Im test

Test: THULE Alltrail 45l - Trekkingrucksack

THULE Alltrail 45l - Trekkingrucksack
Der optimale Rucksack, wenn man mal über Nacht wegbleibt.
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Dank Seitenöffnung leicht zu packen
  • sieht gut aus
  • leicht zu tragen, komfortables Geschirr
  • Clip-System am Hüftgurt für div. Zubehör
  • Leicht einstellbar für optimalen Tragekomfort
  • Regenschutz in Signalfarbe

Nachteile

  • Außentaschen ohne Expander
  • empfindlicher Stoff

Bewertung

Ich habe den Rucksack zum Testen erhalten. Um ihn gebührend zu testen haben wir ihn auf den ersten Wanderausflug des Jahres mitgenommen, der uns auf den Goldsteig geführt hat. Da wir nur drei Tage und mit Hotelübernachtung unterwegs waren, haben wir alles in den einen Rucksack unterbringen können. So trägt meine Frau nur die Verantwortung und ich alles andere. Zwei paar Sandalen, Unter- und Nachtwäsche, Oberteile, Ersatzhosen und Jacken für 2 Personen. Dazu Kulturbeutel und die Elektronik, die man heutzutage ja auch noch braucht. ;) Insgesamt sich wir auf ca. 12 kg gekommen.

Großzügiger Innenraum - leicht zu bepacken

Besonders praktisch beim Packen ist die Möglichkeit, den Reißverschluss des Hauptfachs seitlich öffnen zu können. So muss man nicht nur alles von oben reinstopfen und kommt auch zwischendurch mal kurz an Sachen, die sich im Rucksack weiter unten befinden. Ein kleines Abteil lässt sich nach unten hin abtrennen durch ein dünnes Segel, das sich an Haken befestigen lässt. Ich denke mal, dass dies für einen Schlafsack gedacht ist. Den brauchten wir in diesem Fall nicht, da wir Hotels gebucht hatten.

Keine expansiven Außenfächer

Man neigt durch das einfache Bepacken von oben und der Seite natürlich dazu, den Innenraum maximal auszufüllen. Der Schein trügt jedoch, wenn man denkt, weitere Artikel in den Außenfächern unterbringen zu können, denn diese lassen keine Expansion zu. Das gilt für Das Deckelfach, genauso wie das Frontfach. Und sogar die seitlich angebrachten Taschen, in denen sich zum Beispiel eine Flasche leicht zugänglich transportieren lässt, kann nur genutzt werden, wenn man an der Stelle etwas Luft im Innenraum lässt. So erklärt es sich auch, dass die seitlich hier angebrachten Riemchen in der Tasche geführt werden.

Das Deckelfach ist an einer Seite angenäht. Dadurch kann es nicht erhöht angebracht werden, wenn man den Rucksack versuchen sollte zu überladen. Außerdem muss man höllisch aufpassen, dass nichts aus dem Fach kullert, wenn man den Reißverschluss aufmacht und die Sachen aus dem darunterliegenden Innenraum nach oben drücken.

Windschnittiges Aussehen

Die Taschen oben im Deckelfach, die Fronttasche oder die seitlichen offenen Fächer bieten zwar keinen zusätzlichen Stauraum, doch auf diese Weise ist der Rucksack im Aussehen sehr glatt und windschnittig. Die Außenfläche bleibt gleich - egal, ob ich die Sachen ins Hauptfach gepackt habe oder in eines der  Außenfächer. Mir persönlich kommt das sehr entgegen, da ich es gut leiden kann, wenn man ordentlich aussieht beim Wandern und nicht überall noch was aus dem Rucksack bamselt. Es ist auch praktisch bei Bahnfahrten, wenn man die Rucksack in die Gepackablage hebt und nicht unnötig absteht.

