Im test

Test: ORTLIEB Back-Roller Pro Plus - Rad Tasche

ORTLIEB Back-Roller Pro Plus - Rad Tasche
Tolle & Große wasserdichte Radtasche
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • beidseitig montierbar
  • Mesh Außentasche
  • wasserdicht
  • Krempelverschluss
  • Tragegurt
  • PVC frei

Nachteile

  • bleibt nur bei entsprechender Befüllung stehen
  • Der Stoff lässt sich nicht so gut reinigen wie glatte LKW_Plane

Bewertung

Was für eine jenseits große Radtasche! Die größte Fahrradtasche der Welt!....

70 Liter (pro Paar) ist das Doppelte vom Üblichen. Fluch oder Segen? Wir werden es sehen.

Ein für mich eigentlich unbekanntes Terrain stand bevor. Der Alpe-Adria-Radweg von Salzburg bis nach Grado an der Adria in der Nähe von Triest. Tolle Idee und ein super Abenteuer. Entscheidend für die Planung und auch fürs Packen war die Entscheidung, dass ich nicht ohne meinen vierbeinigen Freund, meine Fellnase Malou, radeln werde. Also war klar, es geht mit Hunderadanhänger und natürlich Gepäck für Mensch und Hund los. Deshalb haben wir uns – wir sind zu dritt – für eBikes entschieden. Trotz grundsätzlich echt guter Kondition ist Radfahren zum einen nicht mein Lieblingssport und zum anderen ist es mit dem Mehrgewicht eine ganz schöne Herausforderung. Und ein wenig Spaß machen darf es ja trotz sportlichem Anspruch.

Was soll ich sagen. Es war wirklich toll! Und wir waren jeden Tag bis abends unterwegs bei großer Hitze, Staub, Wind und Meeresbrise in der Luft.

Wir haben die Radtasche Back-Roller Pro Plus dazu bekommen. Das ist eine Tasche aus der wasserdichten Produktreiche von Orthlieb für die Hinterräder/ also den Gepäckträger.

Grundsätzlich ist bei einer Radreise die Wahl des richtigen Rades sicher mit das Entscheidende. Will man ohne Gepäckträger reisen, so bleiben entweder Vorderradtaschen, Rucksack oder Hinterradtaschen an einem Gepäckträger, der an die Sattelstütze montiert wird. Dabei hat man aber lediglich ein Gesamtgewicht von 10kg zur Verfügung und es sollte am besten nicht zu sehr wippen.

Wir sind daher eher klassisch mit Tourenrad, ich korrigiere Touren-e-Bike und Gepäckträger unterwegs.

Bei 70 Litern Fassungsvermögen glaubt man, den halben Hausstand einpacken zu können. Ich habe mich drauf gefreut, weil ich gut bin im spartanisch Packen. Ist die Frage, wie viel Freude man an so viel Inhalt hat, denn strampeln muss man ihn ja trotzdem. Als ich dann aber an das Ladegerät für das e-Bike kam war die Freude dahin. Da ist es fast müßig über ein 3. Paar Socken zu grübeln, wenn dieses Ladegerät so schwer und groß ist. Egal, ist nicht zu ändern.

Pass Lueg

Zur Tasche:

Die wasserdichte Hinterradtasche hat eine Jeansstoffähnliche Struktur und ist aus strapazierfähigem und wasserdichtem Cordura-Gewebe. Von der Form her läuft sie leicht konisch nach unten zu. Auf der Außenseite- und das ist auch gleich das Hightlight – besitzt sie ein zusätzliches Staufach mit 4 Litern Fassungsvermögen. Dieses besteht aus Meshgewebe, ist dehnbar und der ideale Platz für eine nass gewordene Jacke oder ein verschwitztes Shirt oder vielleicht ein Handtuch nach einer kleinen Badepause irgendwo. Man darf die Sachen da drin eben nicht vergessen, wenn der nächste Schauer kommt.

Dieses Staufach hat am Öffnungsrand eine Verstärkung und wird mit einem Steckverschluss auf der Oberseite der Tasche geschlossen, der mehr oder weniger nah an die Tasche heran gezurrt werden kann.

