Im test

Test: ELITE Arion Mag - Training

ELITE Arion Mag - Training
Freier Rollentrainer mit kleinen aber feinen Details
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • breiter Rahmen ist gute Aufstiegshilfe
  • schnell aufgebaut/abgebaut
  • mehrere Widerstandsstufen einstellbar
  • relativ geräuscharm
  • Platzbedarf in Ordnung
  • schnell auf Radlänge eingestellt

Nachteile

  • Handling Antriebsriemen beim Auf-/Abbau
  • rutschige Standfüße auf glatten Böden

Bewertung

Verwendung

Ich verwende den Rollentrainer seit dem vergangenen Winter um mich bei schlechtem Wetter auf die Rennsaison vorzubereiten. Davor hatte ich eine feste Rolle eines anderen Herstellers in Benutzung. Auf der Rolle fahre ich (immer bei schlechtem Wetter) Einheiten zwischen 30 und 90 Minuten und mache verschiedene Programme vom leichten Grundlagentraining bis zum Tempotraining im Spitzenlastbereich.

Ich habe mir den Trainer angeschafft, da ich so zum einen das Gleichgewicht gleich mit trainiere und zum anderen unabhängig von der Befestigung des Hinterrades sein wollte. Meine neuen Räder haben alle Steckachsen, welche nicht mit der alten Rolle kompatibel waren. Außerdem brauche ich mir so keine Gedanken über untypische Belastungen des Hinterbaus machen. Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass diese Belastungen von einem Fahrradrahmen ohne weiteres aufgenommen werden können.


 

Inbetriebnahme

Ich habe das Paket erhalten und war zunächst über das geringe Gewicht erstaunt. Der Rahmen ist also schon mal recht angenehm von A nach B befördert. Nachdem der Karton weg ist, braucht man noch 5 Minuten um die Abstandsweite der Rollen auf das eigene Rad einzustellen. Den Nabenabstand habe ich mit dem Meterstab gemessen und die vordere Rolle gemäß der aufgeklebten Skala im Rahmen positioniert. Hier im Ernstfall die nächstgrößere Stufe verwenden. Die aufgeklebte Skala ist ein kleines aber feines Feature, da man so nicht lange überlegen muss, welches der vielen Abstandslöcher man verwenden soll.

Nachdem alles eingestellt ist, kann man den Rahmen auseinanderklappen und muss dabei nur darauf achten, dass der Antriebsriemen gleich in der richtigen Position ist. Nur so kann sich später alles "reibungsfrei" bewegen. Kleine Führungen am Antriebsriemen wären noch das topp-Feature gewesen, damit nicht bei jedem Aufbauvorgang das entwirren und positionieren auf den Antriebsscheiben beginnt. Mit etwas Übung ist das aber eine Sache von Sekundenbruchteilen.

Seitdem ich einmalig beim Losfahren auf dem glatten Kellerboden samt Rollentrainer weggerutscht bin, lege ich Lappen unter die Auflageflächen um sicherer zu stehen. In der Wohnung oder mit den empfohlenen Matten hätte man dieses Problem sicher nicht. Weichere Gummiauflagen würde hier eventuell auch auf glatten Böden mehr Haftung erzeugen. Anmerkung: Ich fahre im Keller weil es dort schön kühl ist, nicht weil es dort so eine tolle Aussicht gibt ;-)

Fahrgefühl

Nach den ersten paar Kurbelumdrehungen stabilisiert sich das Rad automatisch durch die Rotationskräfte der Laufräder. Danach ist es ein super echtes Fahrgefühl und man gleitet mit kleinen Bewegungen seitlich auf der Rolle hin und her. Durch die Formgebung der Rollen ist ein seitliches abfahren nicht (oder nur sehr schwer) möglich. Die Rollen sind auf den 80% in der Mitte zylindrisch, erst auf den äußeren 10% kommt die konische Form. Ich finde das ganz angenehm, da man so etwas freier zur Seite gleiten kann. Tests mit komplett konifizierten Rollen haben mir ein unsicheres Gefühl gegeben, da das Rad immer stark zur Mitte gezogen hat.