Praktisches Regencape in Signalfarbe

Für den Regenfall gibt es ein eigenes Fach, ganz unten im Rucksack, das ein Regencape für die Tasche enthält. Wenn es überraschend anfängt zu regnen, ist es schnell zur Hand und auch einfach übergestülbt. Der Signalton gelb fällt auch auf, sodass man an einer Landstraße keine Angst haben muss, übersehen zu werden. Wenn man nicht mit Regen rechnet, kann man die Schutzhülle allerdings auch daheim lassen und den Platz anders nutzen.

Schöne Farbe, aber empfindlicher Stoff

Mir persönlich gefällt der Grünton ausnehmend gut. Als Wanderer im Wald wird man so fast eins mit seiner Umgebung. Ein bisschen schade ist, dass der Stoff unten, wo man den Rucksack auf den Boden stellt, nicht etwas schmutzabweisender ist. Ohne mir einer Schuld bewusst zu sein, habe ich mir hier gleich einen Fleck eingefangen, den ich auch bisher nicht entfernt gekriegt habe. Weiter oben am Frontfach ist durch das Anlehnen an eine Mauer gleich eine Scheuerstelle entstanden. Es ist also damit zu rechnen, dass man dem Rucksack über die Zeit sein Alter ansehen wird. vor allem im Bodenbereich wäre eine Verstärkung angebracht, da man den Rucksack ja doch öfter abstellt und es den Rucksack insgesamt gesehen kaum schwerer machen würde.

Guter Tragekomfort und leichtes Gestell

Es gilt natürlich bei jedem Rucksack den Spagat zu schaffen zwischen Gewicht und Tragekomfort. Das Tragegestell am Thule Alltrail ist sehr luftig. Die Riemen sind relativ schmal, was natürlich bei heißem Wetter angenehm ist, da man darunter weniger schwitzt. Doch verteilt sich natürlich das Gewicht auch nicht so gut auf die Schultern. Bei unsere Bepackung und bis ca. 15 Kg lässt er sich aber in jedem Fall sehr gut tragen.

Optimale Einstellmöglichkeiten

Auf der Rückseite ist eine Skala in Inch und Zentimeter aufgedruckt. Der gesamte Teil mit den Trageriemen ist dort per Klettverschluss bombenfest aufgebracht. Die Rückenhöhe lässt sich durch Lösen des Klettverschlusses etwa um 10 Zentimeter verstellen, von 41 bis 52 cm. Laut Übersichtstabelle Hüftgurt von 69-120 cm einstellbar. Der Rucksack liegt gut an, natürlich, wenn man ihn sich einmal optimal für sich eingestellt hat und schaukelt nicht beim Laufen.

Extrataschen und Befestigungen am Hüftgurt

Am Hüftgurt befindet sich auf der rechten Seite eine kleine Tasche mit Reißverschluss, die fest mit dem Gurt verbunden ist. Hier lassen sich zum Beispiel das Portemonnaie oder ein Handy unterbringen. Auf der linken Seite hingegen wurde ein Clip-System angebracht. Im Lieferumfang ist ein Gegenpart dazu enthalten mit einer Schlaufe auf einer Platte. Dort lassen sich zum Beispiel Wanderstöcke anbringen. Es gibt noch Zusatzzubehör, das sich hier anklippen lässt, wie eine Fototasche, Wasserflasche oder ähnliches. Und natürlich kann man die mitgelieferte Platte auch individualisieren. Ich habe zum Beispiel eine Fototasche, die sich daran befestigen lässt.

Fazit

Insgesamt ist für mich der Thule Alltrail 45 l ein gut durchdachter Rucksack für kurze Mehrtagestouren. Besonders gefallen hat mir das Aussehen, der angenehme Tragekomfort und die einfache Bepackbarkeit. Leider ist der Stoff etwas empfindlich. Mit ca. 160 Euro UVP denke ich, dass er allemal sein Geld wert ist. Von mir bekommt er auf jeden Fall eine Empfehlung und volle Punktzahl.