Inhalt einer Tasche noch ohne Proviant

Das Hauptfach ist wie die meisten Ortliebtaschen mit einem großen Krempelverschluss ausgestattet. Dies bedeutet zum einen durch die konische Form eine sehr große Öffnung, die von oben zu befüllen ist. Die eine Seite der Krempe ist mit einer Kunststofflippe verstärkt. So lässt sich die Tasche besser krempeln. Auch ist die Krempelrichtung wird damit vorgegeben. Durch das Krempeln verschließt man die große Öffnung staub- und wasserdicht. Außerdem kann so das Gesamtvolumen der Tasche dem Inhalt gut angepasst werden. Die beiden Enden der Krempelöffnung sind mit jeweils einer Hälfte einer Steckschnalle versehen, die an einem Schultergurt sind. Wenn man den Schultergurt einclippt, wird dieser dort verschnallt. Wenn nicht, dann kann man die beiden Steckschnallen miteinander verklippen. In beiden Fällen sind die Krempelkanten gut aufgeräumt. Mit Schultergurt kann dieser nach dem Verschließen am Taschenboden in zwei Halterungen eingeklickt werden.

Der Schultergurt besteht aus einem Gurtband und hat für die Unterstützung an der Schulter ein Gummipolster. Es kann in der Länge verstellt oder eben ganz abgenommen werden. Wer seine Tasche viel auf und zu macht, den stört der Schultergurt vielleicht. Um eine volle und schwere Radtasche aber z.B. bis in die Unterkunft zu tragen, ist das schon eine sinnvolle Sache. Manche Menschen nutzen die Taschen ja auch im Alltag für ihre Einkäufe, auch da ist es sehr sinnvoll mit Schultergurt.

komplett bepackt

Rückansicht

Startbild an Tag 1

Auf den Schmalseiten, also nach vorne und hinten, ist die Tasche mit je einer reflektierenden Stelle versehen. Dies unterstützt die Sicherheit auf dem Rad bei ungünstigen Witterungsverhältnissen aber ersetzt sicherlich kein Licht.

Zudem gibt es auf beiden Schmalseiten einen Kompressionsriemen um die Tasche dem Inhalt anzupassen.

Ortlieb hat bereits seit mindestens 10 Jahren das Schnellbefestigungssystem Quick-Lock2.1. Hierbei sind die Halterungen für Rohrbreiten des Gepäckträgers von bis zu 16 mm geeignet. Bei jedem handelsüblichen Gepäckträger passt das eigentlich. Es sind Durchmesserveringerungsringe dabei, die für schmale Gepäckträger geeignet sind.

Das System ist so einfach wie genial. Eine Handschlaufe ist mit den Verriegelungsmechanismen versehen. Wird die Tasche angehoben, öffnen sich die Verriegelungen um das Gepäckträgerrohr. Die Tasche kann auf den Gepäckträger gehoben bzw. eingehängt werden. Sobald man die Schlaufe los lässt schließen diese sich um das Rohr. Somit kann die Tasche auch bei Unebenheiten im Belag oder Bordsteinen nicht herausspringen. Einziger Nachteil daran ist, wenn man bei geöffneter Verriegelung etwas mit einklemmt, z.B. die Schlaufe selbst, dann kann sie nicht mehr richtig schließen und auch nicht mehr richtig geöffnet werden. In der Breite kann der Abstand der Verriegelungen ganz einfach und individuell verstellt werden. Es kann nicht nur der Abstand zwischen den beiden Riegeln angepasst werden, sondern auch die Tasche auf dem Gepäckträger etwas nach vorne oder hinten versetzt werden.

Am unteren Ende der Radtasche, an deren Innenseite, befindet sich eine Art Dorn. Dieser hakt in die V-förmig zusammenlaufenden Streben des Gepäckträgers unten kurz vor der Radnabe ein und verhindert, dass die Tasche unten vom Rad wegbaumelt und immer wieder dagegen schlägt. Dieser Dorn kann in der Richtung so eingestellt werden, wie man es braucht. Richtig eingestellt, sitzt die Radtasche also absolut ruhig und fest am Gepäckträger und kann weder zur Seite noch nach oben oder unten ausschlagen. Der Dorn sitzt auf einer leichten halbmondförmigen Schiene, so dass auch er entweder mittig oder je nach Bedarf an einer anderen Stelle platziert werden kann.