Sobald man die Trittfrequenz erhöht (bzw. die Räderdrehzahl) spürt man den Anstieg der Bremskraft. Über die Gangschaltung kann so bei gleicher Trittfrequenz automatisch mehr Widerstand erzeugt werden. Die zusätzliche 3-stufige Einstellung der Bremskraft wirkt meiner Erfahrung nach erst bei steigender Drehzahl. Die Ausgangsbasis ist gefühlt immer die gleiche. Für mich hat das den Vorteil, dass auch bei kleiner übersetzten Mountainbikes eine hohe Bremskraft erzeugt werden kann. Ich fahre am Rennrad auf Stufe 1 und 2, beim Mountainbike immer auf 3.

Tritt man plötzlich stark in die Pedale, bewegt sich das Rad für kurze Zeit etwas (0-3 Zentimeter) nach vorne, stabilisiert sich dann aber wieder schnell zwischen den beiden hinteren Rollen. Die Gefahr (oder meine Bedenken), dass man vorne überfährt besteht nicht. Wer derart viel Kraft in den Beinen hat, bei sauberer Tritttechnik nach vorne abzufahren, mit dem möchte ich mich gerne treffen ;-)

Lautstärke

Ich fahre meist mit meinem uralt-Rennrad und habe ganz normale Slick-Straßenreifen drauf. Für das Mountainbike hatte ich noch einen alten Rollenreifen und habe mir einen weiteren organisiert um die Lautstärke zu testen. Im Vergleich zum Rennrad gab es keinen Unterschied. Am Rennrad fahre ich also immer Straßenreifen. Am Mountainbike ist es durch die Stollen natürlich deutlich lauter. Das nutze ich aber nur ganz selten wenn ich meinen Rücken nicht so stark belasten will.

Abnutzung

Ich kann nicht sagen wie viel ich bereits gefahren bin, ist aber nicht weiter tragisch, weil die Rollen sehen nämlich noch aus wie am ersten Tag. Sollte das so bleiben, dann bin ich absolut zufrieden. Die Lager laufen nach wie vor geräuschlos und ich kann keine Unwucht oder Spiel feststellen.


 

Features

Die einstellbare Bremskraft hatte ich bereits erwähnt. TOPP!

Das beschriebene Trittbrett suche ich bis heute. Sofern die "Knubbel" direkt am Gelenk damit gemeint waren, dann ist es ein lustiger Marketinggag, denn als "Brett" sind die 5x5cm großen Flächen nicht zu bezeichnen. Den allgemein sehr großflächig gestalteten Rahmen nutze ich jedoch sehr gerne zum Start. Hier muss nicht auf das Trittbrett gezielt werden. Als Tritthilfe kann überall angesetzt werden. Ebenfalls TOPP!

Verstauen

Nach dem Training wische ich kurz mit einem Tuch den groben Schweiß vom Rahmen, klappe alles zusammen und fertig. Vorgängerprodukte hätten hier schon Flecken vom Schweiß bekommen. Der Kunststoffrahmen steckt das weg. Der Platzbedarf ist völlig in Ordnung. Oft lehne ich den aufgespannten Rahmen einfach an die Wand. Zusammengeklappt passt der Trainer aber super in Regale. Der Antriebsriemen wird dabei entspannt, was ich für wichtig und sinnvoll halte.

 
 

Fazit

Abseits der teuren HighEnd-Modelle (z.B. mit gleitendem Antritt) ein tolles Gerät, das seinen Zweck erfüllt und sehr robust ist. Hier gibt es kaum was zu meckern und wenn, dann sind es nur kleine Schönheitsfehler.

Der Trainer hat aufgrund seines Preis-/Leistungsverhältnisses die vollen 5 Sterne verdient

Allgemeine Tipps:

Ein großer Standventilator vor dem Rad macht es etwas erträglicher.
Ein Film oder ähnliches auf dem iPad/Fernseher/... helfen die Zeit zu vergessen.
Abwechslungsreiche Programme erzielen in kurzer Zeit einen guten Trainingsreiz.
Nicht durch die vielen "es ist schwierig zu fahren" Aussagen abschrecken lassen. Nach ein paar Minuten hat man sich an das Gefühl gewöhnt und kann locker ohne umzufallen auf der Rolle trainieren.

 

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