 

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WEITERE BEWERTUNGEN

Sieht etwas sperrig aus, passt aber viel rein, trägt sich gut und hat einige nette und durchdachte Features!
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Viele zusätzliche Schlaufen und Gurte
  • Große Fächer; inkl. Raincover
  • direkter Zugang zum Hauptfach via seitlichem Reißverschluss
  • verschiedene Halterungen an Hüftflosse möglich
  • Trinkblasenkompatibel
  • Trennung des Hauptfaches möglich

Nachteile

  • Halterung an Hüftflosse trägt stark auf und stört beim Gehen
  • Halterung an Hüftflosse ist fummelig abmachbar
  • Gurt an seitlicher Flaschentasche fummelig zu schließen

Bewertung

Passform

Den Thule Alltrail Rucksack gibt es je für Männer und Frauen in zwei Größen bezogen auf das Fassungsvermögen - in 35 und 45 Liter. Ich durfte in den letzten 6 Wochen den Großen mit 45 Liter für Frauen testen.

Ein wirklich nettes Feature beim Alltrail ist die auf die eigene Rückenlänge individuell einstellbare Höhe der Träger. Damit kann sich jeder seinen Rucksack passgenau einstellen. Wie bei allen anderen Wanderrucksäcken auch, lassen sich natürlich auch der Hüftgurt, die Trägerlänge und auch der kleine Gurt auf Brusthöhe individuell einstellen. Dabei sind die Gurte jedoch nie so lang, dass die überschüssigen Teile lästig baumeln würden, oder sie lassen sich ordentlich verstauen.

Ebenfalls sehr wichtig für die richtige Einstellung ist der kleine Gurt oben auf den Trägern - der zieht den Rucksack noch einmal richtig nah an den Rücken. Das war für mich sehr wichtig, denn in den 45 Liter Rucksack geht einiges rein, was ihn dann natürlich auch schwer macht - und wenn dann dieses Gewicht nicht nah genug am Körper ist, fühlt sich das nicht nur unangenehm an, es kostet auch unheimlich viel Kraft in einer nach vorn gebeugten ungesunden Haltung zu laufen und man kommt nicht so weit, wie man gerne möchte (geht zumindest mir so).

Die Träger sind recht steif bzw. hart gepolstert, genauso wie die Hüftflügel. Das war mir im ersten Moment etwas unangenehm, ich habe mich aber schnell daran gewöhnt. Thule wirbt damit, dass die Träger, die Hüftflügel und der Rückenteil des Rucksacks atmungsaktiv designed wurden, um Hitzestau zu vermeiden. Ich bin mir sicher, sie haben sich etwas dabei gedacht, wenn aber ein (wenn voll beladen) so schwerer Rucksack nah an den Körper gezurrt ist, damit er bequem zu tragen ist, ist zumindest bei mir nicht mehr viel mit guter Belüftung ;) Sprich: gerade durch die notwendige Nähe am Rücken, ist Schwitzen ab einer gewissen Außentemperatur und/oder Anstrengung bei mir einfach vorprogrammiert. Da hilft leider auch kein spezielles Design.

Features

In und an den Thule Alltrail wurden einige nette Kleinigkeiten eingebaut, die wirklich sinnvoll sind.

Beispielsweise gibt es rechts und links von den seitlichen Flaschen-Einstecktaschen einige Schlaufen in verschiedenen Weiten, um Wanderstöcke oder Eispickel zu befestigen oder kleinere Dinge (bspw. einen Chalkbag fürs Klettern) mit einem Karabiner (oder anderen Haken) einzuhängen. Eine dieser in der Weite verstellbaren Zurrmöglichkeiten geht jedoch direkt in die Flaschentasche, unterhalb deren oberen Rand - hier ist das Einklipsen des Gurtes etwas fummelig, wie ich finde. Wenn der Verschluss einfach auf der anderen Seite des Gurtes wäre, müsste es einfacher zu handhaben sein.

