Im test

LEKI Makalu - Trekkingstöcke

LEKI Makalu - Trekkingstöcke
Solider Aluminium Wander- und Tourenstock mit Klemmhebelverstellung und praktischer Höhenanzeige zur leichteren Einstellung.
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Klappmechanismus = schnelle Längenanpassung
  • Einzelteile / Ersatzteile verfügbar
  • großer Tiefschneeteller verfügbar
  • Verhältnis von Gewicht zu Stabilität
  • leicht gekippter Griff verbessert Ergonomie
  • praktische Längenmarkierung

Nachteile

  • keine Grifferweiterung nach unten
  • Handschlaufe teilweise etwas kurz
  • Mutter für Tiefschneeteller geht schwer
  • Klapphebel müssen teilweise nachgezogen werden

Bewertung

So wurde getestet

Die Stöcke habe ich ursprünglich als reine Wanderstöcke gekauft. Sie sind seit etwa 5 Jahren in meinem Besitz. Das Modell ist aber nach wie vor im Handel verfügbar. Die Farben variieren von Saison zu Saison. Nachdem die erste Sommersaison geschafft war, wollte ich die Stöcke auch im Winter nutzen und habe für Schneeschuhtouren die riesigen Tiefschneteller gekauft. Seither ist es ein Ganzjahresprodukt mit sicher über hundert Einsätzen bei Wanderungen, Schneeschuhtouren und Skitouren.

Die Eckdaten auf einen Blick

  • minimale Länge: 70cm
  • maximale Länge: 145cm
  • Gewicht: ca. 600 Gramm pro Paar
  • Material: Aluminium
  • empfohlene maximale Körpergröße: ca. 210cm
  • schnelle Verstellung mittels Klappmechanismus (Speed Lock)
  • ergonomisch gekippter Griff aus Kunststoff mit gummierten Einsätzen
  • Fingerteilung zwischen Zeige- und Mittelfinger
  • Bergab kann der Griffkopf von oben gegriffen werden --> wie ein Gehstock

Griffkomfort

Die Griffversion an meinem Makalu ist der leicht nach vorne gekippte Kunststoffgriff (gibt es auch mit Kork, ...).

Der Griff fühlt sich trotz des leichten Kunststoffs gut und wertig an und lässt sich vor allem im flachen Gelände durch seine leichte Neigung nach vorne sehr gut greifen. Bei schwitzigen Händen unterstützt die Gummierung an der Vorderseite des Griffs und schafft es, dass die Hände nicht abrutschen. Trotzdem gibt es keine Scheuerstellen, auch wenn die Haut sich an richtig heißen Tagen über einen längeren Zeitraum mit dem Griff duelliert.

Bei längeren Strecken bergab bevorzuge ich den Kunstoffgriff an dem Knubbel am oberen Ende wie ein Gehstock zu greifen. Dadurch kann man mit dem Handballen einen guten Druck auf den Stock aufbauen ohne seine Handgelenke zu überlasten. Die Bremswirkung wird deutlich größer als wenn der Stock wie gewöhnlich senkrecht am Griff gehalten wird. Dieser gekrümmte Knubbel am oberen Ende war für mich auch das Entscheidungkriterium gegen die Korkgriffe, da dieses Feature nur in der Kunststoffversion verfügbar ist.

Handschlaufen

Die Handschlaufen sind angenehm breit und auf der Innenseite mit einem Samt überzogen. Das macht das Tragegefühl deutlich angenehmer als wenn das Gurtband direkt auf der Haut aufliegt.
Ein Nachteil ist, dass im Winter mit dicken Fäustlingen die maximale Länge knapp bemessen ist. Ein paar Millimeter mehr am Band hätten sicher nicht geschadet. Dafür lässt sich das Band recht einfach in seiner Länge verstellen. Indem man am übrigen Ende des Bandes waagrecht zieht wird die Schlaufe kleiner und durch eine waagrechte Zugbewegung innerhalb der Schlaufe wird diese größer. In alle anderen Richtungen sperrt der Mechanismus zuverlässig. Es ist keine extra Fummelei an Knöpfen, Hebeln oder sonst wo nötig um die Schlaufenlänge zu verstellen und so geht das auch mit Handschuhen fix.