Durch diese flexiblen Anpassungen kann die Tasche beidseitig befestigt werden.

Im Inneren gibt es ein großes Hauptfach. An der radzugewandten Seite gibt es drei Fächer. „ Netzeinschubtaschen und ein flaches aber recht großes Reißverschlussfach, das zur Aufbewahrung von Dokumenten etc. einlädt.

Bei einer Tasche dieser Größe bietet es sich an eine Unterteilung vorzunehmen. Ich habe eine kleine flexible Netztasche für meine Wechselbekleidung und für die Hundesachen in der anderen Tasche einen Drybag für die Ordnung mitgenommen.

Auf der Unterseite befindet sich eine Leiste, die dazu dienen soll, dass man die Tasche frei abstellen kann. Ich möchte betonen, dass das funktionieren KANN. Allerdings kommt es sehr darauf an, wie dicht man den Boden der Tasche bepackt hat. Wenn hier nicht gut und ausgewogen gestopft wurde, dann ist die Tasche schräg und fällt gegebenenfalls auch um.

Mir ist es oft nicht gelungen. Aber wer richtig packt bekommt es auch hin. Sobald das auch nur annähernd nicht so ist, knickt der Boden entsprechend ein und die Tasche fällt um.

Wie wars:

Die Taschen sind leicht durch die große Öffnung zu bepacken und dank der breiten Reißverschlussinnentasche und den beiden Mesheinschubfächern an der Innenwand finden Dokumente, Medikamente oder andere Dinge, auf die man zuverlässig Zugriff braucht, oder die nicht knicken sollen, einen Platz. Das Fassungsvermögen der Taschen ist phänomenal! Bewegen muss man es aber natürlich trotzdem.

auch gut als Wäscheständer

irgendwo im nirgendwo

Mittag in Palmanova

Wirklich genial sind die großen Mesh Außentaschen. Bei mir waren hier das Langarmshirt oder die Regenjacke und vor allem die Radkarte enthalten. Auch feucht gewordene Kleidungsstücke waren während der Fahrt hier bestens aufgeräumt.

Es hat bei unserer 1-wöchigen Reise nicht geregnet, daher ist das nicht zu bewerten gewesen. Allerdings sind wir stundenlang über Staub- und Schotterpisten gefahren. Dabei wurde wirklich alles eingestaubt. Unsere einstmals schwarzen Räder waren durch und durch ergraut. Auch in den Außenmeshtaschen kam der Staub an, wenn auch deutlich weniger als an den Oberflächen. Innen drin allerdings blieb alles staubfrei dank der Krempelverschlüsse!

fit für den nächsten Einsatz

Ich habe die Taschen unter der Dusche abgebraust und anschließend mit einem Lappen abgewischt. Danach ab in die Sonne zum Trocknen. Sie waren fast wie neu.

Tolle Taschen! Mal sehen, wohin es uns als nächstes verschlägt. J

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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WEITERE BEWERTUNGEN

Die Packtaschen mit dem größten Volumen am Markt, aber braucht man das wirklich?
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Sehr großes Volumen
  • Seperates Frontfach
  • IP 64
  • Inkl. Tragegurt
  • Reflektierendes Material
  • Kein Werkzeug nötig

Nachteile

  • Nicht für alle Gepäckträger geeignet
  • Umständliche Handhabung

Bewertung

Packtaschen gibt es ja wirklich sehr viele am Markt. Mit dem Thema Bikepacking ist das Sortiment in den letzten Jahren dann nochmal umfangreicher geworden. Die Ortlieb Back Roller sind klassische Packtaschen für den Gepäckträger und heben sich ganz einfach durch ihr Volumen von der Masse der Packtaschen am Markt ab. Aber braucht man überhaupt 70L Volumen bei einer Packtasche ?

