Im test

Test: ORTLIEB Wasserbeutel

ORTLIEB Wasserbeutel
Der praktische 10 Liter Wasserbeutel für unterwegs
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Robustes Material
  • Lange Laufzeiten
  • Läuft restfrei aus
  • Duschvorsatz im Zubehör

Nachteile

  • Laminierte Innenfläche ggf. Schwachstelle
  • Befüllung erfordert Übung
  • Hygiene im Blick behalten

Bewertung

Wie kriege ich den Wasserbeutel voll?

Die Erstbefüllung unterm Kran, bevor die Reise losgeht, ist natürlich die Einfachste. Vorher die Verschlusskappe ganz abdrehen und oben am Riemen festhalten. Unterwegs bei fließenden Gewässern, einfach den Beutel mit der Öffnung nach vorne in die Strömung halten. Bei entsprechender Tiefe ggf. eintauchen. Ist weder Strömung noch Tiefe vorhanden, empfehle ich, mit einem anderen Gefäß die Flüssigkeit aufzufangen und dann in den Beutel zu kippen. Am Besten dabei den Sack vorher schon aufhängen. (Nicht umsonst hat der Sack an beiden Seiten Riemen) Denn aus Erfahrung weiß ich, dass der gefüllte Sack ein wabbeliges Etwas wird, das schwer zu kontrollieren ist.

Wie kommt das Wasser wieder raus?

Am Besten hängt man den Sack irgendwo an. Zum Beispiel an einen Baum. Dafür hat der Sack oben einen Riemen, der sich an einem Haken leicht aufhängen lässt. Alternativ, wenn nichts hakiges da ist, hilft ein weiterer Gurt zum festbinden. Wichtig ist, dass man sich überlegt, wozu man das Wasser braucht. Zum Duschen muss der Sack natürlich höher hängen als nur zum Hände waschen. Und Achtung: zu hoch ist auch doof, weil man den Verschluss ja noch auf und zudrehen können muss. Außer natürlich, Du drehst auf, springst dann unter den Strahl und duschst bis das Wasser weg ist.

Verwendung mit dem Standardaufsatz

Mitgeliefert wird übrigens ein Aufsatz mit einem einzelnen Loch. Drehen am Verschluss heißt "Wasser Marsch" - den Rest erledigt die Schwerkraft. Den Strahl größer oder kleiner machen geht nur bedingt. Am Anfang ggf. ein bisschen, aber das Maximum ist schnell erreicht und dann läuft es einfach.

Verwendung mit dem Duschaufsatz

Zum Duschen gibt es noch eine Alternative. Inzwischen lässt sich diese auch einfach nur als ein durchlöcherter Aufsatz im Zubehör beziehen. Ich musste noch den kompletten Verschluss mit dem Duschaufsatz kaufen. Dann läuft das Wasser durch mehrere kleinere Löchlein und simuliert einen kleinen Duschkopf.

Die bange Frage: Wie lange kann ich duschen?

Die erste Frage, die ich hatte, als ich mir der Wassersack als Duschersatz angetragen wurde: Wie lange kann ich da duschen? Ich habe das extra für Euch getestet. Natürlich ist das nicht mit der Morgenhygiene zu Hause vergleichbar, aber immerhin läuft das Wasser aus dem mit 10 Liter gefüllten Wasserbeutel mit Duschvorsatz gute 3 Minuten. Da geht schon was… Und lasst Euch sagen: wenn das Wasser entsprechend kalt ist, geht das Duschen noch viel, viel schneller. ;)

Mit dem einfachen Wasserstrahl des normalen Aufsatzes läuft es sogar noch länger, etwa 4 Minuten. Normalerweise verbraucht man es ja nicht am Stück. Ich habe es meistens irgendwo dranhängen, wo man es schnell im Zugriff hat, um sich mal die Hände zu waschen oder ähnliches.

Das Profil des Wassersacks ist übrigens so zugeschnitten mit Abnähten rechts und links, dass er nahezu restfrei leer läuft.

Wie empfindlich ist das Material?

Wie alle Beschichtungen, ist die Innenfläche des Sacks die erste Schwachstelle. Daher sollte darauf geachtet werden, möglichst reines Wasser einzufüllen. Vor allem Sand kann die Oberfläche beschädigen. Ggf. vorher einen Wasserfilter benutzen.

Geht auch warm duschen?

Die laminierte Innenfläche ist wahrscheinlich auch am ehesten hitzeempfindlich. Lieber also kein kochendes Wasser in den Beutel füllen. Wer einen Kocher dabei hat, kann dort zwar etwas Wasser aufheizen, doch lieber nur handwarm in den Beutel füllen. Gerade morgens ist das eine super Sache, wenn man vielleicht noch nicht die Nerven hat, kalt zu duschen. Auch als Ersatz für eine Wärmflasche ist der Beutel nicht wirklich geeignet (auf solche Ideen können nur Frauen kommen, die notorisch kalte Füße im Schlafsack haben). 

An sonnigen Tagen kann das Wasser in dem schwarzen Sack richtig schön warm werden. Vorteil ist, dass man abends nicht kalt duschen muss.  Man muss aber natürlich auch aufpassen, dass hier kein ungewolltes Leben entsteht.

Wie hygienisch ist das Wasser?

Je größer das Gefäß, in dem ich Wasser lagere, umso schwieriger wird es, dies auch langfristig hygienisch zu halten. In einem 10-Liter-Sack bleibt das Wasser naturgemäß länger drin. Je nach Verfügbarkeit von neuem, frischem Wasser und Wetterlage kann das durchaus problematisch werden. Nicht in Lappland, wo wir den Wassersack dabei hatten. Da haben wir ihn an jedem dritten Bach mit frischem Wasser auffüllen können, davon abgesehen, dass es ohnehin recht kühl war im September. Anders in Namibia, wo wir den Wassersack auf einer Landrover-Tour mit Dachzelt dabei hatten. Je nach Streckenabschnitt wusste man gar nicht, wo die nächste Wasserstelle ist und ob es dort dann tatsächlich Wasser gibt. Entsprechend kostbar waren da die 10 Liter und wurden möglichst gespart. Gerade bei diesem Wetter macht es durchaus Sinn nicht nur das Wasser vorher zu filtern, sondern es auch zu desinfizieren bzw. haltbarer zu machen. Zum Beispiel nehme ich ein Mittel zur Konservierung von Trinkwasser von Katadyn (Test folgt später)

Zur Reinigung kann man übrigens den Kopf auch zerlegen, damit man auch noch in die Ecken und Rillen reinkommt.

Ich habe alle meine Bilder durchgesehen, aber obwohl der Wasserbeutel auf den meisten Touren mit von der Partie war, existieren leider keine Fotos von seinem Einsatz in freier Natur.

Wie wurde das Produkt erworben?Neu gekauft
War diese Bewertung für dich hilfreich?
  • Ja
    0
  • Nein
    0
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Dazu bitte anmelden Anmelden oder Registrieren

WEITERE BEWERTUNGEN