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Test: VSF FAHRRADMANUFAKTUR T-700 Shimano Xt 30 Gang - Fahrräder, Herren

VSF FAHRRADMANUFAKTUR T-700 Shimano Xt 30 Gang - Fahrräder, Herren
Ein Rad das begeistert!
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • hochwertige Ausstattung
  • gutes Preis- Leistungsverhältnis
  • langlebiger Stahlrahmen
  • vermittelt ein schönes Fahrgefühl
  • trotz Stahlrahmen unter 14 kg
  • nach 700km nichts zu beanstanden

Nachteile

  • Farbvarianten nur gegen Aufpreis
  • Originalsattel ist nicht wirklich zu gebrauchen

Bewertung

Fahrgefühl

 

Als der Gedanke aufkam mir ein Trekkingrad zuzulegen hatte ich nie ernsthaft einen Stahlrahmen in Betracht gezogen. Zu schwer, nicht flott genug, lieber einen schicken Alurahmen…dachte ich. Nachdem mich der Fachmann davon überzeugt hatte das VSF T-700 wenigstens mal Probe zu fahren, war ich absolut positiv überrascht! Liebe auf den zweiten Blick. Es war deutlich schneller als ich annahm, und der Stahlrahmen mit Alugabel haben auf groben Altstadtpflaster ein viel „weicheres“ Fahrgefühl vermittelt, als ich es für möglich hielt. Stahl schlägt Alu. Der Rahmen flext spürbar auf unebenen Untergrund, gerade in Verbindung mit einer starren Gabel ist es Sinnvoll einen Stahlrahmen zu wählen. Außerdem lässt sich der Rahmen bei einem Bruch leicht schweißen! Das Rad fühlt sich sehr robust an und fährt sich dennoch geschmeidig, auch spontane Ausweichmanöver sind kein Problem. 

 

Der Gesamteindruck überzeugt. Es ist sehr schön abgestimmt und vermittelt ein rundes Fahrgefühl. Ich habe es Anfang April 2017 gekauft und bin bisher ca. 700 km gefahren - mein Traumesel. Es rollt sehr wirklich gut, selbst leichte Steigungen überwinde ich spielend. Ist der Esel aber vollgeladen sieht die Sache nochmal ganz anders aus.. ich habe mir schon manchmal eine 11-fach Kassette mit einem weiteren kleinen Gang gewünscht. Ich bin 1,76m groß und habe die 52er Rahmenhöhe, das passt für mich perfekt. Die Sitzposition ist schön mittig, das Oberrohr nicht zu lang, sodass ich eine nur leicht sportliche Position einnehme. Die Feineinstellung erfolgt dann über den Sattel und einen alternativen verstellbaren Vorbau, den ich aber nicht brauche. Der Standardsattel ist…nun ja, schmal und hart. Geht garnicht. Wohlwissend das jeder Hintern seine eigenen Bedürfnisse hat, verzichtet man wahrscheinlich gleich auf einen hochwertigen Tourensattel. Die Pedalen sind ok, die Gummierung bietet guten Grip und die Auflagefläche ist ausreichend groß.  

 

Ausstattung:

 

Das T-700 ist aus der oberen Ausstattungslinie, alle verbauten Teile sind hochwertig bis sehr hochwertig. Wenn man keine speziellen Wünsche hat, muss eigentlich nichts getauscht werden.

 

Antrieb:

 

Schalthebel, Kurbel, Umwerfer, Schaltwerk sind Shimano XT Bauteile - funktionieren tadellos und sind für ein Trekkingrad absolut ausreichend. Leichter Als Shimano Deore und dennoch haltbar. Der Zahnkranz ist ein SLX Bauteil, etwas günstiger als XT und ein Paar Gramm schwerer, macht aber keinen Unterschied. Die Kette ist eine langlebige Standardausführung. Die Schaltvorgänge sind, wie beim XT Schaltwerk zu erwartet flüssig und direkt, hatte bisher damit noch keine Probleme. Der Umwerfer erfüllt zwar seinen Zweck, ist aber lange nicht so präzise wie ich es vom Mountainbike gewohnt bin (Deore XT M8020 Side Swing). Der Unterschied ist gewaltig! Da ich mit dem Trekkingrad aber eher gemütlicher unterwegs bin muss auch hier nichts getauscht werden. Die Schalthebel lassen sich bequem bedienen, in die höheren Gänge kann man auf der Kassette mit dem Daumen von unten, oder mit Zeigefinger von oben Schalten. 

Ich bin auch die günstigere T-500 Shimano Deore Variante gefahren, aber den XT- Schaltkomfort möchte ich nicht mehr missen. Außerdem ist es 500g leichter :)

 

Bremsen:

 

Mit Magura Bremsen hatte ich bis dahin noch keine Erfahrung und die hier verbauten HS-22 überzeugen durch direktes Ansprechverhalten und hohe Bremskraft, auch mit nassen Felgen kommt man schnell zum stehen. Gerade mit viel Gepäck sind gute Bremsen wichtig. Bei längeren Bremsvorgängen fangen die Backen irgendwann an zu quitschen, aber verlieren nicht an Bremskraft. Die Magura lassen sich mit wenigen Handgriffen auseinander bauen und warten. Was echt gut gelöst ist, ist die Aufnahme der Bremsbacken. Wenn man mal ne grobe Acht in der Felge hat, lässt sich die gesamte Aufnahme nach außen setzen um mehr Platz zur Felge zu bekommen. 