Zusätzlich zum seitlichen Reißverschluss, der einen direkten Zugriff ins Hauptfach ermöglicht, ohne den "Deckel" des Rucksacks öffnen zu müssen, gibt es noch ein separates Fach, das leicht zugänglich und sogar recht groß ist, frontal auf dem Rucksack, ebenfalls mit seitlichem Reißverschluss. Hier kann man (wird auch im Thule Video zur Handhabung des Rucksacks gezeigt) sehr gut eine Jacke oder vergessene Kleidung etc. unterbringen, ohne groß im Hauptfach umsortieren zu müssen.

  

Eine Trinkblasenhalterung ist im Hauptfach integriert. Die Schlauchführung geht durch kleine Gummibänder am Träger, so dass auch hier nichts baumelt und stört. Allerdings muss die Trinkblase separat zugekauft werden und ist nicht beim Rucksack dabei.

Im Hauptfach gibt es recht weit unten noch ein kleines Stück Rucksackstoff mit Ösen, den man über den Schlafsack (oder anderes) ziehen kann und so eine Trennwand einbaut. Durch die seitliche Öffnung, durch die man direkt ins Hauptfach langen kann, kommt man bei eingezogener Trennwand in beide Bereiche.

Ein weiteres viel beworbenes Feature ist an der linken Hüftflosse angebracht: hier können über einen separaten Doppel-Klipp-Mechanismus verschiedene Halterungen für bspw. eine kleine Trinkflasche, eine separate Halterung für Wanderstöcke oder ähnliches angebracht werden. Standardmäßig ist die Halterung mit dem kleinen Weichgummi-Gurt für die Wanderstöcke dabei. Andere Halterungen müssen separat gekauft werden. Entweder ich stelle mich zu ungeschickt an, oder es ist wirklich nicht so einfach, aber ich habe regelmäßig meine Mühe und brauche mehrere Anläufe, wenn ich diese Halterung abmachen möchte. Zusätzlich stört mich diese Halterung beim Gehen. Scheinbar bin ich jemand, der seine Arme sehr nah am Körper führt, wenn er geht und dafür ist die Halterung an dieser Hüftflosse einfach zu ausladend. Ich bleibe ja schon auf der rechten Seite an der kleinen Reißverschluss-Tasche hängen…

  

Preis/Leistung

Mit 159,95€ ist der Thule Alltrail nicht wirklich der günstigste Rucksack in seiner Größe. Im Netz gibt es ihn zwar auch etwas günstiger, allerdings bleibt es (zumindest, was ich gefunden habe) bei ca. 120€ und mehr. Dafür bekommt man einen vielseitigen, geräumigen Rucksack mit vielen zusätzlichen Aufbewahrungsmöglichkeiten und netten Gimmicks. Das Raincover ist auch dabei, das gibt es auch nicht immer.

Fazit

Für mich ist der Alltrail 45L von Thule ein wirklich großer Rucksack. Wenn der Schlafsack nicht komplett komprimiert eingepackt ist, sondern nur lose reingestopft, bleibt trotzdem noch genug Platz für ein paar Klamotten und Lebensmittel. Ein bisschen schade finde ich, dass bei dem Preis keine Trinkblase mitgeliefert wird - aber die kosten ja auch nicht mehr die Welt.

Da ich normalerweise mit weniger voluminösen Rucksäcken unterwegs bin, ist das Gewicht im vollbeladenen Zustand für mich schon ordentlich. Das lässt sich aber sicher durch Gewöhnung bzw. Übung in den Griff bekommen ;) rein vom Tragekomfort kann ich mich nicht beschweren. Daher gibt es 4 Zelte - 1 Zelt Abzug gibt es wegen dem fummeligen Abmontieren der Hüftflügel-Halterung und dem fummeligen Gurt innerhalb der seitlichen Getränketaschen.

  

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