Längenanpassung

Der Stock besteht aus 3 Segmenten, von welchen die unteren zwei durch Einschübe in den oberen Bereich verstaut werden. Ein Klappmechanismus ist nicht vorhanden. Um die Stöcke einsatzbereit zu machen klappt man die Kipphebel von der Arretierung nach außen, zieht den Stock auf die gewünschte Länge und klappt den Hebel wieder an. Die Hebel gehen sehr leicht und klemmen trotzdem gut. Sollte die Klemmwirkung nicht ausreichen kann die breite Rändelmutter in geöffnetem Zustand mit den bloßen Fingern enger gedreht werden. Dies war bei mir nur bei sehr kalten Witterungen hin und wieder der Fall. Die angeraute Oberfläche der unteren Stocksegmente hält aber prinzipiell sehr gut in den Verschlüssen. Das Überdrehen der Klemmung oder festfrieren des Stocks gehören für mich seit diesem Mechanismus der Vergangenheit an.

  

Um die gewünschte Länge einzustellen sind auf beiden ausziehbaren Elementen Markierungen mit der zu erwartenden Stocklänge vorhanden. Dies hilft dabei, beide Stöcke schnell auf die gleiche Länge zu bringen. Irgendwann weiß man auch wie lange der Stock für Aufstieg oder Abstieg eingestellt werden muss und ist dadurch ruck zuck einsatzbereit.

Stabilität/Verschleiß

Die Stabilität der Alustöcke ist ausgesprochen gut. Selbst mit großem 65 Liter Rucksack hatte ich nie Bedenken dem Stock zu viel zuzumuten. Bei einigen Querbelastungen auf den Stock hat sich noch nie was verbogen. Einige Klemmer in Steinspalten waren auch schon dabei.

Die Spitzen sind aus einer gehärteten Stahlspitze die mit Kunststoff überzogen ist. Der Kunststoff hat schon größere Gebrauchsspuren, die Spitze ist aber immer noch sehr gut. Sollte der Kunststoff verschlissen sein muss die Spitze getauscht werden, da das Gewinde vom Stockteller auf diesem Kunststoff angebracht ist. Bei Leki kann dies aber als Ersatzteil nachgekauft werden.

Oxidation ist bisher nur an den Stellschrauben des Klappmechanismuss zu erkennen, da diese Schraube aus Stahl gefertigt ist. Rostige Brühe (wie beim Vorgängermodell) tritt, dem Material geschuldet, nirgends aus.

Die kleinen Teller haben ebenfalls schon Abnutzungsspuren aber der Kunststoff ist noch immer elastisch und nirgens gebrochen. Die großen Tiefschneeteller zeigen keinen Verschleiß.

Teller

Um auch im tiefen Schnee mit den Stöcken unterwegs zu sein habe ich mir die Tiefschneeteller von Leki angeschafft. Dieser deutlich größere Teller wird mittels Gurtband und einer Kunststoffmutter auf der Stockspitze fixiert. Dazu wird der originale Teller mit wenigen Umdrehungen abgeschraubt, der Tiefschneeteller mittels Gurtband aufgesteckt und mit der roten Sicherungsmutter fixiert. Diese geht leider etwas schwer. Der Tiefschneeteller ist durch das Gurtband sehr dynamisch auf dem Stock gelagert und funktioniert in Pulverschnee sehr gut.

    

Fazit

Der Makalu von Leki ist ein echter Klassiker und mit vielen verschiedenen Griffvarianten verfügbar. Für mich hat er 4 Zelte verdient und bekommt den Abzug nur, da mir bei steilen Querungen oder hohen Stufen eine Option für einen alternativen, kurzfristtigen Griff unterhalb des eigentlichen Griffes fehlt (wie z.B. bei vielen Black Diamond Modellen). Ansonsten ist der Stock makellos, vielseitig und wie man an der langen Nutzungsdauer sieht auch widerstandsfähig.

  

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