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Test: ESBIT Cs985h-ex - Spirituskocher

ESBIT Cs985h-ex - Spirituskocher
Dieses effiziente und kompakte Spirituskocherset für ein bis zwei Personen begleitet mich nicht ohne Grund seit fast fünf Jahren.
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • praktisches Alles-In-Einem Set
  • erhöhte Leistung durch Wärmetauscher
  • mehr als ausreichend lange Brenndauer
  • brennt leise im Vergleich zu Gaskochern
  • eine beweglichen Kleinteile / kann nicht kaputt gehen
  • Topf gut zum Kochen im Lagerfeuer geeignet

Nachteile

  • Windanfällig ohne Windschutz
  • Windschutz muss extra gekauft werden
  • Lochniete in Löschkappe erschwert Löschen
  • Griff am Deckel kann im Lagerfeuer schmelzen

Bewertung

Ich verwende diesen Spirituskocher auf Sommertouren, wenn ich wandern, paddeln und angeln bin, wenn es nicht zu kalt und nicht zu windig ist. Wobei einige meiner Freunde ihn auch bei winterlichen alpinen Bedingungen benutzen. Er ist nicht mein aller schnellster Kocher, doch ist er leise und bietet eine gleichmäßige Hitze, bei der man nicht Angst haben muss, dass einem gleich alles anbrennt.

Brenner

Derselbe Spiritusbrenner in bewährtem und unzerstörbarem Design, wie man ihn seit jeher von Trangia kennt. Jedoch gefertigt aus leichtem Messingblech und in nicht gerade vergleichbarer Qualität, doch mit absolut selbig guter Funktion. Ein Unterschied liegt jedoch in den Löchern für die Jetflammen. Von denen ist jedes Zweite etwa doppelt so groß, wie bei Trangia Brennern. Ein Vorteil liegt zudem in der beiliegenden Löschkappe, die zusätzlich ein komfortables stufenloses Regulieren der Flamme ermöglicht.

Brennt der Brenner mit aufliegender ganz geschlossener Löschkappe dennoch weiter (durch die Lochniete), so kann man das Dichtungsgummi aus dem Brennerdeckel nehmen und diesen umgedreht auf die Löschkappe legen. Das funktioniert in der Regel ganz gut.

Dank des durch einen Gummiring abgedichteten Schraubdeckels lässt sich auch im Brenner Spiritus mitführen, wodurch beispielsweise nicht verbrauchter Spiritus nicht zurück in die Flasche gekippt werden muss. Dieser Gummiring wird zwar über die Jahre spröde, lässt sich aber als Ersatzteil nachkaufen.

In besonders kalter Umgebung ist zu beachten, dass Spiritusbrenner gewisse Startschwierigkeiten haben können. Diesen lässt sich begegnen, indem der Brenner samt etwas Spiritus darin in der Innentasche warm gehalten oder mit einer Vorglüh-Kralle erwärmt wird.

Topfstand

Der Aluminiumtopfstand steht dank der vier Kunststofffüße sicher auf dem Boden, hält den Topf fest und den Brenner im richtigen Abstand darunter. Er hat genügend Öffnungen um ausreichend Frischluft an zu saugen und die heiße Abluft nach durchströmen des Wärmetauschers ab zu führen. Wenn der Brenner richtig in Fahrt kommt, schlagen die Flammen sogar aus dem Topfstand heraus und an den Wänden des Topfes empor. Jedoch hatte ich nie das Problem, dass der Griff davon so sehr betroffen war, das es unmöglich wurde den Topf vom Feuer zu nehmen. Falls einem die Flamme zu groß wird, verfügt der Topfstand über eine große Seitenöffnung, durch die die Löschkappe zur Flammenregulation oder zum Löschen auf den Brenner gelegt werden kann.

Auch wenn der Topfstand ein wenig so aussieht, ist er kein Windschutz. Ich empfehle als Ergänzung zu diesem Kocherset einen Windschutz zu kaufen, um so auch bei Wind kochen zu können. Auch wenn der Wind nicht stark genug sein sollte, um den Kocher aus zu pusten, so nimmt er doch viel der Wärme mit sich, die besser in den Topf hätte übergehen sollen.

Topf und Deckel

Der Aluminiumtopf verfügt über zwei ausklappbare und silikonbeschichtete Edelstahlgriffbügel, die auch nach dem Gebrauch über Jahre noch stabil am Topf sitzen und ein einfaches Handling ermöglichen. Der Aluminiumdeckel mit Kunststoffgriff sitzt sicher in der Topfpfalz, die zusätzlich über eine kleine Ausgießnase verfügt. Die Skala auf der Innenseite des Topfes ist nicht ganz genau, reicht aber als Orientierung zur Mengenabmessung  absolut aus. Das Highlight des Kochersets ist jedoch der unterm Topf angebrachte Wärmetauscher. Treffen die Flammen zuerst auf den Topfboden, so strömen sie anschließend noch durch die feinen Rippen des Wärmetauschers und ermöglichen so eine bessere Wärmeaufnahme des Topfes und damit ein schnelleres und effizienteres Kochen.

Im Topf wird der Topfstand und der Brenner verstaut, doch bleibt genügend Platz um zusätzlich noch ein Feuerzeug, ein kleines Geschirrhandtuch, einen Schwamm und einen Klapplöffel oder eine kleine Spiritusflasche für eine Tagestour zu verstauen.

Daten (selbst nachgemessen)

Material: hard anodisiertes Aluminium / durch Al2O3-Schicht passiviert

Gewicht: 425 g (Beutel, Topf, Deckel, Topfstand, Brenner m Deckel u Löschkappe)

Packmaß: 1.6 L (Höhe: 13 cm, Durchmesser 12.5 cm)

Topfvolumen: 900 mL (bis knapp unter den Rand)

Brennermaße: Höhe 4.6 cm, Durchmesser 7.4 cm, 100 g

Spiritusfassungsvermögen: 110 mL

Kochzeit: 6 min und 50 sec (500 mL, 15 - 20 °C auf 100 °C)

Verbrauch: 500 mL Spiritus pro Woche (SommerSoloTour)

Resümee

Ich kann diesen Kocher nur empfehlen. Wer gerne mit Spiritus Kocht findet hierin ein bewehrtes Kochsystem das auch mal für zwei Leute ausreicht und dabei nicht allzu viel Platz im Rucksack einnimmt. Durch den stabilen Wärmetauscher mit jedoch sehr feinen Rippen lässt sich sicher etwas Kochzeit und Brennstoff einsparen. Und ist der Spiritus mal alle, so steht der Topf auch im Lagerfeuer gut und lässt der Glut darunter dank des Wärmetauschers genügend Luft zum Glimmen. Doch achtet dabei auf den Kunststoffgriff am Topfdeckel. Dieser kann im Lagerfeuer tatsächlich schmelzen (selbst erlebt).

Für diejenigen, die weniger Wert auf Effizienz durch einen Wärmetauscher legen, ein vergleichbares Kocherset suchen und statt einem einfachen Deckel gerne einen kleinen Topf dazu hätten, empfehle ich den CS985HA. Diesen gibt es auch in einer Variante mit Antihaftbeschichtung (CS985NS). Anhand der glücklichen Gesichter zweier meiner besten Freunde kann ich sagen, dass dieser genau so brauchbar ist.

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Wow, sehr gut und ausführlich beschrieben, bzw. getestet  und tolle Fotos. Da würden wir gerne sofort losziehen und im Outback kochen :-)

Grüße vom OUTSIDEstories Redaktionsteam

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