Für die nächste Radwanderreise brauche ich eine geeignete Tasche für mein Oberrohr, die mich gegen die widrigsten Bedingungen schützt und den Inhalt absolut trocken hält. Ortlieb verspricht, dass auch Flussdurchquerungen das Equipment vor einem unfreiwilligen Bad schützt. Mit diesem Test will ich darstellen, was an diesem Versprechen dran ist.

Diese für Ortlieb bekannte Tasche (Frame-Pack Toptube) fiel mir bereits bei mehreren Fahrradkollegen auf. Sie wird beim mir beim Einsatz von Fahrradwanderungen und auf Tagesausflügen zum Einsatz kommen.

Unboxing und erster Eindruck:

Die Oberrohr-Rahmentasche mit orange farbenem Reißverschluss liegt sehr wertig in der Hand. Das Material wirkt robust und mit den hexagonal angeordnetem Muster auch stabil. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich mein Werkzeug oder die Zeltstangen darin transportieren werde. Im Inneren wurden noch zwei zusätzliche Klettbänder mitgeliefert, die es ermöglichen die Tasche am Sattelrohr und vorderen Lenkrohr zusätzlich zu fixieren. Somit solle eine ausgeglichene Gewichtsverteilung am Fahrrad gewährleistet sein.

Die Rahmentasche hat außerdem an den Seiten drei Klettverschlüsse, um sie direkt am Obberrohr zu befestigen. Mir fällt dabei gleich der zentrale Sitz der Tasche auf. Trotz litmitiertem Platz, bei vollgefederten Mountainbikes wegen der Dämpferposition, behält das Fahrrad den tiefen Schwerpunkt für gutes Fahrverhalten. Auch bei meiner Trinkflaschenhalterung gibt es genug Platz. Sie wird sogar für Carbonrahmen von Ortlieb empfohlen.

Materialzusammensetzung:

Das Frame-Pack Toptube ist in Deutschland hergestellt und das Hauptmaterial besteht aus 100% Polyamid. Sie ist Polyurethan beschichtet und absolut PVC-frei. Die Abmaße werden von Ortlieb mit 50 x 13 x 6 cm angegeben. Außerdem gibt Ortlieb an, die Tasche wiege 165g, wobei ich mit meiner Küchenwaage 152g nachgemessen hatte (mit allen Schlaufen und Klettgurte).

Handhabung:

Die Tasche wird durch ein wasserdichtes Reißverschlusssystem (Tizip ) gut verschlossen. Für einen noch sichereren Verschluss lässt sich das t-förmige Verschlussteil noch in eine Lasche einfädeln. Die Tasche lässt sich einfach und unkompliziert mit Hilfe der mitgelieferten Klettverschlüsse am Ober- und Sitzrohr des Fahrrads montieren.

Zum testen kam sie in dieser kalten Jahreszeit vor allem um den Hausberg oder der einen oder anderen kleinen Tour zum Einsatz. Auffallend war dabei, dass sie wirklich ausreichend fest am Rad fixiert war. Trotzdem ich mir durch einen Sturz beinahe mein Rahmen zerstört hatte (Gestrüppkontakt) blieb die Tasche an Ort und Stelle. Der Schlamm und Dreck lässt sich einfach abwaschen.

Bei dieser Tasche von Ortlieb sollte man wenig Bedenken haben, mit dem Fahrrad in einen kräftigen Schauer zu geraten. Die Flussdurchquerung würde ich so jetzt nicht ganz unterschreiben, da vor allem am Ende des Reißverschlusses beim Test unter der Dusche genau an dieser Stelle etwas Wasser eindrang. Da eine Regenhülle wie zum Beispiel bei Trailrucksäcken nicht vorgesehen ist, sollte man seinen trockenen Pully nicht gerade hier unterbringen. Mein Fazit aus dem Duschtest stellt klar, in der Wassertonne schwimmt diese Tasche nicht lange oben auf. Für eine Fahrt durch den Regen ist sie dennoch gut geeignet, da hier ja nicht mit einem Brausekopf auf die Reißverschlüsse gezielt wird.

Bei nassen und regnerischen Bedingungen draußen, lässt die Tasche keine Feuchtigkeit ins Innere.

