Nachdem ich bisher immer den Trangia meines Vaters auf meinen Wanderungen genutzt habe, war es nun an der Zeit mir einen eigenen Kocher zuzulegen. Ich habe mich nun für den Spituskocher von Esbit entschieden. Hauptgrund waren die größeren Töpfe, da wir teilweise schon zu zweit Schwierigkeiten mit der größe der Töpfe des Trangias hatten. Der Trangia ist ein genialer Kocher und so hatte ich hohe Erwartungen an denen sich dieser Kocher messen musste. Hier ist die Auswertung:

Enthalten im Set sind:
- zwei Töpfe (1,8l und 2,35l)
- Pfanne mit Antihaftbeschichtung
- Deckel ( passt auf beide Töpfe sowie die Pfanne)
- Metalleinsatz als Pfannenhalter
- Greifzange
- Brenner
- Topflappen
- zweiteiliger Ständer
- zwei "Plastikteller"
- Netzbeutel als Verpackung

Alle Teile lassen sich einfach ineinander verstauen, im zusammengepackten Zustand hat der Kocher so noch eine Größe von 20x13 cm. Leider klappern Brenner und Zange in diesem zustand beim Tragen im Topf herum. Ich habe das aber einfach behoben indem ich noch ein Küchenhandtuch und einen Spülschwamm oder -lappen hinengetan habe um alles an Ort und Stelle zu halten.

Die beiden Töpfe sind wesentlich größer als beim Trangia. Beide Töpfe haben eine Volumenanzeigee eingraviert und sind am Boden mit einem Wärmetauscher ausgestattet. Diese funktionieren exzellent, so habe ich im Vergleich zum Trangia nur ungefähr 1/3 Kochzeit und trotzdem nur die Hälfte des Spiritusverbrauchs! Die Pfanne ist recht klein und sitzt etwas wackelig auf der dafür vorgesehenen Halterung. Diese besteht aus einem Metallring mit drei kleinen "Armen", welche ausgeklappt und am Ständer eingehängt werden. Das Ein- und Ausklappen geht nach mehrmaliger Benutzung etwas schwierig. Hierfür hätte es sicher eine bessere Lösung gegeben. Dieses Teil stellt klar eine Schwäche des Kochers dar. Da ich die Pfanne beim Wandern aber sowieso kaum benutze spielt das für mich keine große Rolle. Der Deckel passt auf beide Töpfe und auf die Pfanne, erfüllt aber ansonsten keine Funktion. Er hat einen Plastikgriff der sich auch nach längerer Kochzeit noch ohne Handschuhe anfassen lässt.

Die beiden "Teller" sind eigentlich nur zwei Plastikscheiben mit einem ca 1cm hohen Rand und ich würde mich wundern wenn jemand diese Teile wirklich als Teller benutzen sollte... Wenn, dann taugen sie als Schneidebretter oder Ablageffläche beim Kochen. Ich nehme sie trotzdem immer mit, da sie kaum etwas wiegen aber die Beschichtung von Pfanne und Topf beim Transport gut vor den Kanten der Wärmetauscher schützen. Der Topflappen ist eigentlich auch überflüssig und kann daheim gelassen werden. Die Greifzange für Töpfe und Pfanne ist sehr gut! Sie ist vorne mit Silikonnoppen ausgestattet und schützt so die Beschichtung der Utensilien und verhindert ein abrutschen beim Greifen.

Der Brenner ist, wie man es vom Trangia gewohnt ist, einfach genial! Er ist extrem einfach zu bedienen, praktisch unzerstörbar und braucht im Gegensatz zu Benzin-, Gas- oder Mehrzweckkochern keine aufwändige Pflege. Man kippt Spiritus rein und zündet ihn an. Wenn man fertig ist ausmachen, Deckel draufschrauben und fertig! Kein Reinigen, auseinander Bauen oder sonstiges. Außerdem funktioniert er unter nahezu allen Bedingungen und Temperaturen (im Gegensatz zu Gas) und brennt absolut geräschlos und greuchsneutral.

Der Ständer besteht aus zwei Teilen welche sich durch einen Drehverschluss miteinander verbinden lassen. So kann nichts Wackeln oder Verrutschen. Im unteren Teil hängt der Brenner und auf dem oberen Teil sitzt der Topf bzw. die Pfanne. DIe Töpfe passen mit den Wäremtauschern genau in den Ständern, sodass auch hier nichts wackelt. Einziger Nachteil am Ständer sind die Löcher in der Seite. Hierdurch sinkt bei Wind die Leistung des Kochers merklich ab und die Flamme sitzt nichtmehr mittig unter dem Topf. Allerdings lässt sich im Rucksack meistens etwas finden was sich als Windschutz verwenden lässt.

Alles lässt sich im zusammengepackten Zustand in einem robusten Netzbeutel verstauen und wiegt dann 1075 g, ungefähr 100 g mehr als der Trangia.

Fazit:

Der Kocher vereint alle Vorteile des Trangias, und hat ihm mit den Wärmetauschern und den größeren Töpfen noch weitere entscheidende Vorteile hinzugefügt! So ist er weitaus effizienter im Verbrauch und man kann mit ihm mehr Leute versorgen als mit dem kleinen Trangia Set. Natürlich hat er auch einige kleine Schwächen, welche sich aber mit kleinen Modifikationen beheben lassen. Für einen Preis von knapp 90 € hat er ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Meiner Meinung nach kann der Kocher locker mit dem Trangia Set mithalten und übertrifft es sogar in einigen Punkten, so dass ich mittlerweile den Esbit Kocher dem Trangia immer vorziehen würde wenn ich mir nocheinmal einen neuen Kocher kaufen müsste.