalten
  • Ausschließlich luftgefüllt -> Liegefläche muss sorgfältig ausgewählt werden

Bewertung

Geplantes Biwakieren kann super sein…wenn die Ausrüstung passt. Dabei ist neben dem Schlafsack auch eine gute Isomatte extrem wichtig. Wie heißt es so schön: „Wie man sich bettet, so schläft man.“ VauDe hat es sich allem Anschein nach zur Aufgabe gemacht, für einen guten Schlaf im Freien zu sorgen. Über die letzten 6 Wochen konnte ich dafür die VauDe Hike 9 in Größe „medium“ (183x55cm) testen. Verwendet habe ich die Matte sowohl als direkte Unterlage beim Biwak, als auch im Zelt. Ich muss dazu noch erwähnen, dass ich bisher immer selbstaufblasende Isomatten von Therm-a-rest verwendet habe. Im direkten Vergleich ist mir direkt das extrem kleine Packmaß der VauDe Hike 9 aufgefallen. Ungefähr die Größe einer Wasserflasche bedeutet, dass die Isomatte nicht mehr außen am Rucksack befestigt werden muss, sondern im Rucksack untergebracht werden kann. Das Gewicht ist laut Herstellerangaben mit ca. 900g angegeben, mit meiner recht ungenauen Küchenwaage habe ich etwas unter 1 kg gemessen (allerdings inkl. Reparaturkit und Hülle). Eigentlich hätte ich für eine Luftmatratze ein leichteres Gewicht erwartet, im Vergleich zu Wettbewerber-Produkten ist es allerdings in etwa die selbe Hausnummer.  

    

Der Füllvorgang muss bei dieser Matte leider komplett aus der Lunge kommen. Das Ventil ist relativ groß und ist zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, mit dem Mund aufgeblasen zu werden. Glücklicherweise hat das Ventil einen Rückluft-Stopper…man kann also getrost eine Pause beim aufblasen machen. Ohne Pause ist das aufblasen nach ca. 5 Minuten erledigt. Die Sternchen, die man aufgrund des Sauerstoffmangels anschließend sieht, sind auch nach ca. 5 Minuten wieder verschwunden. An dieser Stelle noch ein wichtiger Hinweis: Aufblasen mit dem eigenen Lungenvolumen ist nicht nur anstrengend, sondern auch nicht besonders gut für die Matte, da man mit der Atemluft Feuchtigkeit in die Matte bringt. Diese Feuchtigkeit führt dann mit der Zeit zu Schimmelbildung in der Matte. Aber auch dafür hat VauDe eine Lösung: Den VauDe Pumpsack. Dieser kann an das Ventil angeschlossen werden, ist mit Umgebungsluft gefüllt und wird dann in die Matte gepresst. Dadurch ist die Matte ruckzuck aufgepumpt und das Problem mit der Schimmelbildung ist auch erledigt. Leider muss dieser Pumpsack (ca. 30€) separat gekauft werden, er ist leider nicht im Lieferumfang enthalten.

Für das Ablassen der Luft kann der Verschluss des Ventils  so eingehängt werden, dass der Rückluft-Stopper ausgehebelt ist und die Luft somit problemlos aus der Matte gebracht werden kann.

Nun zum Liegekomfort. Die Luftkammern der Matte sind in Längsrichtung angeordnet. Insgesamt sind es 8 Rippen, die sich über die Matte verteilen. Die „Rippenberge“ sind ca. 1,5 cm erhaben gegenüber den „Rippentälern“. Meine bisherigen Matten hatten immer ebene Oberflächen, da hatte ich eher das Gefühl, in der Nacht auf Wanderschaft zu gehen. Auf der VauDe Hike 9 lag ich gefühlt immer an der selben Stelle. Auch die angerauhte Oberfläche trägt dazu bei. Im „Schlafmodus“ befindet sich das Ventil nicht spürbar auf der Unterseite der Matte. Die Größe der Matte (ich habe die Größe „medium“ mit den Abmessungen 183x55cm getestet) ist für meine Körpergröße von 1,70m sehr gut ausreichend gewesen. Die Form der Matte ist schlicht rechteckig. Darin sehe ich den großen Vorteil, wenn im Zelt zwei Matten direkt nebeneinander liegen. Da ist die rechteckige Form einfach ideal, sonstige Schnickschnack-Formen wie „Oberkörper breiter, Füße schmäler“ sind hier einfach immer unpassend.

Die Isoliereigenschaft ist mit dem R-Wert von 2,5 für Temperaturen bis ca. -2,3°C angegeben. Wenn man eher im tiefen Winter unterwegs ist, kann man diese Matte auch in der Winter-Variante bekommen.  

Wie schon erwähnt, ist im Lieferumfang auch ein Reparatur-Set enthalten. Dieses enthält 2 Klebeflicken und eine Kleberflüssigkeit, die mit dem Reparaturset fürs Fahrrad vergleichbar ist. Außerdem ist ein Ersatz-Rückluft-Stopper für das Ventil enthalten. Während meines Tests musste ich glücklicherweise nicht auf das Reparaturset zurückgreifen, habe allerdings auch immer penibel darauf geachtet, wo ich die Matte abgelegt habe. Denn wenn die Luft fehlt, liegt man schnell ohne weitere Polsterung in der Landschaft.

Fazit:

Tolle Matte! Ich muss das Testexemplar leider zurücksenden…aber dank Outside-Stories.de kann ich ja recht einfach dem Link folgen, um die Matte bei einem der Partner käuflich zu erwerben…Und den genialen Pumpsack werde ich mir auch gleich dazu holen!    

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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Erstellt von Terzo - Do, 07/12/2018 - 18:37

Hi, ist die Isomatte wirklich ohne Probleme zum Biwakieren geeignet? Besonders ohne Unterlage. Ist die Oberfläche anfällig für Löcher durch Steine, Äste etc.?

Erstellt von Pippo - Do, 07/12/2018 - 20:08

Hi Terzo, da es sich um eine komplett luftbefüllte Matte handelt, sollte man seinen Schlafplatz natürlich schon sorgfältig auswählen. Spitze Steine und sonstige mögliche Gefahrenobjekte für die Matte sollten vorher entfernt werden. Weniger spitze Steine oder handtellergroße Disteln, die ich während meines Test vorgefunden habe, waren kein Problem. Die Steigeisen sollte man aber vor dem Schlafengehen ausziehen ;-)

Erstellt von Terzo - Fr, 07/13/2018 - 17:15

Danke Pippo für die ausführliche Antwort. Wenn man so vorgeht sollte die Isomatte lange halten.

Trotzdem schade, dass sie nicht steigeisen fest ist (;

Liebe Grüße

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