 

Gepäckträger:

 

Original war ein Racktime Light-IT verbaut, eine leichtere Ausführung für 20 kg Zuladung und ohne Feder. Diesen habe ich durch einen Tubus „Cargo Classic“ mit einer zweiten, tieferen Gepäckaufnahme und höherer Belastungsgrenze ersetzt. Viel hilft viel.. Bevor ich die optimale Position der Taschen auf der unteren Ebene gefunden hatte, ohne dass die verstärkten  Kunststoffecken vom Backroller am Träger klappern, sind eine Einstellungen nötig gewesen. Bin mir noch nicht mal sicher ob da nicht noch ne bessere und einfacher Einstellung möglich ist. Was ein bisschen nervt ist, dass man die Steckschließe vom Backroller hochhalten muss bevor man die Tasche anhängt. Macht man das nicht klemmt sie zwischen den Rohren der zwei Gepäckebenen, so bekommt man die Tasche natürlich nicht verschlossen.

Der Lowrider ist auch von Tubus,. Ich habe mich für den „Duo“ entschieden weil er keine Strebe hat die über den Reifen geht und dann als Schatten im Lichtkegel des Scheinwerfers zu sehen ist. 

Ich habe alle Stellen an denen die Gepäcktaschen die Träger berühren mit schwarzem Tape umwickelt, um abrieb vorzubeugen. Bei meiner Freundin am Rad hatte ich das damals nicht gemacht und der Alu-Träger hat schon ordentlich Federn gelassen. An manchen Stellen ist das Material regelrecht abgehobelt wurden.

 

Es werde Licht:

 

Der Scheinwerfer von B&M leistet 50 Lux, das ist für die Stadt und bei Dämmerung ausreichend. Wer allerdings in der dunklen Jahreszeit viel auf Landstraßen unterwegs ist, braucht sicherlich was besseres. 

 

Reifen:

 

Die Schwalbe „Marathon Racer“ habe ich durch die „Marathon GT“ ersetzt. Mehr Pannenschutz und etwas breiter, von 35mm auf 42mm. Den Spagat zwischen Rollwiderstand und Pannenschutz und zusätzlich ausreichend Grip auf Schotter hinzubekommen, ist garnicht so leinfach. Ich bin zu ca. 60% auf asphaltiertem Untergrund, 30% auf Schotter und 10% auf Waldboden unterwegs, weshalb der neue Marathon GT für mich ideal ist. Er ermitteln auch mit vollem Gepäck auf Schotter ein sicheres Gefühl, hat einen geringen Rollwiderstand und einen hohen Pannenschutz. Die 42er Reifen passen übrigens auch locker in die original verbauten SKS Schutzbleche.

 

Grau oder Grau-Braun, das ist hier die Frage 

 

Ohne Aufpreis stehen leider nur die zwei Farben zur Wahl, alle anderen Farbwünsche werden mit 100€ berechnet. Nach Aussage meines Händlers sind aber grundsätzlich alle RAL Farben möglich. Die Wartezeit beträgt mehrere Wochen und in der Saison nochmal deutlich länger und da ich ein ungeduldiger Mensch bin, kam das für mich nicht in Frage. Der graue Rahmen zusammen mit den blauen Taschen sieht aber auch sehr gut aus :)

 

Mein Fazit

 

Der T-700 ist bestens geeignet für Vielfahrer mit großen Plänen! Die hochwertige Ausstattung ist eine gute Basis die kaum Wünsche offen lässt und zuverlässig arbeitet. Preis -Leistung sehr gut!

 

Ich werde wohl eine lange Zeit Freude daran haben ;)

 

Wie wurde das Produkt erworben?Im Laden getestet und sofort verliebt
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Liebe Manuel Kätsch,

zunächst vielen Dank für die hilfreiche Bewertung des T700. Ich bin selbst Besitzer eines T700, habe jedoch (ebenos wie meine Werkstatt) erhebliche Schwierigkeiten den Tubus Duo an der geraden Gabel des T700 zu montieren. Meine Frage daher: Gibt es einen Trick? Wurde der Duo gebogen / verändert / ergänzt? Nach Auskunft der Werkstatt hat VSF die Gabeln verändert, also nicht mehr nach vorne gebogen sondern relativ gerade / starr nach unten. Seither passen die Duos wohl nicht mehr.

Ich würde mich sehr freuen über eine kurze Rückmeldung - im Netz konnte ich bisher lediglich die beiden Bilder eines T700 mit Tubus Duo sehen. Ein "letzter" seiner Art? ;-) Vielleicht bekommen wir / ich es dann auch hin...

Danke und LG aus Freiburg, JM

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