Fazit:

Die Oberrohgepäcktasche von Ortlieb ist, in dieser Größenordnung, sehr flexibel an vielen Fahrrattypen einsetzbar. Sie passt fast an jedes Oberrohr und lässt sich durch Klettverschlussbänder noch ergänzen. Von mir ist sie uneingeschränkt dazu verwendbar am Fahrrad angebracht zu werden, auch wenn es mal nass-feucht zugeht. Vor allem Berufspendler finden hier genau diese guten Eigenschaften wieder.

Ich muss allerdings anmerken, dass meine schwarze Tasche im Straßenverkehr etwas schlecht sichtbar ist. Allerdings wegen Dreckbeschuss, durchaus sinnvoll. Die Reflektoren ergänzen für mich die Sichtbarkeit im Straßenverkehr nicht. Eine weiße Tasche sieht schnell schmutzig aus, was allerdings als Rucksack oder Kuriertasche wieder total sinnvoll erscheint (oben am Rücken). Hier würde ich mir mehr reflektierende Nähte oder Aplikationen wünschen.

Die Oberrohgepäcktasche ist für mich eine elegante Lösung um mein Gepäck während eines “Microabenteuers“ bestmöglichst zu verstauen. Die stabilen Klettverschlüsse halten das Teil bombenfest am Rahmen und durch den fixierten Reisverschluss wackelt nichts herum. Auch etwas gröbere Untergründe sind so bedenkenlos zu meistern. Fester geht natürlich immer und wer es noch fester will kann weitere Klettbänder für extra galaktischen Halt anbringen.

Von meiner Seite gab es bisher keine negativen Eigenschaften von Ortlieb zu berichten und wird auch bei diesem Produkt nicht erfolgen. Sie ist uneingeschränkt von mir zu empfehlen. Gäbe es ZEHN Zelte würde ich sie geben. So bekommt dieses Produkt ehrliche fünf Zelte. Ortlieb präsentiert mit dieser Fahrradgepäcktasche, eine handliche Tasche ohne überflüssiges Schnick und Schnack. Von mir bekommt die Tasche ein Kaufempfehlung, schon allein deshalb weil ich von den anderen Taschen schon begeistert war und diese mein Sortiment noch ergänzt.

Wer sich einen Frame-Pack zulegt, sollte seine Rahmengröße gut kennen und die Art bzw. den Einsatzbereich des Rads. Und nicht jede Tasche passt für jedes Rohr. Ich habe den Framepack an zwei verschiedenen Fahrrädern ausprobiert, wobei eines sehr gut und das andere überhaupt nicht gepasst hat. Ich werde die Tasche nicht schlechter bewerten, aufgrund meines nicht passenden Fahrrads und die Position meiner Flaschenhalterung. Man sollte einfach ausprobieren was gut passt.  Zunächst gibts mal 2 Fotos damit man das Problem erkennen kann. Beim grauen Fahrrad sitzt die Tasche überhaupt nicht die Laschen sitzen nicht gut und die Trinkflaschenhalterung stört. Beim blauen Rad sitzt alles wunderbar. 

Die Tasche wir mit Gebrauchsanweisung und zwei Klettverschlüssen geliefert die erst einfädelt werden müssen. Es wäre gut wenn die Laschen noch ein Stück länger wären und man sie nach Bedarf zuschneiden könnte. 

Die Gebrauchsanweisung ist im Ikeastil. Verbessern würde ich die Beschreibung der Rohre, denn auf den ersten Blick ist nicht erkennbar was mit großen und kleinen Kreisen gemeint ist. 

Die Tasche hat folgende Eigenschaften: 
Höhe: 13 cm 
Breite: 50 cm 
Tiefe: 6 cm 
Gewicht: 170 g 
Volumen: 4 L

Von oben sieht das ganze so aus (beim nichtpassenden Fahrrad stört die Tasche mit jedem Tritt) beim blauen ist es kein Problem.

Der Klettverschluss könnte noch ein bisschen mehr Haken vertragen und weniger Schlaufen, aber auch das ist wieder Rahmenabhängig

Das Material fühlt sich gut an und das Ortlieb - Zeichen reflektiert. 

Der Reißverschluss geht schwer, aber dadurch ist die Wasserdichtigkeit gewährleistet. Ist man am Ende des Reißverschlusses angekommen muss man mit dem Schiebergriff nochmal einen Ruck zum vollständigen Verschluss geben und hängt dann den Griff in die Vorrichtung. 

Fazit: Ich finde die Idee einer Rahmentasche super, aber das ganze sollte schon zum Fahrrad passen. Deshalb einfach auspobieren!