Gewicht: 2000g
Volumen: 70L
Material: Cordura
Zusätzliches Frontfach
Kleiner Organizer

Die Taschen machen optisch einen guten Eindruck, das Material wirkt jedoch recht dünn. Mitgeliefert wird noch ein Riemen damit man sich die Tasche auch umhängen kann, dann wars das aber auch schon so ziemlich. Anders als bei anderen Taschen bekommt man hier keinen Bügel oder ähnliches mitgeliefert auf dem die Tasche dann montiert wird. Nein, die Tasche wird direkt ohne Extras am Gepäcktträger montiert. So weit so gut, jedoch stellte sich dann gleich einmal heraus das mein Gepäckträger ovale Rohre hat und nicht runde. Die mitgelieferten Adapter sind jedoch nur für Gepäckträger mit runden Querschnitt geeignet. Also unbedingt vorher anschauen ob das bei euch passt.
Die Halterung der Packtasche wird mit kleinen Einsätzen an den jeweiligen Durchmesser angepasst. Sobald der Einsatz aber einmal drinnen ist, bekommt man den nicht mehr so einfach heraus. Die Tasche einmal auf einem anderen Rad (mit einem anderen Gepäckträger) zu montieren, ist also nicht mal so schnell möglich.
Die Tasche wird dann noch mit einem Bügel unten fixiert. Einfach am Tragegriff ziehen und schon ist die Tasche montiert bzw. demontiert. Das funktioniert alles sehr gut und schnell. Ich persönlich hätte es aber besser gefunden wenn man wie bei anderen Ortlieb Packtaschen einen seperaten Rahmen dazubekommt auf dem die Packtaschen dann montiert werden. Dies würde für einen besseren Halt am Rad sorgen, man spart sich jedoch etwas an Gewicht.

Sind die Taschen dann endlich montiert kann es los gehen. Bei dem Rad mit ovalen Rohrquerschnitten war der Spaß schnell vorbei. Die Taschen sind wie wild umhergefolgen und waren somit einfach unbrauchbar. Also, anderes Rad neuer Versuch. Bei passenden Gepäckträger sieht das gleich anders aus. Mit dem richtigen Adapter sitzt die Tasche fest und hält auch bei holprigen Untergrund gut am Rad. Es kommen auch keine unangenehmen Schwingungen auf. In wie weit es dann sinnvoll ist die Packtachen voll aufzufüllen ist fraglich. Immerhin möchte man ja das ganze Gewicht gleichmäßig am Fahrrad unterbringen und nicht einfach alles in die Gepäckträgerpacktaschen reinpacken ( und dann permanent im Wheelie fahren ) =).

Solange man die Taschen also einfach in Maßen befüllt fallen sie fast nicht auf, wenn mans übertreibt wirds ungemütlich. Für mich ist das Volumen eigentlich nur für kurz Strecken interessant (z.B.: Einkaufen ...)
Wer bei einer Trekkingtour wirklich das ganze Volumen dieser Taschen (incl. zusätzlichen Packtaschen) braucht sollte nocheinmal über seine Packliste drüberschaun.

Mit der Handhabung der Taschen hatte ich auch so meine Probleme. Für mich persönlich gibt es einfach zu viele Clips und Riemen. Jedesmal 3 Clips zu öffnen um in dei Tasche zu kommen finde ich einfach störend und ist nicht wirklich intuitiv gelöst. Das bringt Ortlieb bei anderen Taschen besser hin.

Fazit

Alles in allem sind die Ortlieb Back Roller Taschen schön und hochwertig verarbeitet. Ich sehe jedoch einfach keinen wirklich sinnvollen Einsatz für 70L Packtaschen für Trekkingtouren. Der Preis ist mit UVP 200€ auch recht heftig. Wer gerne große Gepäckträgertaschen verwenden möchte oder eine ganze Weltreise plant der ist vielleicht hier ganz gut beraten für kleinere Trekkingtouren würde ich aber andere Systeme verwenden. Ich persönlich versuche nach jeder Tour etwas auszusortieren damit es immer weniger wird was ich mitnehme, diese Taschen verfolgen eher den Ansatz "Pack alles ein, denn du hast ja Platz". So kann eine Traumtour auch schnell zu einem Höllenritt werden. Für all die gerne viel Einpacken sind diese Packtaschen aber sicher die richtige Wahl.

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